Beiträge von Gaius Tiberius Andronicus

    Tiberius Andronicus nahm die Bemerkung des Optio über die Parthischen Späher die angeblichen hinter dem nächsten Hügel lauern sollten nicht ernst. Genauso wie er die Beleidigungen des Optios nicht mehr ernst nahm.
    Der Tiberier legte das Scutum erleichtert neben sich und begab sich in die entsprechende Stellung. In Gedanken zählte er mit: "I-II-III", weiter kam er nicht. Fast wollte Andronicus mit den Liegestütz aufhören und dann die Fragen des Optios beantworten. Doch dann kam im die Stubenkontrolle in Erinnerung. Also machte er weiter, sammelte seine Gedanken zum Thema Gladius und antwortete dann: "Optio, das Gladius ist eine Stichwaffe. Es kommt im engen Formationskampf zum Einsatz, Optio" Fast hätte Andronicus auch noch von der Spatha berichtet, doch dann fiel ihm ein das man bei díesem Sadisten ebenso mehr Liegestütz machen musste, wie wenn man zu wenig gesagt hätte. Nachdem er geendet hatte waren auch seine XX Liegestütz absolviert. Aufzustehen wagte e jedoch nicht, aus eigener Erfahrung.

    Andronicus starrte den Optio ungläubig an. Wollte sie der Optio jetzt reinlegen, oder war es sein Ernts? Unsicher schaute der Tiberier zu seinen Kameraden. Als dann die ersten gingen und der Optio sie nicht anbrüllte, ging auch Andronicus, sehr erschöpft aber dennoch erleichtert von dem "Exerzierplatz".
    Als es nach einem besonder sanstrengenden Marschtag wieder zur Grundausbildung ging, war der Tiberier bereits vor dem Beginn erschöpft. Die sengende Hitze hatte zu dem langen Marsch ihr übriges getan. Doch für Andronicus gab es kein aufgeben denn: erstens hätte sein Bruder ihm das vermutlich nie verziehen und zweitens wäre er wohl auch beim Rest der Familie unten durch. Er hörte schon irgendwelche Stimmen sagen: "Wenn er nicht mal das schafft..."
    Also trat er mirt seinen Leidensgenossen auf dem heutigen Exerzierplatz an und wartete auf Befehle. Die Beleidigungen des Menschenschinders Saufeius Simplex ignorierte er einfach. Was sollte er auch sonst tun. Dann ließ der Optio vernehmen was für Qualen heute dran waren. Mit Laufen fing da ja schon mal gut an. Einmal mehr wuchtete der Tiberier das überschwere Weidenscutum hoch und begann zu laufen. Nach der ersten Runde lief ihm der Schweiß schon in Strömen herab. Die zweite Runde sollte für Andronicus erst recht zur Qual werden. Die Sonne brannte auf ihn herab, das Scutum lastete auf seiner linken Schulter und seine Kehle begann langsam, aber sicher auszutrocknen. Der Tiberier rannte am Ende des Feldes und wunderte sich das seine Kameraden noch so gut in Schuss waren. Hatten die etwa von der heutigen Grundausbildung gewusst und sich entsprechend mit Wasser "vollaufen" lassen?
    Als der Tiberier dann endlich wieder vor dem Optio zu stehen kam musste er sich in das Scutum krallen um nicht einfach umzukippen. Heftig keuchend satnd er nun da.

    Irgendwo her kannte der Tiberier diese Germanen. Oder waren es Gallier? Eigentlich war es Andronicus egal ob das nun Gallier oder Germanen waren ihn interessierte nur woher diese Soldaten kannte.
    Dann fiel es ihm ein. Er hatte diese Gallier bei dem Zelt seines Bruders gesehen, vielleicht waren sie so zu sagen seine Leibwache.
    Als dann einer dieser sonderbaren Gestalten seinen Becher erhob und losgrölte, stimmte Andronicus mit ein und brüllte:
    "Auf die Prima"
    Auf den "Rat" des Artoriers hin wollte der Tiberier schon fast salutieren, ein "Optio, ja, Optio" loswerden und gehen. Doch dann fiel ihm ein das der Optio ja gar nicht sein Vorgesetzter war, sondern in einer anderen Einheit stationiert war. Also warf er dem Artorier ein "Vale" nach und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher. Von den sich verabschiedenden verabschiedete sich der Tiberier nicht, das war seine Rache für das "Patrizierpack". Dann trank er seinen Becher zur gänze aus. Kurz danach brach auch der Tiberier auf. Er verabschiedete sich von dem Decimer, stattete den Latrinen noch einen Besuch ab und verließ dann ebenfalls die Taverna in Richtung dem großen Heerlager.

    Mit dem entsetlichen schweren Scutum in der Hand, setzte sich der Tiberier wieder einmal in Bewegung. Andronicus mobilisierte seine letzten Kräfte und versuchte diese Runde so schnell wie nur möglich hinter sich zu bringen. Als er dann vollkommen erschöpft wieder zum stehen kam, reihte er sich in die zweite Reihe ein und konzentrierte sich noch einmal. Verbissen holte der Tiberier aus und schleuderte den Wurfspeer über die erste Reihe und noch ungefähr dreißig Schritte weiter. Dann nahm er die Speere von hinten entgegen, reichte einen nach vorne und bereitete sich auf die zweite Salve vor. Als das Kommando ertönte warf er seinen Speer erneut. Andronicus´ Pilum flog in etwa vierzig Schritte. Er hatte also seinen eigenen Rekord gebrochen.

    Der Tiberier hörte dem Optio aufmerksam zu, schließlich wollte er keine Fehler machen. Das Pilum in der einen Hand, das Scutum in der anderen glaubte er gleich zusammen zu brechen. Vor allem durch das vorherige hin und her laufen, war Andronicus ziemlich erschöpft. Pilum- werfen an sich war ja nicht schwer, aber mit dem Scutum in der Hand schon um ein vielfaches schwerer.
    Andronicus hob seinen Speer, verlagerte sein Gewicht nach hinten und schleuderte den Speer über sein Scutum hinaus in die Parthische Steinwüste. Hatte der Tiberier vorher etwa fünfundreißig Schritte weit geworfen, so kam sein Pilum in der Schlachtformation gerade mal fünfundzwanzig Schritte weit. Bei er zweiten Salve gelang es dem Tiberier weit aus besser: Das Pilum flog in einem schönen Bogen dreißig Schritte weit.

    Tiberius Andronicus hatte sich sowohl mit Wein als auch mit Worten zurück gehalten. Jedoch musste der Tiberier grinsen als der Prätorianer sich mit dem Wirten anlegte.
    Die Runde begann sich aufzulösen. Sparsus und Licinus waren schon weg. Jetzt waren nur noch die Prätorianer, Serapio, Imperiosus und Andronicus anwesend. "Ich bleibe", sagte der Tiberier auf die Frage des Decimers grinsend.

    Tiberius Andronicus glaubte nicht recht zu hören. Dieser Sadist gönnte ihnen eine Pause. Das musste ein Traum sein. Doch durch das Brüllen des Optios wurden die Probati jäh aus ihrem Traum gerissen.
    Nach den Ausführungen des Optios brüllten die Probati wie aus einem Munde: "Optio, ja, Optio"
    Andronicus wuchtete das Scutum erneut in die Höhe und hielt es so eng wie möglich an das Scutum seines Nebenmanns. Das Pilum in der Hand wartete der Tiberier, welche Qualen sich der Optio als nächstes für sie ausgedacht hatte.

    Der Tiberier war froh das die Nachtwache endlich vorbei war und er jetzt, mit etwas Glück noch ein paar Stunden schlafen konnte.
    Andronicus verabschiedete sich von dem Artorier noch mit einem "Vale". Der Ablöse warf er ebenfalls ein Vale hinterherr. Dann begab er sich zur Latrine und anschließend in das Zelt seines Contuberniums um noch zu schlafen.

    "Tribunus", verabschiedete sich Andronicus von dem Tribun.
    Der Tiberier konnte immer noch kaum glauben, was eben passierte. Diese verfluchte Grundausbildung, würde für ihn bald ein Ende haben!
    Jedoch bald, nicht sofort: Andronicus, versuchte das Pilum sozu werfen wie es ihnen der Optio gezeigt hatte. Der Tiberier holte weit, aber nicht zu weit, aus und schleuderte das Pilum mit voller Kraft, etwa 35 Schritt weit. Also über die Linie!
    Doch beim zurück rennen stolperte er üer einen Stein und kam so unglücklicherweise als letzter an und musste fünf Kniebeugen machen.
    Bei den weiteren Pilawürfen warf der Tiberier seinen Wurfspeer immer wieder über die Linie. Wenn auch manchmal nur wenige Schritte darüber. Auch die Kniebeugen des Andronicus hielten sich in Grenzen.

    "Tribunus, Entschuldigung, Tribunus", entschuldigte er sich militärisch.
    Dann glaubte er sich verhört zu haben. Zur Reiterei? Nicht das der Tiberier etwas dagegen hätte, er fragte sich nur woher der Tribun wusste das Andronicus gut reiten konnte. Dann kam ihm die Erleuchtung: Vitamalacus musste Numerianuns diese Information gesteckt haben. "Tribun, ich würde gerne zur Legionsreiterei gehen, Tribun.", entgegnete er dem Kommandanten strahlend.

    Verwirrt blickte der Tiberier auf. Hatte er da seinen Namen gehört?
    Andronicus wollte schon fast fragen welcher Tribun ihn sprechen wollte, doch dann erinnerte er sich wieder daran, den Kommandanten der Legionsreiterei gesehen zu haben. Zögernd und daher wortlos trat Andronicus vor und wartete was man ihm zu sagen hatte.

    Endlich Wasser! Gierig trank der Tiberier, das Gold der Wüste.
    Ein Glück das da auch noch dieser andere Optio war, sonst hätte diese Bestie die Probati, vermutlich verdursten lassen.
    Kaum hatten sie zu Ende getrunken, brüllte Simplex auch schon wieder los. Von einem Wasserschal sprach er. Wasserschal? Vielleicht meinte er Wasserschlauch. Wenn auch in Simplex Wasserschlauch vermutlich kein Wasser sondern Wein war. Naja war auch egal, also trat Andronicus in einer Linie an und hob vorsichtig sein Pilum, schließlich wollte er Parther und nicht seine Kameraden treffen. Der Tiberier machte sich fertig, holte weit aus und warf. Das Pilum flog gerade, aber nicht sonderlich weit. Jedoch warfen die Kameraden auch nicht weiter. Anschließend lief Andronicus nach vorne um sein Pilum zu holen und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dort stellten sich alle wieder in einer Linie auf.

    Der Tiberier war erfreut, das dieser Prätorianer verloren hatte. Jedoch war er klug genug, dies nicht übermäßig zu zeigen. Bei der Gelegenheit, überprüfte der Tiberier seinen Geldbeutel. Der großteil seines Vermögens, also die Einkünfte aus seinen Betrieben und die Einkünfte aus seinen Ländereien, lagen in Rom. Jedoch hatte er, bevor er zur Legion ging einiges zusammengespart und glücklicherweise auch mitgenommen.
    Als Serapio von Gerüchten über die Parther sprach, musste der Tiberier lachen. Er hielt die Gerüchte alle für übertrieben. Die Parther mochten zwar nicht so zivilisiert sein wie die Römer, aber richtige Menschen waren sie alle mal. Einzig und allein das Häuten hielt er für möglich.
    Der Tiberier hatte jedoch keine Lust über Gerüchte zu reden, sie waren doch keine Tratschtanten. "Lasst uns weiter würfeln", sagte er daher. "und dem Prätorianer das Geld abknöpfen", dachte er sich. Um mit gutem Beispiel voran zu gehen nahm er die Würfel und würfelte eine I und eine IV"Na, mmerhin" und hoffte das irgendeiner weniger würfeln würde.

    "Ja, das meine ich ernst", bestätigte er das zuvor gesagte noch einmal. Auch der Tiberier wusste nicht recht was er noch sagen sollte, da kam ihm der Weinschlauch mehr als gelegen. Andronicus erwiderte den Spruch des Decimers und nahm einen herzhaften Schluck aus dem Weinschlauch. Wer wusste wann sie wieder Wein bekommen würden, vielleicht auch nie mehr

    Das angfängliche Entsetzen des Tiberiers, wandelte sich in Zorn. Zorn gegen den verdammten Aurelier und den Prätorianer. Er war schließlich nicht in die Taverne gekommen um sich beleidigen zu lassen.
    Doch da, den Göttern sei Dank, keiner seiner Kameraden auf die letzte Bemerkung des Caeciliers reagierte, versuchte er diese zu vergessen und sich aufs Würfeln zu konzentrieren. Er nahm den Becher, welchen Sparsus soeben abgestellt hatte und würfelte. Heraus kamen eine V und eine I. Zum Glück, jedoch hatte der Prätorianer weniger gewürfelt also würde er dieses mal nicht zahlen müssen.

    Andronicus sah den Decimer vertändnislos an. Rostra? Wovon sprach der Kerl überhaupt? Vielleicht hatte er einfach nur zu viel Wein getrunken. Der Tonfall Serapios ließ jedoch darauf schließen das diese Aussage nicht gerade freundlich gemeint. Gereizt antwortete er daher: "Rostra? Wer sagt denn, das ich dahin will? Aber vielleicht hast du mich falsch verstanden. Ich meinte das eine militärische Laufbahn in den Mannschaftsdienstgraden heutzutage untypisch für Patrizier ist." Der Tiberier hatte eigentlich keine Lust jetzt mit einem Kameraden Streit anzufangen, aber wenn dieser unbedingt wollte, könnte er das auch haben. Jedoch wollte er diesen keinesfalls provozieren also sprach er versöhnend: "Ach ich verstehe das ganze eigentlich gar nicht. Patrizier, Plebejer, wo ist da denn der unterschied? Ich jedenfalls suche mir meine Freunde nicht nach Kriterien wie Patrzier oder Plebejer aus." Diese Worte waren nicht etwa nur dahin gesagt sondern zweifellos ernst gemeint.

    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ...


    "Hm. Naja ich gebe ja zu das, das nicht der "typische" Karriereweg für einen Patrizier ist, aber in meiner Familia ist das eigentlich nichts ungwöhnliches. Mein Bruder hat schließlich auch als Probatus angefangen und sich bis zum Centurio heraufgedient. Ein entfernter Onkel von mir war auch Centurio. Außerdem, wenn alle Patrizier, typische Patrizier wären wäre es doch langweilig, oder?", sagte er leicht grinsend aber immer noch nachdenklich. Dabei dachte er nach, ob seine Verwandten typische Patrizier waren. Durus auf jeden Fall, der würde vermutlich nicht mal mit einem Plebejer am selben Tisch essen. Bei Iuvenalis war das schon anders, immerhin wr der ja auch mal in den Legionen ds Imperators und das nicht als senatorischer Tribun.

    Auch der Tiberier blickte besorgt zu Serapio, den hatte es wohl schwer erwischt. Andronicus Wut gegen diesen Menschenschinder(Simplex) wurde noch einmal größer und er schmiss ihm erneut griechische Flüche entgegen, jedoch in Gedanken.
    Dann nahm er sich wie Befohlen Pilum aus der Schachtel und wartete was dieser Sklaventreiber als nächste für Qualen für sie hatte.