Von wegen nicht lustig machen … pah! "… und warum grinst du dann so? …du grinst doch, oder?", hakte Prisca mit einem sehr skeptischen Blick nach, während sie das Papyrus an Siv aushändigte. Für Sekunden sah es jedenfalls so aus, als ob die Sklavin mit sich rang um ja nicht laut los zu lachen."Von wegen leichter, dein Germanisch kannst du dir bei mir gefälligst verkneifen, verstanden!? … und wenn du schon weißt wie ES geht, dann erklär mir gefälligst was du da siehst!... Na?" So weit käme es noch, dass sich die Herren nach der Sprache der Sklaven richteten. Es reichte schon, dass sich Prisca ernsthaft mit der Zeichensprache beschäftigt hatte und das nur, um eine ganz bestimmte Sklavin zu verstehen.
Ungeduldig trommelte Prisca nun aber mit den Fingern auf ihren Oberschenkeln herum, während sie auf eine Antwort wartete. Doch die kam nicht. Stattdessen betrachtete die Sklavin die Zeichnung immer länger mit offensichtlichem ... Verständnis? Nein, doch eher mit Unverständnis, oder? … "Aber das" "Was? …"Hah! Sie weiß es auch nicht! …"Das ist" "Ja was ist es nun?" Prisca legte den Kopf ebenso wie Siv immer schiefer, je länger diese auf die Zeichnung starrte. "Das ist?" "Nun rede doch schon, was siehst du? Du meine Güte, dass kann doch nicht so schwer sein!
"Gib her! Lass mich mal sehen", rief die Aurelia schließlich ungeduldig aus und nahm der Sklavin die Zeichnung damit wieder aus der Hand. Stella hatte sie zwar gewarnt und eigentlich hätte es Prisca besser wissen müssen. Wie konnte ich nur so dumm sein und mir von meinem Leibwächter diese Zeichnungen beschaffen lassen? … Oh, oh, bei den Göttern! … Hätte ich nur auf Stella gehört.
Priscas Augen weiteten sich augenblicklich und ungläubig starrte sie auf die Abbildung vor sich.
"Das ist …" Du meine Güte, was ist das denn? " Oh! Wo hat denn der Mann da seine Zunge überhaupt stecken?", hauchte Prisca ungläubig, eher zu sich selbst gesprochen. So was hatte sie in der Tat noch nicht gesehen und anscheinend auch die blonde Sklavin neben ihr nicht, oder doch?
Zumindest konnte es sich Prisca nur schwer vorstellen, dass Siv völlig unerfahren in der Liebe wäre. Schließlich waren blonde Germaninnen bei den römischen Männern - nicht zuletzt wegen ihrer hellen Haarfarbe - sehr beliebt. Und so kam es auch nicht selten vor, dass sich sogar Römerinnen aus den Haaren germanischer Sklavinnen eigens Perücken anfertigen ließen, nur um ihren Ehemännern damit zu gefallen.
Pah! Soweit kommt es noch, dass ich mir fremde Haare auf den Kopf stecken lasse, …womöglich noch verlaust oder sonst was, nein danke! Diesbezüglich bräuchte sich Siv also keine Gedanken machen, denn Prisca liebte ihr eigenes schwarz glänzendes Haar über alles (zumindest solange es nicht durch die Unfähigkeit bestimmter Sklavinnen in Mitleidenschaft gezogen wurde).
"Das sieht ja ziemlich abenteuerlich aus, findest du nicht auch?", fasste die Aurelia schließlich das Abbild erotischer Kunst zusammen und legte die Zeichnung kopfschüttelnd auf den Tisch zurück. Obwohl, … heißt es nicht immer: Probieren geht über studieren?