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Der Kassierer wurde von Sekunde zu Sekunde kleiner, angesichts der wort- und blickgewaltigen Frauen vor ihm. Sichtlich eingeschüchtert rang er die Hände und suchte verzweifelt nach einer passenden Antwort. Bei allen Göttern, was suchen die beiden Harpyien denn ausgerechnet in unserem Lupanar?? … "Mit jemanden reden .. REDEN??? Na gut, NA GUT -VERZEIHUNG!!! Was immer die Damen wünschen. … Ich dachte ja nur … Ach egal. Jedenfalls ist das kein Grund, mich mit euren Blicken zu töten, oder?! … Ich bin doch nur der Kassierer und dafür verantwortlich, dass der Laden läuft!", verteidigte er sich kleinlaut und wirkte so gar nicht glücklich über die Lage in der er sich augenblicklich befand. Nur kein großes Aufsehen, das war immer schlecht für das Geschäft und einige Gäste beäugten die Szene schon mit wachsendem Interesse.
Die beiden wollen ungestört reden? "Wenn ihr unbedingt reden wollt, bringe ich euch am besten zum Besitzer dieses Etablissements. Bitte folgt mir. Hier die Treppe hinauf, den Gang entlang, das letzte Zimmer ist es dann", wies der Mann schnell den Weg zum Chef, winkte den beiden Frauen zu und huschte auch schon voraus, dieTreppe nach oben.
"Na also, warum nicht gleich so du .. du Lump", rief Prisca nur giftig hinter dem Mann her und grinste gleichzeitig ihrer Cousine freudig ins Gesicht. Dem haben wir es aber richtig gegeben, nicht wahr?! Wollen wir mal hoffen, dass der Besitzer so anständig ist wie du es gefordert hast." Mit einem Wink, gab Prisca den Leibwächtern ein Zeichen und folgte dann dem Kassierer hinauf in den ersten Stock. So weit so gut, da konnte es doch nur noch besser werden … oder?
Im ersten Stock angekommen, führte ein langer Gang weiter durch das Lupanar. Links und rechts zweigten Räume ab, denen ein besonders geschäftstüchtiger Mensch wohl eine ganz bestimmte Bedeutung geben wollte, indem er ihnen eigens Namen verliehen hatte...
"Im Tal der Pharaonen"
"Asgard - Heim der Asen"
"Der Harem des Shah"
"Das Refugium des Imperators"
"Griechische Nächte"
"Carcer"
… stand da auf Tafeln neben den einzelnen Türen, die zweifellos nur für gut betuchte Gäste geöffnet wurden und welche wohl dem Besucher ganz bestimmte Orte oder Szenarien, oder gar beides suggerieren sollten. Priscas Mund stand ungläubig offen und ihre Neugier war zum zerreißen gespannt. Aber noch zögerte sie, eine der Türen zu öffnen und einen Blick hinein zu werfen. Schließlich war der schmierige Kerl vom Empfang nur wenige Schritte vor ihnen und schneller als erwartet, standen sie vor einer Türe, die auch einen ganz bestimmten Namen trug:
"privatus"
"Wir sind da. Wenn ich die Damen bitten dürfte einzutreten und sich einen kurzen Augenblick zu gedulden. Ich hole eben den Besitzer. Er ist momentan nebenan und vergnü … ehm, ich meine er hat gerade geschäftlich zu tun. … Ach! Was weiß ich, was er da gerade treibt. Wartet einfach hier!" Mit diesen hastig gesprochenen Worten verabschiedete sich der Kassierer und schloss erleichtert die Türe hinter sich.
Doch lange würde es bestimmt nicht dauern, bis sich diese wieder öffnen würde. Bliebe da überhaupt die Zeit sich in Ruhe umzusehen und gab es in einem Büro wie diesem überhaupt etwas zu bewundern? ... Hoffentlich ist der Besitzer genauso leicht zu beeindrucken wie der Kassierer, dachte sich Prisca gerade und warf einen entsprechend fragenden Blick zu ihrer Cousine.