Beiträge von Iunia Urgulania

    Zu dieser Zeit des Jahres waren die Getreidespeicher, deren Inhalt für die Verschiffung nach Rom bestimmt war, noch sehr gut gefüllt, lag die Ernte doch erst knapp drei Monate zurück und selbst eine Stadt wie Rom konnte die gesamten Erträge des Deltas nicht so schnell aufbrauchen. Die Erträge aus Oberägypten würden erst in den kommenden Wochen eintreffen und dann die Bedürfnisse Roms in der ersten Hälfte des kommenden Jahres befriedigen.
    Natürlich lag nicht das gesamte Getreide hier in den Speichern, sondern es gab noch weitere, kleinere, Speicher die der Deckung der alexandrinischen Bedürfnisse dienten und über die Stadt verteilt waren.


    Mit meinem neuen Schreiber im Schlepptau kam ich von der Agora über den Meson Pedion zu den Speichern.
    Was weisst du über das Getreide, dass hier lagert?
    fragte ich, wohlwissend, dass es eine sehr allgemeine und für auswärtige Menschen sicherlich auch schwierig zu beantwortende Frage war.

    Ich bedachte Zopyrus mit einem Lächeln, als ich aus meinem Raum herauskam und sah, dass seine Lektüre auf dem Kopf stand. Ich informierte ihn, dass ich mit seinem neuen Kollegen zu den den Getreidespeichern gehen würde ging dann auf den wartenden Thimótheos zu.
    Lass uns gehen.
    sagte ich, trat hinaus auf die Agora und lenkte meine Schritte zum Meson Pedion, auf dem es nicht allzuweit war bis zu den GETREIDESPEICHERN.

    Ich nickte leicht.
    Dreißig sind in Ordnung. Und du kommst gerade richtig, denn ich bin auf dem Weg zu den großen Getreidespeichern. Dahin kannst du mich direkt begleiten.
    Das erleichterte mir meine Arbeit ganz ungemein, denn so konnte ich mich voll auf die Inspektion kümmern und er konnte die Schreibarbeit dabei erledigen.




    Sim-Off:

    Bestätige mal im CONTROL PANEL deine Einstellung.

    Ich musterte mein Gegenüber einen kurzen Moment lang. Sicherlich könnte man mit ihm auch Geld verdienen, wenn man ihn als Lustknaben einsetzen würde, doch vermutlich müsste man ihn dafür zuerst versklaven oder zumindest verschleppen und das waren ja leider nicht ganz legale Mittel. Ich musste kurz schmunzeln bei der Vorstellung ihn in einer kleinen Zelle anzuketten und an reiche Griechen und Griechinnen zu vermieten.
    Und welche Qualifikationen hast du vorzuweisen?

    Allzulange brauchte der junge Mann gar nicht mehr zu warten, denn nach meinem Mittagessen kehrte ich recht bald zu meinem Arbeitsplatz zurück. Eigentlich hatte ich vor gehabt direkt von der Taverna aus zu den Getreidespeichern aufzubrechen, doch hatte ich vergessen die Tabula mit meinen Notizen mitzunehmen und so musste ich zwangsweise erst zurückkommen.
    Ich sah den Wartenden und lächelte im Vorbeigehen, denn schliesslich war jeder Bürger Alexandrias auch ein potentieller Wähler bei der nächsten Ekklesia. Als ich an Zopyrus' Tisch vorbei und in meinen Arbeitsraum hinein gehen wollte, hielt mich mein greiser Schreiber auf und informierte mich flüsternd über das Anliegen des Wartenden.
    Ich schaute erst Zopyrus und dann den Wartenden an, dem ich mit einem Wink zu verstehen gab mir nach hinten zu folgen.
    Ich ging zu meinem Tisch um dort meine Tabula an mich zu nehmen und wandte mich dann dem jungen Mann zu, der nach mir den Raum betrat.

    Zopyrus sagte mir, du suchst Arbeit als Schreiber.
    Es war keine Frage, sondern lediglich eine Feststellung auf die ich nun eine Erwiderung und Antwort erwartete.

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    Zopyrus, der mal wieder vor allem nach aussen hin beschäftigt wirkte ohne dabei wirklich etwas zu tun, zuckte leicht zusammen, als er angesprochen wurde. Er blickte den jungen Mann an und musterte ihn einen Moment lang, ehe er etwas sagen konnte.
    Die Herrin ist gerade nicht da, sie wird aber sicherlich bald zurückkehren, wenn du solange warten möchtest.
    sagte der alte Mann und deutete auf zwei Stühle die an der Wand standen und offenbar eine Art Wartebereich darstellten.

    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    "Aber auf die Dienste dieses Hauses werde ich bestimmt noch zurückkommen.
    Chaire."
    verabschiedete er sich und schritt zügig hinaus, wo er sich auf den Weg zur Agora machte.


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    Archidameia konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, als der junge Mann das Haus verlassen hatte. Sie zweifelte daran, dass er allzubald wieder kommen würde.
    Doch das war nicht ihre Sache, denn sie musste sich um das Geschäft kümmern. Daher ging sie, noch immer schmunzelnd, zurück in das Officium.





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    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    "Wie du dir sicherlich denken kannst, strebe ich keine Anstellung als Dienstleister...körperlicher Annehmlichkeiten an. Ich möchte mich vielmehr als Schreiber anbieten. Deine Herrin kann sicherlich einen zuverlässigen Angestellten an ihrer Seite gebrauchen.
    Meine Qualifikationen beinhalten die Beherrschung von Koiné, dem Attischen, dem Lateinischen und des hebräischen in Wort und Schrift. Außerdem kenne ich sowohl das griechische, das römische und das ägyptische Gewichts- und Maßsystem und besitze ein gutes Organisationstalent."


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    Und sie lächelte noch immer, auch wenn es ihr in diesem Moment ein ganz klein Wenig schwer fiel.
    Das sind in der Tat durchaus vorteilhafte Qualifikationen, hier wärst du damit allerdings ein wenig fehl am Platz. Weder unsere Frauen, noch unsere Kunden müssen vermessen oder gewogen werden.
    Vielleicht solltest du zur Agora gehen. Dort wirst du Iunia Urgulania in ihren Arbeitsräumen finden. Ich denke in ihrem Amt als Eutheniarchos wird sie dich eher brauchen können.





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    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    "Chaire gute Frau, mein Name ist Thimótheos Bantotakis. Du hast es erfasst. Ich bin erst seit gestern in Alexandria, habe mir allerdings vom Wirt des kapeleion archaon sagen lassen, dass dieses Haus einen äußerst guten Ruf habe. Ich bringe natürlich einige Qualifikationen mit und habe bereits Erfahrung in organisatorischen und geschäftlichen Dingen."


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    Archidameia lächelte weiterhin, schliesslich war Freundlichkeit der erste Schritt dazu, junge Männer zu willigen Puppen zu machen. Das wusste sie genauso gut, wie jede der Frauen die in diese Betrieb arbeiteten. Was sie noch nicht wusste war, mit was für einem Mann sie es hier zu tun hatte, und warum er Arbeit in einem Bordell suchte, denn wie ein Lustknabe wirkte er auf sie nicht.
    Nun, Thimótheos Bantotakis, dann sage mir, welche Qualifikationen du mit bringst, die dich für eine Arbeit hier in unserem Geschäft qualifizieren?





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    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    "Nein Mann, versteh mich nicht falsch! Ich habe nicht...noch nicht vor, die Dienste dieses Hauses in Anspruch zu nehmen. Ich bin aus geschäftlichen Gründen hier. Ich suche Arbeit."


    Der Sklave nickte. So einer war das also.
    Warte hier. sagte er und verschwand durch eine Tür in das angrenzende Officium.
    Wenige Augenblicke später kehrte er, in Begleitung einer älteren Dame zurück. Diese lächelte leicht und musterte den jungen Mann.


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    Chaire. Ich bin Archidameia, die Verwalterin dieses Hauses. Du bist auf der Suche nach Arbeit? fragte sie freundlich.





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    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    Timos lächelte verlegen. "Nein, tut mir leid. Einen Termin habe ich nicht. Ich dachte, sie hätte womöglich einen Augenblick Zeit..."
    Natürlich dachte er nicht darüber nach, dass seine Worte eindeutig zweideutig ausgelegt werden konnten.


    Was sich manche Männer doch dachten. Der Sklave schüttelte innerlich den Kopf.
    Die Dame ist derzeit nicht im Haus. Worum geht es denn? Vielleicht kann eine andere unserer Damen dir 'behilflich' sein.
    Für den Sklaven war es ganz augenscheinlich, dass der Mann vor ihm die exklusiven Dienste der Herrin oder einer der gehobeneren Frauen nicht würde bezahlen können.

    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    Es war später Mittag, als Timos das porneion betrat. Dort fand er einen Empfangssklaven vor, den er freundliche grüßte.
    "Chaire. Mein Name ist Thimótheos Bantotakis. Dieses Haus gehört Iunia Urgulania, richtig? Ist sie zugegen?"


    Der Empfangssklave, eigentlich nicht unbedingt jemand, der freiwillig zu viele Informationen von sich gab, war gewohnt freundlich: Ja, dieses Haus gehört der Dame Iunia. Hast du einen Termin bei ihr?
    Es war äusserst selten, dass die Dame des Hauses tatsächlich Termin mit Kunden hatte, denn sie war äusserst wählerisch was ihre Kunden anging und ihren Preis konnten sich nicht allzuviele Männer in Alexandria leisten.

    Zitat

    Original von Mithridates Castor
    "Ich denke, ich habe genug gesehen. Die Ergebnisse der Betriebsprüfung werden dann ohnehin schriftlich zugestellt."
    Er streckte sich auf seinem Stuhl und nahm wieder eine aufrechte Körperhaltung ein. "Wenn die ewige Prüferei doch nicht immer zu solch großen Verspannungen führen würde", sagte er scheinbar ohne Adressaten vor sich hin.


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    Dann hoffe ich doch, dass wir die Ergebnisse nicht fürchten müssen. sagte sie und war sich ziemlich sicher, dass das Ergebnis nicht negativ ausfallen würde.
    Archidameia, die die ganze Zeit über neben ihm gestanden und ihn beobachtet hatte, verstand natürlich die kleine 'Andeutung'.
    Wenn du noch etwas Zeit vor deinem nächsten Termin hast, könnten unsere Damen sicherlich für ein wenig Entspannung sorgen.
    Sie wartete gar nicht erst ab, ob er antworten sollte, sondern hob ein kleines Glöckchen, das auf dem Tisch stand, an und klingelte kurz, woraufhin Artemisia und Harmonia das Officium betraten und sich lächelnd vor dem Tisch aufstellten.
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    Beide waren in Gewänder gehüllt, deren Stoff so fein und dünn war, dass die Farben ihrer Körper hindurchschimmerten und nur die wirklich 'teuren' Stellen der Körper im Verborgenen lagen.






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    Wie du wünschst. sagte sie und nickte. Auch wenn ihr Gegenüber augenscheinlich ganz ruhig blieb, war Archidameia schon zu lange in diesem Gewerbe tätig um nicht die unscheinbaren Zeichen einer gewissen Erregung zu erkennen. Sie selbst war zwar schon länger nicht mehr selbst aktiv tätig gewesen, aber in ihrer Jugend zählte sie einst zu den begehrtesten Begleiterinnen der Polis.
    Falls du Fragen zu irgendwelchen Einträgen hast, bin ich natürlich gerne zu den notwendigen Erklärungen bereit.






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    Archidameia deutete auf die Tür, aus der sie zuvor gekommen war und führte die Männer durch diese in das Officium, wo sie dem Anführer der Gruppe einen Sitzplatz an ihrem grosszügigen Schreibtisch anbot.
    Sie selbst machte sich daran die geforderten Geschäftsbücher herauszulegen. Gleichzeitig fragte sie noch:Darf ich dir und deinen Männern etwas anbieten? Eine Erfrischung vielleicht?
    Das das für die Männer auch eine kurze kostenlose Inanspruchnahme 'anderer' Dienste beinhalten konnte, war vermutlich jedem Anwesenden klar.
    Wir haben hier sowohl freie Angestellte als auch unfreie. Wobei die unfreien in der Überzahl sind und die freien ihre Arbeit hier aus freien Stücken und bei guter Bezahlung verrichten.




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    Nachdem ich es dann endlich geschafft hatte mich durch alle Papyri durchzuarbeiten und mir einen Überblick zu verschaffen, legte ich die Papyri auf die Seite und atmete tief durch. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass es um die Mittagszeit sein musste und da sich mein Magen mittlerweile meldete, beschloss ich eine Pause einzulegen um in einer nahegelegenen Taverne etwas zu essen.
    Ich erhob mich und verliess meinen Arbeitsraum, dessen Tür ich verschloss. Ich informierte Zopyrus, dass ich eine Weile nicht hier war und machte mich dann auch den Weg.

    Als wir es endlich geschafft hatten alle Anweisungen niederzuschreiben entliess ich Zopyrus, damit er sich darum kümmern konnte, dass alle Anweisungen die Händler rechtzeitig erreichten.
    Ich selbst blieb noch eine Weile in dem Sessel sitzen und beobachtete das Plätschern des Wassers im Impluvium während ich meine Gedanken ein Wenig schweifen liess.
    Wie war ich eigentlich in diese Situation gekommen? Ich war damals nach Alexandria gegangen weil meine Existenz in Italia zerstört war und ich dort nicht mehr Fuss fassen konnte. Doch eigentlich wollte ich hier nie lange bleiben, bis meine Familie hier auftauchte und ich in dieses Haus zog. Ich schaute mich im Atrium um. Und obwohl meine Familie hier war, kam es mir vor als wäre ich hier allein. Längere Zeit hatte ich schon kein Familienmitglied mehr gesehen. Lucius war meist in Nikopolis und kam meist sehr spät nach Hause während Marcus Nikopolis so gut wie nie verlassen konnte. Varilia war irgendwo in der Provinz unterwegs und hatte schon lange nichts mehr von sich hören lassen und Axilla war zwar im Haus, aber zu sehen bekommen hatte ich sie auch länger nicht mehr, da sie sich meist in ihrem Raum oder irgendwo in der Stadt aufhielt.
    Ein klein Bisschen traurig war ich schon. Sonst wäre ich vermutlich auch nicht auf die Idee gekommen mich wählen zu lassen.
    Ich seufzte leise.