Beiträge von Aurelia Prisca

    Als Caecus die Nachricht überbrachte machte sich Prisca natürlich sofort auf den Weg. … Naja ... sofort, nachdem ihr Haar zurecht gemacht, die Schminke aufgetragen und das passende rosé farbene Kleid zu ihrer heutigen Blumensteckfrisur gefunden war. Das gab ihr etwas Zeit um darüber nachzugrübeln, was Marcus schon so früh am Morgen von ihr wollte. Hoffentlich ist ihm nicht aufgefallen, dass ich mir einige seiner seltenen Orchideen für meine Frisur "ausgeborgt" habe hoffte die Aurelia nur und leider konnte sie Caecus darüber keine weiteren Informationen entlocken.


    Also musste Prisca eben weiter mutmaßen, während sie sich auf den Weg zur exedra machte. Hoffentlich nichts schlimmes, aber vielleicht sind es ja erfreuliche Neuigkeiten? Zumindest hoffte Prisca dies, besonders, nachdem sich der Tod der Flavia glücklicherweise auch als Irrtum heraus gestellt hatte.


    "Guten Morgen, O..Oh!" 'Onkel' hatte Prisca eigentlich beim betreten des Séparées rufen wollen. Dabei bemerkte sie natürlich auch Laevina und folglich ist das Severa, stellte Prisca mit einem kurzen Blick in die Runde fest. "Guten Morgen zusammen. Schön dich zu sehen Laevina … und du bist sicher Severa, es freut mich auch dich endlich kennen zu lernen., verbesserte sich die Aurelia schnell und nickte allen gleichermaßen lächelnd zum Gruß zu.


    Dann besann sie sich jedoch wieder auf das sorgenfaltige Gesicht ihres Onkels, welches ihr ebenfalls aufgefallen war. Moment mal, er - ich - Laevina - Severa, hier?! fehlt eigentlich nur noch Minervina. Das bedeutet doch am Ende nicht, dass ..., oh nein! Eine dumpfe Vermutung beschlich Prisca plötzlich und ohne sie auszusprechen sah sie Marcus nur entsprechend fragend an.

    Einfach süß! …, bemerkte Prisca für sich, wie ihr Onkel auf so manches reagierte. Mal schnippisch zu ihrer Bemerkung über die Schuhe, mal ignorierend auf ihre Verführungsversuche hin und dann wieder ganz hilflos nach Worten ringend, wenn sie ihn bewusst mit ihrer Körperfülle in Verlegenheit brachte. Was sie natürlich nicht böswillig tat! Wie auch?! - Schließlich war ihr Onkel viel mehr für sie als nur ein naher Verwandter. Marcus war so etwas wie ein Bruder, ein enger Vertrauter, dem sie niemals in den Rücken fallen würde.


    Prisca schmunzelte deshalb nur während sie Marcus die Gelegenheit gab, sich aus er Bredouille heraus zu reden und er ihrem Vorschlag mit dem Teppich zustimmte. Ebenso unterließ sie jeden weitern Verführungsversuch da sie ja wusste, was damals mit Helena geschehen war. Vielleicht lag es daran, dass Marcus so keinerlei Gedanken daran verschwendete, dass seine Nichte eventuell mehr von ihm wollen könnte. Was natürlich abwegig war und wiederum auch nicht! … Jedenfalls bemerkte Prisca sofort wie Marcus auf die Frage nach Celerina reagierte und sofort unterließ sie jede weitere scherzhafte Bemerkung.


    "Ja natürlich! Lass uns später reden … ", erwiderte Prisca, mit einem eher versonnen wirkendem Lächeln und streichelte dabei sanft mit der Hand über Marcus´ Wange. Wo ich überall war? .. Oh ich war auf einigen unserer Landgüter, wo ich mich einfach nur erholt habe. Hast du eigentlich gewusst, dass der Norden um diese Jahreszeit besonders schön ist? … Was Caius betrifft, du musst mir nichts vor machen. ... Ich habe ihm ebenfalls geschrieben! Doch bis heute habe ich nichts mehr von ihm gehört. Kann es sein, dass er gar nicht mehr in Rom weilt? … Nun verwschwand auch das Lächeln aus Priscas Gesicht und sie sah ihren Onkel einfach nur an, während sie mit dem Daumen gedankenverloren an seinem Kinn herum strich ...

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Nach einiger Zeit erkannte auch Prisca ein paar bekannte Gesichter unter den vielen Gästen, ohne dass sie jedoch genau sagen konnte von woher. Nur ihren Cousin und Epicharis konnte die Aurelia genau zu ordnen und am meisten wunderte sie sich darüber, dass Ursus die Brautleute offensichtlich auch kannte. Davon hab ich ja gar nichts gewusst, ob er mich auch gesehen hat?! … Schon komisch, dass ich mit ihm so wenig Kontakt habe, obwohl wir schon mit am längsten hier in Rom weilen, dachte sich Prisca und genau erklären konnte sie es sich auch nicht. Da wurde sie allerdings von der Ankunft der Braut völlig aus ihren Gedanken gerissen.


    Stella war natürlich der Blickfang, obwohl man sie unter dem Schleier selbst gar nicht erkennen konnte. Aber allein schon die Art wie sie sich bewegte und wie sie zwischen all den anderen Anwesenden hervor stach!… Einfach schön!, fand Prisca und verfolgte gebannt, wie sich die Braut ihrem künftigen Ehemann näherte und die Zeremonie ihren Lauf nahm. Hoffentlich ergibt sich noch eine Gelegenheit, ihr persönlich zu gratulieren und das Geschenk zu übergeben, hoffte die Aurelia still für sich und ihr Blick schweifte wieder etwas umher.


    Kurz gab die Aurelia ihrer Sklavin einen Wink und ließ sich von dem Buffet einige Köstlichkeiten bringen. Währenddessen schlich sie sich regelrecht an ihren Cousin heran, der allem Anschein nach wirklich ohne Begleitung hier war. Salve Ursus, störe ich? … Du hier, ganz allein?, meldete sich Prisca unvermittelt hinter ihm zu Wort und wartete gespannt, ob er sie in all dem Trubel überhaupt gehört hatte.

    "Danke …", erwiderte Prisca auf Laevinas Anteilnahme und lieb gemeinten Trost hin ebenso leise und ließ den Blick en paar Mal nachdenklich zwischen dem Spielbrett und ihrer Cousine hin und her schweifen. Über die unerwartete Abreise des Flaviers - ohne ein Wort des Abschieds - hatte sie sich schon mehrmals den Kopf zerbrochen. Er mochte gute Gründe gehabt haben und schließlich war ja nichts weiter zwischen ihnen gewesen, aber dennoch … dieser eine Tag am Meer … er war eben doch in besonders schöner Erinnerung geblieben.


    "Vielleicht hast du recht. Ich denke, ich sollte auch nicht weiter darüber nachgrübeln. … Es ist nur so - er hat mir damals schon am Meer gesagt, dass er mich heiraten will. Nur, ich … ich hatte ihn damals um Bedenkzeit gebeten. Glaubst du das war ein Fehler, ihn so hin zu halten? ", überlegte Prisca dann doch laut und warf ihrer Cousine einen fragenden Blick zu. Wenn das doch nicht alles so kompliziert wäre … aber ...


    Eigentlich wollten wir ja spielen damit sich Laevinas Laune hebt und nicht, um meine Sorgen zu besprechen … Naja vielleicht interessiert es sie aber auch , dachte sich Prisca und lächelte schnell wieder. "Übrigens hier, … bei der Farbe hast du leider noch nicht die Richtige gefunden", bemerkte sie so nebenbei und reichte die korrigierte Tafel ein weiteres Mal zurück. Die Lösung würde Laevina sicher nicht mehr schwer fallen.


    cerebrum maximum*
    Farben zur Auswahl:
    O O O O O O O


    I. O O O | - o -
    II. O O O | o - o
    III. O O O | x x -
    IV. O O O | x x -


    Schwerer fiel es Laevina anscheinend ihr kleines Geheimnis zu beichten, da sie etwas zögerlich begann und den Blick dabei verlegen senkte. "Ich werde selbstverständlich nichts verraten, dass ist doch Ehrensache … ", versprach Prisca deshalb, aber das war ohnehin selbstverständlich für sie. Ihre Reaktion war dann ein etwas erstaunter Gesichtsausdruck, mit dem sie das Gesagte aufnahm, doch schnell begann sie verständnisvoll zu lächeln um ihrer Cousine die Beklommenheit zu nehmen. Laevina hat also eine andere Verwandte geknutscht?... Na der Grund dafür ist doch nachvollziehbar ... "Na ja, eben! Ihr habt geübt, das ist doch verständlich … , pflichtete Prisca ihr bei und zuckte nur mit den Schultern. Viel interessanter war es, ob da mehr dahinter war als nur 'üben'. "Nein, Severa habe ich leider noch nicht kennen gelernt ich weiß aber, dass sie ebenfalls hier ist. … Aber wie war es denn und habt ihr wirklich nur geübt?", fragte Prisca vor Neugier nach, obwohl eigentlich Laevina wieder an der Reihe wäre.

    Das Kompliment ihres Onkels, welches ihr und Laevina galt, war natürlich Balsam für Priscas Ohren. Zumindest der Teil mit dem Stern am Himmel - Der Nachsatz mit den Bittstellern, welche ihm eben nicht die Türe einrannten, könnte ja auch etwas falsch aufgefasst werden. Was Prisca jedoch nicht tat, da sie ja wusste wie Marcus es gemeint hatte. Sie fühlte sich jedenfalls sehr geschmeichelt und dafür schenkte sie ihm ein leicht verlegenes Lächeln zum Dank. "Und ich dachte immer es sei nur deiner strengen Obhut zu verdanken, dass wir von niemanden behelligt werden! … ich hätte ebenfalls gerne etwas Wein!", erwiderte die Aurelia sichtlich gut gelaunt, auf die Frage nach den Getränken und blickte dabei zu Laevina die - unweit von ihr - ebenfalls auf einer cline lag.


    Über Leavinas Lob freute sie sich wirklich und doch musste Prsica über das leicht freche und wissende Zwinkern ihrer Cousine schmunzeln. "Danke Laevina, du siehst allerdings auch bezaubernd aus. … Besonders dein Kleid gefällt mir! Hast du es hier in Rom gekauft?", fragte die Aurelia ehrlich und neugierig nach. Das Kleid sah jedenfalls tausendmal besser aus wie jenes, welches ihre Cousine vor ein paar Tagen getragen hatte.


    Ebenso fiel Prisca auf wie hübsch Siv zurecht gemacht war und gleichermaßen verwundert war sie, wie unentschlossen die Sklavin eine Schriftrolle in den Händen hielt. Will sie uns etwas vorlesen oder warum hält sie diese Schriftrolle in den Händen? … , überlegte Prisca etwas irritiert. Die Sklavin hätte schließlich heute keinerlei Verpflichtungen, sofern sie es nicht freiwillig tun wollte … also warum druckste sie so herum?


    Prisca wollte schon nachfragen, doch da kam Alexandros ihr zuvor, ...

    Laevinas triumphales Lächeln war nicht zu übersehen als sie das Brett zurück reichte. "Na dann lass mal sehen … , meinte Prisca nur und warf einen kurzen Blick darauf. Ein klein wenig Schadenfreude zeichnete sich sogleich auf ihrem Gesicht ab, wenngleich Laevina wirklich gut war. Denn auch drei Murmeln konnten schon eine echte Herausforderung sein. Dennoch …"Hm, ich muss dich leider enttäuschen liebe Cousine. … Eine Farbe stimmt noch nicht.", verbesserte Prisca den dritten Versuch und kreidete diesen genüsslich mit dem Griffel an. Dann gab sie die Tafel erneut an Laevina zurück.


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    So so … eine Pflicht hatte sich ihre Cousine also noch gar nicht überlegt, aber zufrieden mit der Antwort schien sie auch nicht ganz zu sein. Wie auch, bei solchen Themen möchte ich schließlich auch immer alles ganz genau wissen... , dachte sich Prisca etwas verlegen als sie sich weitere Informationen aus der Nase ziehen ließ. "Nein, ich bin nicht mehr verliebt. Der Flavier weilt auch nicht mehr in Rom … Ich habe gehört er sei zurück nach Hispania gegangen, warum auch immer. Er tat es jedenfalls während meiner Reise und ich weiß nicht einmal warum …" er einfach so fort gegangen ist, ohne ein Wort des Abschieds… Lag es gar an mir? Die letzten Worte sprach Prisca nicht mehr laut aus. Viel mehr suchte sie den Makel an sich selbst. Sei´s drum ... es ist nicht mehr zu ändern und in Rom gibt es sicher noch genug interessante Männer.


    Da kam Laevinas kurz angebundene Antwort zu gleichen Zeit gerade recht, um sich etwas davon abzulenken. Prisca warf ihrer Cousine einen vorwurfsvollen Blick zu, der ihre Neugier und die Sympathie für ihre Cousine jedoch nur schwer verbergen konnte. "Ja und weiter? Ach komm schon Laevina, wen hast du geküsst … Mann oder Frau? War es denn schön und warum hast du ihn oder sie so geküsst?", hakte Prisca unbarmherzig nach, was trotz allem nicht böse gemeint war. Sicher war es Laevina peinlich darüber zu sprechen. Gerade deshalb hieß das Spiel ja Wahrheit oder Pflicht! Na wenn du es mir nicht freiwillig sagen willst, werde ich mir was hübsches für dich überlegen, dachte sich Prisca dabei und musste unwillkürlich schmunzeln, da sie ihre Cousine wirklich süß fand wie sie da so saß und nicht besonders überzeugend vor sich hin grinste.

    Nachdem Laevina ihren Zug gemacht hatte und fragend aufblickte, nahm Prisca zunächst die Tafel wieder an sich und nickte bestätigend. "Ja genau so! Du kommst der Lösung schon näher … Was den Pflichtteil angeht, hm … ich persönlich halte es für spannender wenn der vorher nicht verraten wird", bemerkte sie kurz und malte mit dem Griffel die Lösungshilfen dazu, bevor sie die Tafel lächelnd zurück gab.


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    Laevina hatte jedenfalls eine sehr gute Frage gestellt. Nicht zu indiskret, aber es war auch keine langweilige Frage. Ein guter Mittelweg also für den Anfang, wobei die Antworten natürlich auch nicht nur einfaches 'Ja' oder 'Nein' beinhalten sollten sondern schon ein wenig mehr preis geben sollten.


    Ob ich schon einmal so richtig verliebt war? Hm… So einfach war das gar nicht zu beantworten, stellte die Aurelia fest und rief sich noch einmal diesen einen Ausflug, zusammen mit dem Flavier ins Gedächntis. "Ich … ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau.",druckste Prisca ein wenig auf der Unterlippe kauend herum und merkte, dass sie sich weder zu einem klaren Ja noch Nein durchringen konnte. "Da war dieser Flavier, der mich eigentlich heiraten wollte. … Wir machten einen Ausflug ans Meer und an diesem Tag da… war alles so neu, so aufregend und wunderschön, … damals zumindest dachte ich, dass ich es sei., meinte die Aurelia schließlich, obwohl leider nie mehr daraus würde und sah ihre Cousine fragend an."Reicht dir die Antwort, oder muss ich noch meine Pflicht ableisten? Ansonsten, … hmm, … würde ich nun gerne von dir wissen, ob du schon mal jemanden geküsst hast … ich meine so richtig lange auf den Mund?" Mann oder Frau? Wo wir schon mal mit einem so interessanten Thema begonnen haben..., da konnte sich nun Prisca diese neugierige Frage und ein verschmitztes Grinsen ihrerseits nicht verkneifen, während sie gespannt auf Laevineas Antwort wartete ...

    Schon wieder Saturnalien? … Du meine Güte wie doch die Zeit vergeht …, seufzte Prisca innerlich, noch ganz im Gedanken an die Feier vor einem Jahr, im Hause der Flavier. Daran dachte die Aurelia eigentlich ganz gern zurück, obwohl sie den Saturnalien selbst gar nicht viel abgewinnen konnte.Warum soll ich gerade an diesen Tagen nett zu Sklaven sein und sie anders behandeln, wie sonst das ganze Jahr über? … , fand Prisca es einfach nur heuchlerisch so zu tun. Aber so verlangte es nun Mal die Tradition und deshalb wollte sich Prisca auch nicht von der Feier ausschließen. Seufzend betrachtete sie noch einmal ihr Spiegelbild und war so gar nicht mit dem Ergebnis zufrieden. Komischer Weise hatte sie dafür heute doppelt so lange gebraucht wie sonst, was wahrscheinlich daran lag, dass sie heute alles alleine und ohne die Hilfe ihrer Sklavinnen machen musste. Ein weiterer Grund warum ich die Saturnalien nicht mag, befand die Aurelia überzeugt und machte sich damit auf den Weg zum triclinium.


    Prisca trug eine schlichte sandfarbene Tunika, dazu einfachen Goldschmuck und dezent aufgetragene Schminke. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, wobei sie lange mit sich gehadert hatte ob sie es wirklich wagen solle die Haare so zu tragen. Aber das ging am schnellsten und außerdem hatte ihre Cousine Laevina ja gesagt, dass sie so 'nicht schlecht' aus sah. Naja, … gut sehe ich bestimmt nicht aus, aber darauf kommt es heute auch nicht an. Schließlich sind Saturnalien Genau! ...


    … und deshalb versteckte Prisca ihre Laune und ihre Gedanken schnell hinter einem freundlichen Lächeln, mit dem sie alle Anwesenden gleichermaßen begrüßte (also auch die Sklaven). "Salvete! … Bona Saturnalia zusammen!", rief sie beim Eintreten in das triclinium und sah neugierig in die Runde. Oh da sind ja Laevina und Marcus … aber wer ist dieser Mann da, gar ein neuer Verwandter? Ob Minerinva auch erscheinen wird?, waren so ihre Gedanken während die Aurelia zielsicher auf eine der clinen zu steuerte und sich mit einer eleganten Drehung darauf nieder ließ.


    Macht der Gewohnheit - wollte sich Prisca auch schon einen Sklaven herbei winken um sich bedienen zu lassen, doch gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass ja heute alle Ausgang hatten"Sklaaa aaah ach ehm, … s´glaaaubt man ja nicht wie schnell die Zeit vergeht. Schon wieder ist ein Jahr vorbei, nicht wahr? ... ", warf Prisca schnell und leise eine triviale Frage in den Raum, hüstelte dabei etwas verlegen und wartete erst einmal ab, was der Abend sonst so bieten würde ...

    Prisca folgte den anderen Gäste nach in das atrium, wobei sie sich dabei nicht allzu sehr in den Vordergrund drängte. Was allerdings die Sicht nach vorne etwas erschwerte, wo doch Prisca schon so neugierig war wie Stella wohl an ihrem Ehrentag aussehen würde. Bestimmt bildhübsch! Auch wenn die Braut - den Traditionen nach - ja immer ähnlich gekleidet wurde. Prisca stellte sich etwas auf die Zehenspitzen um besser sehen zu können und erhaschte wohl einen Blick auf den Bräutigam. "Sieh doch, ist das nicht der Bräutigam?", wandte sich Prisca flüsternd an ihre Sklavin. "Ich weiß nicht Herrin, was fragst du mich das?", erwiderte diese. … "Dummes Ding! Sicher ist er das. Sieh doch nur seine Kleidung und seinen Gesichtsausdruck ...", verbesserte Prisca ihre Sklavin sogleich und verfolgte weiter gespannt das Geschehen.


    "Wo ist eigentlich Stella? Hast du die Braut schon irgendwo gesehen?", wollte die Aurelia gleich darauf von ihrer Sklavin wissen. "Ich weiß nicht Herrin, ich hab sie noch nirgends entdecken können", seufzte diese etwas verzweifelt mit den Augen rollend. Ihr Glück, dass Prisca sich gerade ganz und gar auf das festliche Treiben konzentrierte und von daher nicht weiter das Unvermögen der Sklavin beachtete.


    Gerade betrat nämlich der Augur das atrium, zumindest vermutete Prisca das bei seiner Aufmachung und da konnte es nicht mehr lange dauern, bis auch die Braut erscheinen würde ...

    Diese Zeichnungen waren zweifellos nicht die Besten! Was nicht nur Prisca sondern auch Siv so einige Schwierigkeiten bereitete, alle Details auf den ersten Blick zu erkennen. Wie mochte der unbekannte namenlose Maler wohl diese, eher zweifelhaften Kunstwerke angefertigt haben? Aus dem Gedächtnis heraus oder eher vom l(i)ebenden Objekt abgemalt. Den Gesichtszügen der Sklavin nach war diese ebenso erstaunt wie schockiert und fasziniert zugleich von den Darstellungen, obwohl sie sicher besser Bescheid wusste worum es eigentlich ging.


    Es wäre wohl vermessen gewesen zu behaupten, Prisca wüsste über die Liebe sowie über das Schicksal dieser Sklavin wirklich viel. Schließlich war sie eine römische Patrizierin, die ihr ganzes Leben lang von vorne und hinten behütet und verwöhnt worden war. Wie könnte sie es sich da ernsthaft vorstellen, wie das Leben dieser Frau wohl vor und nach ihrer Versklavung ausgesehen haben mochte. Was interessiert es mich überhaupt, dass sie einen Mann hatte, in Germaninen … ? Aber das tat es nunmal. Verdammte Neugier! "Hast du ihn denn geliebt - deinen Mann? Oh, entschuldige, ... ein dumme Frage ich weiss.", hörte sich Prisca plötzlich sagen und riss - entsetzt über sich selbst - die Augen weit auf. Ich muss verrückt sein eine Sklavin danach zu fragen und noch mehr, dass ich mich auch noch dafür entschuldige …


    Doch war diese Frage wirklich so dumm? Lebte die Aurelia nicht in einer Gesellschaft, in der Ehen fast ausschließlich zum Zwecke der politischen und familiären Verbindungen geschlossen wurden? Liebe war da meist fehl am Platz und dennoch wollte Prisca den Glauben daran einfach nicht aufgeben. Ob es bei den Germanen so viel anders ist, wie bei uns Römern?


    Mit einer fahrigen Handbewegung legte die Aurelia die Zeichnung zurück auf den Tisch und nahm dafür das Glas mit Wasser um einen tiefen Schluck davon zu trinken. Schon bereute sie ihren Fehler, sich alleine mit dieser Materie auseinander setzen zu wollen. Die Theorie half ihr da nicht viel weiter. … Und die Praxis? Du meine Güte, daran will ich gar nicht erst denken! … Halbwegs nahm Prisca die Frage von Siv wahr und schüttelte darüber leicht den Kopf "Nein ich habe niemanden den ich fragen könnte. Meine Mutter ist schon Jahre tot. Ich habe auch keine Geschwister und meine Cousinen? … Nun du wirst sie sicher kennen und wissen, dass sie kaum älter sind wie ich", erwiderte Prisca mit tonloser Stimme und sah dabei eher verzweifelt wirkendend zu Siv.


    Diese besah sich in selben Augenblick die Zeichnung, die sie in den Händen hielt und als Prisca ebenfalls einen Blick darauf warf wurde sie derart abgelenkt, dass sie sogar ungewollt schmunzeln musste. "Da hat der Zeichner wohl etwa übertrieben, oder? … Das sieht ja fast aus wie ein Arm?! Aber an dieser Stelle kann das doch nur ein ..." Prisca ließ ihren Satz ebenso unvollendet wie Siv zuvor und gemeinsam bestaunten sie nun das, was allem Anschein nach kein Arm sondern wohl eher ein … also ein … Kann das sein?"Soll das ein, … du weißt schon ... sein?!", meinte Prisca schließlich mit ebenso schief gelegtem Kopf wie Siv, während sie zusammen fast andächtig diesen einen Körperteil betrachteten, welcher mehr Schein als Sein zu sein schien ... :D

    Laevinas Nicken und ihre ernste Miene waren überzeugend genug für Prisca und so seufzte sie erleichtert auf. "Na gut, dann lass ich meine Haare eben so." Schließlich war Laevina nicht nur ihre Cousine, sondern offensichtlich auch sehr nett und ehrlich. Prisca lächelte ihrer Cousine dankbar zu in der Hoffnung, sich in diesem Punkt nicht in ihr zu täuschen. Mehr sagte sie nicht dazu und begrub damit das Thema Frisur für dieses Mal, so schwer es ihr auch fiel. Viel leichter fiel da schon die Auswahl der Spiele. "Oh ja Frage-Antwort Spiele mag ich auch sehr gern. Wie wäre es denn mit Wahrheit oder Pflicht, bist du dazu bereit? … Du darfst auch anfangen!", erklärte sich die Aurelia sogleich einverstanden, denn das wäre doch in jedem Fall reizvoll zu spielen.


    Zunächst wollte Laevina aber wissen welches Spiel Prisca gemeint hatte. "Ach, cerebrum maximum? .. Nun das können wir eigentlich nebenher oder auch später spielen, wie du willst. Es ist ganz einfach, sieh mal …" Mit diesen Worten griff Prisca nach einer Tafel, welche auf dem Tischchen zwischen den beiden Sesseln lag und hielt es zwischen sich und Laevina hoch. In einer kleinen Schatulle daneben befanden sich viele bunte Glasperlen, von denen Prisca drei nahm und neben nebeneinander auf die Tafel legte. Daneben ritzte sie wortlos mit einem Griffel drei Zeichen in das Wachs der Tafel und reichte diese an Laevina weiter:

    cerebrum maximum*
    Farben zur Auswahl:
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    I. O O O | - o -


    "Also ... ich habe mir eine dreistellige Farbkombination überlegt und du musst nun mit Hilfe der Glasperlen erraten welche das ist. Jedes Mal wenn du geraten hast, werde ich dir einen Hinweis geben. Den ersten Versuch hab ich schon mal vorgegeben.… Ein kleines 'x' Kreuz bedeutet Farbe und Position stimmen, ein kleiner 'o' Kreis bedeutet nur die Farbe stimmt und ein '-' Strich heißt, dass die Farbe gar nicht vorhanden ist. Wie du siehst ist nur Grün vorhanden, allerdings an einer anderen Stelle. … ", erklärte Prisca das Spiel und beobachtete dabei die Reaktion ihrer Cousine. Ob Laevina das Spiel gefällt? Nun wenn nicht ist es auch nicht weiter tragisch. Bin schon gespannt, welche Frage sie mir gleich stellen wird ...


    Sim-Off:

    *)Nur so eine spontane Idee, ob sich Superhirn auf diese Weise hier spielen ließe ... Das hier wären meine gedachten Farben (aber nicht schummeln!! ^^) [SIZE=0]grün, deeppink, orange[/SIZE]

    Eine Hochzeit war immer ein erfreuliches und sehr schönes Ereignis, auch wenn es sich nicht um die eigene handelte. Über die Einladung hatte sich die Aurelia jedenfalls sehr gefreut, zumal sie Stella ja erst vor kurzem und eher zufällig kennen gelernt hatte. Umso mehr wollte Prisca diesen besonderen Tag gemeinsam mit Stella, ihrem Bräutigam und den übrigen Gästen feiern und genießen.


    Dem Anlass entsprechend hatte sich Prisca sehr fein jedoch bewusst dezent gekleidet, da an diesem Tag allein der Braut alle Aufmerksamkeit gebührte. Eine hellblaue seidene stola und eine dazu passende palla, die sich die Aurelia über die Schulter drapiert hatte. Eine hochgesteckte, nicht zu exzentrische Frisur, dazu eine Perlenkette und einfache goldene Armreife. So erreichte sie - zusammen mit ihrem Leibwächter und einer Sklavin - das Anwesen der Sergia, wo die Feierlichkeiten beginnen sollten.


    Die Sklavin hielt eine Schale mit gebrannten Mandeln, ein übliches Mitbringsel für Hochzeiten, in den Händen und der Leibwächter trug das eigentliche Hochzeitsgeschenk, welches unter einem purpurfarbenem Tuch verborgen war. Bei sich bietender Gelegenheit würde sie die Geschenke überreichen, aber im Moment stand die Aurelia inmitten der Hochzeitsgäste und erfreute sich - wie all die anderen - an dem bunten Treiben rings um sie herum. Einige Gesichter kamen ihr sogar bekannt vor und Prisca war gespannt auf wen sie hier wohl alles treffen würde, während die Gäste langsam in Richtung atrium strömten.

    Tilla schlüpfte flink durch die Türe - die ebenso offen stand wie die Münder der beiden Aureliae - und blieb fürs Erste einmal verschwunden. Kurzzeitig trat Stille ein im Zimmer, bevor sich Laevina als Erste wieder fing und den Mund noch vor Prisca wieder schloss. Es sieht nicht schlecht aus? … Prisca wollte etwas darauf erwidern, doch erst einmal schnappte sie nur stumm nach Luft. Das ungläubige Grinsen ihrer Cousine schien zumindest keine Lüge verbergen zu wollen, also war es wohl eher auf Tillas Verhalten bezogen.


    "Findest du? …", fragte Prisca schließlich mit einer unnatürlich piepsigen Stimme nach und kontrollierte zur Sicherheit noch einmal ihr Spiegelbild. Natürlich trug sie ab und an die Haare so, schließlich war es ja eine einfache und schnelle Art, die langen Haare zu bändigen. Aber doch nur wenn sie allein war! Allein schon der Gedanke sich so in der Öffentlichkeit zu zeigen … Schock! Und wie viel Zeit man sparen könnte, wenn die Haare stets so hergerichtet würden. Was könnte man nur alles mit der vielen Zeit anfangen?! ... du meine Güte!


    Prisca war völlig aus dem Konzept - was selten vor kam - und suchte verzweifelt den Faden, den sie verloren hatte. Darüber vergaß sie sogar, sich weiter über Tillas Verhalten aufzuregen und im Endeffekt hatte die Sklavin ja nur das Beste aus der Situation machen wollen. Sei´s drum! ... Über was hatten wir eigentlich gerade geredet? Ach ja ich weiß wieder …


    "Nun … ich finde Griechenland übrigens sehr schön. Ich habe da einige Jahre studiert. Schade nur, dass wir und nicht schon dort einmal begegnet sind. … ", knüpfte Prisca fast nahtlos an die letzten Worte ihrer Cousine an und strich sich dabei eine vergessene Haarsträhne hinter das linke Ohr. Naja, jetzt ist es auch schon egal, dass ich aussehe als sei ich gerade aufgestanden, resignierte die Aurelia still für sich und versuchte wieder entspannt zu lächeln. "Wir wollten doch etwas spielen! … Also, worauf hast du am meisten Lust Laevina?" … Schließlich wollten sie ja Laevinas Laune wieder heben ...

    Laevina hatte Tillas "Annäherungsversuch" ebenfalls bemerkt und wie erwartet war auch sie nicht davon begeistert, dass sich ihre Leibsklavin hier ohne ihre Erlaubnis betätigte. Prisca hatte vollstes Verständnis für die Reaktion ihrer Cousine und ging folglich nicht weiter darauf ein. "Oh, ich war in den vergangenen Wochen auf einer Rundreise durch das nördliche Italien. Nichts außergewöhnliches. Ich musste nur über so viele Dinge nachdenken, antwortete sie direkt auf Laevinas Frage und zog dann etwas verwundert die Augenbrauen hoch. "Und du bist wirklich erst einige Tage hier in Rom? Aber doch sicher nicht zum ersten Mal, oder … von woher stammst du denn eigentlich?"


    Prisca freute sich immer, neue Mitglieder der Familie kennen zu lernen und immer wieder stellte sie verwundert fest wie viele Angehörige es doch im ganzen römischen Reich gab. Ebenso freute sie sich, dass Laevina Lust auf ein Spiel hatte. "Hm, was spielen wir denn am besten? Ein Geschicklichkeitspiel, ein Frage und Antwort Spiel oder eher ein Glücksspiel?", überlegte Prisca laut vor sich hin. Glücksspiele waren ja besonders reizvoll, da sie verboten waren und bei einem Frage und Antwort Spiel konnte man am besten etwas über die Mitspieler erfahren.


    "Ach wie wäre es mit einer Partie cerebrum maximum? …"Gerade fiel Prisca ein lustiges - wenngleich wohl kaum bekanntes - Spiel ein. Hoffentlich kennt sie es, das könnten wir sogar zu dritt spielen. "Das könnten wi … huch! Was, … was ist denn jetzt los? ..."Weiter kam Prisca allerdings nicht denn völlig überraschend wurde Tilla hinter ihr aktiv. Sanft aber bestimmt wurde die Aurelia von ihr an den Haaren gepackt und schneller als sie sich umsehen konnte, hatte die kleine Sklavin ihr auch schon ...Einen Pferdeschwanz? Das gibt’s doch nicht! … Prisca war sprachlos und ihr Mund klappte ganz langsam auf.


    Ungläubig blickte die Aurelia zuerst in den Spiegel, dann sah sie Tilla nach, die flugs zur Tür eilte und schließlich ruhte ihr Blick fragend auf Laevina. … Was ihre Cousine wohl davon hielt? ...

    [Blockierte Grafik: http://img125.imageshack.us/img125/1628/mardukfh9.jpg]


    Mit gleichbleibend freundlicher Miene musterte Marduk die beiden Frauen und nickte zu dem was Tilla ihm von den Delphinen erzählte. Es wunderte ihn nicht, im Gegenteil, Tillas Neigung für die Tiere und das Wasser bekräftigen sogar Marduks Überzeugung, dass sie die Richtige wäre für das, was sie vor hatten und wofür er jahrelang nach ihr, nach lacrima, der kleinen Träne gesucht hatte.


    "Nun wenn dein Herr so streng ist will ich natürlich nicht, dass du wegen einem einfachen Tuch in Schwierigkeiten kommst", wandte Marduk sich in der nächsten Sekunde wieder an Fiona und machte gar keine Anstalten sie weiter zu überreden. Gut sie wollte kein Tuch und das war ihm sogar recht. Es hätte sicher nur weitere Zeit verschwendet bis sich die Frau für ein Tuch entschieden hätte. Frauen brauchten doch immer eine Ewigkeit zum einkaufen und die Geduld hatte Marduk nicht.


    Er wollte hier so schnell wie möglich weg und von daher kam es ihm nur gelegen, dass auch die beiden wieder aufbrechen wollten. Seine Bemerkung über Pumilio zeigte auch Wirkung, wobei die Rothaarige weiterhin misstrauisch blieb.


    "Woher ich Pumilio kenne? Nun wir machen zusammen Geschäfte und in unserem Gewerbe ist Rom wie ein Dorf wenn du verstehst was ich meine … ", erwiderte Marduk nur lapidar und zwinkerte Fiona kurz zu. Seine Anspielung auf das Diebesgesindel würde sie wohl verstehen und wenn nicht würde ihn das auch nicht weiter jucken. Im Augenblick wollte er nur eines, nämlich weg von hier.


    Da kam unvermutet ein Windstoß und das Tuch flatterte hoch und über Tillas Gesicht. Jetzt oder nie! Nun setzte Marduk alles auf eine Karte und handelte:


    "Hoppla, na so was … warte ich helfe dir mit dem Tuch" Mit einer flüchtigen Handbewegung streifte Marduk das Tuch aus Tillas Gesicht, ordnete es wieder um ihren Hals und griff in der selben Bewegung auch schon nach Tillas Hand. Gleichzeitig gab er mit der anderen Hand das vereinbarte Zeichen an seine Männer.


    "Komm! Ich bring dich zu Pumilio … siehst du, dort drüben steht er schon!", rief Marduk hilfsbereit aus und zog Tilla an der Hand einfach mit sich mit. Quer über den belebten Markt hinweg bahnte sich der Hüne seinen Weg, hin zu einer kleinen dunklen Seitengasse, an deren Eingang tatsächlich der kleine Junge stand und zu ihnen herüber winkte.


    Was sie jedoch von hier aus nicht sehen konnten war das Messer, welches einer von Marduks Männern im Dunkeln an Pumillios Rücken hielt. Vielleicht bemerkten die Frauen auch nicht die übrigen acht Gestalten, die sich fast zeitgleich in Bewegung setzten und sich unauffällig hinter Marduk einreihten um ihn und die beiden Frauen abzuschirmen.


    Nun hing es ganz von Tilla und Fiona ab welchen Weg das Schicksal nähme. Je mehr sich Tilla sträuben würde, um so stärker würde Marduk zupacken und sie zur Not auch hinter sich her schleifen. Aber Marudk ging davon aus, dass sie freiwillig mit käme, da sie ja ihren Stein zurück haben wollte. Fiona hingegen beachtete er gar nicht mehr. Würde sie zeinfach stehen bleiben, hätte sie ihre Freundin hier zum letzten Mal gesehen. Würde sie dagegen Marduk hindern wollen oder ihn gar angreifen, wären seine Männer sofort zur Stelle.


    Am Eingang der Seitengasse angelangt wurde es dann für alle offensichtlich was Marduk geplant hatte.


    "Los los Beeilung, wir brechen sofort nach Ostia auf! Ihr Drei da, packt den Wurm zurück in seinen Sack und steckt auch die Frauen in Säcke, wir nehmen sie alle mit. Aber passt vor allem auf die kleine Träne auf. Iason, reite voraus und mach das Schiff klar zum auslaufen. Spätestens morgen Nacht will ich auf hoher See sein ...", erteilte er hektisch seinen Männern Befehle, von denen es plötzlich nur so wimmelte.


    "TILLA!! … ich wollte das nicht!", hörte man Pumilio kurz wimmern, dann wurde der kleine Junge gepackt, in einen der Säcke gesteckt und auf der Schulter eines Mannes davon getragen. Wieder andere entzündeten derweil Fackeln und schoben einen unscheinbaren Stein zur Seite, der einen Geheimgang verborgen hielt.


    Alles verlief schnell und scheinbar reibungslos. Vor ihnen lag der Weg hinab in die Ungewissheit, doch war das Schicksal damit schon besiegelt? Nun einen (Aus-)Weg gab es immer, zumindest für Eine …

    Der Ärger mit den beiden Sklavinnen war schon fast wieder vergessen, wenngleich Prisca innerlich noch ziemlich aufgewühlt war wegen - Meine Haare! Die müssen schrecklich aussehen im Gegensatz zu denen von Laevina. Ich hab gar nicht gewusst, dass sie so hübsch ist und auch ihre Haare sind schön zurecht gemacht. … Nun da hat sich meine Cousine ja wirklich einen tollen Zeitpunkt ausgesucht, um mich kennen lernen zu wollen. … Hm, aber das Kleid das sie trägt, ts ts … das passt ja nun so gar nicht zu ihr. … Wie konnte sie nur sowas freiwillig anziehen?, mutmaßte Prisca still für sich in jenen Sekunden, in denen Laevina zu dem angebotenen Sessel ging und dabei diese eine Andeutung machte, die Prisca stutzig werden ließ.


    Sie weiß nichts richtiges mit sich anzufangen? Langeweile also, oder hat sie gar Kummer? … "Nein du kommst nicht allzu ungelegen Laevina. Ich wollte dich ja auch schon längst persönlich kennen lernen, nur hatte ich bisher leider noch keine Gelegenheit dazu. Wie du vielleicht mitbekommen hast, bin ich er erst seit ein paar Tage zurück von meiner Reise. Wie lange bist du denn schon hier in Rom?… Ich hatte nur gerade etwas Ärger mit den Sklavinnen, wegen meiner Frisur. Du siehst ja selbst, was die beiden mit mir angestellt haben", stellte Prisca offen klar, was sich ohnehin nicht verheimlichen ließe und mit diesen Worten setzte sie sich zu ihrer Cousine.


    Prisca warf kurz einen Seitenblick in den Silberspiegel an der Wand und fand ihre Befürchtungen bestätigt. Natürlich fiel ihr dabei auch Tilla auf, die sich liebevoll um die heruntergefallenen Sachen kümmerte und ihr anscheinend sogar bei der Frisur helfen wollte. Aber das ging natürlich nicht! Schließlich konnte sich Prisca nicht von der Leibsklavin ihrer Cousine, noch dazu vor deren Augen, die Haare richten lassen. Also ignorierte Prisca geflissentlich den erwartungsvollen Blick der kleinen Sklavin und wandte sich stattdessen wieder interessiert ihrer Verwandten zu.


    "Du weißt also nichts richtiges mit dir anzufangen? Nun ich kenne auch solche Momente Laevina. Dann lass uns doch versuchen, ob wir dein Laune nicht etwas heben können, huh? … Hättest du vielleicht Lust auf ein Spiel, oder und darf ich dir etwas anbieten, etwas Obst oder etwas zu trinken?", schlug Prisca zuletzt mit einem aufmunternden Lächeln vor und sah ihrer Cousine dabei abwartend in die Augen. Irgend etwas würden sie schon finden. Dumm nur, dass sie Saba und Sofia schon fort gejagt hatte, denn wer sollte sie jetzt bedienen?

    Es war sicher klug von Siv sich einen weiteren Kommentar zu verkneifen und ebenso wäre es ratsam, wenn sie das Grinsen möglichst schnell einstellen würde. Dennoch grinste die Sklavin erst einmal munter weiter und was ansonsten sicher Priscas Zorn noch mehr geschürt hätte, ließ sie seltsamerweise heute eher kalt. Die Geduld der Aurelia gegenüber Sklaven war nun bekanntlich nicht besonders groß, doch momentan schwankte ihr Stimmung eher zwischen Verwunderung, Neugier, Lust und am wenigsten hatte sie Lust auf einen Streit mit einer Dienerin. "Ich weiß nicht, was daran so komisch sein soll?! …", bemerkte Prisca deshalb eher nebenbei zu Siv, als diese eine Erklärung vor brachte. Die Sklavin schien zumindest nicht völlig unwissend zu sein, aber so recht konnte sie mit der Zeichnung anscheinend auch nichts anfangen.


    Zitat

    "Das ist, also, weniger die Zunge, das ist öfter. Aber wie sie… sich verrenkt. Und er."


    "hm, öfter... wirklich? Mit der Zunge? ..." Zumindest für Prisca war das alles ziemlich neu, wenn nicht sogar völlig, aber auch faszinierend zugleich. Die ersten Worte der Sklavin nahm sie noch am Rande war, dann ruhte ihr Blick wieder gedankenverloren auf der Darstellung. Ohne es bewusst zu merken führte Prisca gleichzeitig ihre Hand an eben diese Stelle an ihrem Körper, an der der Mann auf der Zeichnung seine Zunge hatte, streichelte sich dort selbst etwas und konnte es immer noch kaum glauben, dass man(n) sowas machte … Unangenehm fühlt sich das zumindest nicht an …


    "Das kitzelt bestimmt. Aber ... kommt das wirklich öfter vor, dass der Mann dabei seine Zunge in … also in … in das Ohr der Frau steckt?", murmelte Prisca fasziniert vor sich hin und hatte dabei die delikateren Details der Zeichnung noch gar nicht weiter studiert. Erst als Siv die Zeichnung richtig herum drehte, ruckte Prisca aus ihren Gedanken wieder auf und warf der Sklavin einen verwunderten Blick zu.


    Zitat

    "Abenteuerlich? Mh, ja, schon. Ein bisschen. Ich glaub, man braucht Öl, dafür. Und muss warm sein, für Entspannung für Körper, Muskeln und so" … "Aber sonst… also, ausprobieren kann man das sicher. Was ist mit den anderen?" … "Warum du siehst das an?"


    "Man baucht warmes Öl, für die Entspannung der Muskeln? Kein Wunder so gelenkig wie man da sein muss. … Wie mir scheint verfügst du aber schon über derlei Erfahrung, nicht wahr? … Nun jedenfalls wenn es dich interessiert, dann sieh dir die anderen Zeichnungen ruhig auch an", forderte Prisca mit einer Geste die Sklavin auf und griff ihrerseits nach einem weiteren Pergament. Kunststück! Was frag ich eigentlich ob sie Erfahrung hat. Es wäre eher verwunderlich wenn sie keine hätte, schließlich ist sie eine bildhübsche Frau mit blonden Haaren und noch dazu die Leibsklavin meines …Onkels?!!! … Du meine Güte, was, wenn sie tatsächlich mit Marcus und er mit ihr?! … ui ui ui ... Prisca musste kurz blinzeln, um sich dieser ungewöhnlichen Vorstellung auch bildlich bewusst zu werden. Schließlich war Marcus ihr Onkel und somit erst in zweiter Linie ein Mann für sie. :D


    Dabei war es zu damaligen Zeiten sicher nicht ungewöhnlich, dass Sklaven das Bett mit den Herren teilten und das nicht nur, um das Bett schön vor zu wärmen. … Genau! Die Männer verbringen mehr Zeit mit ihnen als mit ihren Ehefrauen, welche sie unwissend und naiv in die Ehe gehen lassen. … Wie sollen die Frau da wissen was ihrem Mann bieten soll, was er sich folglich wo anders sucht. Also darauf hatte Prisca nun keine Lust und das war wohl auch der Grund, warum sie sich das hier an sah. Aber das würde sie Siv sicher nicht direkt auf die Nase binden. Wobei sie als Sklavin es wahrscheinlich ohnehin erahnen könnte. Von daher … "Kannst du dir das nicht denken, warum ich mir so was ansehe? Ich, eine jungfräuliche Patrizierin, die ihre ganze Liebe und ihre Lust einzig für ihren Ehemann aufsparen soll … ", meinte Prisca ein wenig sarkastisch klingend.


    Gleichzeitig entrollte sie die Zeichnung in ihrer Hand nur, um sogleich mit glühenden Wangen den Blick wieder davon abzuwenden. "Bei den Göttern! Das ist … das ist ja … " so was von unanständig, dass es schon wieder interessant ist …

    Der schmerzende Fuß schien ihrem Onkel fast mehr Sorge zu bereiten wie Prisca selbst, denn kurzerhand wurde sie von ihm gepackt, hoch gehoben und in das triclinium getragen. Prisca lachte vergnügt auf, legte den Arm um Marcus und drückte sich ganz vertraut an ihn. Mochte jeder dabei denken was er wollte, für Prisca waren es einfach nur liebevolle Gesten unter Verwandten und so einen Trage-Service genoss sie selbstverständlich sehr. "Vielen Dank Marcus. Du darfst mich gerne öfters so tragen. Das schont nicht nur meine Füße sondern auch meine Schuhe … ", scherzte Prisca ausgelassen und sah Marcus dabei verschmitzt in die Augen. Auf seine Fragen antwortete sie allerdings nicht sofort, sondern ließ sich erst einmal zu der kline hin tragen, wo Marcus sie sehr behutsam absetzte. Seine Hände fühlten sich angenehm sanft an, vor allem als er ihr netter Weise aus der Sandale half und sich um ihren Knöchel kümmerte.


    Fasziniert sah Prisca ihm dabei zu und hätte sich fast verschluckt bei der Frage, ob sie denn abgenommen hätte. Was??? Heißt das ich war ihm vorher zu dick? Will er damit etwa sagen, dass ... "Ehm, wieso, … gefalle ich dir so nicht?", entgegnete Prisca mit unterschwellig vorwurfsvoller Stimme und sah Marcus - nach Komplimenten haschend - tief in die Augen. Aber nur kurz, dann huschte ihr Blick weiter über sein Gesicht. Dabei bemerkte sie diese Sorgenfalte auf seiner Stirn, die ihren Onkel besonders süß aussehen ließ und deshalb fügte die Aurelia schnell noch an: "Du sieht jedenfalls gut aus Marcus und es freut mich, dass dir der Teppich gefällt. … Was hältst du davon, wenn wir ihn gleich hier im triclinium aufhängen? " Die Szene passte zumindest gut, fand Prisca, wobei das Bild sicher ein etwas intimeres Mahl darstellte. Zwei Personen, wie damals Cäser und Cleopatra und jetzt Prisca und Marcus … und eben in diesem Moment wurde auch schon das Essen herein gebracht.


    Einer der Sklaven, der ein großes Tablett mit Obst auf der Schulter trug, stellte sich dabei allerdings etwas ungeschickt an und stolperte über seine eigenen Beine. Scheppernd landete das Tablett auf dem Boden und das Obst rollte in alle Richtungen davon. Ein Apfel schaffte es sogar bis direkt vor die Füße der Aurelia. Der Anblick des stürzenden Sklaven und wie er mit den Armen gerudert hatte war einfach köstlich! "Ups!", kommentierte Prisca das Ungeschick nur und konnte ein belustigtes Kichern nicht zurück halten. Ob das bei mir auch so komisch ausgesehen hat? Ich hoffe nicht … und wehe dem, der da gelacht hätte. Natürlich hätte Prisca einfach die ganze Wahrheit sagen können, warum sie sich im Teppich versteckt hatte. Tat sie aber nicht. Ihre Stimmung war gerade so gut, dass sie Marcus ein wenig necken wollte. Vielleicht lenkte ihn das auch von dem ungeschickten Sklaven ab, der sich gerade mühsam wieder vom Boden aufrappelte und verzweifelt um Vergebung bat.


    "Ach übrigens, das mit dem Teppich, ... dachtest du da viellleicht ich wolle dich verführen, so wie es die Königin vom Nil bei Cäsar gemacht hat? Zu dem Zeitpunkt waren die beiden jedenfalls noch kein Paar … ", erinnerte Prisca ihren Onkel wieder an seine Worte von vorhin und zwinkerte ihm mit einem verführerischen Lächeln zu. Doch gleich darauf grinste sie noch frecher: "Apropos verführen! Wie weit ist es denn mit dir und der Flavia?" - Ob die Frage zu indiskret ist? Aber ich muss endlich wissen, was seit dem Theaterbesuch so alles passiert ist, schließlich hatte Prisca absoluten Nachholbedarf was familiäre Angelegenheiten betraf und neugierig war sie ja schon immer.


    … von den Ereignissen, die sich bis dahin zugetragen haben mochten (oder noch nicht) und dem damit verbundenen Schicksal der Flavia, wusste Prisca ja nichts ...

    Was Stella sagte klang durchaus plausibel und so bekam Prisca langsam ihre Zweifel ob es richtig gewesen war, Hektor ebenfalls nach derartigen Schriften und Zeichnungen auszuschicken. Nicht das Prisca an dem Angebot der schola gezweifelt hätte, aber sie wollte eben auf Nummer sicher gehen. Und deshalb lagen eben schon einige pikante Zeichnungen in ihrem Zimmer bereit, die sich Aurelia allerdings bislang noch nicht angesehen. Aus gutem Grund, wie sich im übrigen später herausstellen sollte.


    Ein gut gemeinter und ehrlicher Rat einer Frau war - ohne Zweifel - tausendmal mehr wert. Aber gut, die Neugier siegte bei Prisca eben doch immer wieder und somit würde sie ganz bestimmt auch einen Blick in die Schriften werfen, die ihr greichischer Sklave höchstwahrscheinlich aus irgendwelchen Lupanaren eingesammelt hatte.


    Und was wäre mit dem negativen Eindruck? Nun das würde sich zeigen, doch darüber wollte die Aurelia jetzt und hier kein Wort mehr verlieren.


    Der positive Eindruck von Stella wurde nämlich immer größer, je mehr diese von sich erzählte und Verständnis für Priscas 'kleines Problem' zeigte. Und sie schien tatsächlich eine Lösung für Priscas Anliegen zu haben, also nickte die Aurelia nur noch eifrig zu den Worten der Furia und klatschte am Ende erfreut in die Hände.


    "Oh das ist ja wunderbar!", rief Prisca freudig aus und erhob sich dabei von ihrem Stuhl. Sie kam die paar Schritte die sie trennten auf Stella zu und reichte ihr zum Dank die Hand. "Vielen lieben Dank Stella! … Ich freu mich sehr über die Einladung zu deiner Hochzeit und dein Angebot, mich deiner Bekannten vorzustellen." Hochzeiten waren nämlich immer etwas schönes und eine willkommene Gelegenheit, um neue Bekanntschaften zu schließen. Prisca war wirklich erfreut und erleichtert zugleich, so dass ihre innere Unruhe fast völlig verflogen war.


    "Dann werde ich dich jetzt wieder alleine lassen, damit du weiter arbeiten kannst. … Wir sehen uns ja bald schon wieder und das Lehrbuch werde ich mir bis dahin zur Gemüte führen. … Vale bene Stella, möge Iuno höchstpersönlich jeden deiner Schritte behüten!", verabschiedete sich Prisca dann, ohne dass sie kurz angebunden klingen wollte. Aber in ihren Gedanken war sie schon bei ganz etwas anderem: Ein schönes Geschenk für Stella, ein neues Kleid für den festlichen Anlass - und ...und ...und …Oh es gibt noch so vieles zu erledigen!

    Hätte Prisca heute (launischen) Besuch erwartet, hätte sie an diesem Tag ihre Haare sicher nur von Saba richten lassen … so aber waren ausgerechnet heute Saba [Blockierte Grafik: http://img79.imageshack.us/img79/3386/sklave2ll1.jpg]und Sofia [Blockierte Grafik: http://img159.imageshack.us/img159/2521/sklave8ej3.jpg] am Werk ...


    Ich reg mich nicht auf! … meine Laune ist bestens … mir geht es heute gut, nur … meine Geduld, die ist jetzt endgültig zu …. ""AU …AUA! … Aufhören Schluss, Ende! … Verdammt, was macht ihr da hinter meinem Rücken mit meinen Haaren?", zeterte Prisca in eben dem Moment los, als es an ihrer Türe klopfte. Das nahm die Aurelia zwar am Rande wahr, doch zunächst galt es die beiden Sklavinnen zur Rede zu stellen. "Saba! … Was? … Du hast doch nicht etwa Sofia das Haareisen gegeben? … Ihr dummen Dinger, was fällt euch ein. Wollt ihr meine Haare völlig ruinieren? " Prisca sprang von ihrem Sessel auf, drehte sich sofort nach Sofia um und packte die völlig verwirrte Dienerin am Handgelenk. Wütend entwand die Aurelia der Sklavin das Haareisen und schmiss es sogleich nach Saba. "Herrin nun reg dich doch bitte nicht so auf. Du hast mir doch selbst gesagt, ich solle noch einer weiteren Sklavin das Haare richten bei bringen!", keuchte diese aufgeregt zurück und wich in letzter Sekunde dem Wurfgeschoss aus.


    "Ja …aber doch nicht das heiße Haareisen! So schusselig wie Sofia ist, fackelt die doch glatt das ganze Haus damit ab. … Ach egal, ich hab keine Lust mich weiter mit euch herum zu ärgern!" schnaubte Prisca durch die Nase und winkte völlig entnervt ab. Meine gute Laune lasse ich mir jedenfalls nicht verderben, nahm sich die Aurelia fest vor und keifte munter weiter: " Aber wehe euch wenn ihr mir auch nur ein Haar versengt habt. Dann lasse ich eure Köpfe kahl scheren und dann mache mir aus euren Haaren eine neue Perücke, verstanden! … Hat es nicht gerade geklopft? … Seht gefälligst nach wer es ist und dann verschwindet endlich aus meinen Augen, ihr unnützes Sklavenpack!"


    "Wie du willst Herrin!", riefen Sofia und Saba unisono aus und hastig stürmten die beiden Sklavinnen sogleich zur Türe. Nur weg von hier! "Lass, ich mach … auf!" - "Nein, ich mach auf" Nach einem kurzen Handgemenge riss Saba die Türe auf und blickte völlig entgeistert in die Gesichter von: "Herrin es sind Tilla … und … die domina Laevina. … Salve Herrin, … und vale bene Herrin … ", schwupps, da waren die beiden Sklavinnen auch schon an Tilla und Laevina vorbei gerannt und auf und davon.


    Tilla und … Laevina? Nun war Prisca etwas verwirrt, da sie diese Verwandte bisher nur vom Namen her kannte und sie sich auch sonst noch nicht in der villa begegnet waren. Du meine Güte, meine Haare müssen schrecklich aussehen. Was will meine Cousine denn ausgerechnet jetzt von mir? Mit einem fragenden Blick wandte sich Prisca an die Besucherin und nach kurzem Zögern huschte ein leichtes Lächeln zur Begrüßung über ihre Lippen. Schon allein der gute Anstand verbat es, eine Verwandte einfach so auf dem Gang stehen zu lassen und dementsprechend einladend war die Geste mit der Hand, hin zu einem der bereit stehenden Korbsessel. "Ehm … Salve Laevina. Schön dich kennen zu lernen. Komm doch herein und setz dich! Was … führt dich denn zu mir? …"