Beiträge von Gaius Tallius Priscus

    Schnellen Schrittes kam Priscus von der Baustelle herüber, um eine Idee auszuprobieren. Der Beton musste gegen die Hitze bewässert werden und das Wasser sollte gespritzt werden. Eine Idee hatte er, jetzt musste er das benötigte material finden und schauen, ob es damit wie vorgesehen klappte. Eifrig machte er sich an seinem Lager zu schaffen und fand, was er suchte. Er hielt inne, warf einen Blick auf das Lager der Kameraden, kratze sich am Kopf und griff auch dort einmal zu. Als Optio konnte man es sich erlauben, auch mal Besitz der Kameraden zu verwenden.


    Zufrieden mit seiner Ausbeute machte sich Priscus auf den Weg zu einer Zisterne. Die Idee musste überprüft werden, bevor er zur Baustelle zurück kehrte.

    Priscus nickte, hatte er doch kaum mit einer anderen Antwort gerechnet. Dennoch war er Soldat und für die Bauarbeiten eingeteilt, da hatte er sich nun mal abzumelden, wenn er die Baustelle in Richtung Lager verlassen wollte. Angedeutet salutierend machte er sich auf den Weg.

    Ein Deckel mit Löchern und dann noch Stiele an die Eimer machen? Priscus kratze sich am Kopf - die Idee kam ihm recht kompliziert vor. Er dachte weiter nach, bis ihm plötzlich ein anderer Einfall kam.


    "Ich werde etwas anderes versuchen und muss dazu einmal kurz ins Lager zurück."

    Bei einem erneuten Besuch auf den Latrinen stellte Priscus fest, dass hier lange nicht mehr sauber gemacht worden war. Es war mal wieder an der Zeit, eine gründliche Reinigung vorzunehmen, wenn es halbwegs angenehm bleiben sollte, dieses Örtchen zu besuchen. Ein paar "Freiwillige" würde er sicher irgendwo auftreiben können...

    Die letzte Bestrafung hatte die Rekruten offenbar sehr vorsichtig gemacht und sie gingen nur sehr zögerlich zu Werke. Priscus hatte keine Ahnung warum, sollte ihnen doch einmal Straflaufen nicht gleich den Mut nehmen. Da gab es doch noch ganze andere Möglichkeiten.

    "Sicher, das bekommen wir hin" antwortete Priscus, ohne genau zu wissen, wie es gemacht werden sollte, ohne dass die Soldaten das Wasser mühsam in kleinen Mengen verspritzen mussten. Aber irgendwann würde sicher ihm oder einem der Kollegen etwas sinnvolles einfallen.


    Er wartete das Ende der Pause ab, die er bekannt gegeben hatte und wandte sich dann gleich an die Soldaten, die am Fluß waren. "Ihr kennt jetzt den Weg zum Wasser ganz genau, ja? Das ist gut, denn solange die Sonne scheint werden wir dem Wasser nachhelfen müssen, nach hier zu kommen. Dem Beton ist genauso heißt wie euch und da wir das Bauwerk nun mal nicht in den Fluss werfen können, müssen wir den Fluß zum Gebäude bringen. Aber keine Sorge, wir brauchen keinen Graben. Ihr holt ein paar große Fässe aus der fabrica oder dem Horreum und ein paar Lastkarren. Am Fluss wird gefüllt, dann werden die hier her gebracht. Machen unsere Betonmischer ja sowieso schon so, aber wir brauchen jetzt noch größere Mengen. Und dann brauchen wir Eimer, um aus den Fässern zu schöpfen und das Wasser auf dem Beton verteilen zu können. Und wenn euch was einfällt, womit man Wasser gut verspritzen kann, bringt es auch gleich mit.


    Noch Fragen? Dann an die Arbeit."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Priscus", unterbrach er die Pause seines Optios, "wir müssen uns um die Feuchthaltung des Betons kümmern. Wenn der zu schnell trocknet, entstehen Risse und die erstrebte Tragfähigkeit ist flöten. Es nützt nichts, wir müssen Leute extra für diese Arbeiten abstellen und zwar bis zum Sonnenuntergang. Drei Tage für jeden Abschnitt, das sollte reichen."


    Priscus nickte und überlegte einen Moment, ob es Sinn machen würde, wir diesen Zweck einige Rohrleitungen zu verlegen. Er entschied sich aber dagegen, der Aufwand wäre wohl zu hoch.


    "Gut, dann müssen wir einige Eimer organisieren für Wasserketten. Kann das Wasser einfach über den Beton gegossen werden, oder muss es irgendwie besonders verteilt werden?"

    "Danke für das Angebot, aber bei dem Wetter bleibe ich lieber tagsüber beim Wasser."


    Außerdem fragte Priscus sich, woher die jungen Männer immer das Geld nahmen, sich Wein für die ganze Stube zu kaufen.


    "Aber eine Pause ist sicher nicht falsch. Übermäßiges Training hat auch noch kaum jemandem genützt."

    "Ja, Ehrgeiz klingt besser."


    Priscus lief weiter ungerührt mit, schwitzte aber stärker als zuvor.


    "Du glaubst, mangelnde Kondition gegenüber deinen Kameraden aufholen zu müssen? Oder willst du einfach der Beste sein?"


    Sim-Off:

    Denkst du auch noch an den Formalausbildungsthread auf dem Exerzierplatz? ;)

    "Stecht auf Gesichtshöhe. Ein Treffer im Gesicht ist sofort tödlich. Für den Gegner und für euch."


    Mit seinem Stab zeigte Priscus einem der Rekruten eine Stelle auf dem Holzpfahl an, die er treffen sollte.


    "Hierhin sollst du treffen.


    Und achte auf deine Beine, linker Fuß vor, sonst kannst du deinen Schild nicht richtig kontrollieren."

    "Wenn es Wahnsinn ist, solltest du es nicht tun."


    Der Optio lief das erhöhte Tempo mit.


    "Ein römischer Soldat tut nur das, was notwendig ist. Und er tut alles, was notwendig ist. Aber er tut niemals etwas wahnsinniges."

    Sim-Off:

    Tja, der eine hatte sich abgemeldet und der andere entwickelt sich zur Verlustmeldung... ich mache trotzdem schon mal weiter.


    Wir stehen auf Feld 6 mit Blick nach Süden. Einmal noch das hier, danach gibt es was anderes. :)


    Nachdem alle mehr oder minder schnell wieder angekommen waren, ließ Priscus sie wieder in einer Reihe antreten.


    "So, Männer, und beim nächsten Mal melden sich gleich die, die was falsch gemacht haben! Und jetzt geht's weiter.


    State! Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quatuor. Retro pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres. Consistite!"

    Die nächste Schalung wurde von den Soldaten so sorgfältig angesetzt, wie er das erwartet hatte. Das Einfüllen der Betonmischung machte auch diesmal keine Probleme. Als die Schalung bis zum Rand gefüllt war, blickte Priscus die Männer seines Trupps grinsend an.


    "Pause!"


    Bevor die bisher gegossenen Teile nicht angetrocknet waren, konnte nicht weiter gearbeitet werden.


    "Wer will kann mal kurz in den Fluss hüpfen, der Rest organisiert was zu Trinken. Da drüben im Schatten können wir uns hinhocken.


    Hier, die beiden Bottiche müssen aber vorher noch zurück zum Betonmischplatz. Moment, der hier auch. Ich komme gleich mal mit, mal schauen, wie es den Kollegen dort geht."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Prima", kommentierte Claudius das Endergebnis. "Und gleich die nächste Schalung anbringen. Das war übrigens eine gute Idee, in der Mischung rumzustochern, Priscus. Da bleiben keine der unliebsamen Lufteinschlüsse zurück, die uns die Tragfähigkeit der Konstruktion mindern."


    Priscus freute sich über das Lob, aber zum ersten Mal war er ja auch nicht mit Beton beschäftigt.


    "Passt jetzt beim Anbringen der zweiten Schalung auf, die erste so wenig wie möglich zu bewegen. Knallt da nicht mit dem Hammer drauf oder so."

    "Alles klar. Wir werden aus den Jungs schon kampfstarke Kerle machen."


    Kaum hatte sich der Centurio verabschiedet, war Priscus auch schon wieder bei den Männern.


    "Immer auf den Schild achten, der muss hoch bis über die Nase. Wir stecken unsere Zeit nicht in eure Ausbildung, damit ihr euch bei der nächstbesten Gelegenheit ins Gesicht stechen lasst."

    "Ah, deshalb sehen wir uns so selten."


    Priscus war meistens bei denen, die irgendwelche Arbeiten begannen. Kräne aufstellen, Vermessungen durchführen, oder ähnliches. Mit dem Abräumen der Geräte an einem fertigen Bauabschnitt hatte kaum zu tun gehabt.


    "Und seid ihr mit dem zufrieden, was wir als fertige Arbeit hinterlassen?" erkundigte er sich ginsend und trank einen Schluck aus seinem Becher.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Als die Bewehrung wie vorgesehen eingebracht war, gab er das Zeichen, den Beton einzulassen. Viele Bottiche waren für diesen ersten Treppenabschnitt nicht vonnöten.


    "Gleichmäßig gießen", mahnte Priscus. "Erstmal hier vorne, dahinten ist schon genug."


    Mit einem Stock stocherte er in der ausgegossenen Betonmasse herum, damit sie Wasser zog und sich gleichmäßig verteilte und auch die Ecken füllte.


    "Mit dem letzten Bottich jetzt besonders langsam.


    Ein wenig noch.


    Hier vorne.


    Stop.


    Doch, noch ein wenig.


    Ja, gut so. Das sollte reichen."

    Überrascht blickte sich Priscus um, die Stimme kannte er doch. Tatsächlich, Flavian sagte mal wieder was. Fast hätte er schon vermutet, der alte Kamerad hätte seine Stimme verloren.


    "Da ist man in der selben Centurie und sieht sich doch so selten. Wo bist du auf dem Bau jeden Tag tätig?"