Noch immer lächelnd nahm ich Platz. Den neuen Legionspraefecten hatte ich ja bereits kennengelernt und da er kein allzu unangenehmer Mann zu sein schien, machte ich mir auch nicht die Mühe nach einer Ausrede für ein Nichterscheien zu suchen. Ausserdem bot sich so ja auch die Gelegenheit die Gattin des Mannes kennenzulernen und soetwas war meist recht interessant.
Ich werde versuchen es einzurichten.
erwiderte ich daher.
Und da wir gerade beim Thema sind. Ich habe für die Iden des Novembers*, also den Tag des Epulum Iovis ein paar Bekannte zu einem kleinen Essen eingeladen. Auch da sich die derzeitige Prytanie langsam dem Ende zuneigt, wenn du verstehst.
Ich ging davon aus, dass er verstand, denn ich war nicht geneigt Worte wie Wahlwerbung in den Mund zu nehmen.
Falls du an jenem Abend etwas Zeit hast, würde ich mich freuen, wenn du uns Gesellschaft leisten würdest. Es handelt sich zwar mehrheitlich um Hellenen, aber es wird sicherlich ein interessanter Abend.
Ich setzte mich etwas bequemer hin.
Was während deiner Abwesenheit passiert ist, ist nicht viel. Die Stadt ist noch immer die selbe und auch die Alexandriner haben sich nicht verändert. Im Prytaneion läuft es bisher für mich ganz gut und wenn man von einigen Schädlingen absieht, die das Getreide im Delta verzehren, gibt es aus meinem Amtsbereich auch nichts zu beklagen.
Die kleinen Gezänke zwischen dem Agoranomos und meinem politischen Verbündeten waren meiner Meinung nach keiner Erwähnung wert und so sprach ich auch nicht darüber.
Ich habe übrigens beschlossen mich auf der nächsten Volksversammlung erneut für ein Amt zur Verfügung zu stellen.
Es war eine Feststellung, eine Tatsache die ich ihm mitteilte, ohne von ihm einen grossen Kommentar oder gar eine Erlaubnis zu erwarten. Ersteres konnte er ruhig anbringen, für letzteres fehlte ihm allerdings jegliche Autorität mir gegenüber, denn zum einen war ich fast doppelt so alt wie er und zum anderen war ich, hier in Alexandria mehr denn je, eine freie Frau und ohne jeglichen männlichen Vormund. Und nur weil ich in seinem Haus lebte, würde ich sicherlich nicht zu seiner unterwürfigen Sklavin.
Sim-Off:*Ich hoffe, dass sich der Termin nicht mit deinen Plänen überschneidet