Beiträge von Aurelia Prisca

    Nun ja. Was das "um-den-Finger-wickeln" anging, so musste Prisca eingestehen, dass ihre Erfolge meist eher auf Zugeständnisse von geringerer Tragweite, wie dem Entlocken von Geschenken, von Komplimenten, oder einem Taschengeld-Bonus beruhten. Bei so einem "Vergehen", wie sie und der Flavier es sich geleistet hatten, war die Chance allerdings verschwindend gering. Einerseits war Prisca ihrem Onkel ja dankbar, dass er so umsichtig handelte und schließlich meinte er es doch immer nur gut mt ihr (und das wusste sie auch). Andererseits konnte sie nicht verstehen, warum dieser eine Kuss ihr Glück für die Zukunft, nun bis in alle Ewigkeit zerstört haben soll. Es war zwar nicht zu leugnen, dass der Flavier (noch) keinerlei Heiratsabsichten bekundet hatte, aber die Art und Weise wie wir uns kennen gelernt haben und wie wir uns näher gekommen sind … Sollte Prisca sich in ihren Gefühlen wirklich so täuschen? Einmal war sie ja schon darauf reingefallen.


    Die strengen Worte ihre Onkel ließ Prisca zunächst stumm und ergeben über sich ergehen, bis sie dann bei seiner Erzählung von seinem ersten Treffen mit Celerina aufhorchte. Sicher! Es gab viele Unterschiede und die Ausgangssituation war Eine ganz andere gewesen, doch was im Grunde für Prisca zählte war die Tatsache, dass Marcus damals beim Oberhaupt der Flavier ebenfalls keinen guten Start erwischt hatte. "Wie bitte, du hast dich mit Celerina wirklich nur unterhalten Sonst nichts? ... Und das allein hat den Flavier so wütend gemacht??", fragte Prisca neugierig und einem leicht neckenden Unterton nach, wobei ein flüchtiges Schmunzeln kurz ihre Lippen umspielte. Ja ja. Ihr habt nur mit einander geredet! Sonst nichts? Auch wenn es der Wahrheit entspräche, konnte sie es doch kaum glauben. Und was kam dabei heraus? "Es mag ja sein, dass der Flavier in deinem Fall überzogen reagiert hat, Marcus, doch aus seiner Sichtweise mochte es wiederum richtig gewesen sein so zu handeln, als er euch im Gras liegend angetroffen hat". Oder hätte man da nicht auf falsche Gedanken kommen können? "Und überhaupt! … Heute seid ihr beide, du und Celerina, verheiratet, weil - ich nehme mal an - du dich nicht hast beirren lassen, sondern weiter um sie gekämpft hast", um Celerina und um der …Liebe wegen?, versuchte Prisca das Gehörte so zu deuten, wie es sich für sie logischerweise zugetragen haben musste.


    Piso wird auch um mich kämpfen! Weil ich ihm etwas bedeute und … weil wir uns lieben. Das spüre ich genau! , Die Aurelia war felsenfest davon überzeugt, bis zu dem Moment, als Marcus mit seiner Bemerkung über Caius, ihr schönes Luftschloss komplett zum Einsturz brachte. Die Erinnerung an ihre 'erste große Liebe' und die erste große Enttäuschung. Prisca begann augenblicklich zu schluchzen und mit glänzenden Augen sah sie ihn völlig verbittert an:"Ach!! Und du, … du glaubst also, du weißt es besser?" Nur weil du deine Gefühle nicht offen zeigen kannst, oder willst oder du gar keine solchen Gefühle kennst, oder diese zu lässt … oder wie auch immer! Die Aurelia verkniff sich gerade noch diese verletzenden Bemerkungen, denn im Grunde meinte sie es nicht so.


    Sicher meinte es auch ihr Onkel nicht so - er meinte es sicher sogar gut mit ihr, nur, … Was?? Ich soll Piso nie wieder sehen? "Nein!! D.. das kann doch nicht dein Ernst sein", vergrub Prisca weinend das Gesicht zwischen den Händen. Nein, das würde sie sich auf keinen Fall gefallen lassen! Nur was konnte sie tun? Ihr Onkel war nicht bereit weiter darüber zu diskutieren, doch Prisca gab (noch) nicht auf: "Hättest du dir denn von dem Flavier verbieten lassen, Celerina wiederzusehen, so einfach? … Hättest du nicht auch alles Mögliche unternommen, um sie wiederzusehen, oder wäre sie dir völlig egal gewesen?", wollte sie deshalb wissen. So ganz ohne Gefühle könnte doch auch ihr Onkel nicht handeln, oder? ...Wie auch immer. "Jedenfalls wird Piso einen Weg finden, ...", Wenn die Götter uns wirklich für einander bestimmt haben sollten, wollte Prisca wenigstens die Hoffnung nicht aufgeben, wenn auch sonst nichts helfen würde. Sie trocknete ihre Tränen und sah Marcus mit einer Mischung aus Trotz und Zuversicht wieder in die Augen "Er wird! Weil ich ihm etwas bedeute, ... das spüre ich!"Ihre Stimme wurde zwar immer leiser, dafür nickte die Aurelia aus voller Überzeugung zu ihren Worten.

    Abgesehen von der kurzen und freundlichen Begrüßung gab es anscheinend nichts, über das sie hätten sprechen können und so schloss sich die Verabschiedung nahtlos daran an. Kurz hintereinander verschwanden Okhaton und Patraios aus den Unterkünften und zurück blieben somit Tilla und Dina, da Rollo heute ja - wie bereits erwähnt - einen seiner freien Tage hatte.


    Und das traf sich gut, dass Tilla noch hier war, denn so konnte Dina ihr alles Nötige direkt mitteilen: "Ja ihr werdet verreisen. Aber keine Sorge, es ist nicht für lange. Die Herrin will lediglich ein paar Tage in Antium, am Meer verbringen und stell dir vor, sie hat gesagt, dass du dabei die Aufsicht über die anderen Sklaven und alle Vorbeitungen haben sollst.", versuchte die Ägypterin zunächst Tillas Traurigkeit und mögliche Bedenken, angesichts der anstehenden Reise, verbunden mit dieser besonderen Verantwortung zu zerstreuen. Mit einem aufmunternden Lächeln strich sie der dabei der anderen Sklavin sanft über den Oberarm und meinte weiter: "Du Glückliche! Sei lieber froh, dass du aus Rom weg darfst, bei dieser Hitze. Ich wäre auch so gern ans Meer mitgekommen, aber das geht leider nicht …", seufzte Dina tief da sie die nächsten Tage mit den diversesten Hausarbeiten beauftragt worden war.


    "Über was wolltest du denn mit mir sprechen?", horchte die Ägypterin gleich darauf bei Tillas Bemerkung auf und gleichzeitig vernahm sie die Stimme des Neuen von nebenan, aus der Wäschekammer. Er fand nichts zum anziehen? "Ts ... Männer sind doch alle gleich! Rollo findet auch nie seine Tuniken", stieß Dina einen weiteren Seufzer aus und rollte genervt mit den Augen. "Komm Tilla! Besser wir helfen ihm, ehe er noch die ganze Wäsche durchwühlt", meinte Dina grinsend zu Tilla.


    Flugs war die junge Ägypterin aufgesprungen und hinüber in de Wäschekammer gehuscht, wo sie erst mal mit einem vernehmlichen "Oh oh!" und mit großen Augen auf der Türschwelle anhielt. Nacktheit war zu damaligen Zeiten nichts außergewöhnliches und für Sklaven waren solche Anblicke durchaus alltäglich. Nicht immer waren sie aber so anziehend, wie in diesem Fall. Die Frage war nur: Was suchte Patraios augerechnet zwischen den Tuniken für die Frauen und Kindern? Die Männersachen lagen doch direkt hinter ihm auf einem gesonderten Stapel! "Ehm, Patraios, vielleicht solltest du dich mal umdrehen!?", gluckste Dina hinter vorgehaltener Hand und in einer Mischung aus Verlegenheit und Belustigung drehte sie den Kopf zu Tilla um zu sehen, was die andere Sklavin wohl zu diesem Anblick dazu sagen würde.

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    "Nein wieso?! Natürlich stört ihr nicht.", versuchte Dina möglichst vor Patraios zu antworten, um so der verfänglich wirkenden Situation nicht noch mehr Grund für Spekulationen zu bieten. Ob ihr das gelänge? Lediglich der Blick, den die zierliche Ägypterin dem Neuen dabei zu warf, mochte vielerlei Deutungen zulassen. Nur gut, dass Rollo heute ausnahmsweise nicht zu Hause war, sonst hätte er ihr sicher vor den Anderen eine Szene gemacht. Wer Dina kannte (was vermutlich nur auf Tilla zutraf) wusste, dass sie eigentlich ganz normal war, bis auf die Tatsache, dass sie zuweilen Selbstgespräche mit einem imaginären Freund führte. Deshalb war Dina froh, dass Tilla hier war, die im Notfall den Anderen erklären könnte warum sie manchmal etwas ... befremdlich wirkte.


    Auf den fragenden Blick ihrer Mitsklavin antwortete Dina jedenfalls mit einem eindringlichen Augenrollen zu Patraios und anschließend zu Okhaton hin: "Tilla, gut das du kommst. Hast du schon mitbekommen, dass deine Herrin schon morgen nach Antium abreisen will?! Ihr, du, Hektor und Patraios sollen sie dorthin begleiten. Ich sollte Patraios eigentlich nur das Nötigste zeigen und ihn einweisen. Vielleiccht kannst du das ja für mich übernehmen?!...", fasste Dina schnell das Wesentliche mit einem bittenden Blick zu Tilla zusammen. Zu Okhaton konnte sie hingegen nicht viel sagen, denn dieser Sklave war scheinbar einer von der "speziellen Sorte", mit denen sich die Flavia gerne umgab. Also zuckte Dina nur mit den Schultern, als sie auf Tillas Gebärden hin wahrheitsgemäß zur Antwort gab: "Ich weiß nur, dass er der domina Celerina gehört ..." Alle weitere könnte Okhaton sicher besser erklären wie sie ...

    Erneut machte Dina große Augen, diesmal allerdings nicht vor Schreck, als Patraios zuerst den Becher und dann den ganzen Krug voll Wasser austrank. "Herrje, du Armer. Du scheinst ja fast verdurstet zu sein", bemerkte sie dazu und ehe sie sich versah, war der Neue schon wieder bei ihr und legte ganz vertraut eine Schulter um sie. Hoppla! Mit so etwas hatte Dina nun nicht gerechnet und dementsprechend überrascht sah sie ihn an, angesichts seiner folgenden Worte. Er fand sie hübsch, seine Mutter war auch Ägypterin und … sie sollte fortan seine kleine Schwester sein?


    "Ja, ehm, ich .. Danke! .. Ich, … du willst wirklich mein Bruder sein? .. .Aber du kennst mich doch gar nicht", stotterte Dina etwas verunsichert. Patraios war ihr keineswegs unsympathisch. Allerdings wusste sie nicht wie sie sein direktes Angebot einschätzen sollte, nach so kurzer Zeit, schließlich kannten sie sich ja erst ein paar Minuten. Dann folgte auch noch eine zärtliche Berührung und ein sanfter Kuss auf die Stirn, welcher durchaus angenehm war. Dina war völlig perplex, sie wusste nun gar nicht mehr wie ihr geschah und bei der Frage nach Rollo bekam sie nur noch ein heiseres: "Ja, Rollo ist mein Freund!" heraus.


    Wie sollte sie Patraios das mit ihrem unsichtbaren Freund am besten erklären, ohne, dass er sie gleich für verrückt erklären würde. "Also das ist so …", fing sie an und in diesem Moment betraten Tilla und ein weiterer neuer Sklave (den sie noch nicht so gut kannte) den Raum. Dina schreckte sofort hoch, als hätten die beiden sie und Patraios bei irgendetwas verbotenem erwischt. "Oh!! Ihr hier?… Ehm das,… das ist übrigens Patraios, der neue Sklave, den domina Prisca heute gekauft hat. … Und das da ist Tilla, ihre Leibsklavin. Salve Tilla! … Und das ist … hm, … ich glaube Oktagon war dein Name, richtig? Kennt ihr euch denn schon?", stellte Dina dann die Anwesenden reihum vor, so gut sie konnte und sah dabei mit einem leichten Lächeln zwischen ihnen umher.



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    Ob Celerina tatsächlich Verständnis hätte oder dies nur vorgab konnte Prisca ihrem äußeren Verhalten nach nicht beurteilen. Aber egal, ob sie ihr nun deswegen böse wäre oder nicht, an dem schlechten Gewissen der Aurelia änderte das jedenfalls nichts. Ihr Onkel bedeutete Prisca alles und daran würde sich auch nichts ändern. Dennoch begriff sie langsam, dass es manchmal besser wäre sich nicht in Dinge einzumischen deren Tragweite sie doch nicht einschätzen konnte. Insbesondere dann, wenn es dabei um Marcus ginge. Auch er machte Fehler, keine Frage (was im übrigen kein Vorwurf sein sollte, sondern einfach nur menschlich war) Trotzdem! Er hatte etwas getan das einen anderen Menschen sehr verletzt hat und das konnte und wollte Prisca wiederum auch nicht ignorieren. Nur wie sollte sie sich nun in dieser Angelegenheit weiter verhalten? ...


    "Celerina, …ich …", setzte Prisca zum sprechen an, ohne zu wissen was sie eigentlich genau sagen wollte, da tausend Gedanken in ihrem Kopf herum schwirren. Soll ich sagen? Es wird alles gut werden, wenn: … du sein Kind akzeptierst … - wenn DU ihm endlich einen Sohn schenkst … Oh!! Hoppla!! Gerade noch rechtzeitig ermahnte eine innere Stimme Prisca daran , dieses heikle Thema auf gar keinen Fall anzusprechen, außer die Flavia würde dies von sich aus tun. Die Tatsache, dass ihre Ehe noch immer kinderlos war konnte viele Gründe haben und mittlerweile dürfte wohl kaum jemandem in der villa dieser 'Umstand' verborgen geblieben sein, dass die Herrin des Haus noch immer nicht in 'anderen Umständen' war.


    Statt eines Wortes zu viel entschloss sich Prisca lieber zu tun, was sie eigentlich schon viel früher hätte tun sollen. ...


    ... indem sie sich langsam vor beugte und behutsam einen Arm um Celerina legte in der Absicht, ihr eine Schulter zum anlehnen und ausheulen zu geben und in der Hoffnung, ihr wenigstens etwas Trost spenden zu können. "Ja Pegasus ist mein Bruder...", begann Prisca gleichzeitig wieder von ihrer Familie zu erzählen, egal ob dies die Flavia wirklich interessieren würde oder nicht. Vielleicht half es ja, ein wenig Vertrautheit und Nähe zwischen ihnen entstehen zu lassen, was sich Prisca im Grunde sehr wünschte "Ich habe ihn und seine Existenz jahrelang ignoriert und verdrängt. Ich habe sogar versucht, seine wahre Identität zu vernichten, nur, weil ich Angst hatte er könnte mir etwas wegnehmen. Im Grunde habe ich ihn für das verantwortlich gemacht, was mein Vater meiner Mutter angetan hatte.", gestand sich Prisca mit einem leisen Seufzer ihre Befürchtungen und Fehler ein. Egal ob richtig oder falsch."Dann ist mir klar geworden, dass ich im Grunde kein Recht dazu habe da ich gar nicht weiß, wie es damals wirklich gewesen ist. Auch wenn es mir schwer fällt, ich … akzeptiere Pegasus mittlerweile als meinen Bruder und ich versuche mich, so gut wie möglich, mit ihm zu arrangieren." Nachdem sie die ganze Geschichte erzählt hatte verstummte Pricsa, da sie nicht wusste welche Bedeutung das hätte und welchen Rat sie Celerina nun geben sollte. Zu akzeptieren, dass es ein Kind gab? Vielleicht. … Zu akzeptieren, dass diese Germanin hier im Haus lebte? Niemals!… Es muss einen Weg geben Doch solche Gedanken behielt die Aurelia lieber vorerst für sich während sie Celerina einfach nur weiter im Arm hielt ...

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    Wie könnte Dina einem so liebevollen Blick widerstehen? Noch dazu bei so einem Mann! Gebannt hörte sie also zu, was Patraios zu berichten hatte und anfangs kam es ihr gar nicht in den Sinn, dass seine Worte vor Sarkasmus nur so trieften. "Taverna Transqui ..was? Nein die kenne ich gar nicht …", entgegnete die zierliche Sklavin völlig sorglos und in der nächsten Sekunde schon zuckte sie erschrocken zusammen und tat verängstigt einen Schritt zurück. Was war denn nur mit dem Neuen los, dass dieser plötzlich so aufbrausend wurde? Moment! Erst da begriff Dina seine Worte und warum er so wütend war und das wiederum konnte sie durchaus verstehen. Nur zu gut hatte die junge Ägypterin nämlich in Erinnerung was sie alles hatte ertragen müssen, in den Fängen solcher widerlichen Sklavenhändler, auch wenn sie es mittlerweile gut zu verdrängen wusste. Wer weiß, vielleicht war genau das der Grund, warum sie seitdem einen unsichtbaren Freund namens Rollo besaß, der sie beschützte und dem sie völlig vertrauen konnte, wie niemandem sonst.


    Zu Dinas Erleichterung hatte Patraios sich relativ schnell wieder unter Kontrolle und so entspannte auch sie sich wieder: "Sch ..schon gut! … Ich .. Ich kann dich durchaus verstehen.", stieß Dina die angehaltene Luft erleichtert wieder aus und mit einer fahrigen Bewegung strich sie gleichzeitig die Locken zurück, die ihr wirr ins Gesicht gerutscht waren. Sie war Patraios deswegen nicht böse oder gar nachtragend und so kehrte das offene Lächeln wieder auf ihr Gesicht zurück: "Nun … hier bei den Aureliern wird es dir jedenfalls gut gehen Patraios, keine Sorge! Wir bekommen genügend und gutes Essen, saubere Kleidung und Bestrafungen gibt es so gut wie nie. Deine neue Herrin mag zwar manchmal etwas launisch sein und sie ist auch meist sehr streng zu uns Sklaven, aber im Grunde hat niemand von uns etwas zu befürchten ..", wollte Dina ihm etwas Mut machen, wobei sie mit mahnender Stimme - jedoch gut gemeint - hinzufügte: "Zumindest so lange, wie du dich ihr gegenüber zu benehmen weißt und ihr gehorchst!" So ein Gefühlsausbruch in Gegenwart der domina? Die möglichen Konsequenzen konnte nicht einmal Dina abschätzen.


    Aber gut, der Neue würde sich schon zu benehmen wissen, davon ging Dina einfach mal aus und so beließ sie es dabei. Als Patraios dann das Thema wechselte antwortete Dina mit etwas wehmütiger Stimme: "Ich stamme ursprünglich aus Ägypten. Meine Familie lebte dort einige Zeit in der Nähe von Alexandria, ehe sie mich … naja, ehe ich dann auf Umwegen hierher nach Rom kam" Die Erinnerungen an ihr vergangenes Leben ließen Dina kurz und leise aufseufzen. Spontan ging sie zu einem nahestehenden Krug mit Wasser, schenkte einen Becher damit voll und reichte ihn an Patraios weiter: "Und du bist also Grieche und ein Maler und Bildhauer hab ich gehört! Das klingt aufregend. Dann wird dich die Herrin sicher nicht für niedere Arbeiten gekauft habem. Hm?!", stellte sie wiederum mit einem interessierten Blick in seine Augen fest während sie darüber grübelte, zu welchem speziellen Zweck die Aurelia ihn denn angeschafft haben könnte. Man bekam als Sklave ja so einiges mit, welche Wünsche, Eigenarten und Vorlieben die Herrschaften so an den Tag legten.

    Ach herrje, wie peinlich! Hatte Prisca in ihrer Aufregung tatsächlich vergessen, ihrem Cousin die Namen der beiden Flavier in letzter Sekunde zu nennen? Oder kam ihm dieser Umstand nicht vielmehr gelegen, so wie er Nigrina auf seine ganz spezielle Art und Weise begrüßte? Galant wie immer, dazu dieser direkte und selbstsichere Blick, der Prisca schon bei den Spielen aufgefallen war und .. Oh! Sogar einen Handkuss haucht er ihr zu! , stellte Prisca in einem Anflug von Eifersucht fest obwohl dieses Gefühl, in Bezug auf ihren Cousin, natürlich völliger Unsinn war. Zudem konnte sie sich wirklich nicht beklagen, angesichts der fulminanten Komplimente, mit denen Lupus sie regelmäßig überschüttete. Und? Wie gefällt sie ihm nun - und er ihr?, versuchte Prisca nebenbei zu ergründen was in den Köpfen der Flavia und ihres Cousin gerade vorgehen mochte. Schwer zu sagen nach dieser kurzen Zeit, obwohl sie eigentlich ziemlich schnell miteinander ins Gespräch kamen. Nun ja, das warme Lächeln das Lupus ihr kurz zu warf, konnte bereits vieles bedeuten. Gut so! Jedenfalls müsste er mit Blindheit geschlagen sein, wenn ihm Nigrina nicht gefallen würde. … Sie sieht einfach wunderschön aus!, erkannte Prisca knapp aber neidlos an, was sie selten und überdies nur dann tat, wenn es der Wahrheit entsprach. Jedenfalls hätte sie sich nicht getraut darauf zu wetten, wer von ihnen nun der Anderen die Schau stehlen würde. Dieses Urteil oblag heute allein ihren Begleitern und somit würde es mit ziemlicher Sicherheit auf ein "unentschieden" hinaus laufen.


    Jedoch war es unwahrscheinlich, dass sich die beiden Männer darüber austauschen würden, so knapp und kühl wie deren Begrüßung ausfiel. Keiner von ihnen schien Interesse an einem "Männergespräch" zu haben und das war auch gut so!! Schließlich wollen wir heute voll und ganz auf unsere Kosten kommen und da sollen sich die Beiden ruhig anstrengen, uns zu hofieren und zu verwöhnen, nicht wahr Nigrina?, zwinkerte Prisca der Flavia mit einem vielsagenden Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf Piso richtete .. .Hach! …


    Sogleich spürte Prisca ihr Herz schneller schlagen und sie hatte zu kämpfen, die Farbe ihrer Wangen unter Kontrolle zu halten. Ob ihr das gelänge? " … Wundervoll schaust du aus ...", hatte Piso soeben gesagt! Im direkten Vergleich mit den voluminösen Komplimenten ihres Cousins mochten diese Worte zwar verblassen, doch bedeuteten sie Prisca so viel mehr! Bei Piso klang es so ehrlich und von Herzen kommend, dass sie ihm einfach alles glauben wollte.


    "Danke. Wie lieb von dir! ... Ja, das ist das Kleid. Ich .. ich dachte, heute wäre die Gelegenheit um es für dich zu tragen", entgegnete Prisca leicht verlegen lächelnd und wie er bei ihr, streifte auch ihr Blick mit inngem Interesse die Erscheinung des Flaviers. Sofort fielen ihr die Ringe auf, die sie zusammen ausgesucht hatten und am liebsten hätte sie spontan seine Hand ergriffen. Die Aurelia widerstand allerdings Versuchung und beließ es bei einem anerkennenden Blick, den sie von seinen Händen langsam aufwärts wandern ließ. Er gefiel ihr und vor allem mochte sie seine Art und die Weise, wie er sie ansah. Richtig verliebt sah er dabei aus und dies bestärkte die Aurelia noch mehr in ihrer Überzeugung, dass er es aufrichtig mit ihr meinen würde ...


    ... und aus diesem Grund hätte sie Piso am liebsten von sich gleich alles erzählt: Von den Vorwürfen und den Bedenken ihres Onkels gegen ihn, dass er keinen Anstand und Manieren besaß und sie sich niemals wieder sehen dürften, weil er es ohnehin nicht ernst mit ihr meinen würde und er ja gar nicht die Absicht hätte, sie zu … Halt! Nein nein! So weit durfte sie weder denken - noch hoffen. Noch nicht! Nicht, so lange wie Piso nicht den ersten Schritt in diese Richtung tun würde. Schließlich haben wir uns nur gut verstanden und uns ein einziges Mal geküsst! Was bedeutet das schon?!, ermahnte sich Prica selbst, obwohl sie sich innerlich so sehr nach ihm verzehrte. Nein, ein zweites Mal wollte sie keine so große Enttäuschung erleben wie bei Aquilius, dessen Charme und Komplimenten sie damals völlig blindlings erlegen war. In diesem Punkt hatte Marcus durchaus recht wenn er ihr vorhielt, dass sie ihr Herz zu schnell verschenkte. Auch wenn es schmerzte, von ihm das unter die Nase gerieben zu bekommen, aber womöglich hatte er damit raht. Marcus eben der einzige Mann auf Erden, der wirklich nur ihr Bestes wollte und dem sie völlig vertrauen konnte … und das wusste Prisca in ihrem tiefsten Herzen, auch wenn sie es im Moment nicht wahr haben wollte.


    Piso war allerdings nicht allzu weit entfernt von diesem Status, den ihr Onkel inne hatte, nur durfte sie ihm das auf keinen Fall zeigen. Zumindest nicht so offen und deshalb setzt sie sich in einem gebührendem Abstand zu ihm auf eine der reservierten Klinen. Er sagte er sei glücklich, dass sie gekommen sei und Prisca schenkte ihm ein sanftes Lächeln dafür, während sie gleichzeitig einen tiefen Seufzer tat . "Ich bin auch glücklich heute hier zu sein, bei dir, mein lieber Aulus. Obwohl ich, … ich eigentlich gar nicht hier sein dürfte, nachdem, was neulich im Garten passiert ist. Zumindest nicht, wenn es nach dem Willen meines Onkels ginge!", entgegnete Prisca ihm keineswegs vorwurfsvoll, dafür aber mit einem umso erwartungsvolleren (und durchaus verliebten) Blick in seine Augen. Er würde sicher erahnen können, worauf sie hinaus wollte und hoffentlich würde er sich dessen und seiner Gefühle zu ihr bewusst sein ….

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    Von der porta aus führte Dina den Neuen geradewegs zu den Sklavenunterkünften und zeigte ihm bereitwillig, wo er künftig schlafen und wie er sich zurechtfinden könnte. "So da sind wir. Das da drüben ist deine Liege. In der Kiste davor darfst du deine persönlichen Dinge verwahren. Im Nebenraum findest du frische Tuniken und draußen hinter dem Haus sind die Waschplätze. Den Rest des Tages hat die Herrin dir freigegeben. Leg dich am besten gleich hin und versuch zu schlafen, da wir gleich morgen früh aufbrechen wollen. Ach ja und … wenn du noch Hunger hast, frag am besten Niki, unsere Köchin.", erklärte Dina geschäftig und mit den Fingern in alle möglichen Richtungen deutend. Das wäre eigentlich alles was er vorerst wissen müsste, oder hatte sie noch was vergessen?!


    "Hm?!.. Wenn du sonst keine Fragen hast, dann ....", stirnrunzelnd drehte sich die Sklavin zu Patraios um und musterte ihn eingehend. Eigentlich sollte sie ihn nur kurz einweisen und dann sofort wieder beim packen helfen. Allerdings sah der Neue irgendwie völlig mitgenommen und erschöpft aus und das machte ihr ein wenig Sorgen. "Oh je! Du ..du siehst aber gar nicht gut aus ...", beschrieb sie etwas unbeholfen seinen Anblick und als sie das merkte, biss sie sich schnell auf die Unterlippe. "Äh, also, ehm, ich .. so hab ich das nicht gemeint. Natürlich tust du das! Nur … irgendwie nicht gesund " Fast hätte sie sich nun völlig verhaspelt und dementsprechend verlegen lächelnd zuckte Dina mit den Schultern.

    An Zweideutigkeiten mangelte es der Konversation zwischen Ihnen durchaus nicht, was wiederum das gemeinsame "Spiel" so reizvoll und interessant machte. Ob ihre Worte nun ernst gemeint - oder nur scherzhaft daher gesagt waren, konnte Prisca (zu ihrer eigenen Überraschung) nicht einmal selbst genau sagen. Wie weit würde ich im Zweifelsfall gehen? Gute Frage. Tatsache war, dass es ihr durchaus gefiel wie Lupus mit Komplimenten schmeichelte und er sie gleichzeitig mit seinen Blicken völlig hemmungslos auszog. Er schien tatsächlich keinerlei Skrupel zu kennen, nicht einmal dann, wenn es um seine eigene Cousine ginge. Würde er wirklich...?, schnappte Prisca leise nach Luft und bei dem Gedanken daran, welche Konsequenzen das hätte, erschrak sie dann doch - über sich selbst und ihr Verhalten.


    Natürlich machte die Aurelia ihrem Cousin keinen Vorwurf deswegen, denn sie verhielt sich auch nicht gerade so, wie man es von einer jungfräulichen Patrizierin erwartete. Nur hatte Prisca im Grunde nicht damit gerechnet - oder besser gesagt, hatte sie vielmehr erwartet, dass Lupus irgendwann das Gleiche sagen würde wie Marcus, Titus, oder ein anderer Verwandteres an seiner Stelle, zum Beispiel: 'Nun ist es aber gut Prisca!' - oder - 'Sei nicht albern! - oder - 'Jetzt benimm dich endlich!' Irgend so etwas in der Art. Ein Einlenken, oder eine Zurechtweisung hätte sie erwartet, nur keinen so direkten Blick in ihre Augen, der im Grunde nichts anderes aussagte als: Lass es uns doch einfach tun! Was hindert uns daran? … Fortes fortuna adiuvat … und den Dummen gehört die Welt. Nein, auf gar keinen Fall konnte und durfte sie so weit gehen - auch wenn sie im Innersten reizte!


    Prisca schauderte leicht bei dem verlockenden Gedanken, einfach mit allen Tabus zu brechen und gleichzeitig schalt sie sich selbst, eine derartige Dummheit auch nur annähernd in Betracht zu ziehen, angesichts der Konsequenzen. War er sich dessen nicht bewusst? "Mein lieber Lupus. Du vergisst offensichtlich, dass wir beide miteinander verwandt sind! Ich glaube kaum, dass uns Fortuna diesbezüglich hold wäre und wir unseren Mut nicht irgendwann bereuen würden ...", wich Prisca seiner stummen Aufforderung mit gespielter Belustigung aus, so als hätte niemals ernsthaft in Betracht gezogen, mit ihm ... Niemals! Obwohl , die Vorstellung erregt mich durchaus, ... etwas derart verbotenes zu tun, wenngleich auch nur in ihren Phantasien.


    Dumm nur, dass ihre leicht geröteten Wangen ihm ausgerechnet diese sündigen Gedanken womöglich verraten würden und deshalb versuchte Prisca alles, um davon abzulenken: "Also warum belassen wir es nicht einfach bei unserem kleinen Gedankenspiel und freuen uns stattdessen auf einen gemeinsamen Abend im Theater, hm?", meinte sie schließlich wieder so kühl wie nur möglich und mit einem gelangweilt wirkendem Blick in die Augen des Wolfes, der es tatsächlich geschafft hatte sie in seinen Bann zu ziehen.

    Nein, bewusst oder aus Kalkül hatte Prisca diese Fragen nicht gestellt. Dazu wäre sie momentan gar nicht fähig, obwohl sie ansonsten durchaus der Überzeugung war, ihren Onkel jederzeit nach Belieben (und je nach Bedarf) um den Finger wickeln zu können. 8) ... In dieser Angelegenheit hatte sie allerdings denkbar schlechte Karten, denn sie wusste im Grunde selbst, dass ihr Onkel absolut recht hatte und er deshalb kaum mit sich reden lassen würde. Verflixt nochmal! Warum musste er auch ausgerechnet mit bekommen, dass seine spärlich bekleidete Nichte von einem "wildfremden" Mann geküsst wurde.


    Selbstverständlich war Piso weder ein "Wilder", noch ein völlig "Fremder", obwohl ihn weder sie und ihr Onkel im Prinzip näher kannten. Ja ja, ich weiß. Dieser Kuss im Garten und meine freizügige Haltung, von wegen Anstand und Manieren … Das hätte nicht passieren dürfen - jedenfalls nicht vor seinen Augen. Schweigend betrachtete Prisca ihre gefalteten Hände, ernsthaft versucht, den Vorwurf ihres Onkels zu verstehen, nachdem dieser seine Haltung und seine Einstellung mit verschränkten Armen demonstrativ untermauerte. Sie war kurz davor sich dafür zu entschuldigen, doch andererseits sah sie einfach nicht ein, warum sie das tun sollte.


    "Ich weiß sehr wohl was Anstand und Manieren bedeuten, Marcus, ... und Piso weiß das ebenso ", verteidigte Prisca den Flavier weiterhin standhaft und mit einem energischen Blick zu ihrem Onkel " Schließlich sind wir nicht auf offener Straße übereinander hergefallen, oder haben es sonst wo vor aller Augen miteinander getrieben! … Es ist eben ganz spontan passiert, dass wir uns geküsst haben. Ist das denn deiner Ansicht nach wirklich so verwerflich?!", schnaubte Prisca leise. Sie war wütend, aber auch ein wenig verzweifelt über ihre augenblickliche Lage.


    Die Aurelia machte eine kurze Pause und überlegte, ob sie ihre Gefühle weiter rechtfertigen sollte. Warum sollte ich?, dachte sie trotzig und versuchte dennoch kompromissbereit zu sein, weil ihr gar nichts anderes übrig bliebe. Im Gegensatz zu ihrem Onkel dachte Prisca allerdings sehr wohl bereits an eine Hochzeit. Welche Alternativen dazu hätte sie denn sonst, einem Mann so nah sein zu dürfen? Zumindest war es für Prisca selbstverständlich, dass zuerst geheiratet würde ehe sie und er - er und sie, wir miteinander ...


    Na gut, bei Piso war sie schwach geworden, aber sie hatte ein gutes Gefühl dabei. Erklären konnte sie es auch nicht, aber warum sollte sie ihm nicht vertrauen?! Vielleicht half ja eine andere Strategie. "Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass ihm dieser Kuss völlig egal gewesen wäre und er keine Gefühle für mich hegt. Deshalb verstehe ich auch nicht was dagegen spricht, dass du und ich, … dass wir ihn eben näher kennen lernen. Ich finde diese Chance hat er verdient", versuchte Prisca ihren Onkeln nun mit sanfter Stimme zu überzeugen, wobei sie ihn mit einem flehentlichen Blick regelrecht anhimmelte: " Bitte Onkel! Biiitte!! … Darf ich ihn wiedersehen?" Ich wünsche mir doch nichts sehnlicher als einen Mann, der mich begehrt, der mich verwöhnt und der mir zeigt, dass er mich aufrichtig liebt.. Warum konnte ihr Onkel das denn nicht verstehen - ganz ohne Worte …

    Um diese Jahreszeit waren die Tage und Nächte gleichermaßen unerträglich, angesichts der Hitze, die das gesamte Land beherrschte. Menschen und Tiere, selbst die Pflanzen, kurz gesagt, die gesamte Natur litt unter der Sonne und den unerträglichen Temperaturen, die der lodernde Feuerball am Himmel der Erde selbst bei Nacht noch bescherte. Besonders in der ewigen Stadt Rom, wo es wegen der anhaltend hohen Temperaturen in den engen Straßen und Gassen nicht nur "müffelte", sondern sprichwörtlich bis zum Himmel stank, wurde das Leben regelrecht zur Qual.


    Die Reichen scherte das freilich kaum, boten doch die eigenen villen selbst bei der größten Hitze jeglichen Komfort, den man sich nur vorstellen konnte. Angenehm schattige Gärten und Wandelgänge, jede Menge Klinen und Wasserbecken die zum Verweilen einluden und noch vieles mehr. Dazu fächernde und Erfrischungen reichende Sklaven, die unablässig die Herrschaften umsorgten, was wollte man mehr? Doch irgendwann wurden auch die eigenen Wände zu einem Gefängnis, wenn sich keine Gelegenheit mehr bot, ihnen - zumindest ab und an - entfliehen zu können.


    Prisca hatte jedenfalls genug. Genug von dieser Hitze, von Rom, dem ganzen Trubel und von dieser villa. Sie wollte nur noch eines: Weg aus Rom und ein paar schöne und erholsame Tage am Meer verbringen. Diese Erkenntnis kam eigentlich ganz plötzlich, angesichts der Tatsache, dass sie dazu nicht einmal besonders weit reisen musste. Antium lag ja sozusagen direkt vor den Toren Roms und so fasste Prisca spontan den Entschluss, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. … Gedacht - getan! Gleich nachdem die Aurelia von jenem Einkaufsbummel zurück gekehrt war (bei dem sie nebenbei bemerkt einen wahren Glückkauf getätigt hatte), beauftragte sie ihre Sklaven noch am selben Abend damit, alles Nötige zu veranlassen damit sie am nächsten Tag schon abreisen konnte. Die Abreise verzögerte sich jedoch, unvorhergesehener Weise, aufgrund eines Unwetters. Leider! Oder wollte es das Schicksal so, dass an einem Tag wie diesem die Aurelia, noch in Rom selbst, glückliche Momente erleben durfte ...


    ~ Ein paar Tage später, auf dem Landsitz der Aurelier, nahe Antium ~


    Lediglich die Strapazen der Kutschfahrt galt es noch zu überwinden, dann war das Landhaus der Aurelier endlich erreicht. Prisca entstieg der Kutsche und atmete tief durch. Herrlich! Die frische Luft, der Geruch des Meeres und diese Ruhe! Überall nur Natur! Kein Lärm, keine Mauern und nirgendwo schwitzende Menschen um sie herum (mal abgesehen von den Sklaven, die mit dem Abladen des Gepäcks beschäftigt waren). Denen schenkte die Aurelia im Moment jedoch keine Beachtung. Sie wollte endlich das Meer sehen und da es von der villa aus nur etwa hundert Meter bis zum Strand waren, stahl sie sich heimlich davon und folgte einem gewundenen Pfad hinunter zum Strand.


    Ooh, … wie schön es hier ist!, stieß Prisca andächtig einen leisen Seufzer als sie kurz darauf den feinen Sand unter ihren Füssen spürte und sie den Blick über einen endlos scheinenden Horizont schweifen lassen konnte. Fasziniert lauschte sie dem steten Rauschen der Wellen und beobachtete die glitzernde Wasseroberfläche die, durch die untergehende Sonne, wie in ein Feuer getaucht erstrahlte. Ein unbeschreiblich schöner Anblick, der ihr gleichzeitig einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Zu gerne wäre sie einfach in die kühlenden Fluten eingetaucht, doch so ganz alleine erschien ihr die unergründliche Weite und Tiefe des Meeres doch ein wenig unheimlich. Also beließ sie es dabei lediglich ihre Füße in das seichte Wasser zu tauchen, während sie gedankenverloren am Strand entlang schlenderte und die frische Brise einatmete, welche vom Meer her wehte und ihr durch die Haare und über das leichte Sommergewand strich. So erfrischend! … Prisca schloss die Augen und ließ sich rücklings in den weichen Sand fallen. Da lag sie nun und träumte davon wie es wohl wäre, für immer hier zu bleiben ….



    Sim-Off:

    reserviert ;)


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    Neben Leone (der wie gewohnt die porta öffnete) wartete an diesem "frühen" Abend bereits Dina voller Ungeduld auf die Ankunft des Neuen. Sie war von der Herrin beauftragt worden das Finanzielle zu regeln und anschließend den Sklaven sofort in Empfang zu nehmen.


    "Ja ich weiß. Das wurde aber auch Zeit", rief sie den Männern des Sklavenhändlers leicht genervt zu und beim Anblick des neuen Sklaven verschlug es ihr fast die Sprache. "W .. was? ...", stotterte Dina kurz, ohne die Augen von dem schmucken Kerl lassen zu können, der da leibhaftig vor ihr in die Höhe ragte. "Ooohh ..." Wenn das ihr Freund Rolle sehen würde. "Wie bitte? So viel Geld für diesen Lumpen?!", platzte es dann aus ihr heraus, womit sie selbstverständlich die 20 Sesterzen für die billige braune Tunika meinte. Aber gut, das Geld war bereits abgezählt und die SKavin hatte keine Lust lange deswegen zu diskutieren, zumal sie den Neuen ohnehin sofort neu einkleiden sollte (und worauf sie sich spontan schon sehr freute). "Was soll´s. Hier nehmt! Es sind genau 520 Sesterzen. Zählt ruhig nach, sofern ihr weiter als bis Drei zählen könnt", warf sie den Männern des Sklavenhändlers den Beutel zu und streckte ihnen dazu frech die Zunge herraus.


    Anschließend wandte sie sich Patraios zu und ihre Augen begannen regelrecht zu glänzen."Willkommen du, ich ... du bist Patraios richtig? Und ich bin Dina", stellte sie sich etwas unbeholfen vor. "Ich soll mich um dich kümmern. Komm mit! Wir haben übrigens nicht viel Zeit, da die Herrin spontan beschlossen hat, für ein paar Tage zu verreisen" Mit diesen Andeutungen führte sie Patraios unverzüglich in die villa hinein um weiter zu tun, was ihr aufgetragen worden war.

    Wie lange hatte sie auf diesen Abend gewartet … und gehofft, dass es endlich so weit wäre. Und heute sollte es soweit sein! Endlich würde sie Piso wiedersehen (nach einer gefühlten Ewigkeit) seit er sie, mit einem einzigen Kuss, regelrecht verzaubert hatte. Mit oder ohne den Segen ihres Onkels, das war Prisca - an diesem Abend zumindest - völlig egal. Wozu hatte sie ihren Cousin als "Aufpasser" dabei, der jederzeit bezeugen könnte (und hoffentlich würde), dass dieser Theaterbesuch völlig harmlos verlaufen wäre, egal - was auch passieren würde.


    Doch was sollte schon großartig passieren? In einem Theater, mit Hunderten von Zuschauern. In einer Loge, ...noch dazu zu viert. Hauptsache, ich sehe ihn wieder und kann ein wenig ungestört mit ihm sein! Das genügte Prisca vollauf und dem Anlass entsprechend trug sie extra das gelb-schwarze Kleid, mit dem gewagten Ausschnitt, nur für ihn. in der Hoffnung, dass es ihm sofort auf- und (vor allem) gefallen würde. Nicht umsonst hatte die Aurelia heute den ganzen Tag dazu benötigt, bis sie endlich mit der Frisur, dem Sitz des Kleides und der Wahl des Schmuckes zufrieden gewesen war. Schließlich wollte sie heute nicht nur gut - oder sehr gut, sondern perfekt aussehen,… nur für ihn! Im übrigen sehr zum Leidwesen der Sklavinnen, die sich dementsprechend in besonderer Geduld üben mussten, um die Launen der Aurelia zu ertragen (doch das sei nur am Rande erwähnt).


    Spätestens am Abend war Priscas Laune dann wieder auf einem Hoch und so fanden auch die beiden Aurelier - trotz einer leichten Vespätung - schließlich doch noch den Weg ins Theater, wo sie sogleich zu der reservierten Loge geführt wurden. Was wird eigentlich gespielt? Den Titel des Stückes hatte Prisca glatt vergessen, da sie augenblicklich nur eins (bzw. den einen) im Kopf hatte. Irgendwas mit Tieren … , überlegte sie hin und her. Egal! Es wollte ihr gerade nicht einfallen und ihren Cousin konnte sie auch nicht um Rat fragen. Am Ende hätte sie noch etwas von ihrer inneren Aufregung verraten, wo sie sich doch solche Mühe gab, nach außen hin unnahbar und anmutig wie immer zu wirken.


    Ob ihr dies auf Dauer gelänge? Nun, das würde sich spätestens jetzt zeigen. … Da ist er!, sog Prisca leise seufzend die Luft ein und ihr Herz schlug augenblicklich höher, als sie und Sextus die Loge betraten: "Salvete! … Schön euch beide wieder zu sehen! Wie geht es euch?", schenkte sie den beiden Flaviern ein herzliches Lächeln und insbesondere Piso bedachte sie mit einem besonders langen und innigen Blick. Doch halt! Da war ja noch was - pardon - "Ehm, darf ich euch mit meinem Cousin, Sextus Aurelius Lupus bekannt machen, oder kennt ihr euch bereits" Mit einem Biss auf die Unterlippe und einem flüchtigen Seitenblick zu Sextus, stellte Prisca schließlich auch den Cousin offiziell vor, in der Hoffnung, die Flavia und er würden möglichst schnell miteinander ins Gespräch kommen. Dann könnte sie endlich ihre ganze Aufmerksamkeit ihrem Liebsten schenken, nach dem sie sich innerlich völlig verzehrte....

    Ungewollt musste Prisca über Tillas aufgeregte Widerworte schmunzeln. Ach 'nur umarmt' haben sie sich also! Wie alt ist sie eigentlich, dass sie nicht merkt worauf ich eigentlich hinaus wollte?, wunderte sich Prisca mal wieder über ihre eigene Geduld, die sie Sklaven gegenüber auf brachte. Allerdings kam es ihr nicht so vor, dass sich die Sklavin absichtlich dumm stellte. "Sei nicht albernTilla! Ich habe dir nicht verboten jemanden zu umarmen!", seufzte Prisca schließlich mit ruhiger Stimme, während sie den Blick langsam über Tillas Körper gleiten ließ. Kein Zweifel! Tilla war ein hübsches junges Ding, nur völlig unbedarft und das offensichtlich in vieler Hinsicht.


    "Eigentlich solltest du alt genug sein um zu wissen, dass es nicht zwangsläufig bei einer harmlosen Umarmung bleibt, wenn du mit einem Mann im Bett liegst. Oder hat dich deine Mutter etwa nicht aufgeklärt, was dabei passieren kann?", hob die Aurelia fragend eine Augenbraue. Hatte sie damit deutlich genug gemacht worauf sie hinaus wollte, oder müsste sie noch konkreter werden. Anscheinend hatte Tilla in Bezug auf die Liebe ebenso wenig Erfahrung, wie mit dem spielen eines Musikinstrumentes. Naja, recht viel mehr Erfahrung hatte die Aurelia zwar auch nicht vorzuweisen, zumindest aber, hatte sie sich mit ersterem Thema bereits ausführlicher beschäftigt, wie mit dem Zweiten ...


    Eine Fanfare, Trompete, oh das fehlte mir noch! "Nein! Auf gar keinen Fall wirst du ein Instrument spielen, das nur Krach machen kann!", schüttelte Pricsa kurz darauf energisch den Kopf: "Eine Khitara oder eine Harfe …" Die klangen deutlich angenehmer. " …, so etwas in der Art!", schwebte der Aurelia da eher vor: " Sieh zu, dass du umgehend jemanden findest der dir beibringt, wie man diese Instrumente spielt!" Irgendwer müsste doch zu finden sein. UNd wenn nciht, gäbe es zur Not auch Musiklehrer und Schulen, zu denen sie ihre Sklavin schicken könnte. Apropos!, da fiel Prisca noch etwas ein.


    "Ach ehe ich es vergesse. Ich möchte, dass du bei Gelegenheit zur scholae atheniensis gehst und dich erkundigst, ob und welche Kurse dort auch für Sklaven angeboten werden", entschied Prisca kurzerhand, dass es nicht schaden könnte ihre Leibsklavin nebenbei ein wenig weiter zu bilden. "Das ist vorerst alles. Wenn du keine Fragen mehr hast, darfst du jetzt gehen und meinetwegen umarmen, wen du möchtest", entließ die Aurelia ihre Sklavin zum Abschied mit einem kleinen Scherz und einem warmen Lächeln auf den Lippen.

    Er liebt sie???? On nein! Das klang so abgedroschen, so abwegig, so surreal. Nein! … Niemals wäre das ein Grund für ihn so zu handeln. Oder doch? Viele Römer taten derartiges, ohne dabei großartig nachzudenken. Es war schließlich ganz normal! Aber eine Sklavin lieben? Sie ist nur eine Sache, die man bestenfalls benutzt Wie wäre das möglich? In einer Gesellschaft, in der Gefühle meist nichts zählten, war alles möglich und doch konnte und wollte Prisca dies nicht wahr haben. "Nein! Du musst dich irren, Celerina! Wie könnte mein Onkel zu so etwas fähig sein? Du bist schließlich seine Frau! Und, du .. du bist eine Flavia!Wie könnte er da eine Sklavin lie ...? Nein, nein er müsste blind sein und verrückt dazu! ", widersprach Prisca vehement in der Überzeug, derer sie gelehrt worden war, wobei die Verzweiflung in ihrer Stimme kaum einen Zweifel mehr daran ließ, dass sie im Grunde selbst nicht wusste, was sie glauben sollte.


    Vielmehr wurde ihr augenblicklich bewusst wie groß die Demütigung für Celerina sein musste und wie verzweifelt diese darüber war. So abgebrüht war Prisca keineswegs, dass ihr dies nicht nahe ging. "J… ja … ich denke, ich weiß wie es sich anfühlen muss …", gab Prisca deshalb kleinlaut zu verstehen, dass sie so langsam verstand was es bedeutete vom eigenen Ehemann betrogen zu werden. Selbst wenn es sich dabei um ihren geliebten Onkel handelte.


    Was sollte Celerina nun tun? Was konnten sie tun? Prisca wusste es nicht, obwohl sie geglaubt hatte mit dem Rat, den sie ihrem Onkel gegeben hatte, würde alles gut werden. Wie naiv von mir. Prisca seufzte tief und fasste allen Mut zusammen, um Celerinas forschendem Blick begegnen zu können: "Es war so. Als Marcus bei mir war, es … er, … er wirkte so verzweifelt wegen dieser Sache", erinnerte sich Prisca noch gut an die Tränen ihres Onkels. Sie wollte sich erklären, sich irgendwie rechtfertigen, ohne recht zu wissen wie sie ausdrücken sollte, was dabei in ihr vorgegangen war."Marcus, er … er bedeutet mir alles! Ich liebe ihn mehr als meinen eigenen Vater. … Deshalb wollte ich ihn trösten und einen Weg finden, wie er wieder glücklich werden könnte und seine Gedanken endlich frei wären, für dich. … Und d.da hab ich, also, … da hab ich ihm einfach geraten, zu dieser Germanin zu gehen ehe sie Rom ganz verlässt weil ich dachte, es würde ihm helfen, sein Kind zumindest ab und zu sehen zu können und er ihn, seinen Sohn, eventuell als den Seinen akzeptieren würde … "


    Ob letztendlich ihr Rat ausschlaggebend für sein Handeln gewesen war, konnte Prisca nicht einmal mit Gewissheit sagen. Lediglich wie sie darauf gekommen war, Marcus auf so eine Idee bringen zu wollen, das wurde der Aurelia so langsam bewusst. "Mein Vater hatte ebenfalls ein Kind mit einer Anderen" Die Andere war zwar keine Sklavin gewesen, aber was machte das für einen Unterschied? " Er hat meinen Bruder mehr geliebt wie mich und ihn als den Seinen akzeptiert. Sein Name ist übrigens Pegasus. Er lebt mittlerweile hier in der villa und vielleicht bist du ihm schon mal begegnet!?", warf die Aurelia leicht verbittert ein, ohne darauf eine Antwort zu erwarten: "Trotzdem ist mein Vater bis zu seinem Tod bei meiner Mutter geblieben und hat nie aufgehört sie zu lieben und zu ehren" Zumindest dem Brief nach - der Prisca von ihrem Vater geblieben war - hatte es so geklungen. Ob Mutter sehr darunter gelitten hat? Ihr Leben lang? Es war Prisca zumindest nie in den Sinn gekommen. Bis jetzt.


    Unsicher und ratlos blickte Prisca schließlich in das Gesicht der Flavia, nachdem sie geendet hatte. Oh nein! sie erwartete jetzt keine Absolution und auch an den Gefühlen für ihren Onkel hatte sich nichts geändert. Im Grunde schämte sich die junge Aurelia nur für ihre eigene Dummheit und Naivität. Wie konnte ich nur so geblendet sein und nicht erkennen, dass Marcus diese Germanin (immer noch) liebt?, grübelte Prisca während sie jede Reaktion der Flavia klaglos über sich ergehen lassen würde.

    Zitat

    Titus Tranquillus


    "Also insgesamt 520 Sesterzen, die Lieferung erfolgt heute abend. Gut, ich werde es meiner Herrin ausrichten", fasste der aurelische Sklave knapp das Wichtigste zusammen und eilte mit diesen Informationen zurück zu der wartenden Herrschaft, nachdem das Geschäftliche geregelt war.


    Sim-Off:

    Geld wurde überwiesen ;)

    "Gut!", seufzte Prisca ergeben auf das Versprechen hin, dass sie bald schon einen ausführlichen Bericht erhalten würde. Sie wusste, dass sie sich auf ihre Cousine verlassen konnte und diese sie nicht über Gebühr würde warten lassen. Doch drängte sich bereits eine viel brennendere Frage in das Bewusstsein der Aurelia. Wie sollte es weitergehen? Selbst, wenn Piso nicht böse auf sie wäre, bliebe immer noch ihr Onkel übrig. Ein Gespräch mit ihm war unumgänglich und Priscas wusste beim besten Willen nicht, wie sie ihm alles erklären sollte. Bis dahin blieb ihr allerdings etwas Zeit und so lange musste sie eben ausharren und abwarten.


    Nur gut, dass Flora hier war! So kam Prisca wieder auf andere Gedanken und es gefiel ihr, mit ihren Cousinen zusammen wieder Pläne - so wie damals - zu schmieden. Von daher würde sie Carolus gleich morgen eine Nachricht zukommen lassen. Oder besser noch, ich statte ihm persönlich einen Besuch ab! Dann könnte sie sich nebenbei schon mal ein Bild machen von seiner diesjährigen Kollektion. "Ja du darfst gespannt sein Flora! Ich bin es auch. Seine Kleider sind wirklich traumhaft", schwärmte Prisca regelrecht von dem gebürtigen Lutetier und dessen Kreationen, in der Hoffnung damit nicht zu viel zu versprechen. Geschmäcker waren bekanntlich verschieden und die von jungen Aureliae waren stets sehr anspruchsvoll. In jeder Hinsicht, nicht nur, wenn es um Kleider ginge.


    War das ein Grund, warum Flora und Narcissa immer noch keine "offiziell anerkannten" Verehrer hatten, also solche, mit denen sie sich öffentlich zeigen durften?! Ein klein wenig verwundert war Prisca darüber schon, da sich die Männer Roms sicher die Köpfe nach den Zwillingen verdrehten. Na gut, das musste nicht automatisch bedeuten, dass die beiden schon an einer festeren Beziehung interessiert waren. Oder geht es ihnen am Ende wie mir? Bei ihr und Piso war das Ganze ja ein wenig verfahren, denn sehr wahrscheinlich würde Marcus eher den Zorn aller Götter herausfordern, ehe er seine Zustimmung dazu gäbe, dass sie mit Piso ausgehen dürfte.


    Davon ging Prisca (derzeit) aus und deshalb kam sie ein wenig ins grübeln als Flora erwähnte, dass sie eventuell gerne Manius oder Tiberius mitnehmen würden. Noch mehr männliche Aurelier? Nein lieber nicht. Was, wenn sie wissen wollen wer mein Begleiter ist, oder sie Marcus zufällig von dem Theaterbesuch erzählen. Nein nein. Wenn, dann soll er es von mir selbst erfahren., überlegte Prisca hin und her. Es reichte schon, dass Sextus in die Sache eingeweiht war und obwohl Prisca auf seine Verschwiegenheit vertraute, war ihr nicht ganz wohl bei der Sache.


    "Ehm, ich weiß allerdings nicht recht, ob das so eine gute Idee wäre noch jemanden aus der Familie mitzunehmen. Sollte Marcus nämlich nicht mit sich reden lassen, würde ich nur ungerne riskieren, dass er zufällig von dem Theaterbesuch erfährt.", machte Prisca in gewisser Weise einen kleinen Rückzieher. Ohne einem anderen Angehörigen etwas unterstellen zu wollen, konnte sie eben nicht mit allen so offen darüber reden, wie mit Flora und Narcissa. "Vielleicht sollten wir dann doch lieber an einem anderen Tag zusammen ins Theater gehen, was meinst du?", schlug Prisca mit einem um Verständnis haschenden Blick zu Flora vor.

    "Danke Celerina! Das ist wirklich nett von dir.", bedankte sich Prisca mit einem offenen Lächeln. Celerinas freiwilliger Verzicht auf den Sklaven war ein edler Zug, den Prisca zu würdigen wüsste. Abgesehen davon würde der Sklave ohnehin mit zum Hausstand gehören. Somit wäre es ganz normal, wenn er sich in der ganzen villa nützlich machte."Oh ein neues Peristyl, wirklich? Was für eine schöne Idee! Davon wusste ich ja gar nichts", bemerkte Prisca begeistert zu Celerinas Plan. "Selbstverständlich wird dir der Sklave dafür zur Verfügung stehen! … Ich hoffe nur, dass sein Talent auch so groß ist wie es hier den Anschein hat. Denn seltsamer Weise scheint niemand außer uns dieses Prachtexemplar kaufen zu wollen. ", stellte Prisca teils mit Genugtuung, teils mit leichter Skepsis in der Stimme fest


    Sollte sie dieses Schmuckstück tatsächlich für den Preis des Startgebots erhalten?! Oh! Latein spricht er auch noch und das fast völlig akzentfrei. Prisca war durchaus beeindruckt von den Qualitäten des Sklaven und ihre innere Anspannung stieg langsam an, bis … sie endlich den Zuschlag erhielt. Hah! Das gibt´s doch nicht. Besser hätte ich meinen Wettgewinn gar nicht anlegen können, jubelte Prisca innerlich vor Freude, obwohl sie es nach außen hin natürlich nicht zeigte. "Du! Geh nach vorne und nimm den Neuen in Empfang. Sofern er nicht zu sehr schmutzig ist, nehmen wir ihn gleich mit. Ansonsten soll Titus ihn waschen, ordentlich kleiden und dann in die villa liefern lassen!"


    Mit diesem Auftrag schickte sie sogleich einen Sklaven aus ihrem Gefolge nach vorne, um das Geschäftliche für sie zu regeln, derweil sie sich wieder an die Flavia wandte: "Fortuna scheint wirklich gnädig mit mir zu sein. Stell dir vor, vor ein paar Tagen gewinne ich all meine Wetten bei den Gladiatorenkämpfen, dann überlässt du mir großzügig diesen Sklaven und nun bekomme ich ihn auch noch zu einem solchen Spottpreis", lächelte Prisca zufrieden und mit einem letzten Blick auf den Sklaven meinte sie dann: "Ich denke, ich werde mich nun nach Hause begeben und ein erfrischendes Bad nehmen, bei dieser Hitze. Wie sieht es mit dir aus? Hast du noch etwas vor, oder würdest du mir die Freude und Ehre erweisen mich zu begleiten?"


    Ad
    Flavia Nigrina
    Villa Flavia Felix
    Roma


    Salve Nigrina,


    wie wir es besprochen hatten, wollte dir hiermit kurz mitteilen, dass ich einen Begleiter für dich gefunden habe. Unserem gemeinsamen Theaterbesuch steht also von meiner Seite aus nichts mehr im Wege. Ich hoffe du hattest ebenso Erfolg, denn ich freue mich schon sehr auf ein baliges Wiedersehen.


    Bis es soweit ist, mögen die Götter deinen Weg und den deiner Familie segnen.


    Vale bene
    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]


    Ja ein Prachtexemplar ist das durchaus!, musste Prisca schmunzeln, wie sie Celerina so reden hörte. Ob die Flavia einen ganz bestimmten Gedanken hegte? Gut möglich, dass auch nur Prisca daran dachte, wobei es auch nicht verwunderlich war, bei seinem Anblick. "Nun, er ist Grieche! Somit sollte er eigentlich kultiviert und gebildet genug sein um zu wissen, wie er sich Menschen gegenüber zu benehmen hat. Äußere Makel kann ich auch keine erkennen und wenn er jetzt auch noch eine Stimme hat und keinen Schwachsinn daher redet, ist er, denke ich, ganz brauchbar. Außerdem scheint er mir kreativ sehr begabt zu sein, sofern das Bild da tatsächlich von ihm stammt.", zählte Prisca bereitwillig die Punkte auf, die ihr aufgefallen waren und auf die sie Wert legte.


    Ein Maler! Dieses Detail gefiel der Aurelia besonders gut und dabei kam ihr auch eine passende Verwendung für den Sklaven in den Sinn.Zudem waren 500 Sesterzen nicht viel. Und auch wenn der Sklave nichts taugen sollte, konnte man ihn wenigstens zum anstreichen der Wände verwenden, oder auf die Plantagen schicken. Hmm, ob Celerina ebenfalls Interesse an ihm hat?, dachte Prisca ernsthaft darüber nach, den Sklaven zu erwerben. Es würde allerdings keinen Sinn machen sich gegenseitig zu überbieten und den Preis so in schwindlige Höhen zu treiben. Abgesehen davon war es undenkbar, sich hier (vor aller Augen) um ihn zu streiten. Trotzdem! Er gefällt mir!


    "Sag Celerina, möchtest du ihn unbedingt? Oder würdest du ihn mir überlassen? Du darfst ihn dir auch gerne jederzeit ausleihen, meinte Prisca schließlich scherzend zu Celerina, ehe sie sich dann spontan zu einem Gebot für den Griechen hinreißen ließ: "Fünfundert!"



    Sim-Off:

    Viel Spaß im Schwimmbad! :)