Beiträge von Decimus Annaeus Varus

    Proximus erwiderte und hob auch seinen Becher.


    "Genau, auf uns."


    Und ich stieß mit Proximus an, was mit einem großen Schluck aus dem Becher endete.


    "Das neue Geschäft, also ich kann mich nicht beklagen. Ich muss aber dazusagen, das ich wirklich fähige Arbeiter für den Betrieb gefunden habe. Man muss sich schon auf seine Angestellten verlassen können, da ich ja die meiste Zeit in Rom verbringe."



    "Und du,... hast du schon erste Pläne als Magistratus in Misenum?" Schließlich wollten die Bürger bei Laune gehalten werden.

    Etwas erstaunt lauschte ich Proximus´ Worten. "Magistratus, na dann herzlichen Glückwunsch. Ziehst du dann nach Misenum?" Es wäre sicher leichter in Misenum zu wohnen, als Tag für Tag den Weg von Misenum nach Rom auf sich zu nehmen.


    Was die Blumen betraf, so wollte er Proximus nur informieren, also nichts fest machen. ""Nun Proximus, wenn du dich in Misenum eingearbeitet hast, und dein Gewürzhändler läuft, kann ich gern noch einmal auf die zu kommen?!"


    Ich hob meinen Becher. "Auf dich Magistratus Proximus." Und ich lächelte freundschaftlich.

    Crista konnte meinen Ausführungen nicht so recht folgen, es war auch wirklich viel, was heute auf sie einprasselte. Alles neue Sachen, so wie sie sagte, wovon sie vielleicht schon gehört aber noch nie den rechten Bezug dazu hatte.
    "Nein Crista, meiner Meinung nach sind Wagenrennen wie Feiertage, klar geht jeder Arbeiten, jedoch trifft man sich dann und besucht so eine Veranstaltung."


    Eigentlich waren die Antworten bezüglich einer Toga Crista gegenüber nicht verbindlich, doch sie hatte sich einmal auf das Thema eingeschossen und war nun nicht mehr davon abzubringen. "Sehr gerne Crista, wenn du Zeit dafür findest bin ich nicht abgeneigt."


    Die Zeit auf dem Markt und jetzt auf dem Heimweg, schien Crista ganz vergessen zu haben. Auch machte sie sich keine Gedanken, das vielleicht zuhause jemand auf den Einkauf wartete. Vielmehr ging es ihr um das Obst, welches sie erstanden hatte, es auch noch frisch nach Haus zu bringen. Varus bewegte sich kurz von Crista weg, um von dem Händler etwas Wasser zu erwerben. Mit zwei bechern in den Händen, wieder bei Crista angekommen, reichte ich ihr einen davon, von dem anderen nahm ich einen großen Schluck. "Ich habe das mal übernommen." Fügte ich lächelnd an. Zwar war sie Sklavin und für so etwas zuständig aber Varus war da nicht ganz so. Von allen Seiten bedienen lassen war auch nicht sein Ding.


    Nach der Erfrischung wollte Crista noch in Erfahrung bringen, welchem Stand Varus eigentlich angehörte. Zwar schaute dieser etwas verdutzt, antwortete aber in gleichem Atemzug. "Ich gehöre zur Familia der Annaeer, wir sind Plebejer." Dann fiel der Begriff reich und Varus musste etwas husten. "Was verstehst du unter reich? Also Geld habe ich, zwar habe ich nicht soviel das ich es zum Fenster rauswerfe aber mir geht es sehr gut, wenn es das ist, was du meinst." Zwar fand Varus diese Frage etwas indiskret aber so schien Crista zu sein.

    Varus schüttelte den Kopf. Sicher hatte sie Varus nur missverstanden. "Nein, nein Crista, Wagenrennen finden nicht nur an Feiertagen statt. Ich meinte, die Wagenrennen, das sind wie Feiertage für die Römische Bevölkerung." Ich legte den Kopf auf die Seite und lächelte Crista an.


    Die Frage bezüglich des anfertigen von Togen war eigentlich nur hypothetisch
    von Varus gemeint aber vielleicht würde er einmal darauf zurückkommen, wenn sich die Gelegenheit bieten würde. "Ich denke schon eher an etwas dezentes, nichts auffallendes."


    "Wann musst du eigentlich zuhause sein, hat dein Herr dir eine Vorgabe gegeben?" Nicht das sich Varus und Crista hier verplapperten und zu Hause wurde schon längst auf sie gewartet.


    An den beiden lief gerade ein Händler mit Wasser vorbei. Varus, dessen Kehle vom andauernden reden und von der zunehmenden Hitze doch etwas eingetrocknet schien, war gerade eine Idee gekommen. "Magst du etwas trinken, soll ich uns von dem Händler da etwas Wasser holen?" Und Varus deutete mit der Hand auf den Händler.

    Varus hörte Crista interessiert zu, doch irgendwie waren die Worte von Crista irritierend. Kopfschüttelnd lauschte Varus weiter, konnte jedoch nicht verstehen, wen Crista mit sie ansprechen sollte, auch wenn es Rom war. Eigentlich war es unüblich, das sich die Menschen mit sie anredeten, egal welchen Standes sie waren.


    "Na sicher gibt es ein drumherum um das Wagenrennen. Dort findest du allerlei Stände, wo du die leckersten Sachen kaufen kannst. Im allgemeinen sind Tage, an denen Wagenrennen veranstaltet werden wie Feiertage. Ein große Ansammlung von Menschen, der Circus ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Dann die Anfeuerungsrufe der unterschiedlichen Factiones. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl und Erlebnis." Varus holte bei Darstellung eines Wagenrennens sehr weit aus, das leuchten in seinen Augen sagten den Rest, wie sehr er Wagenrennen mochte.
    "Nein...., auf unserem Trainingsgelände in der Casa bin ich schon mal gefahren aber bei einem richtigen Rennen, nein..., das ist mir zu gefährlich. Ich bin dann eher für die Anfeuerung zuständig." Schmunzelte ich. Für das richtige Rennen waren die Fahrer der Albata zuständig, das wäre nichts für Varus.


    Auch bei Crista´s Schneiderkünste, horchte Varus auf. "Du hast ja richtig Talent. Wenn ich zum Beispiel eine Toga bräuchte, könnte ich auch zu dir kommen?" Das war nur eine hypothetische Frage aber interessiert hat es Varus trotzdem.


    Crista schien bei dem Reden, dem schweren Korb und der zunehmenden Hitze allmählich die Luft ausgegangen zu sein. Deswegen stellte sie den Korb ebenerdig ab und hockte sich auf einen Karren. Vielleicht nahm sie auch nur Anlauf, für das nächste Gesprächsthema. "Habia erkennst du sofort. Er läuft etwas gemütlicher, wie ein älterer Herr eben." Das mit den Frauen und den Wasserkrügen an den Brunnen war varus tagtäglich aufgefallen. Schon damals als er noch Duumvir in Mantua war, war das gekichere und schwatzen der Frauen nicht zu überhören. Was Varus immer mit einem lächeln kommentierte. "Nun, aber Habia kennt dich nicht. Zwar kann ich ihn von dir grüßen und dich ihm beschreiben aber ansprechen musst du, sofern du ihn erblickst und ich bin nicht dabei schon selber."
    Habia war keiner, der nur so auf die Menschen zustürmte, er mochte es lieber, wenn es etwas ruhiger war. Ob da Crista der richtige Gesprächspartner war?! Habia war geduldig und erfahren genug, mit solchen Dingen umzugehen.

    Den Betreuern rings um die Rennbahn war der Schock noch anzumerken. Zwar ging es den Pferden und besonders dem Lenker den Umständen entsprechend gut, nicht auszudenken, er hätte sich nicht rechtzeitig losschneiden können und wäre gar so dumm gefallen, das dies weit schlimmere Folgen nach sich gezogen hätte.
    Bei dem Fahrer handelte es sich laut einem Betreuer der Russata um Brinno, welcher unter Mithilfe zweier Männer der Russata die Rennbahn schon wieder verlassen konnte.
    Ein wenig konnte man im vorübergehen die Enttäuschung Brinno´s über den misslichen Ausgang der Trainingsfahrt erahnen.
    Ein Betreuer der Russata fand sich auch umgehend bei den Mannen der Albata ein, um Bericht zu erstatten.
    "Den Göttern sei Dank, das er noch lebt." Kehrte bei einem der Mannen der Albata allmählich die Farbe ins Gesicht zurück.







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    Crista wirkte irgendwie hibbelig, seit ich von Habia erzählte und damit einen besuch in der Casa in Aussicht stellte, wirkte sie irgendwie noch aufgedrehte. Aber zu ihrerer Entschuldigung, sie wirkte positiv aufgedreht, worüber ich immer noch schmunzeln musste. "Mach dir da keine Gedanken wegen dem ´du´, das nimmt dir garantiert keiner übel, im Gegenteil, eher wirst du komisch angeschaut, wenn du nicht du sagst." Ging ich noch einmal näher auf die Sache mit dem ´du´ ein.

    "Na hier weiß ich nicht, also in Mantua war schon lange nichts mehr aber in Rom
    war erst ein Rennen. Das ist total spannend, nicht nur das Rennen, das ganze drumherum, einfach alles."
    Sprudelte es aus Varus heraus. Seit er von Ursus zum Wagenrennen eingeladen wurde und jetzt seit er in der Albata mitwirkte, hatte das Wagenrennen ihn in seinen Bann gezogen.


    Doch auch Crista kam wieder zu Wort und erzählte etwas von sich und das sie beim Schneidern eine wesentlich bessere Figur abgibt als bei anrichten von Speisen. "Was kannst du alles schneidern, hast du Dinge, welche du besonders gern und besonders gut kannst?"


    So langsam erreichten wir das Gebiet um das Castellum. Der Name Habia hatte sich noch immer in Crista´s Kopf festgesetzt und sie schien erst bei einer positiven Nachricht Ruhe zu geben. "Sicher geht Habia morgen oder Übermorgen auf den Markt. Du kannst es wohl nicht mehr erwarten ihn kennenzulernen?" Fragte ich schmunzelnd.


    "Wie sieht Habia aus..., nun, er ist von dunkler Hautfarbe und graues Haar. Ihn dürftest du eigentlich gleich erkennen, sobald du ihn siehst." So genau hatte ich mir Habia noch nie angesehen aber ich denke das waren die markantesten Merkmale.
    "An welchem Brunnen meinst du?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Die Betreuer der Russata und die der Albata waren gerade in ein Gespräch vertieft, als es mörderisch schepperte. Als ein Fahrer der Russata versuchte den Wagen wieder in die Bahn zu lenken und dabei Hals über Kopf aus dem Wagen geschleudert wurde. Zum Glück konnte er sich losschneiden, denn sonst wäre es für ihn geschehen gewesen.
    Das Gespräch hatte sich damit auch erübrigt, denn die Betreuer stürmten eiligst auf die Rennbahn, um dem gestrauchelten Fahrer zu helfen und um sich zu erkundigen, wie es um ihn stand.
    Zwar konnte der Fahrer mit Hilfe zweier Betreuer wieder aufstehen, das Rennen schien jedoch für ihn gelaufen zu sein.


    Auch den Betreuern der Albata, die schon eine Menge von solchen Stürzen miterlebten, die zum Teil noch dramatischer für den Fahrer ausgingen, wich die Heiterkeit plötzlich aus dem Gesicht.


    Auch Florus tauchte an der Rennbahn plötzlich auf. Was für den weiteren Rennablauf sicher positiv sein würde. Den jetzt war der wichtigste Ansprechpartner überhaupt zugegen.
    "Wo ist eigentlich Varus" blickten sich die Betreuer der Albata fragend um.


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    Crista schien da insgeheim schon wieder etwas auszuhecken, sie hatte den Tag, wenn sie Habia besucht schon völlig durchgeplant, jedenfalls verriet das ihr Gesichtsausdruck. "Gebt mir rechtzeitig vorher bescheid, so kann Habia in Ruhe das Essen vorbereiten."


    Auch zuckte sie etwas zusammen, als ich meinte, das ich das sie von ihr nicht mehr hören möchte, was aber eher ein gutgemeinter Rat war als eine Predigt.
    "Hie sprechen sich alle mit du an, egal ob Sklave oder Senator, nimm es als gut gemeinten Hinweis." Und ich lächelte ihr vertrauenswürdig zu.


    Der Korb schien mächtig schwer zu sein, jedenfalls wechselte Crista ein ums andere mal den Arm, an dem der Korb hing. Ich machte aber keinesfalls anstallten ihr auch noch den Korb zu tragen, ich übersah das einfach.


    "Was ich gern mache?!" Da brauchte ich nicht lang überlegen. "Ich lese unheimlich gerne. Das Wagenrennen hat auch meine Sympatien und essen." Auch wenn man mir das keineswegs ansah, ich aß für mein Leben gern. Ob nun Essen gehen oder sich bekochen lassen, das war Varus gleich. "Und mit Habia habe ich einen vorzüglichen Küchenmeister.
    Kannst du kochen?"

    Schließlich konnten das die meisten der Sklaven und wenn sie dazu noch weiblich waren. Habia war da eher eine Ausnahme.

    Crista schien es überhaupt nicht abwarten zu können, Habia und den Eiskeller kennenzulernen. "Da bringst du jemanden aus deiner großen Familia mit, sofern sie Zeit finden und dann macht uns Habia ein vorzügliches Essen." Ich hatte vergessen zu erwähnen, das Habia nicht nur die gute Seele der Casa war, er konnte auch wunderschön Speisen zubereiten. Wir entfernten uns langsam und allmählich vom Stand des Obsthändlers und machten uns auf den Heimweg, den Weg bahnend durch die Menschenmassen. Als ich aus Cristas Mund abermals das Wort "wisst ihr" entnahm, blieb ich kurz stehen, schaute ihr in die Augen. "Das ihr oder sie kannst du weglassen, spreche mich mit du an, so ist es überall üblich." Vielleicht hatte ich es zu derb gesagt aber so würde sie es bestimmt am besten verstehen, dachte ich mir. Dann lief ich ohne einen weiteren Mucks weiter und Crista begann von ihrer Heimat zu erzählen.


    Ich lauschte interessiert ihren Worten, denn Erzählungen aus anderen Provinzen oder Ländern haben Varus schon immer gefesselt. Ab und zu holte er sich ein Buch aus der Bibliothek, doch wenn augenzeugliche Tatsachen berichtet wurden, war er noch mehr gefesselt.
    Crista erzählte sehr bildhaft von ihrer Heimat, es klang bald etwas schwermütig.
    "Wie lang bist du schon weg aus Sizilien?"
    Fragte ich, nachdem sie fertig war mit ihren Ausführungen.

    Crista schien sich mit der Ausführung über den Eiskeller nicht zufrieden stellen zu wollen. Dies entnahm ich ihrem neugierigen Blick. "Am besten du kommst mal Habia besuchen, der freut sich auch ab und zu mal über Abwechslung. Er kann dir sicher ein paar nützliche Tipps geben, was das einkaufen betrifft. Dann kannst du dir auch den Eiskeller anschauen." Ich hoffte nun, das sie sich damit zufrieden gab. Damit hatte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen wäre Crista´s Neugierde bezüglich des Eiskellers besänftigt und zum anderen konnte sie Habia kennenlernen und sich ein paar Ideen abschauen.


    "Aus Sizilien kommst du, das ist ja interessant. Erzähl mir was von Sizilien." Die Neugierde war von Crista auf mich übergesprungen. Das war wie ein momentaner Rollentausch. Die ganze Zeit hatte sie mich ausgequetscht, nun war ich ganz Ohr. Was Crista von ihrem Vater jedoch erzählte, konnte ich auf einer Seite ganz gut nachempfinden. Auf der anderen Seite waren Varus, wissbegierige aufgeweckte Menschen zehn mal lieber.


    Crista schaute mich plötzlich an, so als ob mehrer Dinge in ihrem Kopf herumschwirrten. "Eigentlich habe ich heute Vormittag nichts weiter geplant. Auf den Markt wollte ich. Da bin ich nun." Fügte ich schmunzelnd an. "Ich kann dich bis zum Castell begleiten, ist ja kein großer Umweg." Ich bewegte mich langsam aber sicher aus dem Bereich des Obsthändlers, da andere Passanten sich um den Stand drängten. "Hast du alles, was auf dem Zettel stand?" Fragte ich nach, nicht das sie durch ihre viele Fragerei die Hälfte vergessen hatte.

    "Nein..., nein Crista! Ein Eiskeller das musst du dir wie ein etwas größeres abgedecktes Erdloch in einer Casa oder Villa vorstellen. Dort kommen dann die leicht verderblichen Waren rein und die Zwischenräume werden mit Eis aufgefüllt. Dort passt kein Mensch rein. .... Also würde schon aber das wäre eine ziemlich enge Angelegenheit." So langsam brachte mich Crista mit ihren Fragen aus der Bahn. Nicht das ich darauf keine Antworten wusste, jedoch kam Crista vom hundertsten ins tausendste.

    "Habia ist schon in etwas gehobenerem Alter, da schicken wir ihn einkaufen oder kleinere Reparaturen ausführen. Da hat er wirklich Talent. Die schwereren Sachen übernehmen die anderen Hausangestellten. Du solltest Habia mal kennenlernen. Er ist ein gemütlicher älterer Zeitgenosse."
    Bei Habia hatte sich Varus damals wirklich nicht verkauf. Auch wenn er anfänglich Zweifel hegte, hatte dieser sich schon längst bewährt, auch wenn er nicht mehr der Jüngste war.


    Crista traute mir nicht ganz. Jede Bewegung und jede Geste von mir schien sie innerlich zu prüfen und stellte sie gleich anschließend als nächste Frage. "In Alexandria ist es wesentlich wärmer als hier, glaube mir, ich war selbst dort." Bücher liebte ich auch über alles, so wie sie von ihrem Vater berichtete, jedoch bezweifelte ich, das Crista dies interessieren würde. "Da hast du nicht unrecht, Bücher sind sehr lehrreich und interessant." Nun kam doch wieder der Oberlehrer durch, was ich eigentlich vermeiden wollte.


    Der Obsthändler verstaute mittlerweile die erworbenen Sachen in dem von Crista herübergereichten Korb. Crista schien mit einer ganze Menge Menschen hier in Mantua eingetroffen zu sein. Aber außer dem Legaten sagten die Namen Varus überhaupt nichts. Außer das alles Patrizier waren. Was einem kennenlernen nicht im Wege stand, jedoch zu mehr reichte es bei Varus´ Stand nicht. Ich musste etwas verlegen schmunzeln, ließ es mir aber nicht anmerken. "Ich weiß was du meinst Crista. Richte deiner Familia einfach liebe Grüße von mir aus. Vielleicht trifft man sich ja mal hier in Mantua oder anderswo." Damit war das Thema für Varus erledigt, obwohl eine kleine Ecke in seinem Kopf das Thema weiter behend bearbeitete.

    Crista wollte alles genau wissen und wenn nach ihrer Meinung die Antwort zu unpräzise ausfiel, so bohrte sie so lange nach, bis sie zu dem erhofften Ergebnis kam. "Wir haben einen Eiskeller, kennst du so etwas. Dort kommen die Sachen rein, die sich nicht so lang halten und es wird Eis untergemischt, dann hält es sich doch etwas länger. Ansonsten geht Habia jeden zweiten Tag frische Dinge holen. Auch mir ist das wesentlich lieber als Dinge aus dem Eiskeller." So ein Eiskeller war schon eine prima Erfindung. Jedoch war der Verbrauch von Eis immens hoch und es musste ständig für Nachschub gesorgt werden. Da waren Varus frische Sachen schon wesentlich lieber.


    "Alexandria ist eine schöne Stadt. Nur die Temperaturen sind dort wesentlich höher als hier. Und größere Gebäude als hier, also höher als in Mantua zumindest." Fügte ich an und lächelte zurück. Die kleine wollte aber auch alles bis ins kleinste Detail wissen. "War dein Vater in Alexandria?"


    Währenddessen reichte Crista ihren Einkaufszettel dem Verkäufer, damit dieser die ganze Litanei zusammenstellen sollte. Ich beobachtete zwischendurch nur das Schauspiel von Crista, wie sie mit dem Verkäufer verhandelte.
    "Bedanken?!...." Ich tat so als ob ich angestrengt nachdachte. Doch in Wirklichkeit, schmunzelte ich innerlich nur.
    "Sag der Familia der Tiberier einfach liebe Grüße von mir. Das habe ich gern gemacht." Da ich sowieso im Begriff war über den Markt zu schlendern war das für mich nur eine kleine Mühe. "Zu wem gehörst du eigentlich genau?"

    Crista lief hochrot an, als ihr Varus zu verstehen gab, das Habia ein er ist und keine sie. Was Varus jedoch mit einem schmunzeln kommentierte.
    "Ja...,ja..., Habia geht regelmäßig einkaufen. Außerdem geht er so oft, da es bei uns nur frische Waren gibt, Dinge die schon mehrere Tage alt sind, werden bei uns nicht mehr verzehrt." Gab Varus einen kurzen Einblick über die Essensgewohnheiten der Annaeer.


    Ich lachte schon wieder, als sie mich in Verbindung mit der Nektarine, dem Pfirsich und dem Wort Paedagogus fragte.
    "Nein Crista..., ich bin kein Paedagogus. Obwohl ich in Alexandria eine Ausbildung genoss."
    Sie nahm mir die Nektarine aus der Hand und biß ein Stück ab. Auf die Frage, ob ich auch einmal probieren möchte, schüttelte ich den Kopf und hob die Hand ablehnend.
    "Danke dir aber ich mache mir nichts aus Nektarinen und Pfirsichen. Vom Geschmack her sind beide ähnlich, jedoch wie ich schon sagte in der Beschaffenheit der Schale sind Unterschiede direkt erkennbar."
    Beantwortete ich auch die nächste Frage von Crista bezüglich des Geschmackes von Nektarinen und Pfirsichen.
    Die Passanten, die die lebhafte Diskussion am Rand mitverfolgten, konnten auch in der Annahme sein, ich sei der Paedagogus von Crista. Dabei half ich ihr nur bei ihrem Einkauf. Auf jeden Fall war es einmal eine Abwechslung.

    Die Betreuer der Russata und die der Albata, waren gerade in Gespräche verwickelt, als drei Fahrer die Bahn betraten. Den Farben nach zu urteilen, waren es Fahrer der Aurata, welche ja nur noch gefehlt hatten.


    "Das stimmt, im Moment ist die Anzahl an Rennen recht Mager. Vielleicht fühlt sich aber auch keiner im Moment so richtig dafür verantwortlich."
    Was eigentlich schwer zu glauben war, schließlich liebte jeder Römische Bürger die Highlights der Wagenrennen im Alltag.


    "Da habt ihr recht, so richtig weiß man noch nicht woran man ist. Auch müssten die Starterlisten ausgefüllt werden. Jetzt wo auch die Aurata in Misenum ist."
    Vielleicht wird sich auch bald darum gekümmert, schließlich wartete man ja nur noch auf die Aurata.
    "Vielleicht wurde mit den Aushängen auch recht sparsam umgegangen und man hat sich nur auf die Classis verlassen."
    Auch wenn es nur ein eher kleines Rennen werden sollte. Die Zuschauer außen vor lassen, ob das die richtige Idee ist, war zu bezweifeln.


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    Jedenfalls redete Crista ununterbrochen. Vielleicht war sie auch nur zu aufgeregt, so das ihr tausend Dinge durch den Kopf schwirrten. Jedenfalls musste ich schmunzel, wie sie hinter mir hertänzelte und dabei sich beim reden fast überschlug. Ich beantwortete die Fragen und Kommentare nur mit. "Aha"
    oder "Soso..."


    Ich baute mich vor dem Stand auf und ließ Crista erst einmal schauen. Schließlich wollte ich nicht selber etwas erwerben, sondern war nur ihr behilflich.


    Als Crista auf Habia zu sprechen kam, musste ich laut lachen. "Habia..., das ist ein er. Er ist mein Hausangestellter. Er geht dreimal die Woche einkaufen und auf ihn kann ich mich verlassen." Erklärte ich Crista und schmunzelte immer noch. Aber woher sollte Crista das auch wissen, hatte ich den Namen Habia doch einfach so herausgesagt.


    Als Crista aufgeregt an dem Stand auf eine Kiste Pfirsiche Zeigte und mich fragte, ob dies Pfirsiche oder Nektarinen seien, wusste ich nicht ob sie mich testete oder ob sie den Unterschied wirklich nicht kannte. Wobei ich mir letzteres nicht vorstellen konnte.
    Also nahm ich einen der Pfirsiche aus der Stiege, hielt sie Crista vor die Nase und antwortete lehrerhaft. "Das sind Pfirsiche, siehst du, das erkennst du an der rauhen Schale." Und ich strich mit der Hand über den Pfirsich. "Nektarinen hingegen..... Entschuldigung, ich muss da mal..." Mit diesen Worten schob ich einen anderen Passanten beiseite, griff in die Stiege mit den Nektarinen, um daraus eine zu entnehmen. Wieder bei Crista angekommen hielt ich im Vergleich zu dem Pfirsich, die Nektarine daneben und setzte meinen Satz fort. "Nektarinen hingegen, haben eine glatte Oberfläche." Ich zwinkerte Crista zu, wie als, ob sie es verstanden habe.
    Da stand ich nun, mitten auf dem Markt. In der rechten einen Pfirsich und in der linken eine Nektarine.

    "Bei uns sind im Moment nur zwei Fahrer, die das Zeug haben wenigstens annähernd bei größeren Rennen eine Rolle zu spielen."
    Fortunatus spazierte weiter über die Bahn, jedoch nicht in Gefahr zu laufen, einem Gespann, welches gerade Trainingsrunden absolvierte, in die Quere zu kommen. Vielleicht irgendein Ritual oder so, das wusste nur er allein.


    Währenddessen nahm Felix auf der Bahn langsam Fahrt auf. Mir schien, als wolle er allen Frust des letzten Rennens auf einmal loswerden.


    "Hmm.., soweit ich weiß, sind momentan keine weiteren Rennen geplant." Aber vielleicht liegt ja der eine oder andere Entwurf noch in einer Schublade." Fügte der Betreuer schmunzelnd an. "Und ihr..., schon was in Planung?"


    Das Zusammenspiel zwischen der Rennbahn und den Zuschauerrängen war akustisch nicht zu übertreffen. Gerade jetzt, wo nur eine handvoll Betreuer und die Gespanne die Rennbahn säumten.



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    Ich schaute Crista an und musste über die Aussage schmunzeln. "Na komm..., ich bringe dich hin."
    Und so begann ich loszulaufen, Crista, so wie sie sich mir vorstellte lief immer einen Schritt hinter mir.
    "Mein Name ist Varus, Annaeus Varus." Meinte ich, während wir uns immer weiter von Ndoumbes Stand entfernten.
    Während wir so liefen, holte Crista einen Einkaufszettel hervor und lass ihn mir vor.
    Es war zum Glück noch recht früh, so das die Sonne noch nicht so brannte, um die Mittagszeit, war es auf dem Markt um diese Jahreszeit kaum auszuhalten. "Wir machen das so Crista, du sagst mir was du brauchst und ich bringe dich dorthin, abgemacht?" Sprach ich über meine Schulter zu Crista, da sie hinter mir herumschwirrte.
    "Danke der Nachfrage aber Habia war erst einkaufen." Entgegnete ich auf die Frage, ob ich von dem gekauften etwas abhaben wolle. In dem Moment fiel mir nicht auf, das Crista nicht wissen konnte, von wem ich sprach, das Habia der gute Geist der Casa Annaea war.
    Fast angekommen am Obststand, wandte ich mich zu Crista um. "Von wo kommst du denn, wenn du noch nicht lang hier bist, wenn ich fragen darf?"

    Zwar unterhielt ich mich noch mit Ndoumbe, doch der größere Teil meiner Aufmerksamkeit, war schon längst auf die Sklavin gerichtet, die ich aus einem Blickwinkel musterte.
    Sie schien mit sich selbst zu hadern, das entnahm ich zumindest der Mimik und Gestik. Vielleicht brauchte sie auch Hilfe.
    Sie irrte zwischen den Menschen umher und kam langsam auf den Stand von Ndoumbe zu. Dies alles beobachtete ich natürlich nur beiläufig.


    Sie kam auf mich zu und sprach mich plötzlich an, was das Gespräch mit Ndoumbe beendete und ich ihr meine Aufmerksamkeit widmete.
    Ich lächelte sie an, nachdem sie mir ihr Anliegen geschildert hatte.
    "Aber du störst doch nicht. Obsthändler.... hmmm, lass mal sehen." Ndoumbe, der das Gespräch etwas mitverfolgt hatte, zeigte mit der rechten Hand in die andere Richtung des Marktplatzes. >Genau die andere Seite des Marktes, da ist der besagte Obsthändler.< Antwortete Ndoumbe und widmete sich anschließend wieder seinem Wein.
    "Wenn du magst, kann ich dich etwas über den Markt führen und auch zu dem Obsthändler, ich kenne mich hier aus."
    Bot ich der Sklavin an und lächelte vertrauenswürdig.