Beiträge von Aurelia Prisca

    Auch Clara bewies durchaus Humor, welcher Prisca amüsiert zum schmunzeln brachte. Nicht mehr die Jüngste? Du meine Güte was werde ich dann erst in ein paar Jahren von mir sagen?! Sehr viel älter als ich kann sie doch gar nicht sein, grübelte Prisca kurz ehe sie gemeinsam mit Clara weiter über dies und das tuschelte und lachte, was eben an so einem Tag unter Frauen üblicherweise geklatscht und getratscht wurde.


    Währenddessen begann Saba unauffällig mit der Körperpflege ihrer Herrin, indem sie sich hinter die Aurelia setzte und mit einem kleine strigilis vorsichtig über den Rücken zu schaben begann. Ein paar Fläschchen mit Ölen und Düften hatte sie ebenfalls schon bereit gestellt, wobei die Massage erst etwas später im tepidarium erfolgen sollte. "Herrin wollt ihr anschließend gleich eine Massage oder, lieber zuerst die Haare entfernt bekommen?", erkundigte sich Saba leise nach den Wünschen der Herrin, wurde jedoch erst einmal gar nicht von ihr beachtet.


    Schließlich ging es gerade um das traurige Thema 'Männer' und den Versuch sie zu verstehen. Das war gar nicht so einfach wie Prisca feststellen musste, obwohl die Mutter ihr doch stets erklärt hatte, dass die Männer im Grunde ziemlich einfach gestrickt waren. Vielleicht machte sie sich aber auch nur zu viele Gedanken und suchte die Fehler unsinniger Weise bei sich.


    Clara hingegen brachte es auf den Punkt: Vielleicht war dem Flavier tatsächlich etwas zugestoßen. Oder aber er wäre ein … Dummkopf. Genau!


    "Du hast recht Clara, ich sollte besser aufhören darüber nachgrübeln und ihn endlich vergessen. Schließlich gibt es noch genügend andere Männer in Rom", seufzte Prisca leise.Bleibt nur zu hoffen, dass sich Einer findet, bevor ... wie hatte Clara das vorhin so schön gesagt? ... Bevor die 'Anmut meiner Jugend' vergangen sein wird "Ich danke dir jedenfalls für deine aufmunternden Worte liebe Clara", versuchte Prisca das aufmunternde Lächeln der Duccia zu erwidern und zum Zeichen ihrer Verbundenheit, ergriff die Aurelia sanft die Hand ihrer Freundin und drückte diese leicht. "Aber genug von mir. Wie steht es denn eigentlich mit dir und den Männern?", wollte Prisca - neugierig wie sie war - nun auch von Clara wissen. Hoffentlich traf sie damit keine wunde Stelle, denn das war keineswegs Priscas Absicht. Die scherzhaften Bemerkungen über die Männer und die Tatsache, dass Clara wunderhübsch war verleiteten eben zu der Annahme, dass auch die Duccia ein paar Verehrer haben könnte.

    "Oh ich bin mir sicher den Nymphen würden schon jetzt die Augen übergehen wenn Sie dich so sehen könnten, liebe Clara … Und nicht nur den Nymphen", bemerkte Prisca lächelnd und mit einem anerkennenden Blick zu ihrer Freundin, die sich in einem Hauch von Nichts zeigte. Sie sieht wirklich bezaubernd hübsch aus, fand Prisca ganz ehrlich. Im Gegensatz dazu ernteten die beiden Freundinnen so einige neidvolle Blicke, wobei diese Frauen wohl auch allen Grund dazu hatten. Unbeirrt dessen schritten sie weiter ins caldarium um dort auf einer der vielen Marmorstufen Platz zu nehmen.


    Prisca mochte Clara und ihre liebenswerte Art wirklich sehr und es tat gut, sich mit ihr ganz ungezwungen unterhalten zu können, sich dabei die neuesten Geschichten zu erzählen oder einfach nur miteinander zu scherzen. "Zum Glück gibt es getrennte Badezeiten, sonst würden wir beide hier wahrscheinlich gar nicht mehr durch kommen vor lauter am Boden liegenden Männern. ", meinte die Aurelia deshalb mit leisem Gekicher, ehe sie wieder etwas ernster wurde bei dem Thema das sie damit wieder anschnitt.


    "Nein verlobt bin ich nicht …", begann Prisca seufzend zu berichten was seitdem vorgefallen war. "Der Flavier und ich haben lediglich einen romantischen Ausflug ans Meer unternommen. Das war ein wunderschönerTag! Wir haben zusammen am Strand ein Picknick unternommen, gebadet, über alles Mögliche geredet und ich bin sogar in seinen Armen gelegen..", schwärmte Prisca in Erinnerungen, wobei sie schnell rot wurde und räuspernd klar stellen wollte: "Ehm natürlich ist dabei absolut nichts passiert! Wir haben uns wirklich nur gut verstanden. … Tja nur leider ist er völlig überraschend aus Rom abgereist und niemand weiß so recht wohin und ob er jemals wieder kommt. Es sollte wohl nicht so sein und dabei war ich mir fast sicher, dass ich ihn …"


    Prisca zuckte resignierend die Schultern ohne das Wort 'Liebe' laut auszusprechen. Clara konnte es sich sicher denken und auf die Liebe kam es bei Heiraten ohnehin nicht an. "Tja und seitdem sucht mein Onkel eben weiter nach einem geeigneten Mann für mich, wobei es anscheinend immer weniger Patrizier in Rom zu geben scheint.", seufzte die Aurelia erneut. Kurz schweifte ihr Blick gedankenverloren ins Leere, ehe sie sich wieder mit einem Lächeln an ihre Freundin wandte: "Wie Du siehst kann ich Dir nicht wirklich viel aufregendes erzählen."

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    Nur unterbewusst nahm der Möchtegern-Imperator den Befehl wahr, seine Finger von den beiden Frauen zu lassen und dementsprechend handelte er unbeirrt weiter. Zu stark war das Verlangen und die Vorfreude auf die bevorstehende Orgie und zu beschäftigt war er damit, die beiden strampelnden Frauen in sein Liebesnest zu schaffen. Er bekam nicht einmal mit wie der Schlag ihn niederstreckte und so klangen seine letzten Worte eher verwundert, als dass er den Schmerz so recht realisierte.


    "Oh nein die Finger werde ich ganz sicher nicht von den zwei … ei .. Oh?! …. AU ...A!" Wie ein gefällter Baum kippte der alte Knacker auch schon zur Seite und schlug hart auf dem Boden auf.


    Fast gleichzeitig sprang Laevina auf Ursus zu und auch für Prisca gab es da kein Halten mehr. "Ursus! …Oh Ursus!", schluchzend stürzte die Aurelia über den bewusstlosen Lustgreis hinweg auf den Cousin zu, um sich zitternd an seinen linken Arm zu klammern. In dem Moment war Prisca wirklich nur froh, dass Ursus hier war und er sie aus den Fängen dieses Widerlings gerettet hatte, auch wenn nun sicherlich eine gehörige Standpauke auf sie wartete. Wie sollen wir ihm das nur erklären? Ginge das überhaupt? Flüchtig versuchte Prisca einen Blick zu ihrer Cousine zu erhaschen um sich stumm auf eine gemeinsame Ausrede zu verständigen. Doch momentan waren sie beide einfach zu aufgebracht um einen klaren Gedanken zu fassen, so dass Prisca es einfach über sich ergehen ließ was nun auf sie beide zu käme. ... Doch zunächst "kam" noch wer anders ins Zimmer ...


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    Alarmiert von den Sklavinnen, die den Zwischenfall beobachtet hatten, betrat Dionysius Bacillus den Tatort, sah sich kurz um und schlug seufzend beide Hände über dem Kopf zusammen.


    "Herrje, was ist denn hier los?" Fast konnte er es sich denken bei dem Anblick des am Boden liegenden Imperators. "Lebt er noch? … Lucius! …Lucius Mimosus … kannst du mich hören?" Mit diesen Worten stürzte der Kassier an Ursus und den beiden Frauen vorbei auf den Bewusstlosen zu , der sich in dem Augenblick zu regen begann.


    "Was? … was ist passiert? … Ich … ich fühl mich irgendwie nicht so gut. Bin .. Bin ich etwa tot … und im Elysium?", röchelte der Alte ohne einen blassen Schimmer zu haben was mit ihm passiert war.


    "Es geht dir gut, keine Sorge Lucius", entgegnete der Kassierer erleichtert wobei ihn am meisten freute, dass sich sein Stammgast offensichtlich an nichts mehr erinnern konnte. Schlägereien oder ähnliche Auseinandersetzungen waren nämlich das Letzte was Bacillus hier gebrauchen konnte und so versuchte er die Situation auf seine Art zu regeln, ohne großartig nach einem Schuldigen suchen zu wollen. "Ja gleich bist du im Elysium Lucius. Das Elysio-Zimmer wird gerade für dich vorbereitet. ",beruhigte der Kassierer den verwirrten Mann und plärrte sogleich nach:"…Cantalla! Hol mir zwei Sklavinnen, die sich um Lucius Mimosus kümmern sollen. Bringt ihn ins Elysio und gebt ihm so viel Wein wie er will …verstanden?!"


    Die Befehle waren klar erteilt und ehe man sich versah, waren zwei Sklavinnen herbei geeilt, um den völlig verwirrten Imperator aus dem Refugium hinüber ins Elysium zu geleiten. Den Aurelier und die beiden Frauen nahm Dionysius erst jetzt so richtig wahr, wobei der Kassier sich und die Gäste nicht lange mit Worten aufhalten wollte:


    "Na also, ist doch alles noch einmal gut gegangen oder nicht? Wenn der edle Herr es wünscht, darf er seine beiden Begleiterinnen hier selbstverständlich ohne Aufpreis mit in den Harem des Shah nehmen", schlug der Kassierer geschäftstüchtig vor, da erst erkannte er die beiden Schnepfen von vorhin wieder. "Oh! ehm .. und wie ich sehe, habt ihr beiden anscheinend auch gefunden wonach ihr gesucht habt. Na dann steht einer glücklichen Hochzeit wohl nichts mehr im Wege. Auch gut, mir soll´s recht sein. Wünsche noch einen schönen Abend" Leute gibt´s! ... Dionysius Bacillus war ja einiges gewohnt und so machte er sich auch keine großartigen Gedanken darüber, was das hier eigentlich werden sollte. Stattdessen wandte der Kassierer sich flugs ab, um den Raum schnellstmöglich wieder zu verlassen.

    Der Vorschlag mit den Thermen schien Clara sehr zu gefallen und darüber freute sich Prisca. Sie hatte ohnehin vor gehabt das Badehaus zu besuchen und in so netter Begleitung würde es noch mal so schön werden. Gemeinsam spazierten sie also los, gefolgt von dem Pulk an Sklaven den die Aurelia üblicherweise dabei hatte. Bei den Thermen Agrippae angekommen mussten diese allerdings draußen warten. Nur Saba nahm Prisca mit hinein, die ihr beim Umkleiden im apodyterium und beim anschließenden baden behilflich sein sollte.


    Ein Aufenthalt in den Thermen war nicht nur Balsam für die Seele sondern auch gut für die Gesundheit. Doch dieses Thema wollte Prisca nicht mehr anschneiden da Clara ihr vorhin versichert hatte, dass die Reise nach Brundisium rein vorbeugend sei. Vielmehr wollten die beiden es sich heute gut gehen lasen und bei Claras Bemerkung über ihr Aussehen musste Prisca schmunzeln. "Oh ja Clara, wir beide werden anschließend derart blendend aussehen" , übertrieb die Aurelia mit leichtem Gekicher, während sie sich von Saba aus dem Gewand - und anschließend in den typischen römischen Badebikini helfen ließ, "dass uns sämtliche Männer Roms zu Füssen liegen werden" Dieser Anblick wäre wirklich phantastisch, wenngleich der Aurelia schon ein einziger Mann reichen würde der ihr zu Füssen läge, ... doch zu diesem Thema kämen sie gleich.


    Nachdem die Gewänder der beiden Römerinnen jeweils in einer der vielen Nischen ihren Platz gefunden hatten, machten sie sich auf den Weg ins caldarium, wo nun die Gelegenheit war Clara von dem zu berichten, was sich seit ihrem letzten Treffen so alles zugetragen hatte. Viel aufregendes war allerdings nicht passiert. Natürlich könnte Prisca von dem Verschwinden Hektors berichten oder von ihrem nächtlichen Ausflug mit ihrer Cousine. Doch da sie nun schon mal beim Thema Männer waren …


    "Nun liebe Clara, erwarte Dir aber nicht zu viel Neues aus meinem eher langweiligen Leben hier in Rom. Vor allem was Männer betrifft", schickte Prisca scherzend voraus, wobei es Clara sicher nicht entging, dass auch ein Schuss Wehmut in Priscas Worten lag als sie noch eine Frage anfügte: "Hatte ich dir eigentlich schon von dem einen Flavier erzählt, der um meine Hand anhalten wollte und mich deshalb zu einem romantischen Ausflug nach Ostia eingeladen hatte?"

    Auch Prisca zeigt mit ihrem strahlenden Lächeln wie sehr sie sich über das unvermutete Treffen mit Clara freute. Doch spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde der Aurelia bewusst, dass der Sklavenmarkt kein angemessener Ort für eine nette und ungestörte Plauderei wäre. Zwar waren sie durch die Leibwächter und den etwas abseits gelegenen Standpunkt gut abgeschirmt, doch das allgemeine Stimmengewirr und die lauten Rufe der Händler waren auf Dauer doch sehr nervend. Clara schien es ähnlich zu ergehen, wenngleich man es der Wiedersehensfreude auf ihrem strahlenden und hübschen Gesicht kaum anmerkte.


    Erst bei Claras Worten erinnerte sich die Aurelia an die gesundheitlichen Probleme ihrer Freundin und darüber erschrak sie ein klein wenig. Der Arzt hat ihr die Reise verordnet? Hoffentlich hat sich ihr Gesundheitszustand nicht verschlechtert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben "Oh du fährst schon bald nach Brundisium, für wie lange denn? Aber es ist doch rein prophylaktisch, …ich meine was dein Arzt dir da verordnet hat?", hakte Prisca vorsichtig nach in der Hoffnung, diese Maßnahme sei nur vorbeugend vom medicus gewählt. Dabei ergriff sie sanft Claras Hand und drückte sie leicht. Aber die Aurelia wollte auch nicht zu indiskret sein mit ihren Fragen und so nutzte sie Claras folgende Worte und das liebe Kompliment als Gelegenheit, um ihr einen Vorschlag zu machen.


    "Du schmeichelst mir Clara, dabei siehst auch Du jedes Mal wunderhübsch aus", entgegnete Prisca freudig lächelnd. "Was meinst du, wollen wir ein wenig spazieren gehen? Hier in der Nähe soll es einige schöne Gärten geben. Wir könnten aber auch in die Thermen gehen und uns dort ein wenig verwöhnen lassen", schlug Prisca vor und überließ ihrer Freundin die Entscheidung wohin es gehen sollte. Die Sklaven würden - egal wohin - dafür sorgen, dass die beiden Frauen schnell und unbehelligt dorthin gelangen würden.


    "Tja, was gibt es aufregendes und neues in meinem Leben?", wiederholte Prisca dann die Frage ihrer Freundin laut und atmete mit einem leisen Seufzer durch. Natürlich wollte sie Clara alles erzählen, was sich seit ihrem letzten Treffen in Sachen Liebe und Ehe ereignet - oder eben nicht ereignet hatte. Ob Clara da mehr Erfolg hat wie ich? "Da gibt es sicher so einiges zu berichten. Wenn du es hören möchtest erzähle ich es dir gerne", zwinkerte Prisca ihrer Freundin verschwörerisch zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg an einen schöneren Ort* wie diesen …



    Sim-Off:

    *) Ich schlage vor du öffnest einen neuen Thread und schreibst einfach dort weiter. Den Link füge ich hier dann nachträglich ein :)


    edit: gesagt, getan ...

    ~ Auf dem Flur ~


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    Brix horchte auf. Er hätte schwören können, dass die Herrin Laevina gerade seinen Namen gerufen hatte, oder? Nein halt! Da vorn auf dem Flur stand zwar eine Frau, aber die sah nicht so aus wie die Aurelia. Dafür erklang eine männliche Stimme hinter ihm und die kam ihm verdächtig bekannt vor. Der maior domus wirbelte herum und kannte sich nun gar nicht mehr aus. "Oha! … Jaaaa da.da.das iss doch der … " Brix kniff angestrengt die Augen zusammen und musterte den vor ihm stehenden Herrn. "Der Au.au.aureli.lius U.uss.uss.ss.uss… na so was! *hicks* Was tust´n du hier?", lallte Brix mit schwerer Zunge zurück. An mögliche Konsequenzen dachte der Sklave momentan zuletzt, so blau wie er war. "U.u.und ich dacht schon ich hör die Herrin Lä.lä.läwiena rufen. …*hehe* … Die iss nämlich au.auch hier. Weissu des schon?! Zusammen mit Priss.ss.m.mit Pr.rrrr iss ...*pfff* mit ihrer Ku.Kuhsi.hine halt. Hier irgendwo in der Nähe mü.müss.ss.ess.en se *hicks* rum schw.schw.schwirren. Jawohl!", verkündete Brix lautstark mit einer kreisrunden Handbewegung den Flur entlang. "Schulligung, ich weiß grad nur nich so genau wo…", brachte Brix gerade noch hervor, ehe er mit glasigem Blick an der Wand entlang zu Boden rutschte und sofort eindöste.


    Das Refugium des Imperators


    "Ja genau. Unser Cousin Ursus ist hier! Glaub ich zumindest", erwiderte Prisca mit angestrengter Miene und es war klar, dass Ursus sie beide auf keinen Fall hier finden durfte. Ebenso wie dieser angeheiterte Möchtegern-Kaiser sie auf keinen Fall in die Finger bekommen durfte, denn was er dann mit ihnen vor hätte war allen Beteiligten auch klar. Nur wenige Schritte war der komische Kauz von ihnen entfernt und Laevinas Drohung schien den Kerl auch noch zu ermutigen. "Ach wer wird denn hier gleich die Augen ausstechen wollen?! … Der Onkel Imperator will doch nur ein bisschen mit euch spielen. Also stellt euch gefälligst nicht so an! Schließlich hab ich eine Menge Sesterzen für euch bezahlt. … Und wer ist diese Cantalla? Noch eine Sklavin? Umso besser, nur herein mit ihr", erwiderte der Alte vollmundig und breitete grinsend die Arme vor seinen Gespielinnen aus, voller Vorfreude auf die bevorstehende Orgie.


    Doch diese Vorstellung würden Laevina und Prisca irgendwie zu verhindern wissen. Nur wie??? Momentan standen die Cousinen aneinander gedrängt und hilflos mit dem Rücken zur Wand. Igitt …Jetzt leckt sich dieser Widerling auch noch genüsslich die Lippen In diesem Moment holte Prisca verzweifelt aus und schlug ihm mit der flahcen Hand ins Gesicht: "Halt keinen Schritt weiter! Hörst du nicht was meine Cousine eben gesagt hat? Wenn du nicht sofort aufhörst, werden wir dir noch etwas ganz anderes als die Augen auskratzen. Wir sind Patrizierinnen und keine gewöhnlichen Huren. Das sieht man doch, oder bist du schon völlig blind vor Lust, du alter Molch?!"


    [Blockierte Grafik: http://img23.imageshack.us/img23/6730/imperatorn.jpg]
    Die Ohrfeige saß! Der Kopf flog zur Seite und im hohen Bogen segelte der Lorbeerkranz davon. Kurzzeitig starrte der Kerl die beiden Aureliae völlig perplex an, ehe er wieder Worte fand: "He was soll das denn werden, spinnst du? Patrizierinnen wollt ihr sein? … Ist mir doch egal welche Rolle ihr spielt. Ich habe für das HIER bezahlt, ihr seid HIER herein gekommen und deshalb werden wir HIER auch zusammen unseren Spaß haben!" Der rüstige Mittsiebziger war sichtlich aufgebracht über diese erneute Verzögerung und deshalb "umarmte" er Laevina und Prisca kurzerhand an den Hüften und versuchte so, die beiden jungen Frauen irgendwie gleichzeitig hochzuheben. Beziehungsweise bugsierte es sie auf diese Weise mehr schiebend in Richtung Bett hinüber.


    Diese Szene war derart grotesk, dass Prisca mehr Wut wie Angst im Bauch verspürte. Doch das half ihr in der augenblicklichen Lage auch nicht viel weiter."Au! Hilfe, Loslassen! Au! Hiiiiilfe … Briiiiiiiiix", kreischte Prisca während sie mit den Fäusten vergeblich auf den Imperator einhämmerte. Dummerweise trug dieser ja noch dieses Kaiserkostüm mit dem goldenen Brustpanzer.


    Hoffentlich käme jetzt die ersehnte Hilfe herein, sonst müsste Laevina mehr Erfolg mit ihrer Gegenwehr haben oder aber, es würde gleich sehr schlecht um sie bestellt sein …

    Sicher gab es schönere Plätze wie den Sklavenmarkt zum verweilen. Doch um die Menschen und das geschäftige Treiben Roms zu beobachten, war dies ab und zu ein ganz interessanter Ort. Vor allem auf die potenziellen Käufer, oftmals Reiche und Adelige legte Prisca dabei ihr Augenmerk und so wie es schien, gab es zumindest von den Reichen immer mehr in dieser Stadt. Kein Wunder bei diesen Preisen, die heutzutage für Sklaven gezahlt werden …ts … , machte sich Prisca so ihre Gedanken während sie, hinter vorgehaltener Hand, gähnte und ihren Blick weiter dösend über die Menschenmengen wandern ließ. Die bekannte Stimme einer liebenswerten Person ließ die Aurelia jedoch schnell aufhorchen. Das ist doch …


    "Clara?" - Eben machte der Leibwächter neben ihrer Sänfte einen Schritt zur Seite und gab somit den Blick auf Clara frei, da hatte sich Prisca auch schon erhoben um ihre Freundin, mit einer herzlichen Umarmung zu begrüßen. "Clara! Das ist aber eine Überraschung", freute sich Prisca ehrlich über dieses zufällige Treffen.


    "Stimmt, wir haben uns wirklich lange nicht mehr gesehen. … Wie geht es Dir denn? Und Deinen Pferden? … Komm setz Dich doch zu mir und lass uns ein wenig plaudern", erkundigte sich Prisca sogleich nach Clara´s Befinden. Mit einer freundlichen Geste lud sie diese dazu ein neben ihr auf der Liege Platz zu nehmen und sich an dem Obst und den Erfrischungen zu bedienen, welche eine Sklavin hübsch auf einem silbernen Tablett für sie angerichtet hatte.

    Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Widerwillig akzeptierte Attica die Entschuldigung der Aurelia, denn auch sie wollte keinen Streit in aller Öffentlichkeit austragen. Vom Tisch war das Thema damit aber noch nicht und so zog die reiche Plebejerstochter es vor, den gemeinsamen Einkaufsbummel hier und jetzt zu beenden. Entsprechend knapp und kühl fiel die Verabschiedung aus, ehe Attica mit ihrem Gefolge beleidigt von dannen zog. Prisca sah der Sänfte ihrer Freundin kurz nach, machte sich aber keine großen Gedanken mehr über den kleinen Disput von eben. Es wäre schließlich nicht der erste und ganz sicher nicht der letzte Streit zwischen ihnen und am Ende würden sie sich ja doch wieder vertragen.


    "Vale bene Attica", rief Prisca ihrer Freundin nur nach und lenkte ihre Aufmerksamkeit damit wieder auf die Versteigerung der Sklavin, die mittlerweile schon ein Ende gefunden hatte. "Wie viel soll die Sklavin gleich nochmal kosten?", wollte Prisca von Naavi wissen. "Ähm, Fie ifft leider fon ferkaufft Herrin. Für ffü.fü.fffünffziffff Aurei", antwortete Naavi, der die Versteigerung weiter beobachte hatte, hektisch. Das Wort 'fünfzig' war beinahe zu schwer und verlangte dem lispelnden Sklaven alles ab, um seine Herrin bei der Aussprache nicht anzuspucken. Schon verkauft?! Für 50 Aureii? … Schade jetzt hab ich wegen Attica alles verpasst, ärgerte sich die Aruelia innerlich und um ihren Unmut etwas Luft zu machen zischte sie in Richtung des Sklaven. " Du meine Güte Naavi, bei dir verstehe ich immer nur ff ..ff .. ff. Kannst du das nicht endlich mal abstellen?"" "Ähm… nein Herrin. If weif nifft wie?", erwiderte Naavi daraufhin etwas ratlos und mit den Schultern zuckend. "If ..If ...""Schon gut … verzieh dich", winkte Prisca genervt ab, denn jedes weitere 'F' würde ihr nur Kopfschmerzen bereiten.


    Die restliche Ware des Sklavenhändlers war für den heutigen Tag jedenfalls uninteressant und so überlegte Prisca kurz, ob sie ebenfalls den Heimweg antreten sollte. Hm, dafür ist es eigentlich noch zu früh und das Wetter zu schön …und so entschied die Aurelia spontan, noch ein wenig das Geschehen hier zu beobachten. "Wir bleiben noch etwas hier. Bringt mir etwas Obst und eine kleine Erfrischung!", befahl Prisca ihren Sklaven und lehnte sich entspannt in die weichen Kissen der Sänfte zurück….

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    Als einer der Ersten stand Naavi direkt vorne am Podest und er bekam von Titus auch prompt eine Antwort auf die Frage seiner Herrin. Etwa 20 Jahre alt und hat Erfahrung mit Kindern Der Ägypter nahm dies nickend zur Kenntnis. Mehr hatte seine Herrin auch nicht wissen wollen. Einen Moment verharrte Naavi noch auf der Stelle und er betrachtete mitfühlend das Mädchen dort oben auf dem Verkaufspodest. Er erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem er - so wie sie jetzt - dort oben gestanden hatte und diese demütigende Zurschaustellung über sich ergehen lassen musste.


    Lange dauerte es auch nicht bis sich weitere Interessenten einfanden und das Bieten begann. Weitere Fragen wurden gestellt und die Sklavin sollte ihre Hände und die Zähne vorzeigen. In diesem Moment wandte sich Naavi schnell von dem Geschehen ab. Er konnte und wollte dies nicht mit ansehen. Mit einem tiefen Atemzug trat er den Weg zurück zu seiner Herrin an mit der leisen Hoffnung, dass sie die Sklavin vielleicht ersteigern würde.


    "Herrin, die Sklafin ift etwa zwanzif Jahre alt und hat fehr gute Erfahrung im Kinderhüten. Zweitaufendzweihundert Sefterfzen find aktuell für fi geboten"


    Zurück bei der Sänfte erstattete Naavi seiner Herrin artig Bericht. Nur leider nahm diese seine Worte nur flüchtig zur Kenntnis, indem sie mit der Hand einfach abwinkte. Im Augenblick hatte die Aurelia nämlich mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen:


    Die Wut ihrer Freundin war mittlerweile verraucht, doch dafür weinte diese jetzt bitterlich über Priscas Gemeinheit von eben. "Du findest meinen Bauch also hässlich? Wie kannst du nur so etwas behaupten du blöde Kuh! ", schluchzte Attica fortwährend hinter den zugezogenen Vorhängen ihrer Sänfte, was wiederum die Aurelia langsam zur Weißglut brachte. ...


    Du meine Güte, warum kann Attica die Wahrheit nicht einfach so hinnehmen wie sie ist?!, fragte sich Prisca mit einem entnervten Blick hinüber zu der Sänfte ihrer Freundin. "Jetzt werde bitte nicht ausfallend meine Liebste",was kann ich denn dafür, dass dein Bauch vom vielen Kinderkriegen so faltig ist?!."So hab ich das doch nicht gemeint. … Bitte verzeih mir Attica", versuchte Prisca widerwillig und mit rollenden Augen einzulenken, einzig, um den Streit an diesem öffentlich Ort nicht eskalieren zu lassen. Schade nur, dass sie dabei so wenig Gehör für den Sklaven hatte, der durchaus Interessantes über Deidameia zu berichten hatte.

    ~ Etwas abseits des Geschehens, aber mit gutem Blick auf das Wesentliche ~


    "Hast du das gehört? Deidameia ist ihr Name. Scheint eine Griechin zu sein und zudem sehr gebildet. Naja sofern der gute Titus nicht wieder mal das Blaue vom Himmel herunter lügt", rief Attica ihrer Freundin Prisca zu. Gemeinsam hatten sie einen Einkaufsbummel unternommen und wie so oft legten sie einen kleinen Zwischenstopp bei den Sklavenversteigerungen ein. Auch wenn sie nicht zwingend nach Sklaven suchten, waren die Versteigerungen doch immer wieder recht amüsant anzusehen. "Wäre die nichts für dich, Prisca, oder für deine Kinder. Wann ist es denn bei dir endlich soweit? … Du findest wohl keinen passenden Mann huh? Ach, ich vergaß ja ganz, für dich ist ja nur ein Patrizier gut genug", zog die Tochter einer reichen Plebejerfamilie ihre adelige Freundin - wie so oft - mit dem leidgen Thema 'Heirat und Kinder' auf.


    Sie kann es einfach nicht lassen., dachte sich Prisca nur und entgegnete daraufhin leicht gereizt: "Seeehr witzig Attica, aber … wenn ich mir im Gegenzug deinen Bauch so ansehe, … erst gestern in den Thermen! Puh, wie viele Kinder hast du gleich noch mal zur Welt gebracht - Zwei, drei? Ist auch egal, dein Bauch sieht jedenfalls faltiger aus wie mein ältestes getragenes Kleid. … Nein danke! Auf so was kann ich gut und gerne verzichten" Atticas Schwangerschaftsstreifen und ihre Problemzone zu erwähnen war zwar gemein, aber dafür hatte DAS ordentlich gesessen.


    Prisca lehnte sich grinsend in die Kissen ihrer Sänfte zurück und genoss den Anblick, den ihre vor Wut schäumende Feundin nun bot. Selbst Schuld! Sie hat schließlich damit angefangen, wähnte sich Prisca wie so oft im Recht. Aber so ganz Unrecht hatte Attica gar nicht mal. Eine gebildete Griechin - noch dazu jung. Eigentlich gar keine so schlechte Investition für die Zukunft, überlegte die Aurelia für sich und schließlich gab sie Naavi einen Wink: "Du Sklave, geh nach vorne und erkundige dich nach dem Alter der Sklavin und ob sie Erfahrung in der Erziehung von Kindern hat!"


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    Auf den Befehl seiner Herrin hin schlängelte sich der Ägypter sofort durch die Menge hindurch nach vorne an das Podest, von wo aus er dem Sklavenhändler, mit der ihm angeborenen Lispelstimme zu rief: "He du, Sklaffenhändler! … Meine Herrin läfft fragen, wie alt die Sklaffin ifft und ob fi fif auff mit Kindern auffkennt"

    Boudoir der Cleopatra


    Die Vielfalt an Liebestechniken, aber auch die Vorlieben so mancher Besucher erstaunten Prisca doch sehr. Abstoßend fand die Aurelia dies alles hier allerdings nicht. Eher aufregend wenn nicht sogar ein wenig erregend. In jedem Fall aber wirkte die Szene mit den Zuschauern und den Ägypterinnen ziemlich komisch. Laevina ging es anscheinend nicht anders, zumindest war ihr nervöses Kichern mit verantwortlich dafür, dass die Männer noch größere Augen machten und damit noch lustiger aussahen. Ob wir ihnen nun den Spaß verdorben haben?, fragte sich Prisca insgeheim noch während sie und ihre Cousine kichernd, schon wieder auf und davon waren.

    Gymnasion ~~ Griechische Lustbarkeiten und -knaben


    Zurück auf dem Flur führte Cantalla sie nun weiter durch das Freudenhaus, hin zu einem Spielzimmer dessen Aufschrift Prisca erneut in Erstaunen versetzte. Männer mit Männern zusammen? Eine ziemlich sonderbare, wenngleich auch für damalige Verhältnisse nicht völlig abwegige Vorstellung. Die Frage ob sie hier drinnen sein könnten verneinte die kichernde Laevina allerdings sofort. Cantalla schien mittlerweile ein wenig ratlos zu sein und die Frage nach den Vorlieben, brachten Laevina gleich noch mehr zum lachen. Belustigt betrachtete Prisca kurz ihre Cousine, ehe sie sich schnell Gedanken darüber machte welche Vorlieben ihre erfundenen Verlobten so haben könnten: "Tja ich weiß nicht, … ganz normale eigentlich. … Oder was meinst du Laevina?!", stammelte Prisca unsicher herum, denn woher sollten zwei anständige Patrizierinnen wie sie das wissen. Völlig ahnungslos wollte Prisca aber in Sachen Liebe nicht vor der Sklavin da stehen, also stotterte sie etwas hilflos und mit den Händen gestikulierend weiter: "Ehm, die Beiden mögen besonders gewisse Stellungen weisst du,… wo wir, ich, sie, … ich meine wo die Frau … so auf ihm, ... oder er und sie gleichzeitig … na ganz normal eben … " Genau so wie auf den Zeichnungen! Damit war doch alles klar oder nicht?


    Wohl eher nicht. Cantallas skeptischer Blick und ihre nach oben gewanderte Augenbraue sagten etwas anderes aus und auch Laevinas Lachen schien durch die Erklärungsversuche noch lauter geworden zu sein. " Na irgendwo werden sie schon sein … lasst und lieber weiter suchen", meinte Prisca daraufhin ein wenig gereizt klingend. Sie nahm Laevina wieder bei der Hand und übernahm einfach die Führung. Genügend Zimmer zum erkunden gab es ja noch.


    Nach ein paar Schritten stoppte Prisca abrupt wieder und sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Vor ihnen torkelte ein völlig betrunkener Brix auf dem Flur herum - und hinter ihm? … "Du meine Güte da ist Ursus!" Er hier?! ... Schon glaubte Prisca einen Blick auf ihren Cousin erhascht zu haben. Zumindest aber seine Stimme hörte sie ganz deutlich. Damit blieb keine Zeit zum nachdenken mehr. Fluchtartig drehte Prisca um, öffnete hastig die nächstgelegene Türe und zerrte Laevina - ob sie nun wollte oder nicht - mit in …


    Das Refugium des Imperators


    … hinein und schlug die Türe mit einem lauten *Knall* hinter sich zu. Cantalla hatten sie einfach auf dem Flur "vergessen", aber für die Sklavin bestand auch keine so große Gefahr.


    "Puh das war knapp! Laevina hast du gesehen wer da hinter Brix aus dem Zimmer kam. Zumindest die Stimme - das war doch unser Cousin Ursus! Was macht der denn hier, ob er uns gesehen hat???", wisperte Prisca völlig außer sich. Zitternd klammerte sich die Aurelia an ihre Cousine, sah diese verzweifelt an und wusste nicht recht ob sie das nur geträumt hatte. Hoffentlich! Lieber von Laevina ausgelacht werden als unserem Cousin erklären müssen, was wir hier zu suchen haben Ob Laevina eine plausible Erklärung wüsste falls gleich die Türe aufgehen würde?


    Vorerst blieb es aber ruhig im Zimmer, bis dann plötzlich eine Stimme hinter den beiden Aureliae erklang.


    "Aaah da sind ja endlich meine beiden Leibsklavinnen, wo bleibt ihr denn so lange? Ts ts, das ist aber gar nicht nett von euch, den lieben Imperator sooo lange warten zu lassen. Ich hoffe ihr wisst wie ihr das wieder gut machen könnt."


    Prisca stieß spontan einen spitzen Schrei aus als sie sich umdrehte und sah wer da auf sie - oder besser gesagt auf jemand anderen - gewartet hatte.


    [Blockierte Grafik: http://img23.imageshack.us/img23/6730/imperatorn.jpg]


    Da saß ein älterer Mann, mit einem Lorbeerkranz auf dem Kopf, inmitten eines riesigen Bettes. Noch trug er eine edel wirkende Rüstung und er blickte ziemlich lüstern zu den beiden Aurelierinnen herüber. Da hatte ihm Bacillus wirklich nicht zu viel versprochen.."Na los worauf wartet ihr noch? Husch husch ab ins Bettchen!" Der Möchtegern-Imperator nahm einen tiefen Schluck aus seinem Weinbecher und klopfte aufmunternd auf die Stelle neben sich im Bett. Doch das dauerte ihm einfach zu lange und so schwang sich der leicht angeheiterte Alte erstaunlich behände aus dem Bett. Diese beiden Schönheiten wollte er dann doch höchstpersönlich einfangen, ehe sie ihm entwischen würden. "Na welche von euch Hübschen will als Erste ihrem Kaiser dienen?", rief der alte Lustmolch belustigt aus und selbst noch unentschlossen, versuchte er Laevina und Prisca irgendwie gleichzeitig "einzukreisen"...

    Asgard


    Da saßen sie nun zu fünft - inklusive Brix - in Asgard, der Kopie eines germanischen Langhauses, auf einfachen Bänken um einen langen Holztisch herum. Eine eher gewöhnungsbedürftige Kulisse für so manches vom Prunk verwöhnte römische Auge, doch dafür hatten die Sklaven ohnehin keinen besonderen Blick übrig. Sie waren stattdessen ganz vertieft in ihre Humpen, aus denen sie schon zum dritten Mal den köstlichen Met geleert hatten. Nun waren die Männer zwar allesamt recht starke Kerle, aber besonders trinkfest waren sie nicht. Besser gesagt waren die fünf Männer bereits nach drei Humpen total besoffen. Naja mal abgesehen von den Saturnalien, gab es für die Sklaven auch nicht sooo viele Gelegenheiten um sich sinnlos zu betrinken. Vor allem aber kamen sie so gut wie nie in den Genuss eines so edlen Getränkes wie Met, welches sie nun umso freudiger singend aus vollen Bechern leerten. "Meeehr Met .. meeehr Met .. meeehr Met! .. Wir wollen.. wollen .. wollen ... uns´ren Meeeeeeeeeeet … "


    "Ja .. ja .. ja doch Geduld! Beim Barte Thors, ihr sauft uns ja noch den ganzen Weinkeller leer." Die Sklavin betrachtete kopfschüttelnd und mit gemischten Gefühlen das ausschweifende Trinkgelage vor ihren Augen, schenkte aber den Männern bereitwillig nach. So hatte es ihr Bacillus schließlich aufgetragen. Wie wollte Dionysius anschließend Oleus Canis erklären, wohin sein ganzer teurer Met geflossen war? Nun das wäre das Problem des Kassierers und nicht ihres, also scherte sich die Sklavin nicht weiter darum sondern gab den Männern eben, wonach diese verlangten. Und das war zum Glück nur der Met und nicht etwas anderes. ... und das war gut so.


    "Du-hu …Bricksss … sach mal, hatt´n wir nich irgend einen Auff .. einen Aufftrach oder so?", lallte plötzlich einer der Leibwächter zu Brix hinüber. Die Blicke der Männer waren allesamt schon ziemlich verklärt und so fiel es auch dem maior domus mittlerweile sehr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.


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    "Aufftrach, welchen Aufftrach denn? … Achso!", Brix klatschte sich mit der flachen Hand an die Stirn. "Die bei*hicks*den … Au.Au.Aurell.ll.lierinnen. Die müss.ss.en hier ja noch irgendwo sein *hicks*" Mit einer abrupten Drehbewegung rappelte sich Brix auf die Beine und schwankte mechanisch in Richtung Türe los. "Bll.ll.eibt ihr mal sch..schön hi*hicks*ier … Ich geh mal nach den beiden Weibern schau´n",rief Brix mit schwerer Zunge seinen Kollegen zu und war mit diesen Worten schon ...


    … raus auf den Flur.


    Aber wieso waren da plötzlich zwei Flure und doppelt so viele Türen? Brix kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu orientieren. Mit einer Hand an der Wand entlang tastend, torkelte er wahllos in eine Richtung los. "Huhu *hicks* … Wo sei.ei.eid ihr denn?", murmelte er leise vor sich hin, bis er vor einer Tür stand. Was da auf der Tafel stand interessierte Brix gerade herzlich wenig und deshalb öffnete er einfach die Türe und stolperte in den ...


    Harem des Shah


    … hinein, wo er beinahe mit der tanzenden Niobe zusammen gestoßen wäre. Die Nubierin stieß einen überraschten Schrei aus und auch Selene stoppte erschrocken mitten in der Bewegung. "He du da! Das hier ist eine geschlossene Gesellschaft. Verschwinde gefälligst!"


    "Oh hoppala, … Schulligung", lallte Brix mit einer beschwichtigenden Handbewegung in die Runde und nach einer kurzer Orientierungslosigkeit stellte er fest, dass er hier wohl falsch war. "Hehe …" Da war er wohl mitten in eine kleine Orgie hinein geraten. Auf den Kissen räkelten sich zwei halbnackte Frauen über zwei Männern und …"Uuiii …" Der eine Kerl sah sogar genau aus wie einer von den Aureliern. War hier etwa ein Familientreffen im Gange? So richtig realisierte der betrunkene maior domus aber nicht, dass er da tatsächlich Titus Aurelius Ursus vor sich hatte.


    "Schullligu*hicks*hung die Herren, für die Schtörung. … *hicks* Bin schon wieda wech …" *Schwupps!* Schon hatte Brix auf dem Absatz kehrt gemacht und war wieder auf den Flur hinaus gewankt - ohne so recht zu wissen wohin …

    Harem des Shah


    "Alles soll so geschehen, wie ihr es wünscht edle Herren. Als Gäste des hochverehrten Shah seid ihr uns sehr willkommen", nickte Niobe die Entscheidungen der beiden Römer mit einem freundlichen Lächeln ab. Sie war zweifellos diejenige unter den vier anwesenden Frauen, die das Sagen hatte und so gab sie Selene mit einem Wink zu verstehen mit ihr zusammen den Wein für die Gäste zu servieren, während Farah und Benicé von den beiden Römern schon auf die Kissen gezogen wurden.


    "Selene hier ist eine begnadete Tänzerin. … Aber wir können gerne alle für euch tanzen wenn ihr wollt?!", meinte Niobe weiter auf die Fragen des Römers hin während Benicé auf die Frage nach ihrem Namen nur kichernd nicken konnte, da die Finger des Römers sie gerade so schön kitzelten. Farah kuschelte indes eng mit dem anderen Römer an und gewährte ihm so einen ersten Einblick in das, was sie für ihn zu bieten hatte. Varros Blick schien zu bestätigen, dass ihm gefiel was er sah und da auch noch das Essen in greifbarer Nähe bereit stand fragte ihn die Germanin grinsend: "Möchtest du gleich davon naschen oder willst du zuerst von dem Essen kosten?" und mit kecker Stimme an beide Römer gewandt. "Wir können euch auch füttern wenn ihr wollt, dann habt ihr die Hände für etwas anderes frei. Oder ihr füttert uns ..."


    Niobe schüttelte gespielt tadelnd den Kopf und sagte dazu nur: "Sei still, freche Germanin!" Mit einem weiteren Wink gab sie Selene das Zeichen zu tanzen und wie von Zauberhand erklang zur selben Zeit orientalische Musik im Raum (Die "versteckte Musikanlage" bestand im übrigen aus drei Musikerinnen, die abgeschirmt hinter einem Paravent saßen und ausschließlich für die musikalische Untermalung zuständig waren ^^). "Alles zu eurer Zufriedenheit edle Herren?", erkundigte sich die Nubierin fürsorglich bei den beiden Römern und da diese momentan mit Benicé und Farah genug beschäftigt schienen, beschloss sie mit Selene zusammen die Hüften zum Tanze schwingen zu lassen ...


    Boudoir der Cleopatra


    Natürlich verzieh Prisca ihrer Cousine diesen heftigen Gefühlsausbruch sofort, auch wenn sie darüber doch ein wenig überrascht zusammen gezuckt war. So zart besaitet hatte sie Laevina gar nicht vermutet. Andererseits war sich Prisca der Gefahr, in der sie beide geschwebt waren, vielleicht nicht so bewusst gewesen wie Laevina. Wie auch immer. "Schon gut Laevina … ", entgegnete Prisca daher nur auf die Erklärungsversuche ihrer Cousine hin mit einem verständnisvollen Lächeln und einem herzlichen Händedruck. "Das Schlimmste haben wir hoffentlich damit überstanden und jetzt, da wir ja sozusagen den Segen des Lupanar-Besitzers haben, können wir uns nach Herzenslust hier umsehen. Ist das nicht hervorragend?" Schon blitzen Priscas Augen wieder voller Abenteuerlust als sie zusammen der Sklavin folgten.


    Ihre Führerin namens Cantalla schien indes das Ganzen nicht sonderlich zu beeindrucken. Sie war sowas anscheinend gewöhnt, wobei sicher nicht jeden Tag weibliche Gäste hier auftauchten und solche Wünsche äußerten. Erfreulicherweise fing Cantalla direkt mit dem Rundgang an und der Weg führte sie zuerst in das...


    … Boudoir der Cleopatra?! Oh das klingt ja sehr spannend. Was wird uns da wohl erwarten wird. …Ohhh "Du meine Güte, was machen die denn da?! …", zischte Prisca ganz leise ihrer Cousine beim eintreten zu. Die Männer schauen den Frauen dabei zu wie diese miteinander Liebe machen. Wie auf den Zeichnungen …nur viel viel…" Prisca sog scharf die Luft ein um angestrengt nach den richtigen Worten zu suchen, die beschreiben konnten, an was sie gerade dachte. Auf die Frage von Cantalla reagierte sie daher zunächst gar nicht, wie auch die Anwesenden vorerst gar nicht auf ihre Anwesenheit reagierten. Bis …


    … einer der Männer flüchtig den Kopf zu ihnen wand und augenblicklich große Augen bekam, als er die beiden edel gekleideten Frauen neben dem Eingang erblickte. Sofort stupste er seinen Nebenmann an und bald schon waren sämtliche männlichen Augenpaare auf Prisca und Laevina gerichtet und nicht mehr auf die Ägypterinnen, die immer noch ihr Liebesspiel miteinander trieben. Prisca schnappte nach Luft, denn in den Blicken der Männer erkannte sie eindeutig eindeutige Gedanken dahinter. "Sieh nur, wie die uns alle anstarren …", wisperte sie ganz aufgeregt ihrer Cousine und mit einem flüchtigen Blick zu Cantalla fiel ihr auch deren Frage wieder ein. Ob es einer von den ist? "Zum Glück nicht! … "

    Harem des Shah


    Die aufmerksame Nubierin bemerkte sofort die skeptischen Blicke der beiden Römer bezüglich der Kleiderfrage. Sie schienen eher nicht daran interessiert die goldenen Prachtgewänder eines Satrapen anzuziehen, die eigens von parthischen Sklavinnen angefertigt worden waren. "Natürlich müsst ihr euch nicht umziehen wenn ihr nicht wollt edle Herren. Es ist nur so, dass viele Gäste den Wunsch haben einmal selbst in die Rolle des Großkönigs zu schlüpfen", erklärte sie ihnen mit einem sanften Lächeln und schlug prompt eine passende Alternative vor. Ob die beiden Römer auf solche Rollenspiele standen? Nun das würde sich zeigen. "Dann seid ihr eben die römischen Herrschaften, die den Harem des Shah erobert haben und nun ihre Beute in Augenschein nehmen und außerdem werdet ihr ... eure Kleider sicher nicht mehr lange anbehalten."


    Die Nubiern kicherte hinter vorgehaltener Hand über ihren eigenen kleinen Scherz. "Ich heiße übrigens Niobe …", verriet sie ihren Namen sogleich und da sie bereits vor dem Eingang zum Harem standen, öffnete Niobe die Türe nun auch ohne weitere Verzögerung.


    Der Raum dahinter war zweifellos im orientalischen Stil geschmückt und mit allerlei prunkvollen Accessoires ausgestattet worden. Von der Größe her konnte er natürlich nicht mit den originalen Frauengemächern des Shah konkurrieren, dennoch gab es erstaunlich viel zu entdecken. Satt Klinen fanden sich überall plüschige Kissen auf dem Boden und neben dem niederen Esstisch, der mit edelsten Speisen und Getränken beladen war, standen Wasserpfeifen bereit. In einer Ecke spendete sogar eine deckenhohe Palme vermeintlich ihren Schatten und auf der anderen Seite des Raumes befand sich ein abgeteiltes Badebecken, in dem verstreute Rosenblüten langsam auf der Wasseroberfläche dahin trieben. Ach ja und das Wichtigste!


    Natürlich standen schon drei weitere Mädchen bereit, die sich beim Eintreten der beiden Römer tief vor ihnen verbeugten."Das sind eure Mädchen. Farah, Benicé, Selene und meine Wenigkeit", stellte Niobe die übrigen Frauen kurz vor. Eine blonde Germanin mit üppiger Oberweite, eine schwarzhaarige Syrerin mit wundervoll dunklen Mandelaugen und eine brünette Griechin, deren Beine endlos schienen. Alle drei trugen bauchfreie Kleider, die aus goldbesticken Brustbändern und seidenen Pluderhosen bestanden. Filigrane Goldplättchen klimperten leise an kleinen Kettchen um die Hüften der Frauen, die nun lächelnd auf die Männer zu kamen und diese regelrecht umringten.


    "Seid gegrüßt edle Herren", sagte Farah freundlich lächelnd. "Gefallen wir euch denn?", fragte Benicé im neckenden Tonfall. "Wollt ihr etwas essen oder lieber zuerst ein Bad nehmen?", schlug Selene vor und leckte sich dabei genüsslich über die Lippen."Oder sollen wir für euch tanzen. … Oder wollt ihr gleich mit uns ...? ", das letzte Wort verpackte Niobe lediglich in einem verführerischen Augenzwinkern. So umgarnten die vier Frauen weiterhin die beiden Römer, wobei es natürlich den Männern überlassen war zu entscheiden, welches von den Angeboten sie zuerst annehmen wollten ...


    ~ Auf dem Flur ~


    Bei diesem Widerling hatte Prisca wirklich den Eindruck, er könne durch ihre Kleider hindurch sehen und sie von oben bis unten begutachten, als würde sie nackt vor ihm stehen. Wie eine Ware die zum Verkauf stand, oder wie diese beiden leicht bekleideten Mädchen da. Arme Geschöpfe!, zeigte Prisca still sogar ein wenig Mitleid mit ihnen. Zum Glück gab sich der Besitzer mit dem Gesagten soweit zufrieden und lenkte nach kurzer Bedenkzeit sogar ein. Ein kleiner Triumph, der allerdings hart erkämpft war. Damit waren das Gespräch und diese unangenehme Szene in seinem Büro beendet. Den Göttern sei dank Ein erleichtertes und schnell gesprochenes "Danke, … zu gütig!" und schon zog Prisca ihre Cousine an der Hand von dem Besitzer und seinen knurrenden Hunden weg, um dem Mädchen namens Cantalla zu folgen.


    Die Tiere hatte Prisca, bei all der Aufregung mit dem Besitzer, gar nicht so recht wahr genommen und umgekehrt, hatten die beiden Hunde anscheinend eher ihre Cousine im Visier gehabt und nicht sie. Wie auch immer. Bei dem Anblick der gefletschten Zähne lief Prisca beim Hinaus eilen ein kalter Schauer über den Rücken. Auf den Flur musste die Aurelia dann erst einmal einige Sekunden lang tief durch atmen, ehe sie wieder einigermaßen klar denken konnte.


    "Puh, alles in Ordnung mit dir Laevina? Du meine Güte was war das denn für ein brutaler Widerling! ", machte Prisca ihrem Unmut über den Besitzer noch einmal Luft, ehe die Neugier wieder Besitz von ihr ergriff. Mit einem kurzen Blick musterte die Aurelia die Sklavin und nach einem weiteren tiefen Atemzug und einem verschwörerischem Blick zu Laevina meinte sie schließlich drängend: "Na gut, … dann wollen wir mal sehen ob unsere Verlobten wirklich hier sind. Nicht wahr Laevina? … " Wo genau sie mit ihrer Suche nach den erfundenen Männern beginnen würden war Prisca eigentlich egal, also überließ sie die Entscheidung ganz der Sklavin - oder ihrer Cousine.


    Prisca richtete ihren Blick derweil gespannt auf die vielen Schilder und Türen. Was sich dahinter wohl gerade abspielt? Ein kurzes irritiertes Blinzeln folgte. hmm, fehlt da nicht irgend was - oder irgend wer? … Der Flur sah irgendwie so verlassen aus ...

    ~ Im Erdgeschoss ~


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    Der Eingangsbereich war schon mal ansprechender? … Na wenn er meint. Dionysius tat einen ergebenen Seufzer und überhörte die Anspielung geflissentlich. Geschmäcker waren eben verschieden und zahlende Kundschaft durfte man nicht verprellen. "Der Harem des Shah also, dazu vier Mädchen und das volle Programm … Sehr gute Wahl, werte Herren. Ihr werdet euch fühlen wie der Großkönig höchstpersönlich", versprach der Kassierer mit einem freundlichen Lächeln und winkte sogleich eine nubische Sklavin herbei. Sie trug ein seidenes elfenbeinfarbenes Gewand, welches ihre dunkle Hautfarbe nur unzureichend zu verstecken vermochte. In beiden Händen hielt sie ein Tablett mit zwei Bechern Wein darauf, welchen sie den Gästen zur Begrüßung servierte.


    "Willkommen edlen Herren. Ich bringe euch nun in eure Gemächer, doch zuvor erhaltet ihr noch die passenden Gewänder. Wenn ihr mir bitte folgen würdet. Ich bin euch gerne beim umziehen behilflich, wenn ihr dies wünscht?!" Die Nubiern deutete mit einem verheißungsvollen Augenaufschlag in Richtung Umkleidezimmer, welches sich direkt neben der Treppe befand. Die Hüften sanft wiegend schritt sie langsam voraus, immer darauf bedacht den Gästen einen besonders ansprechenden Anblick zu bieten.


    Dionysius Bacillus nickte zufrieden. Heute wird die Kasse ordentlich klingeln… Doch plötzlich fasste er sich entsetzt an die Stirn. Hatte ihn was gestochen? Oh nein!! Da oben sind ja noch immer die beiden Patrizierinnen mit ihrem Leibwächtergefolge unterwegs. Schnell winkte er eine weitere Sklavin herbei und flüsterte ihr hastig einen Befehl ins Ohr: "Du! Geh schnell nach oben und sorge dafür, dass niemand auf dem Gang herum steht. Die beiden Herren dürfen durch nichts und niemanden gestört werden, hörst du. Schaff die Leibwächter meinetwegen solange nach Asgard und bewirte sie dort … los los"


    ~ Erster Stock: Flur ~


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    Die blonde Sklavin nickte dem Kassierer zu und huschte an den beiden Gästen vorbei nach oben. Sehr schwer fiel es der Germanin nicht, Brix und seine Leute mit ein wenig Verführungsgeschick zu überzeugen. Die Männer langweilten sich ohnehin auf dem Gang und da noch keine der beiden Herrinnen um Hilfe geschrien hatte - lediglich ein Mann schrie gerade undeutlich im Hintergrund etwas, bezeichnete irgend jemanden als Schlampe. Aber sowas war in einem Lupanar sicher ganz normal - sprach also nichts dagegen in einem der Zimmer auf die beiden Aureliae zu warten."Wir sind ja in Hörweite falls sie uns brauchen. …Also los Männer, auf nach Asgard! Ich wollte immer schon mal reinen Met probieren", rief Brix seinen Leuten freudig zu und schon folgten alle Fünf im Gänsemarsch der Sklavin hinterher.


    ~ Erster Stock: Büro des Oleus Canis ~


    Prisca hatte die Situation und den Mann wirklich völlig falsch eingeschätzt. Wobei sie nicht der Meinung war, dass sie sich gerade im Ton vergriffen hatte. Der Mann (offensichtlich doch der Besitzer) sah das allerdings anders und da half auch kein hilfesuchender Blick zu ihrer Cousine mehr was. Ganz nah stand der widerliche Kerl vor ihr, schnüffelte an ihr herum wie einer seiner sabbernden Hunde und dann besaß er tatsächlich die Unverschämtheit ihr ins Gesicht zu brüllen. Ich eine Schlampe? Einer der seltenen Momente in denen Prisca wirklich sprachlos war. Ihr Herz raste wie wild und in einer Mischung aus Ekel, Furcht und Wut wollte sie schon zurück weichen. Lediglich der Wunsch das Bein reflexartig anzuziehen und diesem Widerling dorthin zu treten wo es ganz bestimmt sehr weh tat, hielt sie noch zurück.


    Doch ehe die Aurelia ihren Wunsch in die Tat umsetzten konnte wandte sich der Mann von ihr ab und hielt kurz die Hand vor Augen. Er schien seinen spontanen Wutausbruch zu bereuen. Na hoffentlich tust du das, du elender Mistkerl! Priscas Atem ging immer noch schwer und mehrmals musste sie hart schlucken, ehe sie wieder einigermaßen ruhig und gefasst weiter sprechen konnte. Auch wenn es ihr schwer fiel, sehr .. sehr schwer: "…Ich …ich ..ich wüsste nicht, was ich dir schuldig wäre, DUUU .. du ..Na gut, du bist also der Besitzer. ... Und wir sind Patrizierinnen, auf der Suche nach unseren Verlobten. Wir wollen uns lediglich versichern ob sie hier sind und falls ja, darfst du sie gerne als deine Stammkunden behalten", lenkte Prisca ihrerseits, im halbtrotzigem Tonfall ein wobei man ihr deutlich anmerkte, wie sehr sie noch mit der Fassung rang. Deshalb ging sie auch nicht genau auf die Fragen ein sondern hoffte einfach, dass sich der Besitzer damit zufrieden gäbe. Oder aber ihre Cousine wurde sich ebenfalls zu Wort melden, um auf die Schnelle die gemeinsame Lügengeschichte zu untermauern ...

    [Blockierte Grafik: http://img148.imageshack.us/img148/58/lupabesitzer.jpg]


    Sich von zwei adeligen Furien zur Schnecke machen lassen und dann auch noch fast von den Hunden des Besitzers gefressen zu werden - Was für ein Tag! Der Kassier, der im übrigen Dionysius Bacillus hieß, was aber ohnehin niemanden interessierte da sich die ganze Welt, an diesem einen Tag gegen ihn verschworen hatte - Dieser Kassierer also, hatte die Nase gestrichen voll, nachdem er aus dem Büro des Oleus Canis gestürmt war und nur wenige Sekunden später schon wieder an seinem Platz am Empfang saß, um dort die Einnahmen der letzten Stunden zu zählen. Doch weit kam er mit dem Geldzählen nicht, da standen schon zwei neue Gäste vor ihm und starrten ihn genauso komisch an wie die beiden Patrizierinnen vorhin. … Nanu?!?… Bei den Göttern, jetzt reicht´s mir langsam! Hab ich Aussatz? Ich rieche doch nicht etwa streng? Der Kassierer blickte ungläubig an sich herab und sah die beiden Männer kurz irritiert an, ehe die Frage des Einen den Geschäftssinn des Kassierers wieder weckte.


    "Verändert, hier? Natürlich hat sich hier vieles verändert, edle Herren. …Und nur zum besten, wie ihr euch gerne überzeugen könnt. Wir haben hier die erlesensten Speisen, die schönsten Mädchen und das ausgefallenste Ambiente des ganzen Reiches! … Wollt ihr auf den Spuren der Pharaonen wandeln oder euch einmal wie germanische Götter fühlen? ... Wollt ihr den geheimen Harem des Shah´s kennen lernen oder erfahren, wie Cäsar höchstpersönlich leibte und liebte? … Wollt ihr wissen wie euch griechische Nymphen die Nacht versüßen oder …" wie sich eine Nacht im Carcer anfühlt? Nein den Carcer ließ er besser mal weg. "Was auch immer ihr begehrt, das Dolce Vita bietet euch ALLES!", pries Dionysius vollmundig und mit einstudiertem Text die Vorzüge des Dolce Vita an. Gleichzeitig zückte er ganz geschäftstüchtig eine Wachstafel, um die Bestellung prompt fest zu halten. Die beiden Männer wirkten nämlich durchaus gut betucht und wären einem so exklusiven Angebot sicher nicht abgeneigt. "Für zwei Personen? … Ich würde euch dann den Harem des Shah empfehlen. Da sind heute alle Speisen und Getränke im Preis inklusive. Ebenso wie Musik, Bauchtanz, Massagen, Aromabad und … naja das Übliche, ihr wisst schon. Wie viele Mädchen soll ich euch bringen lassen?" Dionysius hakte augenzwinkernd schon mal das volle Programm ab, während er noch auf die Entscheidung der Gäste wartete.



    ~Zur (fast) gleichen Zeit im ersten Stock~


    Der Kassierer war derart schnell aus dem Büro verschwunden, dass Prisca gar keine Gelegenheit mehr fand ihm noch einmal ordentlich hinterer zu schimpfen. Schade, dabei war ich gerade so schön in Fahrt Sie wunderte sich lediglich über den seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht des Kassierers, den sie - im vorbeirauschen - zu sehen geglaubt hatte. "Was hat er denn plötzlich, waren wir so schlimm zu ihm? … Komischer Kauz!", zuckte die Aurelia nur die Schultern und grinste ihrer Cousine siegessicher zu. Bis jetzt hatte ihr Plan doch ganz gut funktioniert und Prisca fand das Ganze hier immer lustiger. "Und wie findest du es hier bis jetzt? … Hast du die Tafeln da draußen an den Zimmertüren gelesen? … Da müssen wir unbedingt reinschauen.", meinte Prisca voller Übermut zu Laevina und streckte auch schon die Hand nach ihrer Cousine aus.


    Aber nicht um mit ihr in diese Zimmer zu gucken, sondern um mit ihr durch diejenige Türe zu gehen, die direkt an das Büro anschloss. Dahinter wartete also der Besitzer des Dolce Vita auf sie. Na wie wird der wohl aussehen?, überlegte Prisca und nachdem sie die Türe geöffnet und eingetreten waren, starrte sie erst einmal irritiert auf die Anwesenden: Zwei riesige Hunde, zwei leicht bekleidete Frauen und … Ui, ein Farbiger - ist sicher ein Sklave. Nur was räkelt der sich da so faul in den Kissen und wo ist jetzt der Besitzer?. Prisca wechselte schnell einen Blick mit Laevina und rief dann ganz impulsiv in Richtung Oleus: "He du da! Wo ist der Besitzer dieses Etablissements? Wir suchen unsere beiden Verlobten und wir bestehen darauf, SOFORT Einblick in alle Zimmer nehmen zu dürfen."War das gut so?, etwas unsicher sah Prisca erneut zu Laevina und dann wieder zu dem Mann, der immer noch genüsslich in den Kissen lag und sie irgendwie anzüglich anstarrte.


    … Dumm nur, dass Brix und die anderen Leibwächter zwei Türen weiter auf dem Gang warteten und nicht hier im Raum standen, um ihren Worten etwas mehr Nachdruck zu verleihen ...