Wortlos und eigentlich auch so gut wie bewusstlos liess ich die Behandlung über mich ergehen. Ich wollte protestieren, doch das Schlafmittel des Medicus tat seine Wirkung. So bekam ich zwar mit, was die Stadtwächter mit mir taten, konnte dazu jedoch keinen Kommentar abgeben.
Beiträge von Iunia Urgulania
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Ich hatte gerade den Becher leer getrunken und zog die Decke über mich um der ärztlichen Anweisung zu schlafen nachzukommen, als der Mann von der Stadtwache zurückkehrte.
Zumindest hörte es sich so an, denn sehen konnte ich nichts, waren meine Augen doch schon vor Müdigkeit zugefallen. Nur die Götter wussten, was der Medicus mir da für ein Schlafmittel gemischt hatte.
Mit schläfriger Stimme wollte ich etwas sagen, doch war ich mir nicht mal sicher, ob meine Worte den Mund verliessen.
Gib mir ein [size=6]paar Minuten[/size], [size=4]dann bin ich...[/size]
Und da war ich eingeschlafen. -
Ich verfolgte das kurze Gespräch und war zumindest ein Bisschen zufrieden. Ich nickte leicht. Als sich der Medicus dann wieder mir zuwand, antwortete ich etwas zögerlich.
Nein, meine Familie war nicht dabei. Lediglich ein guter, alter Freund um den ich mich sehr sorge.
Ich hatte das Gefühl als würde ich jeden Moment wieder einschlafen, doch war mir klar, dass ich versuchen müsste noch eine Weile wach zu bleiben. -
Ich wusste natürlich, dass der Medicus Recht hatte, aber dennoch war es dringend. Ich suchte in Gedanken kurz nach einem Kompromiss, denn ich hatte in der Tat auch nicht viel Lust aufzustehen. Eigentlich wollte ich lediglich schlafen und vielleicht etwas Essen. Ich schüttelte leicht den Kopf.
Ich... Ich... muss...
Es war in diesem Moment schwer genaue Gedanken zu fassen. Doch dann fiel mir ein, was es zu sagen galt.
Ich bleibe hier, aber nur wenn du sofort einen Boten zum Praefecten schickst. Mein Name ist Urgulania und ich entstamme der Gens Iunia. Meine Karawane, zu der auch andere Bürger Roms gehörten, wurde überfallen. Vielleicht sind auch schon alle tot. es brach aus mir raus und meine Stimme war kurz davor sich zu überschlagen. -
Das Gesicht des alten Mannes, der da über mir stand, kam mir irgendwie leicht bekannt vor, doch konnte ich es einfach nicht einordnen. Es dauerte kurz, bis ich das Griechische auch bewusst verstand und als er mir sagte, dass ich am Museion sei, dämmerte es mir, dass ich den Mann vermutlich irgendwann mal in den Gängen oder im Speisesaal getroffen hatte.
Er gab mir etwas zu trinken und ich nahm es gern und trank. Fast schon ein wenig zu schnell, denn ich verschluckte mich ein wenig und musste husten.
Wir müssen zum Praefecten. Es war ein Angriff auf römische Bürger. Das muss verfolgt werden. sagte ich, als ich die griechische Sprache zurückfand. -
Ich bekam natürlich nichts von der Diagnose des Iatros mit, immerhin war ich noch immer bewusstlos und lag regungslos da.
Als er mir das nasse Tuch auf die Stirn legte, fühlte ich es, doch war mir nicht klar, was ich da fühlte oder warum ich es fühlte. Für mich war es als wollte mich etwas von dem Ort, an dem ich mich gerade befand wegholen, doch war der Weg nicht sonderlich klar.
Doch dann hörte ich eine Stimme. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen und mich auf die Stimme zu konzentrieren. Es dauerte einen Moment, doch dann öffnete ich die Augen.
Wo bin ich? fragte ich leise und sehr zögerlich. -
Sim-Off: es ist toll ohnmächtig zu sein *fg*
Noch immer bewusstlos und daher völlig wehr- und sprachlos, lag mein Körper auf der Kline. Mein linker Arm, unachtsam abgelegt, rutsche herunter und baumelte gen Boden.
Äusserlich würde sicherlich nicht einmal Asklepios selbst grössere Gebrechen finden, wenn man von den leichten Hautabschürfungen absah, die unvermeidbar waren, wenn man sich ungeschützt dem Wüstensand aussetze. Eine kleine Beule von meinem Sturz am Tor, jetzt noch kaum sichtbar, würde vermutlich erst in einigen Stunden richtig zur Geltung kommen. Doch ansonsten war ich äusserlich unversehrt.
Was im Inneren meines Körpers vor sich ging, wussten nur die Götter, oder ein Arzt der viel Erfahrung damit hatte, was nach zwei Tagen ohne Nahrung und so gut wie keinem Wasser in der Hitze der Wüste, vor sich ging. -
Verletzt war ich zwar nicht, das konnten die Männer der Stadtwache also nicht feststellen, jedoch fehlte mir etwas entscheidendes, nämlich das Bewusstsein, schliesslich hatte der zweitägige Marsch sehr an meinem nicht mehr ganz so jungen Körper gezerrt. So wehrte sich mein fast leblose Körper auch nicht, als er an die Mauer geschleppt wurde.
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Man sagt, dass man jeden Ort der Welt mindestens zwei Mal besuchen würde. Dies hier war mein zweiter Besuch in Alexandria. Und es fühlte sich an, als ob es sich hierbei um den letzten Ort handelte, den ich je besuchen würde.
NACH UNSERER LANGEN ODYSEE erreichten wir das Mondtor Alexandrias. Der Junge musste mich die letzten hundert Meter stützen, da ich sonst sicherlich irgendwo im Sand liegen geblieben wäre. Doch hier, am alexandrinischen Stadttor half auch diese Stütze nicht mehr. Ich brach zusammen und landete vor den Füssen eines Wächters. -
So alt war ich doch gar nicht. Zumindest versuchte ich mir das den ganzen Tag einzureden. Aber wirklich sicher war ich mir nicht, denn der Tag war anstrengender als alles, was ich bisher in meinem Leben gemacht hatte. Und zu allem Überfluss schleppte sich der Tag auch noch so richtig langsam dahin. Aber dann, der Tag war so gut wie vorbei und ich kurz vor dem Zusammenbruch, da sahen wir zum ersten Mal unser Ziel. Alexandria, in diesem Moment der schönste Ort der Welt. Doch nur weil wir die Stadt sahen, waren wir noch nicht da.
Der Junge deutete auf das Stadttor, durch dass wir vor zwei Tagen die Stadt verlassen hatten. Ich hatte nie damit gerechnet, dass ich es so bald wiedersehen würde. Oder dass ich überhaupt wieder hierher kommen würde.
Doch wir hielten uns ran und erreichten das Tor mit letzter Kraft. -
Der Marsch durch die Wüste war äusserst anstrengend und ich fühlte mit der Zeit wie alt ich doch tatsächlich war. Mehr als einmal kam in mir der Gedanke auf, dass es besser gewesen wäre, den Jungen allein loszuschicken und selbst da zu warten, wo wir überfallen worden waren. Doch jetzt war ich hier und stapfte an der Seite den Jungen durch den Wüstensand. Entlang der Strasse, die wir am gestrigen Tag auf den Reittieren so schnell hinter uns gebracht hatten. Doch jetzt wirkte sie endlos.
Als die Nacht hereinbrach, schlugen wir ein kleines Lager auf. Oder besser gesagt wir liessen uns am Wegesrand in den Sand fallen und versuchten es uns bequem zu machen. Der Junge bot sich als Nachtwache an und obwohl ich leichte Zweifel an seiner Zuverlässigkeit hegte, stimmte ich zu. Immerhin war er jünger als ich und brauchte sicherlich auch weniger Schlaf.
So legte ich mich nieder und versuchte einzuschlafen, was nach einigen Positionswechseln dann auch funktionierte. Die kurze Nacht war erfüllt von einem sehr negativen Traum in dem ich vor mir sah, wie wir von den Räubern eingeholt, gefoltert und ermordet wurden. Es wirkte sehr unwirklich und als ich am Morgen von dem Jungen geweckt wurde, verdrängte ich diesen Traum. Immerhin wollte ich ihn damit ja nicht verängstigen.
Dann lass uns losgehen. war mein einziger Kommentar, nachdem ich aufgewacht war und mir der Junge vorschlug wir sollten zeitig aufbrechen. Ich hatte keine Lust mehr noch viel länger hier in der Wüste zu bleiben und daher war mir ein zeitiger Aufbruch mehr als recht. Ich stand auf und nachdem ich mir den Wasserschlauch hatte geben und einen winzigen Schluck getrunken hatte, marschierte ich los. -
Ich genoss das Schweigen des Jungen, denn es war eine angenehme Abwechslung zu dem Geschwätz, dass ich im Museion ständig zu hören bekam. Ebenfalls schweigend marschierte ich neben ihm her. Ich hoffte sehr, dass wir es schaffen würden Alexandria zu erreichen, denn das letzte was ich wollte, war in der Wüste zu sterben.
Die Worte des Jungen hörte ich mit Interesse, doch schüttelte ich dann den Kopf.
Du solltest es nicht beschreien. Wenn es keine Garamanten gewesen sein sollten, dann bestünde immer noch die Möglichkeit, dass sie durch dein Gerede angelockt werden.
sagte ich. Natürlich kannte ich die Geschichten, die man sich über die Garamanten erzählte, aber ich war mir sicher, dass es keine waren. -
Ich beobachtete den Jungen dabei, wie er den Inhalt des Schlauches überprüfte. Das mit dem Essen war das einzige Problem, doch für den Notfall blieb mir ja noch der Junge, der schmeckte sicherlich auch einigermassen akzeptabel.
Ich blickte ebenfalls in die Richtung, aus der wir gekommen waren und nickte leicht.
Lass uns aufbrechen. Du kennst sicherlich den Weg, oder?
Ohne auf eine Antwort zu warten, begann ich in die Richtung zu marschieren, wo Alexandria meiner Meinung nach liegen musste. -
Ich konnte es eigentlich überhaupt nicht leiden, wenn Männer meinten mir Befehle geben zu müssen. Vor allem, wenn es sich bei dem entsprechenden Mann eher um einen kleinen Jungen handelte der vermutlich noch nicht einmal seine Unschuld verloren hatte. Aber in dieser Nacht, in dieser kalten Wüste liess ich ihn gewähren und liess mich von ihm rumkommandieren, denn allein wäre ich vermutlich auch nicht besser dran als mit ihm.
So kamen wir ins Lager und er begann sofort es zu durchsuchen. Zumindest konnte ich mich in diesem Moment nicht darüber beklagen, dass er zu passiv war. Während er nach Wasser suchte, ging ich zu jenem Zelt, in dem ich vor nicht allzulanger Zeit noch geschlafen hatte. Ich weiss nicht, warum ich es tat, vielleicht hoffte ich noch irgendetwas von meinem Besitz zu finden, obwohl ich natürlich wusste, dass sie vermutlich alles mitgenommen oder zerstört hatten.
Ich wühlte gerade in dem, was einmal der Beutel war, mit dem ich in Mantua aufgebrochen war, und der nun nicht mehr als ein Fetzen war, als der Junge zu rufen begann. Ich liess den Fetzen fallen und ging zu ihm. Er stand mit einem Wasserschlauch (oder vielleicht doch einem Weinschlauch?) da und hielt ihn triumphierend in die Luft. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass der Inhalt dieses Schlauches nie bis nach Paraetonium bringen würde.
Vielleicht solltest du erstmal überprüfen, ob es wirklich Wasser ist und nicht Öl oder ähnliches. Und ich nehme nicht an, dass du auch noch was zu Essen gefunden hast, oder? Das ganze kam etwas sarkastischer rüber als ich beabsichtigt hatte, aber ich bereute es nicht, schliesslich musste der Junge sich der Wirklichkeit öffnen.
Ich denke ausserdem, wir sollten lieber nach Alexandria zurückkehren. Dort können wir besser Hilfe holen als in Paratonium. Es war weniger ein Vorschlag, als mehr ein Befehl und man konnte durchaus hören, dass ich nicht unbedingt bereit war, Widerspruch zu akzeptieren.
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Ich überlegte angestrengt, ob mir der Name bekannt vor kam, doch musste ich mir selbst eingestehen, dass mein Interesse an den Kameltreibern eher gering gewesen war und ich daher keinen von ihnen mit Namen kannte. Also ging ich davon aus, dass er mir schon die Wahrheit sagen würde.
Ich nickte leicht.]/color]
[color=purple]Ich denke schon. Sie werden alles Brauchbare, die Tiere und die Leute mitgenommen haben und jetzt sind sie weg. Aber du kannst gerne nachsehen gehen. -
Als ich sah, dass es sich lediglich um einen der Kameltreiber handelte, atmete ich ein klein Wenig auf. Immerhin war es keiner der Räuber, sondern ein junger Kameltreiber mit dem ich im Notfall durchaus fertig werden konnte. Aber dieser Fall würde sicherlich nicht auftreten.
Ich beobachtete, wie er den Ast wegwarf und beschloss, meinen Dolch in seinem Versteck trotzdem noch griffbereit zu halten. Frau konnte ja nie wissen.
Wie ist dein Name? fragte ich ihn, da ich keine Ahnung hatte, welcher der Kameltreiber er war. Die sahen immerhin alle recht gleich aus. -
Das war vielleicht ein neugieriger Mensch. Doch was sollte ich machen, er war sicherlich einer der wenigen Menschen die jetzt gerade zufällig hier waren. Also näherte ich mich ganz langsam und beantwortete seine Fragen.
Meine Karawane wurde überfallen. Und ja, ich bin allein. sagte ich und verbag nun erstmal meinen Dolch unter dem Mantel, schliesslich konnte man ja nie wissen. Langsam näherte ich mich der Gestalt. -
Ich erschrak fast zu Tode, als jemand vor mir erschien. Ich überlegte was ich tun sollte, doch da begann die Gestalt auch schon zu sprechen. Nicht nur war der Mensch neugierig, sondern versuchte auch mich zu bedrohen. Ich umklammerte meinen Dolch fester und machte mich auf einen Angriff bereit.
Nadia. log ich bezüglich meines Namens. -
Die Schritte näherten sich und ich war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch aufzuspringen und dem Wunsch im Wüstensand zu versinken. Ich entschloss mich dazu liegen zubleiben und mich nicht zu rühren. Vielleicht würde er mich dann nicht sehen. In dem Moment, als die Geräusche stoppten, befürchtete ich schon, dass der Unbekannte mich packen würde. Doch es passierte nichts. Ich lauschte angestrengt, reckte meinen Kopf leicht nach oben und versuchte etwas zu erkennen.
Dann plötzlich setzten die Geräusche wieder ein. Ich hielt den Atem an, betete stumm zu allen Göttern die mir gerade einfielen und hoffte, dass es irgendetwas bringen würde.
Dann war es wieder still. Eigentlich schon viel zu still, doch das war mir egal. Vorsichtig erhob ich mich. -
Ich schaute mich um, als ich immer wieder das Flehen hörte. Ich konnte kaum etwas sehen, doch glaubte ich hinter mir jemanden zu sehen und wurde schneller. Dabei achtete ich nicht sonderlich auf meine Füsse und stolperte über den einzigen Stein den man hier in der Gegend finden konnte.
Ich stürzte vorn über und landete der Länge nach im Sand. Ich schaute mich um und versuchte mich aufzurichten. Das ich noch immer den Dolch umklammerte machte dies jedoch nicht sonderlich einfach.Was ich nicht wusste war, dass am anderen Ende des Lagers noch jemand anderes auf der Flucht war. Einer der jungen Kameltreiber hatte sich irgendwie aus dem Sichtfeld der Überfallenden raushalten konnten und eilte geduckt vom Lager weg. Er wusste, dass er Hilfe holen musste, auch wenn er nicht wusste, wo er am besten hin sollte.