Pallas war Brite, daher glaubte er, in seinem bisherigen Leben jede mögliche Art von sonderbarem Latein-Dialekt gehört zu haben. Von rollenden R-s über weiche W-s war alles dabei gewesen. Pfälzerisch war ihm hierbei allerdings nie untergekommen und so hatte er seine liebe Mühe, Ylva folgen zu können.
Nach ihrem zweiten Satz formte er stumm ein "Sch" mit dem Mund, als würde ihm dies helfen, das ganze zu übersetzen. Jener Laut schien in ihrer Sprache vorherrschend zu sein.
"Äh...", war dummerweise das einzige, das ihm dazu einfiel.
Cubiculum und Herrin, das hatte er zumindest eindeutig verstanden.
"Du... äh... suchst das Cubiculum deiner Herrin?", fragte er also noch einmal nach. Er glaubte zwar nicht, dass ihre Antwort ihm großartig weiterhelfen würde, doch einen Versuch war es wert.
"Wer ist denn deine Herrin?"
Beiträge von Pallas
-
-
Da Pallas ohnehin nicht besonders redselig war, war er froh um die Tatsache, dass die anderen Anwesenden umso gesprächiger waren. Dido begrüßte er mit stummem Nicken (mit Kindern konnte er noch weniger, als mit Frauen) und verfolgte ihre Gesangseinlage mit stummem Entsetzen. Wieder eine Erinnerung, auf die er gerne verzichtet hätte. Niemals hätte er gedacht, dass ein so kleines Wesen so schreckliche Geräusche in dieser Lautstärke von sich geben konnte. Mal wieder etwas dazugelernt.
Die Geschichte über Bridhes Herkunft kannte er ja bereits, so suchte er sich währenddessen die ein oder andere Leckerei von seinem Teller und verspeiste sie genüsslich.
Die Frage nach den Eltern ließ ihn aufblicken, da er auch dies jedoch bereits erzählt hatte, ließ er hierbei den anderen den Vortritt. Er hatte ohnehin beide Backen voll -
Sim-Off: Na gut, ich als Halb-Pfälzer bin mal so frei
Pallas dies, Pallas sell, Pallas jenes... als wäre er der einzige Sklave im ganzen Haus. Von Zeit zu Zeit redete er sich ein, dass seine Herrin bevorzugt ihn herumschickte, weil sie ihm besonders vertraute... heute funktionierte das nicht und so zog er leise grummelnd von Punkt A nach Punkt B, um Besorgung dreitausendzweihundertfünfundreißig in dieser Woche zu erledigen.
Zwischen beiden Punkten galt es natürlich eine gewisse Strecke zu überwinden, welche auch durch die Gänge der Villa Flavia führte. Wie das Schicksal - oder der Zufall - es so wollten, lief der Sklave somit direkt Ylva über den Weg. Das Gesicht kam ihm gänzlich unbekannt vor, also musste sie entweder einem Besucher gehören (was zur Frage führte, was die Frau hier allein tat) oder 'Frischfleisch', wie einer der Küchensklaven Neuzugänge zu nennen pflegte, sein. Wie eine Freie sah sie zumindest nicht aus.
In jedem Fall wirkte sie ein wenig verloren, daher gab er sich einen Ruck und ging zu der Sklavin.
"Salve.", sprach Pallas sie an. "Suchst du was Bestimmtes?" -
Mit dem Blick eines Sklaven, der viel und gerne aß musterte Youenn die Ansammlung auf dem Teller, welcher ihm gereicht wurde. Bridhe schien gute Beziehungen zu den Küchensklaven zu haben.
Ihre Frage schließlich war es, die ihn aufblicken ließ.
"Was? Ich? Nein, im Gegenteil. Je mehr desto besser, nicht wahr?", erwiderte er wahrheitsgemäß.
Ein Geräusch ließ seinen Kopf jedoch herumfahren. War da etwas gewesen oder wurde er langsam so paranoid wie seine Herrin?
"Hast du auch etwas gehört? Das wird er wohl sein.", mutmaßte der Britannier.
Angestrengt spähte er in die Richtung, aus welcher das Geräusch gekommen war, konnte jedoch beim besten Willen nichts erkennen.
"Oder", schränkte er sogleich ein, "Es war ein Eichhörnchen."
Fröhlich begann er zu grinsen. -
Zustimmend nickte er. Hätte er selbst wählen sollen, allein die Entscheidung was und wieviel auf seinem Teller landen sollte, hätte eine halbe Stunde in Anspruch genommen.
Und erneut folgte ein Nicken auf ihre Aussage hin. Micipsa, das war der dunkle, wenn ihn sein Gedächtnis nicht täuschte... was es ja nie tat
"Ja, ich denke, ich weiß wen du meinst.", erwiderte er daher.
Im stillen dankte er allen Göttern dafür, dass sie keine SklavIN eingeladen hatte. Er, alleine mit zwei Frauen, wäre hilflos überfordert gewesen. So jedoch schon wesentlich beruhigter, sah er aufmerksam Bridhes Speisenauswahl zu.
"Du hast tatsächlich Blumen gefunden?!"
Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Na, zumindest sahen sie nicht so aus, als hätte Bridhe sie von den Rosenbüschen des Senators abgerupft hätte, es bestand also durchaus eine Chance, dieses Fest zu überleben. -
Endlich etwas, womit er zurecht kam: Klare Anweisungen, in Befehlston ausgesprochen. Einigermaßen beruhigt nahm Youenn die Kerzen entgegen und drehte eine kleine Runde, in welcher er das Material Wachs dem Material Erde näher brachte. Anschließend zündete er mit einer bereits brennenden Kerze die eingesteckten an.
Auf Bridhes Hinweis hin wanderte sein Blick zu den - im Vergleich zur sonstigen Sklavenkost - abwechslungsreich vorhandenen Speisen. Allein dafür hatte es sich schon gelohnt, das Haus zu verlassen.
"Gerne.", meinte er nickend.
Indes sah er sich noch einmal um.
"Wird denn noch jemand kommen?" -
Ein plötzlich aus dem Nichts auftauchender Hannibal samt Elefant hätte Youenn (aka Pallas) nicht mehr aus der Fassung bringen können, als Bridhe es mit jener kurzen Umarmung getan hatte. Während sie die Arme um ihn schloss, stand er lediglich ein wenig steif und ein wenig ratlos da und wusste nicht, wie er reagieren sollte.
"Ja... äh...", brachte er irgendwann hervor, da ließ sie ihn jedoch auch schon wieder los. Gerettet. Für den Moment.
Denn im nächsten fasste sie ihn schon bei der Hand und zog ihn mit sich. Widerstandslos folgte er, war er doch noch immer ganz perplex ob der unverhofften Körpernähe.
Als wären ihre Worte der Befehl seiner Herrin, ließ er sich umgehend auf eine der Decken fallen, den Rücken gekrümmt, die Beine im Schneidersitz angewinkelt.
"Ähm... ja... also, wie... was tun wir jetzt?" -
Raschelnd, knacksend und leise fluchend näherte sich ein Weilchen später der Zweite im Bunde.
Er mochte Gärten nicht besonders. Er mochte Parks nicht besonders. Jederzeit hätte Pallas die ruhige Kulisse einer Bibliothek einem lauschigen Plätzchen im Garten vorgezogen. Zumal man die Bibliothek heizen konnte. Doch heute ging es nicht anders.
Ein kalter Schauer war ihm über den Rücken gefahren, als er die schützende Wärme der Villa verlassen hatte, um sich der unbarmherzigen Kälte des flavischen Urwalds hinzugeben. ‚Kälte‘ war hierbei wohl übertrieben, doch diesbezüglich war der Sklave seit eh und je ein wenig empfindlich gewesen. ‚An dir ist eine hervorragende Frau verloren gegangen‘, hatte einer seiner Mitsklaven in Britannia immer lachend behauptet. Er selbst sah dies natürlich anders. Abgesehen davon, dass er ohnehin viel zu groß war, um eine Frau zu sein. Ha!Wenigstens brauchte er nicht allzu lange, bis er das fahle Schimmern von Licht entdeckte. Sofern kein Feuer ausgebrochen war, musste das der richtige Platz sein. Langsam kam er näher, die Schimpfwörter, mit welchen er die diversen Pflanzen, die unter und zwischen seine Füße gerieten bedachte, unterdrückte er. Nur wenige Schritte von Asny entfernt ging er vorbei. Da seine Augen jedoch bei Weitem nicht so gut wie sein Gedächtnis waren, entdeckte er sie nicht.
In einer sich selbst präsentierenden Geste die Arme ausbreitend, trat er schließlich zu Bridhe ins Licht.
„Da bin ich.“, verkündete er schmunzelnd.
Seine Augen huschten über das Gesicht der Sklavin, entlang an allerlei Dingen, die herumstanden oder –lagen und schließlich wieder zurück.
„Du hast alles bekommen?“ -
In Ermangelung einer besseren Antwort nickte er langsam und sagte: Gut... dann... hätten wir das wohl geklärt."
Sein Blick schweifte zur Schüssel, erfasste die Maserung des Holzes, aus welcher sie gemacht war - und überlegte krampfhaft, was er noch sagen konnte, um die sich ausbreitende Stille zu vertreiben.
Da ihm nichts einfallen wollte, stand er urplötzlich auf und griff nach der Schale.
"Gut, also... dann... ähm... werde ich wohl mal wieder... die Pflicht ruft."
Seine Mundwinkel zuckten nach oben, als er auf Bridhes unangerührte Mahlzeit deutete.
"Soll ich das mitnehmen?" -
Severus. Allein bei der Nennung des Namens krampfte sich sein Magen zusammen... nicht, dass er ein Feigling wäre... wobei, im Grunde genommen wohl schon. Doch bemüht, dieses Unwohlsein nicht zu zeigen, nickte er.
"Naja, nur Met reicht zur Not sicherlich auch."
Er schmunzelte, als auch Bridhe ihre Schüssel von sich schob. Beizeiten musste er endlich dafür sorgen, dass er um diesen Sklavenfraß herumkam.
-
Sim-Off: Sorry, die Uni
Als Bridhe begann zu lachen, konnte auch er es sich nicht mehr verkneifen und stimmte fröhlich mit ein.
"Gut, also kein Wein.", grinste Pallas.
Anschließend begann er zu grübeln: "Denkst du in Rom bekommen wir dieses Korma? Met ließe sich sicher organisieren."Sein Hunger war mittlerweile gänzlich verflogen, so schob er die Schale samt der breiigen Substanz in die Tischmitte.
-
Er blickte zwar ein wenig skeptisch, doch widersprach nicht. Bridhe war zuversichtlich, irgendwie würde das dann wohl klappen.
"Wenn du das sagst.", erwiderte er kryptisch und grinste erneut."Was trinkt man an Imbolc? Doch nicht etwa Wein?"
Vor seinem inneren Augen tauchte ein Bild wild aussehender Kelten auf, blau bemalt, gekalkte Haare, groß wie Baumstämme... und in der Hand ein filigran gearbeitetes Glas Wein. Er musste sich das Lachen verkneifen. -
Er nickte. Die Sachen zu besorgen wäre sicher nicht allzu schwierig... bis auf die Blumen vielleicht.
"Hm... Blumen... bei uns dürften im Moment noch keine blühen. Gibt es welche auf den Märkten?"
Zur Not ging es eventuell ja auch ohne das Grünzeug, überlegte Pallas, während er sich am Kinn kratzte.
Ihr Lachen gepaart mit der freudigen Stimme riss ihn jedoch schon wenig später aus diesen Überlegungen und er sah sie halb irritiert, halb zufrieden an.
"Das Essen wird das geringste Problem darstellen.", erwiderte er dann grinsend. -
"Das ist sicher machbar, der Garten ist ja groß genug."
Jene Ansammlung von Pflanzen und Statuen noch Garten zu nennen war im Grunde genommen ohnehin die Untertreibung des Jahres. Park, das passte schon eher.
"Und solange wir nicht die Rosen von Felix anzünden, dürfte es auch keine Probleme damit geben."
Noch immer grinste er. Das war das Erste, was man ihm nach seiner Ankunft in dieser Villa gesagt hatte. 'Und, bei allen Göttern, lass die Rosen in Ruhe! Fass sie nicht an, sieh sie nicht an, denk nichtmal an sie!'.
"Was braucht man denn noch für dieses Fest... außer Feuer?"Je länger sie sprachen, desto befreiter wirkte die junge Sklavin. Sie lächelte, sie dachte über die Zukunft nach und trauerte nicht jede Sekunde dem nach, was gewesen war. Es gab also doch noch Hoffnung. Dass ausgerechnet er sie eventuell geweckt hatte, wunderte ihn dennoch ein wenig.
"Na siehst du. Manchmal wirkt alles viel schwärzer, als es ist."
Langsam wandelte sich sein Grinsen in etwas, das man als Lächeln bezeichnen konnte. -
Sie verstand ihn nicht. Sie verstand ihn ebenso wenig, wie er sie verstand. Ein wenig musste er Schmunzeln ob dieser Tatsache. Kopfschüttelnd hörte er ihre Worte, vermochte jedoch nicht zu sehen, wie jemand seinen Lebenswillen gänzlich verlieren konnte.
"Ich bin sicher, in diesem Haus oder in deiner Heimat gibt es noch mehr Menschen, die sich um dich sorgen und die dir zur Seite stehen, wenn du sie brauchst, als nur jenen Sklaven. Trauere nicht dem nach was war, sondern freue dich lieber auf das, was noch kommen könnte."Draußen oder drinnen? Gute Frage, eine Antwort hatte er jedoch nicht.
"Ich weiß es nicht. Aber ein keltisches Fest in einem römischen Haus zu feiern kommt mir seltsam vor."
Wieder erschien jenes Grinsen, das bisweilen stundenlang in seinem Gesicht verharren konnte. Als hätte er einen Witz gehört, den nur er verstand. Als wäre ihm etwas klar geworden, über dessen Lösung er wochenlang gebrütet hatte.
Er war so gänzlich anders, als sein Gegenüber. War er in seinem Leben einen gesamten Tag trübsinnig gewesen, es wäre hoch geschätzt. -
Nachdenklich studierte er Bridhes Gesichtszüge. War es denn so unterträglich, das Leben als Sklave? So furchtbar der Gedanke, weitere Sklaven seine Nachkommen zu nennen? War nicht so mancher Sklave am Kaiserhof mächtiger als viele Senatoren? In früheren Zeiten zumindest.
"Ist das alles, wofür du lebst?", fragte er ernst. "Wen kümmert die Zukunft? Vergiss gestern, vergiss morgen, es gibt nur das Hier und Jetzt. Vergiss Bedauern, Kummer und Reue, oder sie bestimmen dein Leben, nicht du."
Sein Lächeln blitzte wieder auf.
"Wir können unser Schicksal ohnehin nicht kontrollieren. Mach es wie ich: Das Wichtigste im Leben ist einfach zu 'sein'. Zu leben. Vielleicht ist das Leben als Sklave nicht viel, aber es ist bei Weitem nicht das Schlechteste."Jene Feier schien ihr indes tatsächlich Wichtig, die Begeisterung mit der sie darüber sprach war eindeutig. Wenigstens etwas, das sie aus ihrer Trübsinnigkeit riss.
"Nun, dann ist das ja das perfekte Fest für dich. Vielleicht bringt es Licht in deine düstere Stimmung."
Die Frage nach der Erlaubnis konnte er jedoch lediglich mit einem Schulterzucken beantworten.
"Ich weiß es nicht. Aber ich glaube nicht, dass jemand etwas dagegen haben könnte." -
Ein wenig erstaunt über ihre Aussage, runzelte Pallas die Stirn. 18 und schon mit dem Leben abgeschlossen? Was, bei allen Göttern, hatte sie nur erlebt?
"Sag das nicht. Du bist noch jung, dein ganzes Leben liegt doch erst noch vor dir."Imbolc... ja, das kannte er. Er erinnerte sich, wie eine riesige (sowohl in der Höhe als auch in der Breite) Küchensklavin den Kindern im Haushalt mit glänzenden Augen davon berichtet hatte.
"Ich würde sehr gerne Imbolc mit dir feiern.", erwiderte er daher. "Wenn ich auch nicht wirklich weiß, wie das vonstatten geht." -
"Muss es nicht, es ist nicht weiter schlimm.", meinte er kopfschüttelnd.
"Vierzehn, ja, so in etwa. Wie alt genau sie war wusste sie wohl selbst nicht. Naja... Zeit ist Geld."
Ein schiefes Grinsen signalisierte, dass diese Aussage nur halbernst gemeint war.
"Also bist du jetzt Achtzehn? Hast du dich denn wenigstens einigermaßen eingelebt? Dich damit abgefunden, dass du zumindest eine Weile als Sklavin wirst leben müssen?"
Eines musste man den Römern lassen - es gab auch für Sklaven die Chance auf spätere Freiheit. Freilassungen waren auch bei Patriziern nichts ungewöhnliches... vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren..."Ach, ich glaube, eine Sprache verlernt man nie ganz. Wie Schwimmen. Vielleicht muss man sich erst eine Weile wieder einhören, wenn man sie lange nicht gesprochen hat, aber... wobei, da kann ich natürlich auch wieder nur für mich sprechen und ich bin wohl nicht gerade der Normalfall, was das Erinnern angeht."
Das Erbe seines Volkes... nachdenklich legte er den Kopf schief.
"Welches ist denn mein Volk? Britannier oder Griechen?", fragte er zunächst schmunzelnd. "Aber nein, wirklich kennen tue ich die britannischen Bräuche nicht. Nur aus Erzählungen der anderen Sklaven." -
"Glücklicherweise", wandte er lächelnd ein, ""Halten sich die schlechten Erinnerungen bei mir in überschaubaren Grenzen."
Auf ihre Frage hin zuckte er einmal mehr mit den Schultern.
"Nur bis ich etwa sechs war. Alles was ich weiß ist, dass, falls ich Geschwister habe, ich der Älteste sein muss, denn meine Mutter war kaum 20, als wir getrennt wurden. Und mein Vater... naja, den habe ich nie zu Gesicht bekommen. Wer weiß, wie viele Kinder der noch gezeugt hat."
Beziehungsweise zeugen 'musste'. Vielleicht war es gar nicht so dumm, sich seine Sklaven zu züchten. Wie konnte man schließlich besser kontrollieren, was man am Ende bekam?
"Es ist schon ein seltsames Gefühl, allein aufgrund der Kombination zweier Menschen zu existieren, die sich, gäbe es die Römer nicht, wohl niemals getroffen hätten.""Siebzehn... hm.", brummte er schließlich. "Dann bist du jetzt Achtzehn? Neunzehn?"
Viel älter konnte sie unmöglich sein. Allerdings konnte man das bei Frauen nie wissen. Die sahen nie so alt aus, wie sie waren. Aber sie hatte ja gesagt, es wäre noch nicht allzu lange her.
Du sprichst auf jeden Fall schon sehr gut Latein... " -
Ihre Reaktion erstaunte ihn. Ein Segen? Kaum.
"Naja, vielleicht kein Fluch. Aber auch kein Segen. Stell dir vor, du kannst nichts vergessen. Selbst, wenn du es wolltest. Jede Kleinigkeit spukt in deinem Kopf herum. Es gibt ja nicht nur angenehme Erinnerungen."Den Erzählungen über ihre Kindheit lauschte er anschließend aufmerksam. Ihr Leben war gänzlich anders verlaufen als das seine. Frei geboren, aufgewachsen in einer großen Familie. Und dennoch schien ihm seine eigene Kindheit behüteter als die ihre. Sorgen hatte er als Kind nicht gekannt. Selbst jetzt waren sie ihm großteils fern.
"Hm... siehst du, ich weiß nicht einmal ob ich Geschwister habe. Wenn ja, sind sie auf jeden Fall sechs Jahre jünger als ich.
Es klingt auf jedenfalls nach einer recht schönen Zeit."
Mit sechs hatte man seine Mutter 'verlegt'. In ein Stadthaus seines Herrn, soweit er gehört hatte. Vermutlich Londinium. Was mittlerweile aus ihr geworden war wusste er nicht. Allzu sehr kümmerte es ihn auch nicht, viel mit ihr zu tun hatte er in den ersten sechs Jahren seines Lebens ohnehin nicht.
"Und... wie alt warst du, als... nunja, als du gefangen genommen wurdest?"