Beiträge von Decimus Annaeus Varus

    "Nun, für eine Frau deines Standes ist wohl aber der Mercatus nicht der richtige Ort um die Langweile zu verjagen!" Bemerkte ich mit einem schmunzeln an, blickte kurz zu den Schaustellern.
    Das die Tiberia dies als lohnend hinstellt, beantwortete ich mit einem weiteren schmunzeln.
    "Für den Merctus ist es nicht schlecht, doch im Vergleich zu den Aufführungen im Theater nicht vergleichbar." Entgegnete ich auf die Beobachtungen bezüglich der bunten Masken. Doch diese waren mir schon seit geraumer Zeit irgendwie gleichgültig. Hatte ich doch eine wahrlich interessantere Unterhaltung gefunden.
    "Wieso trübt die Langweile deine Alltag? was ist mit deiner Familie, so eine bezaubernde Frau hat doch sicher einen angemessenen Ehemann und Kinder?"
    Dies war natürlich nur eine Mutmaßung und der Anfang etwas mehr über die junge Tiberia herauszufinden.

    Ich sinnierte für einen kurzen Moment und ging gedanklich meinen Terminkalender durch.
    "Das passt sehr gut. Ich danke dir für die Einladung."
    Ich erhob meinen Becher und prostete dem Tiberier zu.
    "Dann würde ich sagen, auf ein erfolgreiches Wagenrennen!"
    Zu mehr Lobhudelei ließ ich mich vorerst nicht hinreisen.

    Ich betrat den Garten und schon wurde ich doch ein wenig überrumpelt. "Sei gegrüßt Macer!"
    Ich lauschte erst einmal dem Wortschwall des von Macer mir als Publius Gutta vorgestellten Herrn. Das kam jetzt alles etwas schnell aber was hatten wir zu verlieren. Sollten seine Leistungen dem seines Mundwerkes entsprechen, hätten wir die Lacher auf unserer Seite. Sollte er ein Hochstapler sein, würde er sicher so schnell wie er aufgetaucht war wieder verschwunden sein.
    "Wieso nicht."

    So wie ich es vermutete, war es doch wohl kaum anzunehmen, das der Tiberier dies alles nur aus purer Langweile tat. Und so kam es dann auch.
    "Oh, die Purpurea muss ich zugeben, hat auch schon bessere Tage erlebt. Es freut mich, das sich ihr einer angenommen hat."
    Und dies meinte ich nicht einfach nur als lose Floskel.
    "Cena....?"
    Bei diesem Wort horchte ich auf.
    "Natürlich werde ich dieser Einladung gern nachkommen."
    Vielleicht ließ sich da noch das ein oder andere mit verbinden.

    Ich irrte nicht. Die meiner Meinung nach junge Dame war tatsächlich eine Patrizierin. Doch war ich etwas irritiert, wieso sie gerade mir ihre Gesellschaft anbot. Gut, andere Patrizier schienen hier nicht gerade anwesend sein aber vielleicht hatte sie mich auch schon so beobachtet, wie ich sie.
    "Sehr erfreut Tiberia Arvinia. Senator Tiberius Durus ist mir nicht unbekannt." Schließlich arbeitet ich in der Kanzlei, da war es nur normal das ich mit Menschen solchen Ranges Umgang hatte.
    Als sie mich auf Modestus ansprach, nickte ich. "Das stimmt, Annaeus Modestus ist mein Vetter. Wir wohnen zusammen in dem Stadthaus der Annaeer ganz in der des Iunotempels."
    Soviel zu mir aber was eine Patrizierin zwischen all dem Pöbel machte war für mich immer noch fraglich.
    "Aber sag, was macht so eine bezaubernde Tiberia hier zwischen all dem Pöbel?"
    Solch Worte hatte ich schon ewig nicht mehr in den Mund genommen. Ich war selber von mir überrascht.

    So langsam wurde es ungemütlich und spätestens jetzt bereute ich, nicht mit mehr Leibsklaven das Anwesen verlassen zu haben. Von der Darbietung vor mir war nun ganz und gar nichts mehr mitzubekommen geschweige denn ein Wort zu verstehen, als sich plötzlich ein Sklave vor mir aufbaute und mir einen besseren Platz bei seiner Herrin anbot. Mein Blick wanderte kurz in die Richtung, aus welcher der Sklave kam und meine erste Vermutung bestätigte sich dadurch.
    "Deine Herrin?" Entgegnete, blickte in die Richtung der Herrin und lächelte.
    Mit einer nickenden Geste zu meinen zwei Leibsklaven befahl ich ihnen mir zu folgen und ich setzte mich langsam in Bewegung. "Dann wollen wir mal!" Und ich folgte dem Sklaven der Unbekannten.
    Wir kämpften uns durch die Menschenmasse und kamen schließlich bei der großzügigen Dame an.


    "Salve, mein Name ist Decimus Annaeus Varus, Procurator a Libellis der Kaiserlichen Kanzlei, du hast mir deine Gesellschaft angeboten? Mit wem habe ich die Ehre?"
    Die Anzahl der Bediensteten welche die Dame begleiteten war wesentlich größer als die meine, dies war jedoch seit eben hinfällig.

    So langsam schien Bewegung in die ganze Sache zu kommen.Anscheinend schien der Platz für die Person in der Traube nicht mehr auszureichen. Varus´ erachten nach, schien es sich um eine doch etwas angesehenere Person zu handeln als sich hier gewöhnlich aufhielt.
    Für einen kurzen Moment blickte ich wieder zu der eigentlichen Attraktion direkt vor mir doch die Gegebenheit, das sich einige Fuß neben mir ein doch bekanntes Gesicht aufhielt, ließ meinen Blick wieder schwenken und die Aufführung zur Nebensache werden. Ohne es selbst so richtig zu bemerken, drängten sich zu meiner linken eine weitere Menschenmasse in den Kreis der Zuschauer, sodass ich allmählich weiter nach rechts geschoben wurde. Auch meine zwei Leibsklaven schienen dem nichts entgegenzusetzen zu haben.
    Ein was Gutes hatte die ganze Sache aber auch. Das Objekt meiner Beobachtungen kam mir allmählich näher und so konnte ich mittlerweile auch erkennen, um wen es sich handelt.
    Allmählich war ich sogar froh, etwas nach rechts abgetrieben zu sein denn ich erblickte eine Frau, ihrer Aufmachung nach eine Patrizierin. Doch ich wusste nicht so recht, mit welcher der Familien ich sie in Verbindung bringen sollte.

    Mit Mühe und Not schafften es die beiden Leibsklaven, für den nötigen Platz von Varus zu sorgen. Derweil lief das vermeintliche Theaterstück schon. Die Akteure hantierten mit Masken und die ein oder andere Szene ob gewollt oder nicht ließen Varus ein ums andere mal ein schmunzeln entlocken.
    Für einen kurzen Moment ließ ich meinen Blick von der Aufführung entlocken und ich musterte die weiteren Zuschauer. Novellius Lucanus erblickte ich. Er arbeitet hin und wieder in meinem Altarbauer, je nachdem ob gerade ein Engpass bestand. Aber ansonsten eher nichtssagende Gesichter. Sicher auch der ein oder andere Beutelschneider, der sich bei solch Veranstaltungen gern unter das Volk mischte. Unweit von mir war ein weiterer kleiner Tross mit einer handvoll Sklaven zu erkennen, jedoch vermochte ich nicht auszumachen, um wen es sich handelte.

    Ich folgte den Ausführungen und Aufzählungen und stutzte, sinnierte sogleich, als ich den Namen unseres letzten Aushängeschildes der Albata vernahm.
    "Ich denke an jungen Lenkern mangelt es der Albata nicht und wenn nicht bei Nachwuchsrennen, wo sollen sie sonst Erfahrung sammeln."
    Ein wenig dachte ich schon noch mit Wehmut an Felix zurück. Doch Fortunatus hatte ebenfalls das Talent und das Zeug dazu, in die großen Fußstapfen zu treten.
    "Du hast zwar die Sociats Rei Equariae Italiana erwähnt aber du bist doch sicher auch in einer Factio aktiv?"

    Einer der wenigen tage, dies es zuließen, das Varus einen Abstecher über den Markt wagen konnte. Die Arbeit in der Kanzlei, die Dinge die sich in und um die Albata sammelten ließen es kaum noch zu, einfach mal ohne Eile und Stress über den Markt zu schlendern.
    Eigentlich hatte er sich ja mit einem alten freund verabredet, doch so wie es aussah, wurde er versetzt. Die tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch und so war Varus nun mit zwei seiner Leibsklaven von Stand zu Stand unterwegs. Kostet hier dies und probierte dort das. Grüßend lief er an Ndoumbe vorbei, den er noch aus Mantua kannte.
    Varus wollte sich gerade einer Gruppe an Würfelspielern anschließen, als seine Aufmerksamkeit von einer gegenüber liegenden kleinen Freifläche angezogen wurde. Ein kleines Schauspiel ward dort aufgebaut und zog die Aufmerksamkeit nicht nur von Varus auf sich.
    Flankiert von seinen Leibsklaven näherte er sich der Menge, die nun schon in einem Halbkreis um die eher provisorisch anmutende Bühne sammelte.
    Die Leibsklaven sorgten indes dafür, das Varus auch genug Platz zum atmen blieb.





    Sim-Off:

    reserviert

    Die Schreiben bezüglich einer Neugründung besagten Vereins hatte ich erst kürzlich in den Händen. Die Becher waren rasch gefüllt und an den jeweiligen Verbraucher verteilt.
    "Wagenrennen und gerade noch für Nachwuchsfahrer sind immer eine gern genommene Abwechslung."
    Ein Schluck aus dem Becher unterbrach mich in meiner Rede.
    Ich sinnierte kurz, ob der Fakten, die mir der Tiberier noch darreichte.
    "Also ist dies Rennen nicht gerade schlecht besetzt?! Ich denke schon das du mit der Albata rechnen kannst." Zwar würde sicher noch ein Gespräch mit Macer folgen, doch das grobe war somit eingeplant.


    Theogenes
    _______________


    Theogenes führte die beiden in den Garten und deutete auf eine Sitzgruppe, die extra für Besucher im Schatten platziert war.
    >Wenn ihr euch bitte einen Moment gedulden würdet, ich werde den Dominus gleich über euren Besuch informieren.<






    IANITOR - GENS ANNAEA

    Ein Wagenrennen, bei so etwas stieß man bei mir immer auf offene Ohren. "Nimm doch bitte Platz."
    Und ich deutet auf die Sitzgelegenheit vor dem schreibtisch, während ich dahinter wieder Platz nahm.
    "Ein Wagenrennen also. Du hast sicher ein paar mehr Fakten für mich?"
    Während ich auf die Antwort wartete, nahm ich das Tablett mit den Getränken und stellte zwei becher vor mir auf.
    "Eine kleine Erfrischung gefällig?"

    Theogenes führte den Tiberier zu dem Officium von Varus, klopfte an und als ein herein erklang, öffnete er jenes und führte den Gast hinein.


    "Sei mir gegrüßt, du bist?"
    Erhob ich mich und ging auf den Gast zu, von dem ich noch rein gar nichts wusste.


    Theogenes
    _______________


    Theogenes war heute irgendwie mies drauf. Es begann schon das er anscheinend mit dem falschen Fuß zuerst sein Nachtquartier verlassen hatte und so trotete er schon den ganzen Tag irgendwie teilnahmslos in dem Haus herum bis es klopfte und er sich auf den weg machte, die Porta zu öffnen.
    Er blickte durch den Türspalt, denn Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
    >Was kann ich für dich tun?<




    IANITOR - GENS ANNAEA

    Sim-Off:

    Sorry für die lange Wartezeit :(


    Das ich dies nun selber entscheiden konnte war neu. Dies zeigte aber auch, das der Praefectus sich auf mich verlassen konnte.
    "So werde ich es machen Praefectus."


    Als die Frage nach einem weiteren Anliegen aufkam, reichte ich Salinator zwei Schreiben rüber.
    "Hier habe ich noch etwas. Eine Gründung eines neuen Vereines."



    An die Kaiserliche Kanzlei
    Rom


    Salve,
    die Societas Rei Equariae Italiana i.G. trachtet nach der Durchführung von Rennen zur Ehre des Imperators Augustus und lädt diesen und die gesamte kaiserliche Administration zu diesen Ludi Victoriae Augusti ins Stadium Domitiani ein. Die Rennen beginnen am ANTE DIEM V ID AUG DCCCLX A.U.C. (9.8.2010/107 n.Chr.). Das Regulatorium des Vereins liegt zur wohlmeinenden Begutachtung bei


    Vale
    Spurius Tiberius Dolabella, Villa Tiberia, Roma


    Praeambel des Regulatoriums


    Wir, die Freunde und Förderer der italischen Pferdezucht beschwören hiermit unsere ewige Treue zum Kaiserhause und zum bestehenden Herrschaftssystem. Dies zu unterstützen und in unverbrüchlicher Tradition zu den Taten unserer Vorfahren zu hegen und zu pflegen soll das oberste Ziel all unseren Handelns ausmachen. Wir alle, die wir die hergebrachten Grundsätze und internalisierten Riten römischer Traditionen mehr als alles lieben, geloben eher zu sterben als Schaden am Imperium Romanum, das wir als den besten denkbaren Staat ansehen, zuzulassen.


    Regulatorium


    Passus I - Aufbau


    Die Societas Rei Equariae Italiana steht der Praeses vor. Er wird von der Mitgliederversammlung gewählt. Die Mitglieder werden Socius genannt. Socius kann jeder an Pferdezucht interessierte Bürger Italias, jedes Mitglied einer italische Pferde reitenden Reitereinheit und jedes Mitglied einer Factio werden. Die Mitgliederversammlung entscheidet über die Aufnahme. Die Societas unterstützt Suppliciter auf deren Antrag und auf Beschluss der Mitgliederversammlung. Die Societas wird von Adiutoren unterstützt, dieser Rang wird vom Praeses verliehen. Auch Mitglieder der Societas können Suppliciter oder Adiutor werden.


    Passus II - Mitgliederversammlung


    Die Mitgliederversammlung besteht aus den anwesenden Mitgliedern der Societas Rei Equariae Italiana . Jeder Socius hat eine Stimme, der Praeses im Parifalle eine zusätzliche Stimme.


    Passus III - Mitgliedschaft


    Zur Erlangung der Mitgliedschaft ist ein Antrag zu stellen. Dieser wird der Mitgliederversammlung vorgelegt und von dieser mit einfacher Mehrheit genehmigt oder abgelehnt. Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Ausschluss oder Austritt. Der Ausschluss kann von der Mitgliederversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen werden.
    Der Ausschluss wird durch die Ausfertigung durch den Praeses vollzogen.


    Passus IV - Ziele


    Die Unterstützung des Kaiserhauses und des bestehenden Herrschaftssystems ist das oberste Ziel all unseren Handelns. Dies und die stetige Verbessung des Imperium Romanum im Großen wie im Kleinen ist uns Berufung, Sendung und Wunsch. Die Unterstützung der Mitglieder im Guten wie im Schlechten tritt hinter dieser historischen Sendung in den Schatten und ist dem Gemeinwohl untergeordnet wie es seit der Gründung Roms stets Ziel aller aufrechten Römer war.


    An die Kaiserliche Kanzlei
    Rom


    Salve,
    die Gründung des Vereins Societas Rei Equariae Italiana wird hiermit gemäß Codex Universalis, Pars Undecima - Lex Communitatis angezeigt.
    Gründungsmitglieder sind:


    Spurius Tiberius Dolabella, Praeses (Vorsitzender)
    Paullus Germanicus Aculeo, Socius
    Manius Tiberius Lupus, Socius
    Lucius Iulius Centho, Socius
    Appius Matinius Augurinus, Adiutor


    Das Regulatorium ist in der Anlage zu finden.


    Vale
    Spurius Tiberius Dolabella, Villa Tiberia, Roma



    Regulatorium


    Praeambel


    Wir, die Freunde und Förderer der italischen Pferdezucht beschwören hiermit unsere ewige Treue zum Kaiserhause und zum bestehenden Herrschaftssystem. Dies zu unterstützen und in unverbrüchlicher Tradition zu den Taten unserer Vorfahren zu hegen und zu pflegen soll das oberste Ziel all unseren Handelns ausmachen. Wir alle, die wir die hergebrachten Grundsätze und internalisierten Riten römischer Traditionen mehr als alles lieben, geloben eher zu sterben als Schaden am Imperium Romanum, das wir als den besten denkbaren Staat ansehen, zuzulassen.


    Passus I - Aufbau


    Die Societas Rei Equariae Italiana steht der Praeses vor. Er wird von der Mitgliederversammlung gewählt. Die Mitglieder werden Socius genannt. Socius kann jeder an Pferdezucht interessierte Bürger Italias, jedes Mitglied einer italische Pferde reitenden Reitereinheit und jedes Mitglied einer Factio werden. Die Mitgliederversammlung entscheidet über die Aufnahme. Die Societas unterstützt Suppliciter auf deren Antrag und auf Beschluss der Mitgliederversammlung. Die Societas wird von Adiutoren unterstützt, dieser Rang wird vom Praeses verliehen. Auch Mitglieder der Societas können Suppliciter oder Adiutor werden.


    Passus II - Mitgliederversammlung


    Die Mitgliederversammlung besteht aus den anwesenden Mitgliedern der Societas Rei Equariae Italiana . Jeder Socius hat eine Stimme, der Praeses im Parifalle eine zusätzliche Stimme.


    Passus III - Mitgliedschaft


    Zur Erlangung der Mitgliedschaft ist ein Antrag zu stellen. Dieser wird der Mitgliederversammlung vorgelegt und von dieser mit einfacher Mehrheit genehmigt oder abgelehnt. Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Ausschluss oder Austritt. Der Ausschluss kann von der Mitgliederversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen werden.
    Der Ausschluss wird durch die Ausfertigung durch den Praeses vollzogen.


    Passus IV - Ziele


    Die Unterstützung des Kaiserhauses und des bestehenden Herrschaftssystems ist das oberste Ziel all unseren Handelns. Dies und die stetige Verbessung des Imperium Romanum im Großen wie im Kleinen ist uns Berufung, Sendung und Wunsch. Die Unterstützung der Mitglieder im Guten wie im Schlechten tritt hinter dieser historischen Sendung in den Schatten und ist dem Gemeinwohl untergeordnet wie es seit der Gründung Roms stets Ziel aller aufrechten Römer war.