Beiträge von Gaius Tiberius Andronicus

    "Was?", entfuhr es Andronicus. Tot? Eigentlich fühlte sich der Tiberier noch recht lebendig. Sollte das etwa ein Scherz sein. Er blickte auf die, auf dem Tisch liegende Liste und tatsächlich da stand sein Name, unter den Namen der Gefallenen! Andronicus sah aber auch den Namen des Centurios, Marcus Flavius Aristides, auf dieser Lieste und war schon drauf und dran eine dahin gehende Bemerkung zumachen, verkniff sie sich aber im letzten Moment.
    "Centurio, wer genau mich versetzt hat, kann ich dir leider nicht sagen. Ich nehme an einer der Stabsoffiziere." Er machte eine kleine Pause und blickte leicht beschämt zu Boden. "Das ... äh ... muss ich wohl vergessen haben. Zur Reiterei wurde ich jedenfalls von Tiberius Iulius Numerianuns, dem Kommandanten der Reiterei der Prima versetzt, Centurio"

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
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    Der Tiberier blickte den Centurio verwundert an und antwortete zögernd und daher ein klein wenig unsicher: "Centurio, nun ja eigentlich bin ich noch in der Ausbildungscenturia des Optios Sextus Saufeius Simplex, aber man hat mich auch deiner Einheit zugeteilt. In Zeugma war´s, das man mich versetzt hat." Schon langsam kamen ihm Zweifel ob er sich da bei der richtigen Einheit abmeldete. Vielleicht hätte er zu dem Menschenschinder Simplex gehen sollen? Sicher wusste Andronicus nur, dass er vergessen hatte die Medlung korrekt zubeenden. "Centurio!", ließ er daher verlautbaren.

    Schräg hinter seinem Decurio war der Eques Tiberius Andronicus zufinden. Nervös und auch ein "wenig" angstvoll blickte der Tiberier in die Richtung der Parther. Auch seinen Kameraden war die Anspannung duetlich anzumerken. Ob die leichte römische Reiterei einen Zusammenstoß mit den schweren Kataphrakten der Parther überleben konnte? Andronicus glaubte den Kommandanten der Reiterei zusehen können, war sich jedoch nicht sicher. Eigentlich musste er ihn ja auch nichts sehen, es reichte schließlich die Befehle zuvernehmen.

    Andronicus trat in das, im Vergleich zu dem Zelt seines Contuberniums, durchaus prunkvolle Zelt seines Centurios ein und nahm Haltung an. "Centurio, nein ich bin kein Bote. Ich bin gekommen um mich von deiner Einheit abzumelden. Man hat mich zur Reitereis versetzt, Centurio", gab er militärisch korrekt und so kurz gefasst wie nur möglich von sich.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
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    Mit ernster Miene verfolgte Andronicus Numerianuns´ Ansprache und rutschte nervös auf dem Rücken seines Pferdes, welches übrigens den Namen Pegasus trug, hin und her. Nachdem der Tribun mit seiner Ansprache fertig war, stießen der Tiberier und seine Kameraden ebendalls die Spatha gen Himmel und brüllten:
    "Roma Victrix!"
    Die erste Schlacht des Tiberiers stand bevor...

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
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    Andronicus hatte diese Nacht äußerst unruhig geschlafen, mehrmals war er aufgewacht, als ob der Tiberier geahnt hätte was bevor stand. Wie immer wurde er von den Cornicen geweckt. Nur diesmal nicht mehr bei seiner alten Einheit, der zweiten Centurie der zweiten Kohorte, sondern bei der ersten Turma der Legionsreiterei.
    Mit einem mulmigen Gefühl und in der vollständigen Rüstung eines Eques, erschien der Tiberier auf dem Platz. Vor, hinter und neben ihm seine Kameraden. Andronicus glaubte auch Numerianuns zusehen, war sich jedoch nicht ganz sicher...

    Andronicus ließ ein "Tribun, zu Befehl, Tribun" vernehmen, salutierte und trat dann schwungvoll ab. Vor dem Zelt war der Tiberier drauf und dran einen Freuenschei von sich zugeben. Doch er hielt sich im Zaum, schließlich konnte der Menschenschinder Simplex hier irgendwo herumlaufen. Gut gelaunt machte er sich auf den Weg zu dem Zelt seines Centurios: Marcus Flavius Aristides


    Dort angekommen nahm er vor den dort postierten Wachen Haltung an und meldete sich und sein Anliegen an: "Probatus Tiberius Andronicus. Ich will den Centurio Flavius sprechen."

    Andronicus folgte dem Decurio zum Zelt des Tribunen. Als er vor dem Iulier stand, nahm er Haltung an, salutierte und bergüßte ihn mit einem "Tribun". Erfreut vernahm der Tiberier, was er schon erwartete hatte. Nun hatte die Grundausbildung mit diesem Sadisten Saufeius Simplex endlich ein Ende.

    Andronicus wirbelte mit einem "Ja?" herum und erblickte den Decurio. Sofort nahm der Tiberius Haltung an und grüßte den Offizier mit einem "Decurio". Efreut vernahm er das Kommandant der Legionsreiterei ihn sprechen wollte. Das würde wohl bedeuten das die Grundausbildung endlich ein Ende haben würde. Der Tiberier nickte und folgte dem Decurio.

    Tiberius Andronicus hatte, wie wohl alle anderen Soldaten auch, eine mehr als anstrengender Nacht hinter sich. Zwar hatte er nicht in der Schlacht gekämpft, aber dennoch für einen Probatus war das Feuer löschen und Schutt wegrumen anstrengend genug. In seinem Contubernium gab es "nur" einen schwer verletzten Soldaten. Der Tiberier selbst hatte nur ein paar Kratzer davongetragen.

    Der Schlag des Optios tat dem Tiberier, vor allem dadurch das er unerwartet kam, ziemlich weh. Der Vitis traf ihn an der Schulter. Das würde einen ordentlichen Blauen Fleck geben. Natürlich glaubte er nicht das die Parther ihn nicht abstechen würden nur weil er ein Patrizier war, zumal die ja gar nicht wussten das er ein solcher war. Andronicus wollte schon ein "Optio, nein, Optio" loswerden, wurde jedoch von Simplex abgwürgt bevor er noch anfangen konnte.
    Anschließend bildete der junge Tiberier eine zweier- Gruppe mit einem Kollegen aus seinem Contubernium und stellte sich vor dem Pilum auf. Der Tiberier stach unermüdlich auf den Holzpfahl ein und versuchte gleichzeitig auf seine Deckung zu achten. Nur ein einziges Mal vernachlässigte er selbige so stark das sein Kamerad zustechen konnte. Dieses eine Mal traf sein Kollege ihn mit in die Seite und das nicht gerade schwach.
    Kurz darauf wechselten sie die Position und Andronicus war nun dran auf den Kameraden einzusestechen, so dies möglich. Auch sein Kamerad behielt die Deckung immer im Auge und ließ nur selten einen Angriff von Andronicus zu.

    Andronicus machte sich bereit und hob sein Scutum an. Er begab sich in die Grundstellung und ließ seine rechte Hand, mitsamt des Gladius leicht nach rechts schnellen, bis sein Arm fast ganz durchgestreckt war. Dann schnellte das Gladius ebenso schnell zurückschnellen. Immer nach vorne schauend zog er sich, durch das Scutum gedeckt, ein paar Schritte zurück.


    Der Tiberier begab sich erneut in die Grundstellung und stieß das Übungsgladius leicht links am Pilum vorbei. Jedoch nicht, weil es ihm nicht gelang gerade aus zu stechen sondern aufgrund des Befehls des Optios. Wieder stand der ückzug an, Andronicus schlich, mit dem Scutum bis zu den Augen hochgezogen, ein paar zurück.


    Andronicus konzentrierte sich erneut und stieß zu. Doch hatte es bis jetzt gut funktioniert, so klappte nun nichts mehr. Der Stoß ging nicht wie gewünscht nach oben, sondern einfach nur gerade aus. Verwirrt, ja regelrecht entsetzt betrachtete der Tiberier die Klinge einige Augneblicke bevor er sie zurück zog. Vollkommen verunsichert trat er nun den Rückzug an. Er trat auf einen, eigentlich kleinen, Ast und geriet ins stolpern. Nur mit Mühe konnte er sich auf zwei Beinen halten.


    Der Tiberier versuchte diese Enttäuschung einfach wegzusecken. Andronicus ging in die Grundstellung und ließ das Gladius genau auf das Pilum schnellen. Das Pilum bog sich ein wenig nach hinten und Andronicus zog das Gladius wieder blitzschnell zurück. Diesmal hatte es geklappt. Guter Dinge trat er nun den Rückzug an.


    Sim-Off:

    Ist hier noch jemand?

    Nachdem der optio mit seinen Ratschlägen geendet hatte, hob Andronicus erneut sein Scutum an, visierte seinen Gegner an und stieß das Gladius erneut mit voller Kraft an dem Scutum vorbei, in Bauchhöhe, nach vorne. Der Stich gelang, das Gladius traf sein Ziel. Doch im Gegensatz zu den vorherigen Übungen konzentrierte sich der Tiberier nun vor allem auf das zurückziehen des Schwertes. Noch im Augenblick des Aufeinandertreffens von Gladius Pilum, schnellte Andronicus´ Schwertarm zurück an seine rechte Seite. So übte der junge Miles weiter und weiter. Der Tiberier wechselte sowohl den Winkel in dem er auf das Pilum einstach, als auch die Höhe der Stiche ständig. Mit der Zeit gelang es Andronicus immer besser.

    Andronicus nahm sich eines der vielen Übungsgladi und stellte sich vor einem Pilum auf. Zuerst stocherte der Tiberier ein wenig in der Luft herum um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Dann wagte er sich an sein Pilum heran. Die ersten Versuche des Probatu verliefen nicht allzu gut. Es war gar nicht so einfach das dünne Pilum zu treffen. Doch nach mit der Zeit gelang es Andronicus immer besser. Er holte kurz aus und stieß das Gladius mit voller Kraft nach vorner, Richtung Pilum. Manchmal, wenn der Tiberier richtig gut getroffen hatte, bog sich sein Pilum ein paar Centimeter nach hinten. Mit einer Metallklinge hätte er das Pilum womöglich durchbohrt.

    Von den Signalen der Cornicen geweckt, rappelte isch Andronicus von seinem Scutum auf und spähte beim Eingang ihres Zeltes heraus um sich zu vergewissern was los war (halbverschlafen wie der Tiberier war glaubte er immer noch an einen bösen Scherz beziehungsweise eine Übung). Als Andronicus dann brennende Zelte sah gefror ihm das Blut in den Adern, gleichzeitig wurde er aber auch hellwach. Eilig machte der Tiberier kert und legte seine Waffen an. Dann folgte er dem Centurio Flavius Richtung Intervallum.
    Doch auf dem halben Weg wurde er von einem Befehl gestoppt: die Probati wurden zum löschen abkommandiert! Darüber war Andronicus überhaupt nicht begeistert denn: hätte er Brände löschen wollen wäre er schließlich zu den Vigiles gegangen und nicht zur Prima. Sollten doch die Sklaven der Stabsoffiziere und die Prätorianer die Feuer löschen. Doch wenn ihm dieser Sadist von Ausbilder etwas beigebracht hatte dann den Befehlen seiner Vorgesetzten zu gehorchen. Wiederwillig nahm er sich einen Packen Löschdecken und begab sich zu den Brandherden. Die kleinsten Bränder löschte er einfach, indem er mit seinen Caligae auf die Feuerchen drauf trat. Die mittleren Brände erstickte der Tiberier mit den Löschdecken. Auf die größten Brände, von denen ganze Zelte betroffen waren kippten er und seine "Mit- Vigiles" ein paar Ladungen Sand. Wasser benutzte, soweit Andronicus das überblicken konnte keiner. In dieser Steinwüste wäre es auch eine wahre Verschwendung und würde sicherlich mit ein mal Auspeitschen belohnt werden.
    Langsam wurden auch die Brandpfeile der Parther weniger. Der entstandene Schaden hielt sich, nach der Einschätzung des Tiberiers in Grenzen. Von den Zelten der Prima waren "bloß" ein paar Mannschaftszelte sowie das Zelt irgendeines Tribuns den Andronicus nicht kannte. Das Contubernium des Tiberiers hatte es, den Göttern sei dank, nicht erwischt!
    Was den Ausgang des Gefechts vor den Toren des Lagers betraf, so machte sich Andronicus keine Sorgen. Rom hatte, bis jetzt, noch immer gewonnen. Und wenn nicht in dieser dann in der nächsten Schlacht.