Beiträge von Iunia Urgulania

    Ich nahm bei Varilia Platz und schaute mir die beiden noch einmal genau am. Man konnte nicht pauschal sagen, dass sie Ähnlichkeit mit dem Mann, dessen Kinder zu sein sie behaupteten, hatten, doch war es auch schon sehr lange her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    Wir sollten die beiden in dieser Angelegenheit zuerst einmal zu Wort kommen lassen.
    beschloss ich, denn ich war mir absolut nicht sicher, was in dieser Sache die wirklich beste Vorgehensweise war. Wenn die beiden tatsächlich Kinder des Tonitrus waren, dann blieb die Frage, ob er sie akzeptiert hatte oder nicht.

    Ich kannte das Gebäude, war ich doch schon oft an ihm vorbeigegangen. Jedoch hätte ich bei den ersten Malen kaum gedacht, dass sich im Inneren verbarg, was sich dort verbarg.
    Es hatte mich vor vielen Jahren viel Zeit und Geld gekostet ein solches Gebäude in Verona zu finden und es nach meinen Wünschen umbauen zu lassen. Doch hier gab es genau das, was ich brauchte. Natürlich hatte ich sofort zugeschlagen, als es mir angeboten wurde. Die Genehmigung zu bekommen war nicht sonderlich schwer gewesen und so konnte ich mich endlich wieder auf dem Gebiet austoben, auf dem ich mich auskannte.
    Die letzten Tage hatte ich damit verbracht mit Handwerkern und Lieferanten zu verhandeln, damit alles hergerichtet und die Lagerräume gefüllt wurden. Doch heute war es soweit und ich konnte zum ersten Mal das Ergebnis meiner Vorbereitungen betrachten.
    So betrat ich das Haus, in Begleitung jener Frau, die in meiner Abwesenheit hier die Geschäfte führen würde. Wir schauten uns im Eingangsbereich um und warfen kurze Blicke in die Culina und das Officium, den Ort an dem ich hier sicherlich die meiste Zeit verbringen würde. Danach durchschritten wir das Atrium, das von den kleinen Kammern umgeben war. Immer wieder gab es kleine Details über die wir kurz redeten oder kleinere Problemchen die zu lösen wir uns für später vornahmen. Ich war zufrieden mit dem was ich sah und dies änderte sich auch nicht, als wir kurz in den Baderäumen nach dem Rechten schauten.
    Als wir die beiden Speisezimmer im hinteren Bereich inspiziert hatten, genügte es mir und wir beschlossen die Inspektion des Obergeschosses vorerst auszusetzen und uns stattdessen noch einmal unsere Angestellten anzusehen. Wir begaben uns wieder ins Atrium und schickten einen Sklaven ins Obergeschoss um alle zu holen.

    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/heptai/heptaiEG.png]
    ________Erdgeschoss________
    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/heptai/heptaiOG.png]
    ________Obergeschoss________



    Das Erdgeschoss umfasst, neben einem kleinen Officium und einer kleinen, aber guten Küche, sechs kleine Kammern für die alltägliche Arbeit mit den einfachen, eher anspruchslosen, Kunden. Im hinteren Bereich des Hauses befinden sich zwei kleine Baderäume, die der Hygiene der hier Arbeitenden dienen und auf Wunsch auch von guten Kunden genutzt werden können.
    Für etwas anspruchsvollere Kunden, die nicht nur die schnelle Lust suchen, bietet das Erdgeschoss darüber hinaus auch zwei Speiseräume, die beide Zugang zum Garten bieten. Hier kann in guter Gesellschaft gespeist und gefeiert werden.


    Das Obergeschoss ist zum einen für Unterkunft der Angestellten und Sklavinnen gedacht, bietet darüber hinaus aber auch zwei weitere, etwas grössere Kammern.
    Hier befinden sich ausserdem auch zwei große Wohnräume, die auch für Geschäftstermine und ähnliche Treffen in diskreter Atmosphäre genutzt werden können.
    Für Stammgäste oder Gäste von ausserhalb gibt es zu guter Letzt auch noch zwei Schlafzimmer, die bei entsprechender Bezahlung, auch für eine längere Unterbringung sowie verbundene Dienstleistungen vermietet werden.

    Ich lächelte erneut ein wenig und versuchte mir den Namen des Signifers genau einzuprägen um später einmal mit Silanus über ihn zu sprechen.
    Dann möchte ich auch gar nicht mehr von deiner kostbaren Zeit oder der deiner Männer in Anspruch nehmen, sondern euch jetzt wieder verlassen. Ich danke dir noch einmal, Signifer.
    Und nachdem ich mich verabschiedet hatte, ging ich dann auch meines Weges, hinaus aus dem Königsviertel und hinein in die grosse Stadt.

    Nachdem ich wieder bei Kräften war, musste ich mich um meine Geschäfte kümmern, was zwangsweise dazu führte, dass ich das Tor des Königsviertels passieren musste. Dies war nicht weiter schlimm, zumal ich hier sowieso dafür sorgen musste, dass man mich kannte und wusste, dass ich hier wohnte. So ging ich, vom Haus meiner Familie im Inneren des Viertels, zum Tor. Ich war in Begleitung eines grossen Sklaven zu dessen Mitnahme mich die Familie gezwungen hatte und steuerte nun auf einen der Wachposten zu.
    Salve Soldat, darf ich fragen, wer hier das Kommando führt?
    Ich stellte die Frage freundlich, aber bestimmt, denn es sollte kein Zweifel daran bleiben, dass ich nicht gehen würde bevor ich bekommen hatte, was ich wollte.

    Von der jungen Sklavin grob informiert folgte ich jener aus meinem Zimmer ins Atrium, wo ich jene Geschöpfe bei Varilia kurz musterte. Ich lächelte ein wenig, denn dies gebot die Höflichkeit in jedem Fall, selbst wenn sich herausstellen würde, dass es sich um Schwindler handelte. Schlecht behandeln konnte man jene später immernoch.
    Ich trat zu Varilia und wandte mich ihr zu.

    Du batest um meine Anwesenheit?

    Zitat

    Original von Iunia Varilia
    Mich beschlich das Gefühl, das sie nicht wollte, das ich zuviel über sie und ihre Geschäfte erfuhr. Sie wird ihre Gründe haben, dachte ich.


    "Ich bin immer da, wenn Du mich brauchst."


    Ich lächelte sie liebevoll an.
    Das weiss ich sehr zu schätzen, meine Liebe.

    Zitat

    Original von Lioba
    "Domina, im Atrium sind zwei Besucher angekommen, die behaupten Angehörige der Gens Iunia zu sein. Domina Varilia schickt mich um Dich zu bitten, ebenfalls ins Atrium zu kommen, um bei der Wahrheitsfindung zu helfen."


    Ich horchte auf. Weitere Familienmitglieder? Wer konnte denn das sein? Nun ja, ich würde es ja gleich erfahren. So nickte ich und erhob mich.
    Dann sollte ich dieser Bitte am besten nachkommen, nicht dass sich da sonst ein paar Erbschleicher einnisten wollen.
    sagte ich scherzend und machte mich dann, nach einem kurzen Zurechtrücken meiner Kleidung, auf den Weg zur Rettung der jungen Varilia.

    Zitat

    Original von Lioba
    *Poch --- Poch*



    Ich wartete bis ich hereingebeten wurde. Man sollte als Sklavin nie unaufgefordet einen Raum betreten. Wer weis was einen dort erwartet und was einem dann blüht.


    Ich sass an einem kleinen Tisch in meinem Cubiculum und war gerade damit beschäftigt einen Brief zu verfassen, als es an der Tür klopfte. Ich schaute zur Tür, legte das Schreibgerät nieder und erhob meine Stimme in Richtung Tür.
    Ja bitte?

    Zitat

    Original von Iunia Varilia
    Da wir uns lange nicht gesehen hatten, fragte ich mich was für Geschäfte meine Cousine den tätigte.


    "Kann ich Dir irgendwie helfen? Damit es nicht ganz so anstrengend für dich wird."


    Ich lächelte sie etwas mütterlich an und schüttelte leicht den Kopf.
    Ach Liebes, dass ist wirklich lieb von dir, aber im Moment muss ich mich erstmal allein darum kümmern. Vielleicht komme ich aber später auf dein Angebot zurück.
    Es ging mir natürlich nicht darum, dass ich keine Hilfe wollte, denn eigentlich wollte ich die sehr gern, sondern darum, dass Varilia nicht sofort mit meiner Welt in Berührung kommen sollte. Das würde noch früh genug geschehen.

    Irgendwie zweifelte ich am Wahrheitsgehalt seiner Worte, als der Exegetes von der Berühmtheit meines Verwandten sprach, doch liess ich mir dies natürlich nicht ansehen. Stattdessen reagierte ich so, wie er es sicherlich von mir erwartete und setzte einen zufriedenen Blick auf, den ich noch mit einem zufriedenen Lächeln unterstrich.
    Ich werde mich bei Gelegenheit einmal mit den schönen Seiten Alexandrias befassen. Und ich bin sicher, dabei wird mich mein Weg auch zum Paneion führen.
    sagte ich und nickte leicht. Ich nahm mir das in diesem Moment wirklich vor, auch wenn ich nicht wusste, ob ich es jemals tun würde. Doch es ist ja bekanntlich besser einen Vorsatz zu haben den man nicht erfüllt als erst gar keinen zu Vorsatz zu fassen.

    Ich schüttelte ein klein wenig den Kopf.
    Ich bin sicher, dass das Museion ohne mich besser dran ist.
    Jedenfalls war das meine Meinung und wenn ich ehrlich war, so hatte mir dort kaum einer gezeigt, dass es anders war. Doch hatte ich dieses Thema für mich sowieso schon abgehakt.
    Ich lebe schon eine Weile hier, ja, allerdings war ich während meiner Beschäftigung am Museion selten in der Lage die Stadt weitere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
    Dann kam das Gespräch auf das Thema Verwandtschaft und ich nickte leicht.
    Iunius Silanus ist mein Vetter.

    Nun ja, wenn ich jetzt länger hier bin, dann muss ich mich darum kümmern, dass meine Geschäfte so laufen wie ich es geplant hatte. Und dafür muss ich das Bett verlassen, denn im liegen geht das leider nicht.
    sagte ich und hätte fast hinzugefügt, dass nur die spätere Arbeit im Liegen erledigt werden konnte. Doch sparte ich mir das.

    Ich war eine Weile als Grammatea im Musentempel beschäftigt. Doch leider konnte ich die Arbeit dort nicht fortführen.
    Ich wusste natürlich wer mir da gegenüber sass und dass er zu meiner Zeit als Schüler am Museion war, doch fand ich das bisher noch nicht ganz so wichtig.

    Wollte der Mann mir nur ein Kompliment machen, oder meinte er das wirklich ernst? Glaubte er wirklich, dass ich ihn anlügen würde? Oder das mein Vater womöglich noch leben würde? Ich schüttelte leicht den Kopf..
    Mein Vater starb als ich gerade siebzehn war, also vor über zwanzig Jahren. Und nein, ich habe keinen Ehemann, da das mit meinem Lebensstil nie vereinbar war.
    Ich hoffte, dass ihm das an Auskünften reichen würde.

    Ja, ich bin eine Tochter Roms. Und genau dies wäre mein Wunsch und ich würde mich geehrt fühlen, wenn du diesen Aufwand auf dich nehmen würdest. Über meine Mündigkeit brauchen wir glaube ich nicht weiter sprechen, wie ich das sehe.
    Denn mündig war ich seit sehr langer Zeit. Sicherlich war ich schon mündig, als mein Gegenüber gerade der Wiege entstiegen ist.