Meine Wünsche!?Prisca sah ihrem Cousin fragend in die Augen und sie überlegte fieberhaft, ob sie sich ihm wirklich anvertrauen sollte. Mit wem sonst könnte sie darüber reden Mit Marcus - mit Laevina - vielleicht mit Celerina? Wer von ihnen würde sie am besten verstehen. Ursus hätte vielleicht am meisten Einfluss bei Marcus und so wie er redete, schien es wirklich Hoffnung zu geben.
Prisca wollte schon zum sprechen ansetzten, doch der Mut verließ sie wieder. Stattdessen hörte sie weiter zu und sie fand sich selbst in den Worten ihres Cousins immer mehr bestätigt. Dieser Flavius Serenus ist viel zu jung. Genau! Ursus hat recht. Was soll ich mit einem Kind zum Mann?, grübelte Prisca vor sich hin. Und ein reiferer Mann? Warum eigentlich nicht, wenn er nur von Adel ist. … Aber ist mir das wirklich so wichtig??
"Wichtig?! … Was heißt schon wichtig?", sinnierte Prisca leise vor sich hin, den Blick dabei unsicher umher schweifend. " Mein ganzes Leben lang wurde mir vorgesagt wie wichtig es sei, dass unser adeliges Blut absolut rein bleibt. Eine Ehe mit einem Bürgerlichen? Eine Schande und völlig undenkbar! Und plötzlich sollen diese Werte nicht mehr wichtig sein, an die ich mein Leben lang festhalten sollte? Wie soll ich mich, deiner Meinung nach, da fühlen Ursus?" Eine kurze Pause folgte in der Prisca tief durchatmete : "Ich … ich meine, mir würde es auch nichts ausmachen, wenn er etwas älter und reifer wäre wie ich … ", öffnete sie ihrem Cousin schließlich ihre innersten Gedanken.
"Natürlich nicht sooo alt wie dieser widerliche …" … Lustgreis aus dem Lupanar. Mitten im Satz brach die Aurelia kurz ab und verdrängte schnell jeden weiteren Gedanken an diese Szene. Ein tiefer Seufzer folgte, ehe sie weiter sprechen konnte:"Ich wünschte mir nur er würde mich heiraten weil sein Herz ihm sagt, dass er mich liebt und er mich begehrt und ich ebenso für ihn empfinden kann … aber, dass sind wohl nur naive Wunschvorstellungen, nichts weiter ...""Zum Ende hin sprach Prisca immer schneller und leiser und sie senkte beschämt den Blick, da sie sich augenblicklich so dumm und naiv vor kam …