Beiträge von Aurelia Prisca

    Ungewöhnlich zwar, aber heute Nacht war Prisca sogar dazu bereit über die mangelnden Umgangsformen der Sklaven hinweg zu sehen. Die undeutliche Aussprache zusammen mit dem Schulterzucken, die patzigen und belehrenden Antworten und die fehlende korrekte Anrede hätte sie vielleicht anderenorts gerügt. Was interessierte es Prisca, ob die Öfen nun an oder aus wären und ob man auf das Essen hin schlafen konnte oder nicht. Na und? Ich kann schließlich den ganzen Tag lang schlafen wenn ich will … Fhionn erntete einen missbilligenden Blick, während Prisca einmal tief Luft holte, es dann aber bei dem einen Blick beließ


    "Nun, wie es aussieht können wir auch so nicht schlafen, oder?", erwiderte Prisca lediglich in einem leicht gereiztenTonfall und zuckte nun ebenfalls mit den Schultern. "Ich zumindest fühle mich überhaupt nicht müde und es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass man hier bei uns des nachts etwas zu sich nimmt. Du weißt wohl noch nicht sehr viel über das Leben hier in der Zivilisation? .. Wie sieht es mit dir aus, Sertorio. Von woher stammst du eigentlich? Kennt man dort unsere Sitten, oder hat man dir das kochen erst hier beigebracht? ", fragte Prisca neugierig. Es mochte sich vielleicht kränkend anhören, wie Prisca offensichtlich über anderen Völker dachte. Aber das war nicht einmal ihre Absicht sondern lediglich ihre Überzeugung. Schließlich waren es die Römer, die die Welt beherrschten und letztendlich profitierten die anderen Völker doch nur von der Kultur, welche ihnen die Römer damit brachten. Wenn ich nur an dieses barbarische Germanien denke … igitt …


    Außerdem mussten die Sklaven ja nichts essen, wenn sie nicht wollten. Selber schuld wenn sie sich eine Mahlzeit mehr dadurch entgehen ließen. Bei der reichhaltigen Aufzählung Sertorios winkte aber auch Prisca schließlich ab, denn Austern wären um diese Zeit auch für ihren empfindlichen Magen zuviel. "Schon gut! … soviel brauchen wir gar nicht. Etwas Brot wie Fhionn sagt … dazu garum, ein bisschen Käse, Oliven und Obst sollten reichen", gab sie als Bestellung auf und nahm mit einer eleganten Bewegung wieder auf der Bank Platz. "... und beeil dich! Nimm Fhionn mit wenn du Hilfe brauchst und bring alles hierher …", fügte sie ungeduldig hinzu und lehnte sich derweil zurück, um solange den Anblick des Sternenhimmels zu genießen, bis sich die Sklaven um alles Nötige gekümmert hätten.

    Prisca folgte gerne der einladenden Geste von Marcus, mit der er sie auf den Platz auf seinen Oberschenkeln dirigierte. Sie machte es sich bequem und lies sich wie selbstverständlich von ihm in den Arm nehmen und halten. Ob er wusste, dass auch ihre Mutter sie oft so gehalten hat? Manchmal, wenn es etwas zu besprechen gab aber immer dann, wenn sie traurig war und getröstet werden musste. Prisca genoss seine Nähe und fühlte sich geborgen, obwohl nicht sie es war die heute Trost brauchte! Ach Marcus! … seufzte Prisca innerlich und sah ihm einen Moment lang traurig an. Sein Lächeln eben wirkte so gewungen und ihre scherzhafte Bemerkung konnte ihm nicht wirklich helfen. Sie konnte nur ein wenig die Anspannung nehmen, vielleicht, um ihm zeigen, dass …


    … sie bei ihm war und es auch bleiben wollte. Selbst als Marcus ihr die ganze Wahrheit erzählte und die Gründe ansprach, änderte sich ihr Wunsch nicht. Hassen?! ... taten das die anderen wirklich? War das wirklich Grund genug dafür? Sicher - Helena hatte versucht sich umzubringen! Aber wessen Sicht war die Richtige? Das Schlimme daran war nur, dass Prisca sehr wohl nachvollziehen konnte, was Helena getan hatte. Ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt ...Prisca erschrak über ihren eigenen Gedanken so, dass sie nicht anders konnte und sich augenblicklich noch enger an Marcus schmiegte, um ihn und sich gleichermaßen fest zu halten.


    "Wer von uns hat das Recht zu entscheiden was richtig oder falsch ist, Marcus?...", flüsterte sie fast verzweifelt und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. "Was wäre denn geschehen, wenn du geblieben wärst? … glaubst du wirklich, es wäre alles anders gekommen? ", fragte Prisca ernsthaft und konnte eigentlich nur für sich eine Antwort darauf finden. Nein - Sie glaubte es nicht. Langsam löste sie sich wieder etwas und sah ihm in die Augen. "Machen wir nicht alle einmal Fehler? … Im Grunde können wir doch gar nicht anders handeln, als es uns unsere Gefühle befehlen …" Prisca seufzte über diese Erkenntnis der eigenen Ohnmacht und Unfähigkeit die sie selbst besaß. Bin ich selbst wirklich so stark, um ihn trösten zu können? " ... was auch gescchieht, wir sind doch eine Familie und halten zusammen, nicht wahr? … egal wo wir gerade leben … ich werde für dich da sein ...", versprach sie leise und versuchte ihm ein bisschen Mut zu geben. Vorsichtig legte Prisca ihre freie Hand an seine Wange und zwang ihn so mit sanfter Gewalt aufzusehen und in ihre glänzenden Augen zu blicken." Was als nächstes kommt? …", wiederholte sie schließlich seine Frage und lächelte fast überzeugt in der Hoffnung auf Erfüllung ihrer Worte. "… es kommen wieder bessere Zeiten! … Für dich, für Helena … für uns alle … "

    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    muss mich rückwirkend fürs Wochenende und noch bis Mittwoch mehr ab- wie anwesend melden. Familiärer Besuch ist im Lande und fährt, so wie es aussieht, auch vor Dienstag nicht mehr ab. ^^


    ... bin wieder da.

    Prisca wollte eben ihren Becher wieder auf dem Tisch neben ihrem Platz abstellen da beobachtete sie tatsächlich, wie Tilla ihr die Schreibtafel und den Früchtekorb obendrein einfach so auf den Schoß legte. "Tilla! Was soll das?…", begann Prisca mit scharfen Ton, aber die Szene wirkte irgendwie auch wieder komisch. Soll ich mich etwa selbst bedienen? Jedenfalls hatte Prisca keine Lust sich hier und jetzt mit der Erziehung der Sklavin aufzuhalten. Dennoch nahm sich Prisca einen Augenblick Zeit, um mit leisen Worten und strengem Blick auf die kleine Sklavin einzureden. "Tilla! Was auch immer das gerade werden sollte … selbstverständlich legst du mir nicht einfach den Korb mit den Früchten auf den Schoß!", kopfschüttelnd musste Prisca doch ungewollt schmunzeln. Auf Ideen kam das Mädchen… "Du hältst den Korb gefälligst und bietest mir, Helena und dem Tribun die Früchte an, so wie es sich gehört, … verstanden?" Was allerdings keine Frage oder Bitte, sondern ein eindeutiger Befehl war. "… und vergiss nicht, dir selbst ein paar von den Früchten zu nehmen!", fügte sie schnell noch mit einem verschwörerischem Augenzwinkern hinzu.


    Irgendwie konnte sie der kleinen Sklavin nicht lange böse sein. Also warf Prisca auch noch einen kurzen Blick auf die Tafel, las Tillas Fragen und musste schon wieder schmunzeln. "Das sind Palmen und die Tiere mit den zwei Beulen ,wie du die Höcker bezeichnest, nennt man Kamele. Damit können die Tiere sehr lange in der Wüste überleben ohne trinken zu müssen …", versuchte Prisca auf die Schnelle zu erklären. Aber da wurde sie auch schon von den Begeisterungsstürmen auf den Rängen abgelenkt und widmete ihre ganze Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen unten in der Arena zu…


    Gerade wurde einer der Männer von einem Tiger an der Kehle gepackt und zu Boden gerissen. Prisca sog leise die Luft ein und betrachtete das grausame Schauspiel. Nicht dass ihr der Veruteilte leid tat, aber diese unbändige Kraft des anmutigen Tieres war förmlich bis hier herauf zu spüren. "Das glaub ich gerne, dass selbst ein Soldat mit solch einem Jäger seine liebe Not hat. Es kommt doch hoffentlich nicht oft vor, dass sich Soldaten solchen Tieren stellen müssen? … Wie schafft man es überhaupt solch eine Kreatur lebendig zu fangen?", erwiderte Prisca auf die Bemerkung des Tribuns ohne den Blick von der Szene dort in der Arena zu nehmen. "Helena sieh doch nur, der Mann hatte nicht mal die Gelegenheit zu schreien! … Das geschieht diesen Verbrechern ganz recht!", kommentierte Prisca weiter das, was alle gerade alle sehen konnten und hatte dabei nur Augen für das schöne Tier. " Aber die Tiger! … Die sind wundervoll, nicht wahr? … So anmutige und edle Kreaturen. Ob man sie je zähmen könnte? … Vielleicht, wenn man ein Junges von Hand aufziehen würde ? Was meint ihr ?...", stellte sie sich und den anderen die Frage und malte sich im Gedanken aus wie schön es wäre, wenn ein solcher Tiger leibhaftig durch die villa Aurelia streifen könnte. Zumindest von Geparden wusste Prisca, dass man sie durchaus zähmen und als Haustiere halten konnte. Warum nicht auch Tiger? Andererseits -Beim Anblick dieser gnadenlosen Kolosse Naja, die sind schon um einiges größer und stärker … wäre wohl keine gute Idee … schade eigentlich …


    Zugegeben - Die Frage war nicht ganz ernsthaft gemeint. Prisca musste grinsen und mit einem Seitenblick zu ihrer Cousine und dem Tribun erhaschte Prisca selbstverständlich gerade den Augenblick, in dem Helena und Dragonum sich kurz zulächelten. Oh!! …wie sie sich ansehen und Helena, ihr Lächeln … ihre Wangen sind ja ganz rot ... Diese flüchtige Szene fand Prisca ja noch viel interessanter und so verstummte sie erst einmal und beobachtete weiter neugierig aus den Augenwinkeln, was sich da direkt neben ihr abspielte.

    Gehorsam war für Sklaven eigentlich etwas selbstverständliches und Prisca erwartete auch nichts anderes von der Dienerschaft. Dennoch war sie von Fhionns Verhalten sehr überrascht. Die Sklavin trat mit einem Mal ziemlich beherzt und respekteinflößend an ihre Seite, so als wolle sie ihre Herrin verteidigen. Ebenso verblüffte sie die Antwort des Sklaven, der sich anscheinend um die Sicherheit des Anwesens gesorgt hatte. So gesehen verhielten sich die beiden wirklich vorbildlich, das musste sogar Prisca den beiden Sklaven zugestehen. "Ja, ich bin Aurelia Prisca, wieso?", erwiderte Prisca zu allererst auf Sertorios Frage hin und musterte ihn mit erhobenen Augenbrauen. Schon seltsam, dass die Sklaven ihre Herrschaften nicht kennen. Aber noch merkwürdiger ist, dass sie sich scheinbar nicht einmal untereinander kennen.

    Prisca unterlies jedenfalls eine Belehrung, denn das Verhalten der beiden gab nicht wirklich einen Anlass zur Klage. "…nun, dann waren deine Absichten ja ehrenhaft gemeint, Sertorio. … du bist also für die Küche verantwortlich?...Sehr schön!" Was Prisca durchaus wohlwollend zur Kenntnis nahm, denn das Essen schmeckte immer vorzüglich. "Fhionn, ich glaube wir können uns alle wieder entspannen", bemerkte sie nun wieder zu Fhionn und nickte auch ihr anerkennend zu.


    Die Anspannung und Müdigkeit war mit einem Mal verflogen und Prisca kam spontan eine Idee in den Sinn. "Sertorio sag mal, ist die Küche eigentlich schon geschlossen, oder hättest du eine Kleinigkeit für uns zu essen. Was hättest du denn so anzubieten? … Ihr seid doch sicher auch hungrig, oder nicht?", fragte sie scherzend und und sah ihn und Fhionn dabei abwechselnd an. Egal was sich die beiden dabei denken mochten, einen Widerspruch duldete Prisca jedenfalls nicht. Ein kleiner Imbiss im Mondschein hatte schließlich auch seinen Reiz. Zwar könnte sich Prisca dabei eine bessere Gesellschaft vorstellen, aber zur Not taten es eben auch die zwei Sklaven. Aber wer wusste schon, ob nicht um diese Zeit noch andere Personen schlaflos umher irrten … in dieser Nacht, in der alles so völlig anders erschien ...

    Medi … was? … ach die … "Genau auf unserer Feier! … Dann war das heute also eine glückliche Fügung, dass wir uns hier begegnet sind. ", bestätigte Prisca lächelnd und mit einem kurzen Nicken, denn zu sehr wollte sie auf das Fest gar nicht mehr eingehen. Prisca sprach ohnehin nur noch von "der Feier", denn das Wort "meditrinalia" hatte sie schlichtweg aus ihrem Wortschatz verbannt. Die lustige Szene mit dem armen Senator kam da genau richtig, um von dem Thema etwas abzulenken . "Hui, so genau wollte ich gar nicht wissen, was ein Senator darunter trägt …", kicherte Prisca ausgelassen hinter vorgehaltener Hand und presste diese sogleich noch etwas fester vors Gesicht, da plötzlich etwas ganz fürchterlich übel zu riechen begann.


    Prisca wandte den Kopf nun ebenfalls in die Richtung, aus der sich die Sklavin der Claudia zu Wort meldete und hielt in der selben Sekunde, in der sie sie die Szenerie erfasste, die Luft an. "Ja, lass uns besser schnell gehen! … " Prisca pflichtete Epicharis sofort bei, denn auch sie verspürte schon einen Hustenreiz und ein Kratzen im Hals. Auf den mahnenden Blick des Priesters hin konnte sie sich aber eine Bemerkung in dessen Richtung nicht verkneifen. " … bestimmt haben die Priester die Opferschalen nicht anständig gereinigt, oder warum sonst qualmt das hier so merkwürdig?" gab Prisca die Schuld für das offensichtlich misslungene Opfer einfach an den Priester weiter und streckte ihm gedanklich die Zunge raus. Dann aber beeilte sie sich zusammen mit Epicharis das Weite zu suchen, da der Qualm durch das Löschwasser von Sekunde zu Sekunde immer dichter wurde.


    Draußen vor dem Tempel angekommen, ließ sich Prisca zunächst von ihrer Sklavin das Kleid ordnen, bevor sie sich wieder an Claudia Epicharis wandte. "Schade um das schöne Opfer. Glaubst du, Iuno ist uns nicht wohl gesonnen? … oder wie würdest du diesen Qualm und den unangenehmen Geruch von eben deuten? ", stellte Prisca etwas niedergeschlagen fest und warf einen Blick zurück zum Eingang des Tempels. In diesem Moment marschierte der sturmgebeutelte Senator an ihnen vorüber. Er war immer noch sehr wütend wegen seinem Malheur mit dem Gewand und so brummelte einige sehr unschöne Worte in Richtung der beiden jungen Frauen, die sich doch tatsächlich erlaubt hatten über ihn zu lachen.


    "..hmm, wie es scheint sind heute die Männer nicht gut auf uns zu sprechen", bemerkte Prisca nun wieder scherzend und hob provokativ das Haupt, um dem Senator einen herablassenden Blick nachzuwerfen. Kein Benehmen! ... Pah! Und sowas will ein Senator sein. Geschieht ihm ganz recht.

    Seinen Gesichtszügen nach, musste die Anspannung doch recht hoch gewesen sein. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihm eine positive Antwort wenigstens in Aussicht stellte. Mehr konnte und wollte Prisca auch nicht zusagen, denn ihr war sehr wohl bewusst wie viel Politik hinter so einer Verbindung stecken mochte. Politik, die Prisca eigentlich gar nicht interessierte. Was nützte ihr all der Reichtum und die Macht beider Häuser, wenn sie nicht glücklich sein durfte. Ist es etwa egoistisch, dass ich mir das wünsche? Oder zeugte dieser Wunsch nicht von viel mehr Bescheidenheit, als man von einer Patrizierin wie Prisca erwarten würde? Priscas Interesse galt vielmehr dem Menschen, der ihr dort gegenüber saß. Dem Mann, dem sie eine gute Ehefrau sein wollte. Dem sie gehorchen und zur Seite stehen, dem sie vertrauen und auch lieben wollte ohne daran zu denken, wie viel Macht sie als Frau dadurch inne haben könnte. All diese Geschichten kannte sie von ihrer Mutter und zur rechten Zeit würde sie sich vielleicht daran erinnern. Allerdings lagen diese Gedanken in so weiter Ferne, während Caius ihr umso näher schien. Nicht nur körperlich, da sie sich auf ihren Klinen ja direkt gegenüber lagen, nein - auch von seiner Art und seiner Einstellung her wirkte er so vertraut. Prisca gefiel, was er von sich erzählte und welche Pläne er für seine Zukunft hatte. Ein strebsamer und erfolgreicher Mann genoss schließlich hohes Ansehen und Macht und das wiederum würde Reichtum und ein unbeschwertes Leben mit sich bringen.


    Und es wäre gelogen gewesen, wenn Prisca ein solches Leben nicht zu schätzen gewusst hätte. Aber waren dies wirklich ihre Hauptgründe für eine Ehe? NEIN!!, so sicher war sich Prisca eigentlich noch nie gewesen, je öfter sie im Gedanken ihr künftiges Leben durchspielte. Was nützt mir das alles, wenn ich mich einsam, unnütz und ungeliebt fühle?, dachte sich Prisca und lauschte eben seinen Worten, die so viel mehr versprachen. …


    "Ich ... hoffe einfach auf eine Frau, zu der es sich am Abend heimzukehren lohnt … Wenn es Gutes gibt, möchte ich die Freude darüber mit meiner Frau teilen können, wenn es Schwierigkeiten gibt, will ich sie mit ihr ebenso besprechen können, um eine Lösung zu finden … Ich möchte mir ihr lachen können … über Literatur sprechen können, sie an den Dingen des Lebens interessiert wissen … vielleicht ... auch Kinder, denen sie eine liebevolle und zärtliche Mutter sein wird. Letztendlich verlange ich keine Kaiserin, keine Göttin … aber ich erhoffe mir eine Frau, die mein Leben gern teilt und deren Leben auch ich teilen kann..."


    Prisca ließ ihren Blick auf ihm ruhen und mochte fast abwesend wirken während sie sich in ihren Gedanken ausmalte, wie es sein würde. Ihr verklärter Blick verschwand erst wieder, nachdem Caius geendet hatte und die Frage an sie weiter reichte. …was ich mir vom Leben wünsche? … Prisca nahm einen Schluck von ihrem verdünnten Wein und ebenso schnell wie er ihre Kehle hinunter floss, mochte dieses Leben irgendwann einmal zu Ende sein. Viel zu schnell, um es zu vergeuden. Das wurde Prisca immer mehr bewusst.


    "Ich erzähle dir bestimmt kein Geheimnis wenn ich dir nun sage, dass ich bereits von Kindheit an von meiner Mutter auf den Moment der Ehe vorbereitet wurde. Ich lernte mich züchtig zu benehmen und ich wurde so erzogen, dass ich in der adeligen Gesellschaft bestehen könnte. Ich kenne also die Vorzüge eines solchen Lebens und als Patrizierin weiß ich sie zu schätzen … ja, wenn ich ganz ehrlich bin, …" Prisca musste kurz auflachen." …liebe ich auch den Reichtum und die Macht, aber …" Ihr Blick wurde mit einem Mal wieder nachdenklich und sie sah kurz auf ihren Becher, den sie immer noch in ihren Händen hielt. " … ich spüre auch deutlich, dass dies nicht alles im Leben sein kann, dazu ist es einfach zu … vergänglich …"Prisca ließ eine kurze Pause entstehen, indem sie den Becher zurück auf den Tisch stellte und im Gedanken kurz bei ihrer toten Mutter weilte. Dann sah sie ihm wieder in die Augen und war bereit, ihm ein Geheimnis anzuvertrauen, von dem nur sehr wenige wussten. Einfach nur um ihm zu zeigen, wie wichtig für sie Vertrauen und Familie waren.


    "Meinen Vater habe ich - wie du bereits weißt - nie gekannt und meine ganze Kindheit verbrachte ich bei meiner Mutter hier in Ostia. Sie sorgte sich all die Jahre wirklich vorbildlich um mich, brachte mir alles bei was ich wissen musste und beschützte mich vor allen Gefahren des Lebens. Ich kannte so gut wie keine Ängste und Sorgen. Eines Tages schickte sie mich dann auf eine Studienreise und ich dachte mir nichts weiter dabei. Ein Jahr später erhielt ich von ihr einen Brief, in dem sie mich aufforderte nach Germanien, zu meinem Onkel zu reisen. Angeblich zu einem Familientreffen, wie sie schieb … auch da ahnte ich noch nicht, warum sie das tat ..." Wieder verstummte Prisca und war bemüht den verräterischen Glanz ihn ihren Augen zu bändigen, bevor sie weitersprechen konnte. " … erst von Marcus erfuhr ich dann den wahren Grund für meine Reise. … Meine Mutter war krank … todkrank … und sie wollte nicht, dass ich sie leiden und sterben sah! … Aber vielleicht … hätte ich es ja so gewollt?! … nur um bei ihr sein zu können, ... bei meiner Mutter … in dem Moment, um ihr zu helfen … ihr zu zeigen, dass ich sie …" über alles geliebt habe …


    Prisca unterbrach sich und griff schnell nach einer Serviette, um sich damit die Tränen aus den Augen zu tupfen. "Entschuldige bitte, ich wollte dir keinesfalls den schönen Tag mit meinen trüben Gedanken verderben, aber … " Mit einem entschuldigenden Lächeln fing sich Prisca schnell wieder und faltete das Tuch zusammen, um es griffbereit in ihren Händen zu behalten. " … was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass ich mir letztendlich nichts sehnlicher wünsche als ein Leben miteinander und füreinander. Im Kreise einer Familie in der man sich wohl und geborgen fühlen darf und dem anderen voll und ganz vertrauen kann. " …In guten wie in schlechten Zeiten. … Und ... ich möchte keinen Mann, der nur an seine Arbeit und seinen Erfolg denkt und mich darüber ganz vergisst. Ich möchte vielmehr an seinem Leben teilhaben und ihn unterstützen dürfen, so wie er sich auch für meine Interessen begeistern lassen sollte ..." Nein - Prisca wollte auf Dauer keine dieser Patrizierinnen sein, die jeden Tag alleine zu Hause saßen und im Grunde gar nicht wussten, was um sie herum vor sich ging. Was sich Caius wohl von mir am meisten wünschen würde? … Kinder? … Prisca nahm sich ein Stück Brot, tunkte es in ein Schälchen mit garum und blickte ihm hoffnungsvoll in die Augen während sie davon aß. Wäre er der Richtige? Prisca verspürte bereits den Wunsch für ihn da sein zu wollen, an seiner Seite zu leben und ihn … zu lieben … Welche Ziele werden wir vielleicht schon bald gemeinsam verfolgen? … es gäbe so viele …


    "Es gibt da übrigens etwas, was ich eigentlich mit Marcus besprechen wollte. Bisher hatten wir nur noch nicht die Zeit gefunden, aber mich würde ebenso interessieren wie du darüber denkst.", verkündete Prisca so spontan wie sie an ein ganz persönliches Ziel von sich denken musste. Prisca richtete sich auf ihrer Kline auf, denn diese Überlegung und Caius´Meinung dazu waren ihr sehr wichtig. "Nun, ... wie du sicher weißt gibt es sehr wenige Aufgaben, die sich für eine Patrizierin wie mich ziemen und überdies wird es oft in der Familie nicht gern gesehen, wenn die Frau … arbeitet …" Mit dem letzten Wort schmunzelte Prisca kurz betont und sah ihn gleich darauf wieder erwartungsvoll an."… Allerdings hege ich schon lange den Wunsch mein Interesse für den Glauben und die Götter mit einer sinnvollen Aufgabe zu verbinden. Ich dachte dabei an den cultus deorum und frage mich ob es dort nicht ein Amt gäbe, welches ich übernehmen könnte ? …" Bei nächster Gelegenheit wollte sie diesen Gedanken mit Marcus teilen, aber genauso würde ihre Entscheidung auch eine künftige Ehe betreffen.

    Was mache ich hier eigentlich?, stellte Prisca für sich die berechtigte Frage, da sie im Begriff war sich Gedanken um das Wohlbefinden einer Dienerin zu machen und ihr sogar den Platz neben sich anbot. Wollte Fhionn etwa gerade ausfällig werden, oder was sollte das eben werden? Prisca war eine zu gute Beobachterin, als dass sie nicht bemerkt hätte, wie Fhionn im Halbdunkel vor ihr tief Luft holte und sich bereit machte etwas zu entgegnen. Wollte sie am Ende gar handgreiflich werden? Sie scheint eine Kämpferin zu sein … und eine widerspenstige noch dazu, bemerkte Prisca insgeheim für sich und betrachtete neugierig die Frau. Angst um ihre eigene Gesundheit hatte Prisca jedenfalls nicht. Fühlte sie sich doch hier, in ihrem Zuhause bei ihrer Familie, absolut sicher und letztendlich hätte jeder Widerstand sofortige Konsequenzen für die Sklavin bedeutet.


    Fast schade, dass auch sie irgendwann einmal gezähmt sein würde, dachte sich Prisca weiter da ihr plötzlich bewusst wurde, wie gekünstelt und verlogen allzu unterwürfiges Verhalten dagegen wirken mochte. Fhionn jedoch verhielt sich einfach ganz natürlich. Auch jetzt, da sie sich mit einem Mal ganz schüchtern verhielt und so vorsichtig auf die Bank rutschte, als könne diese jeden Moment unter ihrem Gewicht zusammen brechen. Fast hätte Prisca bei dem Anblick geschmunzelt, doch die Bemerkung über den Tod und die Familie ließen dies nicht mehr zu. Nein - auch wenn sie das Schicksal und die Vergangenheit einer Sklavin nicht weiter interessierten, konnte Prisca es sehr gut nachvollziehen was in Fhionn vorgehen musste. Aber was hätte sie ihr nun darauf erwidern sollen oder können? Ihr etwa Trost zusprechen? ... Ich würde es nicht hören wollen, nicht von meinem Herrn … dazu waren sie sich im Wesen wohl doch zu ähnlich.


    Eher schon hätte Prisca der Sklavin entgegnen können, sie solle sich nicht über ihr Schicksal zu beklagen! Schließlich hatte sie es in einem Patrizierhaushalt mit Sicherheit noch am besten getroffen. … Aber auch das tat sie nicht. Prisca sah Fhionn einfach nur an und vielleicht konnten ihre Augen in diesem Moment mehr mitteilen, als sie es mit Worten je gekonnt hätte. Nachdenklich sah Prisca nur hoch zu den Sternen. Sie erinnerte sich wieder an eine Geschichte aus ihrer Kindheit. Eine Kindergeschichte , welche ihre Mutter ihr immer erzählt hatte, wenn sie nicht einschlafen konnte … Warum ich nicht einschlafen kann? … ob ich ihr davon erzählen soll? …


    Zeit um auf Fhionns Frage zu antworten, oder irgendetwas anderes zu sagen blieb nicht mehr. Auch Prisca hörte das plötzliche Rascheln ganz in ihrer Nähe und fuhr mit einem leisen Aufschrei erschrocken zusammen. Diebe? … Gesindel? … hier??? … , schoss es ihr durch den Kopf während sie mit aufgerissenen Augen zwischen Fhionn und der Gestalt hin und her blickte, welche da gerade aus dem Schatten der Sträucher trat. Sie kannte den Mann nicht und auch seine Stimme und die Sprache klangen völlig fremd. Wer soll das sein? … Wer außer uns kann sich hier um diese Zeit aufhalten? Das kann eigentlich nur ein Sklave sein, oder? "Wer ist …das?", flüsterte Prisca zu Fhionn, aber selbst die Sklavin wirkte augenblicklich zu überrascht, um sofort darauf zu antworten.


    Es muss ein Sklave sein!, redete sich Prisca einfach ein und ohne weiter darüber nachzudenken sprang sie von der Bank auf. "W… was … was soll das? .. W ..wer bist du? … was machst du hier? … um diese Zeit! … Belauscht du uns etwa?", fuhr sie den Eindringling im scharfen Tonfall an. Ihr Herz pochte vor Aufregung wie wild. Wäre dies ein Einbrecher, dann würde es ihnen wohl gleich sehr schlecht ergehen.

    "Du meine Güte! So was erzählt man sich? … Demnächst heißt es dann noch wir hätten Menschenopfer dargebracht, unsere Gäste mit Tierblut bespritzt und uns anschließend alle kollektiv darin gesuhlt. … Was soll ich dazu sagen?" Am besten Contenance bewahren, gelangweilt wirken … sich neuen Wein einschenken lassen. Nach außen hin glichen sich wohl nur Priscas Augen - von der der Größe her - denen des Knuffelhäschens an. Genau so mochte Lucanus im Moment mit seinem unschuldigen Blick auf sie wirken Er ist wirklich süß … seltsamer Weise verspürte Prisca plötzlich das Verlangen, mit ihm spielen zu wollen. Aber warum? … Vielleicht, weil es das Häschen faustdick hinter seinen langen Löffeln haben mochte? ... Prisca winkte gedankenverloren einen der Freien heran, um sich sich nachschenken zu lassen, dabei strich ihr Blick kurz über die übrigen Umstehenden. Hat es ihnen allen die Sprache verschlagen oder hören sie uns nur so gebannt zu? Prisca unterhielt sich jedenfalls prächtig, prostete allen zu und trank einen Schluck, bevor sie sich wieder an Lucanus wandte.


    "So ein Unsinn, genau, du sagst es!", knüpfte Prisca erst jetzt wieder an seine Worte an. "Alles nur dummes Geschwätz des Pöbels!", stellte sie sogleich klar aus welcher Ecke des Volkes sie solche maßlos übertriebenen Unterstellungen vermutete. "Sicher, das Stück war … nun wie soll ich sagen, … etwas experimentell. Aber das war auch so gewollt. ars fluxus*, eine neue Kunstform sozusagen, bei der die Zuschauer bewusst mit einbezogen werden, um das Gefühl von "Mitten drin, statt nur dabei" zu erhalten...", verharmloste Prisca mit einigen Beschönigungen geflissentlich das was sich damals tatsächlich zugetragen hatte. Vielleicht würde man ja in hunderten von Jahren eine passendere Bezeichung für diese Art derAktionskunst* finden.


    "…und ich kann dir auch versichern, dass niemand von den Schauspielern gekreuzigt wurde!" Prisca sah ihm in die Augen und versuchte auch dieses Gerücht damit zu zerstreuen. Auspeitschen! ... Auspeitschen hätte man sie sollen, das ganze Sklavenpack, jawohl! … Oder zumindest die die es gewagt hatten, die Aufführung zu sabotieren … Da war er wieder! Der Blick der lauernden Schlange, nur eine Sekunde und dummerweise traf er diesmal genau das süße Häschen vor ihr. Doch sogleich setzte Prisca ein entschuldigendes Lächeln auf. Traf sie doch damit den Falschen, obwohl sie sich gerade so schön aufregen konnte. "Gekreuzigt gehören wohl nur diejenigen, welche solch infame Lügen verbreiten, oder? ... Über wen aus der Oberschicht werden heutzutage eigentlich keine Lügen verbreitet und Witze gerissen? … Sogar der Kaiser muss sich gefallen lassen, dass man ihn öffentlich auf den Märkten und in den Straßen karikiert und verspottet … und? … wir alle leben noch und erfreuen uns bester Gesundheit! … nicht wahr?" Naja, da wusste Prisca ja noch nicht, dass zumindest des Kaisers´ letztes Stündlein schon recht bald geschlagen haben sollte.


    Ein weiterer Schluck des vorzüglichen Weines, diesmal verdünnt, aber dennoch spürte Prisca langsam, wie ihr warm wurde. Lag das nur an dem Wein? Vielleicht sollte ich mich langsam auf den Heimweg machen? Aber dazu unterhielt sie sich gerade zu nett. "Du kommst aus Spanien? Dort muss es sehr schön sein, zumindest was mir dein Onkel darüber erzählt hat. Du willst dich hier ausbilden lassen? Zu was denn, wenn ich fragen darf?", versuchte Prisca wieder auf das angenehmere Thema um zu schwenken und blickte ihn neugierig und aufmerksam an. Die Flavier schienen allesamt sehr auf strebsam zu sein und sie wussten anscheinend genau was sie wollten, das gefiel ihr.


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    Es war nicht so, dass Prisca nur deshalb von ihm als ihren Bruder gesprochen hatte um ein paar nette oder tröstende Worte zu finden. Vielmehr war es auch ein Festhalten an dem Wunsch jemanden zu haben, einen Mann, dem sie so viel mehr von sich mitteilen durfte, als sie es einem Onkel oder selbst bei ihren Freundinnen je könnte. Einen großen Bruder eben, der sie beschützen würde wenn es erforderlich wäre … eines Tages … vielleicht ..., wenn sie ebenso so verzweifelt wäre wie Marcus es jetzt war. Prisca betrachtete ihre Hände, die in den seinen ruhten und hielt sich und ihn daran fest, während er zu ihr sprach. Bin ich wirklich so stark und wissend, um seine Sorgen zu verstehen und ihn trösten zu können? Ein leiser Zweifel blieb, denn sicher fehlte es Prisca an Erfahrung und in so vielen Dingen gäbe es für sie noch ein "erstes Mal". Dazu zählte genauso die Enttäuschung in der Liebe! … Wie viel mehr wussten da Marcus, Deandra, ja sogar Helena ... wussten all die anderen davon … Nein, noch kannte Prisca dieses Gefühl nicht wirklich und war in der Tat so unwissend, naiv und voller Wünsche und Erwartungen wie ein Säugling. Aber an ihre eigene Zukunft wollte sie im Augenblick auch gar nicht denken.


    Vielmehr tat es Prisca tief in ihrem Herzen weh mit ansehen zu müssen, wie niedergeschlagen und gänzlich ohne Hoffnung Marcus eben war. Die vielen Gedanken und Vorwürfe die er sich machte. Über das was er angeblich alles falsch gemacht hatte, über seine Zukunft, über die ihre … Das hilfslose Schulterzucken mit dem er mitten im Satz endete, war wie sein Eingeständnis daran, die Schuld für alles auf sich laden zu wollen. Prisca hob leicht den Blick und sah ihm in die Augen. Hatte er Angst ihr die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit, oder war es die Furcht davor wieder etwas falsch zu machen? " … was ist nur? …", versuchte sie flüsternd an das anzuknüpfen, was er ihr eben sagen wollte. Prisca legte fragend den Kopf leicht schief und versuchte ihm das aufmunternde Lächeln der kleinen Schwester zu schenken, die sich um ihren großen Bruder Sorgen machte. Wie sieht eigentlich sein Lächeln aus? … wie lange habe ich Marcus schon nicht mehr lachen gesehen und gehört? … viel zu lange ...


    Langsam löste Prisca eine Hand aus seiner sanften Umklammerung, strich ihn zärtlich über die Wange und legte sie dann wieder in seine schützende Hand zurück. Diese vertrauten Berührungen waren mit einem Mal so selbstverständlich wie der Wunsch, immer für ihn da zu sein. "Du sagst, alles was du anfasst endet in einem Fiasko, sobald Gefühle im Spiel sind?", fragte sie leise und sah dabei demonstrativ auf ihre Hände hinab. "Sieh doch nur, Marcus! … Du fasst mich eben an … und … ich lebe noch! … oder hattest du etwa daran gezweifelt? ...", Prisca lachte kurz auf und tat so überrascht, als hätte sie diese Tatsache selbst nicht erwartet. Doch sogleich sah sie Marcus wieder ernster an und sie schüttelte leicht den Kopf. Nein, du trägst keinen Fluch in dir Marcus und es wird auch nicht dein Schicksal sein, allein zugrunde zugehen ... niemals ... das werde ich nicht zulassen! ... , teilte sie ihm mit einem liebevollen Blick ihre Gedanken und ein Versprechen mit.

    Mochte es auf ihn auch wie ein alberner und bedeutungsloser Scherz gewirkt haben, so war es doch Priscas ganzer Wunsch ihm damit etwas von der Ungezwungenheit und Unschuld zurückzugeben, die sie noch in sich spürte. Einfach um ihm zu zeigen, dass er seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen konnte in der Gewissheit, dass sie nicht mit ihnen spielen würde. Die Frage von vorhin wiederholte sie jedoch nicht und überließ es so ihm, ihr darauf zu antworten oder auch nicht...


    Umso besser zu wissen! Nur denke ich, dass vor allem (Neu-) Einsteiger einfach noch nicht wissen, welche "Herren" sie ansprechen sollen oder sich auch nicht trauen. Erfahrene Spieler, die das IR bereits kennen, dürften eigentlich ihre Sklaven-ID nicht leichtsinnig von Titus T. "verscherbeln" lassen, wenn sie etwas bestimmtes mit ihr vorhaben. Und ob ein"...bitte alle Interessierten bei mir melden" ausgerechnet im Anmeldeboard gern gesehen wäre, bezweifle ich einfach mal ;)


    Man soll ja auch nicht die ganze Lebensgeschichte und damit den Spielspaß der ID vorweg nehmen, aber folgende Punkte könnte (nicht müssen!) man imo durchaus vorweg klären oder angeben. Denn ich glaube nicht, dass jemand sehr viel mehr als einen der folgenden Punkte auf sich beziehen würde:


    - Ich würde mit meiner SklavenID gerne eine Geschichte erzählen und/oder sie gemeinsam mit anderen weiterentwickeln.
    _Gerade davon "lebt" doch auch das RPG hier. Ich jedenfalls lese solche Sklavenschicksale immer gerne :D (z.B. bei Severus, Bridhe, Fiona, Tilla, usw. nur um mal ein paar zu nennen ;) )
    - Ich möche mit meiner ID hauptsächlich "arbeiten" (z.b. Botengänge, Briefe austragen, Essen servieren, Schreibarbeiten erledigen, die porta bewachen)
    - Ich möchte mit dieser ID einfach mal ausprobieren, ob es mir hier gefällt
    - Ich möchte bitte die "volle Schachtel Pralinen" ;)


    Sicher ist das auch das nicht das "Allheilmittel". Aber vielleicht gäbe es mit diesen Infos vor Spielbeginn , einige Enttäuschungen nachher im Spiel und auf beiden Seiten (Herren wie Sklaven) weniger.

    Du hast nichts von unserem Ausflug gewusst? … brachte Prisca nur flüsternd hervor und sah Marcus mit großen Augen an. Hatte sich Aquilius etwa nicht im Vorfeld die Erlaubnis dazu eingeholt? Die Überraschung war echt und nicht gespielt, denn auf die Idee es ihm einfach von sich mit zu teilen, war Prisca tatsächlich nicht gekommen. Aber gab es wirklich einen Anlass zur Sorge? …Nicht wirklich. Weder klang Marcus wütend oder gar enttäuscht noch hätte Prisca ihm je einen Grund dazu geben wollen. … es tut mir leid … ich dachte ... du ... hättest mit Caius alles besprochen ... wisperte sie und sah beschämt an sich herunter als ihr Onkel eben die Einladung ansprach. Aquilius hatte ihr die nötige Zeit gelassen um sich zu entscheiden und Prisca wusste, dass sie ihm an diesem Tag ihren Entschluss also mitteilen würde. ich denke auch, dass dies eine gute Idee ist, Marcus., sprach Prisca ebenso leise weiter und stimmte dem Vorschlag ihres Onkel gerne zu. Ihr Herz schlug augenblicklich vor Aufregung höher, da sie ihre Entscheidung für die Zukunft getroffen hatte. Meine Entscheidung…. für mein Leben und …


    … für die Liebe. … Ebenso wie Helena ihre Entscheidung getroffen hatte? ...Helena!... Die Gedanken an das bevorstehende Treffen mit Caius und ihrem Onkel waren wie weggewischt, da sie unvermittelt auf dieses Thema zu sprechen kamen. Ihre Verzweiflungstat schien für Helena der letzte Ausweg gewesen zu sein für ihre unerfüllte, weil unerfüllbare Liebe zu Marcus. Wie konnte es soweit kommen, war es ihre, oder war es wirklich seine Schuld … wie hätte ich reagiert an ihrer … an seiner Stelle? Immer mehr wurde Prisca bewusst wie aufgewühlt ihre eigenen Gedanken diesbezüglich waren und wie wenig sie darüber wusste oder gar dazu hätte sagen können. Nachdem Marcus mit seinem Schuldbekenntnis das ausgesprochen hatte, was sie im Stillen schon längst geahnt hatte, furh Prisca auf. Ich hätte genauso gehandelt … ! Der Schrecken über diese Erkenntnis saß tief ...


    Unvermittelt erhob sich Pirsca von ihrem Platz und trat direkt neben Marcus, der immer noch auf seinem Stuhl saß. Ist es wirklich deine Schuld …? Prisca sah ihm in die Augen und ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben, eben da sie damit alles in Frage stellen wollte. "Wessen Schuld ist es, dass wir Menschen nun mal Gefühle haben und diese auch zeigen wollen? ... und das wir uns danach sehnen, geliebt zu werden? … , begann Prisca ihren Gedanken freien Lauf zu lassen ohne zu wissen, ob sie ihn damit trösten konnte oder es ihr helfen würde zu verstehen, was in ihr und den anderen vor sich ging? Doch anstatt seine Antwort abzuwarten, strich sie Marcus zärtlich durchs Haar und zog ihn auch schon sanft mit beiden Händen zu sich heran. Seinen Kopf so an ihren Bauch gebettet stand sie eine ganze Weile einfach nur da und ließ es zu, dass er sie umarmen könnte wenn er wollte. Wir sind doch keine Ölgötzen, die nur starr und gefühllos durch das Leben schreiten, nur weil man es so von uns erwartet! ...


    ... und zweifellos würde jeder diese innige Umarmung zwischen filia fratris et patruus missverstehen wenn er es denn so wollte. Aber das interessierte Prisca nicht, denn sie wollte einfach die wärmende und beschützende Nähe von Marcus genießen. Wie sehr werde ich dieses Gefühl der Geborgenheit vermissen , seufzte sie innerlich und schloss dabei die Augen um den verräterischen Glanz darin zu verbergen. " Wie sollen wir beurteilen, was richtig oder falsch ist und wer dafür die Schuld trägt? … Ist es etwa falsch wie ich dich nun berühre und dabei die Liebe einer Schwester zu dir empfinde? …. und bist du schuldig allein deshalb da du meine Berührungen zulässt, nur weil du mein Onkel bist und nicht mein Bruder? ... mein großer Bruder, den ich mir immer so sehr gewünscht habe! … Wer also trägt die Schuld wenn nicht die Götter selbst, da es ihnen beliebt so mit uns und unseren Gefühlen zu spielen? ... " Prisca verstummte schließlich und versank für den Moment ganz in ihren Gedanken. Helena lebt und nur das zählt ... sie wird leben und soll glücklich werden! ... so glücklich, wie ich es nun bin ...

    Prisca erkannte sehr wohl die stolze Haltung und den taxierenden Blick mit dem die Sklavin ihr gegenüber auftrat. Sekunden verstrichen und statt der geforderten Antwort und dem gebührenden Respekt besaß Fhionn doch glatt die Unverfrorenheit, sie mit einfachem Namen und einer Gegenfrage anzusprechen. Wieder entstand eine Pause zwischen den beiden, welche in dieser mondbeschienenen Szenerie fast schon bedrohlich wirken konnte. Angst verspürte Prisca kaum, während sie Fhionns Blick einfach nur erwiderte. Eher war es Zorn, der langsam in ihr hochzusteigen drohte und den sie mühsam aber erfolgreich wieder unterdrückte. Sie war nahe daran gewesen, die Sklavin für dieses ungebührende Verhalten zurecht zu weisen. ...


    "Was ich hier mache geht dich nichts an, Sklavin ! …Wie mir scheint bist du noch nicht lange genug hier um zu wissen, wie man sich seiner Herrschaft gegenüber benimmt … ", antwortete Prisca lediglich betont langsam und mit strengem Blick, um Fhionn damit klar zu machen, wer und was sie letztendlich war. Im Endeffekt war dies aber nur ein halbherziger Versuch, denn schon einen Herzschlag später entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder. Prisca hatte einfach keine Lust jetzt und hier die Erziehung der Sklavin übernehmen zuwollen. Darum sollte sich gefälligst jemand anderes kümmern. Vielmehr erwartete Prisca von der Dienerschaft, dass diese sich zu benehmen wusste. Und wie benahm sich Fhionn? Zumindest anders als von ihr erwartet und vielleicht gerade deshalb, imponierte sie Prisca insgeheim sogar. Verhielt sie sich selbst doch allzu oft ganz anders, als man es eigentlich von einer Patrizierin erwarten würde. …


    Aaah, vergessen wir es … mit einer wegwischenden Handbewegung ließ sich Prisca auf der Bank nieder. Aus Britannia stammt sie? Das liegt ja noch viel weiter im Norden … ob es dort auch so viele Barbaren gibt wie in Germanien? … uh, warum werde ich nur immer wieder an dieses schreckliche Germanien erinnert … naja, wie eine Barbarin wirkt sie jedenfalls nicht… Ein weiteres Mal musterte Prisca Fhionn vor sich gedankenverloren, bevor sie sich entspannt zurück lehnte und leise seufzte. "… Jaaa ... du hast ja recht, ich kann nicht schlafen…. ", gab Prisca schließlich doch auf die Fragen hin zu und konnte sich sogar ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Mit einem Blick zur Seite überzeugte sie sich, dass der nötige Abstand gegeben wäre und deutete dann auf den freien Platz neben sich. Mit einem Seufzer raffte sich Prisca tatsächlich dazu auf, über ihren eigenen Schatten zu springen, wenngleich dieser im Mondlicht nur sehr undeutlich zu erkennen war. Setz dich Fhionn! … Du bist also neu hier und stammst aus Britannia?...dann hast du ja einen weiten Weg hinter dir. Kannst du deshalb nicht schlafen, weil du an deine Heimat denken musst? ... oder wolltest du nur den Anblick des Mondes und der Sterne genießen? ... ist es nicht faszinierend schön anzusehen, wie sie dort oben am Himmel funkeln? ..., begann Prisca von sich aus das Gespräch und betrachtete dabei ganz versonnen das leuchtende Himmelszelt über ihnen. Wirklich faszinierend … Genauso wie die Tatsache, dass sie sich hier mit einer Sklavin unterhielt ...

    Schon allein der Ritt auf Lapsus in seinen Armen hierher war sicher das Geschwätz der Leute wert, wenngleich es ebenso sicher nicht von Dauer und Bedeutung sein würde. Aber die Szene jetzt und hier im Zelt könnte nach außen hin wohl nicht intimer und missverständlicher wirken. Zwei Patrizier, ein Mann und eine Frau alleine in einem wohlig warmen und prächtig geschmücktem Zelt am Strand. Welchen Grund hatten sie wohl und was könnte sich dabei schon großartiges zutragen? Nichts unanständiges natürlich, doch wer könnte dies im Zweifelsfall bezeugen? Bin ich wirklich so naiv das ich nicht wüsste, was die Leute von mir halten könnten?, fragte sich Prisca zum wiederholten Male. Zumindest der wahre Grund des Ausfluges war doch mit Sicherheit ein offenes Geheimnis, oder? Jeder wüsste davon, allen voran ihr Onkel den Aquilius sicher vorab um Erlaubnis gefragt hatte.


    Hat er doch, oder? … oder hat er etwa doch nicht? … Weiß Marcus am Ende gar nicht, dass ich heute hier bin? Aber wie konnten sie dann den gemeinsamen Ausflug überhaupt antreten? … das muss doch die ganze Nachbarschaft mitbekommen haben … Prisca zweifelte keine Sekunde daran, dass Aquilius sich stets und in jeder Hinsicht wie ein Edelmann benehmen würde. Sollte dies doch ein ganz besonderer und unvergesslicher Tag für sie beide werden. Aber ein leichtes Unbehagen beschlich Prisca nun doch, eben als Aquilius scherzhaft über seine bisherigen Ausflüge, ihren Onkel und die cohortes urbanae sprach. So naiv war Prisca wiederum nicht zu erkennen, was auf diesen seinen Ausflügen so alles passiert sein mochte. Und schon ein Blick zu ihm genügte, um sich ganz der Vorstellung daran hingeben zu wollen. Prisca nippte kurz an ihrem Wein und versuchte diesen Gedanken zu wiederstehen, was ihr angesichts seiner folgenden Worte auch spielend gelingen sollte …


    Er will ganz offen sein! … Fast zeitglich mit dieser Eröffnung stellte Prisca ihren Becher auf das Tischen neben sich zurück und blickte ihm gebannt in die Augen. Ihre Hände begannen zu zittern und sie spürte deutlich, wie ihr Herz immer schneller pochte. Warum bin ich eigentlich so aufgeregt? Sprach er nicht gerade das an, was sie eigentlich gewusst - … mit Sicherheit geahnt -… oder gar erhofft hatte? Nein, so romantisch wie Prisca es sich insgeheim gewünscht hatte, klang es am Ende aus seinem Munde nicht. Und doch blieb dieser gemeinsame Moment etwas ganz besonderes, schönes und wertvolles für Prisca. Seine Worte verflogen ohnehin viel zu schnell und zurück blieben nur ihre Bedeutung und die Hoffnung auf das sich alle Wünsche irgendwann erfüllen würden. Es dauerte eine ganze Weile, bis Prisca den Mut aufbringen konnte ihm darauf gefasst zu antworten. Nein, keine Entscheidung … noch nicht … nicht hier und jetzt … Aber war diese nicht schon längst gefallen?


    "Ich fühle mich sehr geehrt , dass deine Wahl auf mich gefallen ist … Caius … "Prisca senkte ein wenig dem Blick und neigte ihr Haupt zum Zeichen ihres Respektes vor ihm. Seinen Vornamen benutzte sie zum ersten Mal und so betonte sie ihn eher wie eine Bitte, ihn fortan so nennen zu dürfen. Es mochte ihn nicht überraschen, dass sie so gefasst auf seinen Antrag reagierte. Waren solche Ehen nicht selten schon längst beschlossene Sache. Eher war sie es nun die überrascht zur Kenntnis nahm, dass sie immer noch die Wahl haben sollte. " Mir ist sehr wohl bewusst, was es für mich und meinen Ruf bedeuten könnte, da ich mich hier und heute so freizügig mit dir zeige. Andererseits ist es mir das wert, da du mir zeigst wie viel ich zu gewinnen habe. Dem was du über das Vertrauen und die gegenseitige Achtung vor einander gesagt hast kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen. Auch mir ist es sehr wichtig dem Menschen, dem ich mein Leben und meine Liebe schenken möchte, voll und ganz vertrauen zu können. Und da du mir die Entscheidung offen lässt, will ich dir von ganzem Herzen versichern, dass ich deinen Wunsch mit eben solcher Wertschätzung überdenken werde, wie ich sie dir bereits jetzt entgegen bringe. " Prisca war keine Frau die etwas gegen ihren Willen sagen oder tun würde und so konnte sich Caius der Bedeutung ihrer Worte und einer raschen Entscheidung sehr sicher sein.


    Nachdem sie ihm dies mitgeteilt hatte, machte Prisca eine kurze Pause und atmete innerlich durch. Fiel es ihr nun leichter eine Entscheidung zu treffen? Jetzt, da sie offen darüber reden konnten? Prisca stützte ihren Ellbogen ab und ließ ihren Kopf auf ihrer Hand ruhen, während sie Aquilius aufmerksam und interessiert beobachtete. "Erzählst du mir ein bisschen von dir, deinen Zielen und Wünschen für die Zukunft? … und was du dir von einer Frau an deiner Seiten wünschen und erwarten würdest? …was du dir eventuell von mir wünschen würdest? … ", fragte sie ihn so plötzlich wie ihr dieser Gedanke in den Sinn kam. Schon lange hatte sie eine ganz bestimmte Idee und plante eine sinnvolle Aufgabe zu übernehmen und vielleicht war er ja von ihrer Idee genauso begeistert … vielleicht auch nicht … "Wissen wir nicht immer noch viel zu wenig voneinander? Welche Ziele jeder von uns hat und welche wir vielleicht gemeinsam erreichen wollen? …" Prisca lächelte ihn erwartungsvoll dabei an und pflückte sich eine Traube aus der Schale neben ihrer Liege, um sie sogleich zu verspeisen. Sicher sollte es kein einfaches Frage und Antwort Spiel werden, aber vielleicht würden sie so am einfachsten ihre gemeinsamen Interessen und Vorlieben entdecken.

    Ich geb hier auch mal meinen Senf dazu, da ich aus eben solchen Gründen bereits einmal eine SklavenID ins Elysio geschickt habe. ;)


    :dafuer: Ich stimme Serapio absolut zu. Diese sogennanten "Prestigekäufer", die gleich mal 5000 Sesterzen oder mehr auf alles bieten, sollten sich lieber gleich ganz auf das WISIM Angebot beschränken. Dann hätten auch "normal verdienende" SpielerInnen mal die Chance zum Zuge zu kommen . Nur allzu oft lassen eben diese Prestigekäufer ihre ersteigerten Sklaven auf weiter Flur alleine und demotivieren so vor allem Neueinsteiger die sich, im Vorfeld ihrer Anmeldung, viele Gedanken zu ihrer ID gemacht hatten.


    Da man ja im Anmeldeforum nicht unaufgefordert posten darf, fände ich persönlich einen Thread für sinnvoll, in dem quasi schon vor der Freischaltung Kontakt mit allen Spielern aufgenommen werden kann. Sozusagen ein "Gesucht - Gefunden" Thread in dem man persönliche Vorlieben abklären könnte. Ganz nach dem Motto: ... Bist du auch ein Einzeilen-Poster? ...Ja, aber nur alle drei Monate darfst du mal auf eine Antwort von mir hoffen ... ok, genau das was ich suche ... oder aber das andere Extrem: ... Ich poste gern drei Seiten und das dreimal täglich... wer noch? ... :D


    Zu Fhionas Anliegen:
    Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Jede(r) SpielerIn - egal ob Sklave oder nicht - sollte selbstverständlich immer frei und unabhänigig über seine ID entscheiden dürfen. Mit anderen Worten, wenn Fhiona einen Besitzerwechsel will, dann hat man das selbstverständlich auch seitens der SL und des "Herrn" entsprechend zu respektieren und zu berücksichtigen! SimON gibt es jedenfalls viele Gründe/Anlässe warum ein Sklave den Besitzer wechselt. Und das kann imo sowohl mit als auch ohne Zusitmmung des alten Herrn ausgesimmt werden.
    Ich hoffe jedenfalls ganz fest darauf, dass die Sklavin Fiona uns hier im Forum erhalten bleibt. :)



    Es ist schließlich nur ein Spiel! und das soll doch Allen Freude und Spass bereiten! Ich finde es immer schade, wenn ID´s so einfach sterben nur weil der/die SpielerIn dahinter frustiert aufgibt! Ständig nachrückende neue ID´s können doch auch nicht die Lösung dafür sein. Hinter jeder erschaffenen ID steckt letztendlich auch eine ganz bestimmte Idee und ein Gedanke .. und nur der alleine sollte meines Erachtens zählen.



    ..und abschließend von mir zu Landos Frage: ...weil eine historische römische Welt ganz ohne Sklaven und nur mit Peregrinis wohl ebenso unrealisitsch wäre wie Eine, in der es nur zufriedene und glückliche Sklaven gäbe ;)

    "Fhionn??", wiederholte Prisca zunächst ungläubig und fast schien es so, als weiche sie dabei einen Schritt zurück. Eine Sklavin! .. hier? um diese Zeit?... Welche Unverfrorenheit besaß dieses Ding? Alle Zweifel waren wie weggewischt. Der Name und der Klang der Stimme, die Prisca vernahm bestätigte ihre Befürchtung. Prisca stand Auge in Auge mit einer Sklavin. "Was fällt d ...", ir...ein begann Prisca zu schnauben, doch in der nächsten Sekunde brach sie ab und rieb sich mit den Fingern der linken Hand über das Gesicht. Nein...nein ..nein...nich jetzt, nicht hier ... warum nur hab ich nie meine Ruhe? .. Seufzend blickte Prisca sich um und fixierte darauf hin wieder Fhionn vor sich. "Fhionn also ist dein Name ...gut! meinen kennst du ja jetzt auch ... was machst du hier um diese Zeit? Hast du sonst nichts zu tun?", fuhr Prisca die andere Frau an, doch ihre Stimme wirkte weitaus weniger bedrohlich wie der Blick, mit dem sie die Sklavin bedachte. "Du bist noch nicht lange hier, oder? ... los antworte mir! ...", setzte Prisca ungeduldig nach, obwohl sie bereits an der Ausprache gemerkt hatte, dass diese Dienerin das Lateinische nicht sehr gut beherrschen konnte. "...Was machst du überhaupt hier um diese Zeit? ", fragte Prisca ohne Pause weiter nach, doch diesmal klang sie schon nicht mehr so streng. Es war wohl der erste Moment der Überraschung, der sie so gereizt reagieren ließ. Eigentlich war ihr im Augenblick so gar nicht nach Gesellschaft zumute. Andererseits war da die ewige Neugier, die in ihr steckte und schließlich hatte Prisca diese Sklavin hier noch nie zuvor gesehen. "Fhionn, nun rede schon .. woher stammst du und seit wann bist du hier?" Das waren vorerst die letzten Fragen, die Prisca im ruhigen Tonfall an das Mädchen richtete, bevor sie verstummte und ungeduldig auf eine Antwort wartete.

    Aaaah, endlich alleine! dachte sich zur selben Zeit und nur wenige Meter weiter auch Prisca. Und das war gut so, denn sie brauchte etwas Zeit für sich um über vieles nachzudenken... über ihre bevorstehende Verbindung, ihren Onkel, über Helenas Tat ... ja sogar über eine kleine Sklavin, die sie insgeheim lieb gewonnen hatte, wollte Prisca so spät noch nachdenken. Doch das konnte sie gerade heute in der villa nicht. Die Räume beengten sie und im ganzen Haus schwebte dieser unangenehme und undefinierbare Reinigungsgeruch, den die Putzaktion der Sklaven hinterlassen hatte.


    Langsam schritt Prisca den Kiesweg entlang und blickte hoch zum Firmament an dem die Sterne heute, angesichts des alles überstrahlenden Vollmondes, regelrecht verblassten. Unvermittelt wurde Prisca wieder an die eine Nacht erinnert. Damals in Germanien, kurz nachdem sie vom Tod ihrer Mutter erfahren hatte. Doch die Erinnerung daran schien schon in so weite Ferne gerrückt...viel zu weit!. Mit einem leisen Seufzer wischte Prisca diese Gedanken beiseite und zog dafür die Decke etwas fester um die Schultern. Endlich erreichte Prisca die Stelle an der die Bank stand, auf der sie - trotz der Kühle der Nacht - etwas verweilen wollte. Umso erstaunter war Prisca, gerade dort jemanden sitzend anzutreffen. "Helena? Du hier?... nein, oder? ...", fragte sie zunächst etwas unsicher, da sie trotz des hellen Mondes nur die Gestalt einer Frau wahrnehmen konnte. Spontan tippte sie zuerst auf ihre Cousine, aber ... Das ist doch nicht Helena?! Nur, wer sonst sollte um diese Zeit hier draußen sein? Duccia Clara oder Minerva vielleicht?. Von der Anwesenheit der beiden Frauen wusste Prisca und daher kam sie erst gar nicht auf die Idee, dass hier eventuelle eine Sklavin sitzen könnte. Also trat sie noch einen Schritt näher und musterte die Frau vor ihr auf der Bank genau. Deren Gesicht war ihr fremd und wirkte im fahlen Licht des Mondes doch irgendwie so vertraut. "Salve, ich bin Prisca. Mit wem hab ich denn das Vergnügen?", stellte sie sich vor und blieb abwartend stehen.

    Nicht schon wieder!! … Prisca musste sich kurz räuspern und setzte einen überraschten Gesichtsausdruck auf. "...hmm, wüste Dinge sagst du? …". Nachdenklich strich sie sich mit den Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nichts war heute perfekt, nicht einmal der Sitz ihrer Frisur. " … nicht dass ich wüsste …", fügte Prisca schnell mit spitzen Lippen und einem unschuldig wirkenden Augenaufschlag an ohne dabei rot zu werden. Gelogen wäre was anderes, doch insgeheim schwor sie sich das Wort meditrinalia ein für allemal aus ihrem Wortschatz zu streichen. Nächstes Jahr fahre ich an diesem Tag ganz weit weg, jawohl!


    "… und .. was .. genau erzählt .. man .. sich .. dann so .. ungenaues? …", fragte Prisca schließlich keck zurück und nippte kurz an ihrem Wein. Die Flucht nach vorne wäre wohl das Beste und ihre Neugier siegte dann doch. Oder besser ein anderes Thema aufgreifen? "… an der Porta Ostiensis? …ah! Von woher genau führt dich deine Reise denn nach Rom? … Aus einem ganz bestimmten Grund? … Du bleibst doch sicher länger hier? …" Falls nicht, musste der Einkaufsbummel eben vorverlegt werden … vielleicht sollte ich dieses Thema ja noch einmal ansprechen? … nein für heute ist´s genug, dachte sich Prisca und sah ihn lächelnd an.