Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Primus stand bequem und sah seinem Cousain nach. Er tat wirklich alles um ein unnahbarer Mensch zu sein...zumindest schien es so.
    Nachdem der Tribun verschwunden war sah er Drusus und Valerian in einiger Entfernung warten,...er ging auf sie zu und meinte,
    Nun, meine Herren!... Dabei verschränkte er die Hände auf dem Rücken und brachte die Ernennungsurkunde so ein wenig aus dem Blickfeld.
    ...was macht denn das Legionärsleben so?

    Ich habe gerade das Buch Caesar läßt grüßen von Joachim Fernau gelesen.
    Es beschreibt die Geschichte vom nebulösen Anfang bis zum Ende des römischen Reiches...locker und saftig, ironisch und mitunter bissig.
    Er vermittelt die Geschichte derart lebensnah, daß man meint man wäre unter ihnen.
    Falls jemand Interesse hat:
    ISBN 3-7766-0547-2

    Primus klopfte an die Türe des kleinen Raumes, den Agrippa bewohnte.
    Komm´rein,Primus! klang von Innen heraus.
    Er wunderte sich ein wenig, daß Agrippa wußte wer da klopfte und trat ein.
    Agrippa stand neben einem Bündel...er hatte seine Ausrüstung schon in der Horrea abgegeben,...viel war es nicht was er mit sich nahm. Er sah sich um, ein letztes Mal. Schließlich blickte er Primus an und meinte,
    Tu´mir einen Gefallen, mein Junge, bleib wie du bist!...ich werde dir hin und wieder schreiben....denke ich...so und nun machs gut. Primus war ihm dankbar, so richtig hatte er ohnehin nicht gewußt was er Agrippa sagen wollte,...es war zu viel um es in wenige Worte zu fassen...Agrippa griff nach seinem Bündel und wandte sich zum Gehen.
    Primus hielt ihm die Hand hin, welche er freudig nahm,...der harte Mann ahtte Tränen in den Augen als er den Raum verließ.
    Primus kämpfte mit seiner Trauer und riss sich zusammen.
    Agrippa! rief er und lief aus dem Raum.
    Agrippa stand da und sah ihn fragend an.
    Primus ging in die Box in der Tacitus stand und sattelte ihn.
    Es war ein alter Sattel,...Agrippas. Dann zog er den altebn Wallach heraus und übergab ihn an Agrippa. Dieser sah ihn entgeistert an.
    Primus nickte und meinte,
    Er wurde gestern ausgemustert,...entweder du nimmst ihn oder er geht morgen zum Schlachter...
    Agrippa griff nach den Zügel und legte den Kopf an Tacitus´s Schädel.
    Dann stieg er auf und meinte,
    Mach´s gut,...ich schreib´dir!
    Langsam ritt er aus der Pabula,...einer ungewissen Zukunft entgegen.

    Die beiden Kapitäne ritten in die Mitte des Spielfeldes und verbeugten sich vor der Ehrentribüne, dann ritten sie in wildem Ritt und winkten den jubelnden Legionären zu. Primus hielkt sein Pferd an und rief den Gästen zu,
    Wir danken euch für´s Zuschauen und hoffen ihr hattet eine schöne und unterhaltsame Zeit!

    Primus ließ sich die Hand schütteln,...es schien ein ewiger Moment zu sein.
    Er sah das Lächeln im Gesicht seines Kommandeurs,...sah die Ernennungsurkunde,...Die Gesichter der Anwesenden Führungsoffiziere schienen in diesem Moment zu einem wohlwollendem Lächeln zu verschmelzen,...es kam ihm vor als sei es Mars persönlich, der ihm gratulierte.
    Nach der Gratulation nahm er erneut Haltung an und salutierte vor den Führungsoffizieren. Er wandte sich mit einer leichten Drehung ab und ging zurück zu seiner Turma,...der Secunda,...dies war zweifellos ein großer Augenblicl in seinem Leben.
    Primus nahm seine Position zwischen Lucius und Ocellus wieder ein...jedoch schüttelten diese Beide den Kopf und nickten ihn freudig grinsend nach vorn,...er stand ab sofort vor seiner Secunda...natürlich...

    Primus nickte und entgegnete,
    Jawohl Tribun! Er hatte im Verhalten des Tribunen irgendeinen unterdrückten Impuls wahrgenommen. Irgendetwas schien ihn zu stören oder zu verunsichern...
    Aber sie waren jetzt so weit klar. Primus würde die Sache noch mit seinem Kommandanten absprechen und dann zunächst einmal das Pferd des Tribuns unter seine Fittiche nehmen. Dann würden ein paar Calones herkommen und den Stall auf Vordermann bringen.
    Sag´Tribun, hättest du etwas dagegen, wenn wir dein Pferd jetzt erst einmal zu uns in die Pabula mitnehmen? ...wir hätten es dann besser unter Kontrolle...wir würden dir für die nächste Zeit eines unserer Pferde zur Verfügung stellen,...wenn du eines benötigst!
    Wenn der Stall hier ausgeräuchert wurde durfte ohnehin keines der Pferde hier sein...

    Ein Hornsignal ertönte zur Beendigung der Pause. Die Mannschaften brachten sich wieder in Position. Die Kapitäne sprachen sich über die folgenden Spielzüge ab und ritten schließlich in ihre Startpositionen.
    Wieder erschallte das Horn und Primus ritt los, Ocellus und Labeo folgten ihm gleich auf, überholten ihn und richten einer scharf nach Links einer scharf nach Rechts und ließen vor dem Balg die Pferde hochsteigen.
    Lucius bremste fluchend ab und wäre fast vornüber gegangen.
    Primus holte sich den Balg und ritt zurück in seine Reiter hinein, gefolgt von den Blauen Reitern.
    Primus kam aus dem Pulk seiner Reiter heraus, jedoch hatte er den Balg nicht mehr. Nun begann das wilde Suchen, den die Roten verteilten sich schön über den ganzen Platz. Ocellus und Labeo ritten andauernd hin und her und auf einmal ertönte das Horn...4:2 ! Auf einem der Vertikalritte hatte Ocellus den Balg übernommen und mit nach hinten gebracht...
    Primus grinste und schwitzte trotz der kalten Temperaturen.
    Lucius sah ihn finster an und trieb seine Männer zurück in die Ausgangsposition.
    Primus sammelte seine Leute und meinte,
    Aufpassen jetzt Leute,...Lucius ist extrem gereizt,...ich fürchte er nimmt die Sache hier ein wenig zu ernst...
    Es kam wie es kommen musste,...die Blauen brachen sich mit Brachialkräften die Bahn und gewannen den Punkt...Das Spiel wogte hin und her, immer wieder gab es Ausfälle durch zu hartes Spiel, jedoch siegte am Ende die taktisch agierende Mannschaft knapp mit 7:6...Erst jetzt beruhigte sich Lucius und gratulierte den Roten und ihrem Kapitän.
    Das war knapp, Primus,...das nächste Mal,...hast du nicht soviel Glück.
    Primus nahm die dargebotene Hand und entgegnete,
    Lucius, bei Gelegenheit werden wir uns mal unterhalten müssen.

    Am Verhalten der Schönen merkte Primus, daß sie im Grunde die Unterhaltung als beendet ansah. Es folgte eigentlich nur noch ein höfliches Konservationsgeplänkel, denn offenbar hatte sie in der Menge jemanden entdeckt, der ihr wohl mehr am Herzen lag.
    Das kecke Verhalten wich einer sichtbaren Befangenheit.
    Primus versuchte zu erkennen wen sie ansah.
    Loki war also der Auserwählte,...Er nickte leicht und meinte zu der ohnehin schon abwesenden Valentina, Verzeih´ich mich mich zurückziehen,...mein Tribun will offensichtlich das Fest verlassen,...es war sehr angenehm sich mit dir zu unterhalten.

    Primus war noch in Gedanken über die Zukunft der Sedunda als er seinen Namen hörte,...Lucius sah ihn mit offenem Mund an und Ocellus schob ihn mit einem sonderbaren Lächeln nach vorn.
    Wie benommen stand er vor der Secunda, fing sich jedoch schnell wieder und trat vor den Tribun und den Legaten.
    Sein Blick fiel auch auf Agrippa, der gerade mit seiner Entlassungsurkunde zurück zur Turmae ging. So war das also bei der Legion,...ein Kommen und Gehen,...Er nahm vor den beiden Haltung an und versuchte nicht zu Grinsen oder zu Heulen...oder beides...mit ernster Miene und fester Stimme meldete er sich an.
    Mein Legat, mein Tribun,...Eques, Terentius meldet sich wie befohlen.

    Pause! Der Schiedsrichter verkündete eine Viertelstunde Pause um die notwendigen Bedürfnisse zu erledigen und die Wunden der Spieler und Pferde zu kontrollieren.
    Primus sah sich sein Pferd genau an, es hatte die Tortour bisher gut überstanden. Dann ging er duch die Reihen, sprach mit seinen Männern, sprach mit den Calones, jedoch war das Spiel bisher, abgesehen von ein paar Prellungen und Schürfwunden, gimpflich abgegangen.
    Lucius kam zu ihnen und sagte,
    ...und, meinst du wir bieten ihnen eine gute Schau? dabei grinste er sein Verführerlächeln. Primus und Ocellus sahen den Kameraden zweifelnd an und Primus entgegnete,
    Lucius, wir sind Freunde,...du führst dich auf dem Spielfeld aber auf, als wären wir Feinde.
    Lucius sah ihn gespielt entrüstet an und meinte,
    Primus, wir sind auf dem Spielfeld Gegner,...du willst verhindern daß ich gewinne! Er legte Primus die Hand auf die Schulter und sagte,
    ...das muß ich verhindern,...das solltest du wissen.
    Dann trollte er sich um sonst was zu tun.. dabei klopfte er diesem oder jenem auf die Schulter und wurde allenthalben angehimmelt,...ja, er war der große Held dieser Spiele.
    Ocellus sah ihm kopfschüttelnd nach und meinte lakonisch,
    ...ich hoffe niemals mit ihm in den Kampf ziehen zu müssen... Primus sah ihn an und fragte erstaunt,
    Warum nicht? Ocellus antwortete mit ernster Miene,
    ...weil ich nicht um ihn trauern möchte.
    Primus biss ein Stück vom Brot des Tribunen ab und nickte,...hoffte jedoch, adß sich Ocellus´Prognose als falsch herausstellte.
    Lucius war der Prototyp des Helden,...jedoch wurden die leider nie sehr alt.

    Primus blickte sie an und meinte,
    Nun, das soll vorkommen......zu warm in Roma,...wohl eher zu heiß auf dem politischen Parkett.Er war immer noch etwas betört von dieser Art und Weise der Schwester Valerians...er war fast versucht zu fragen was sie so vorhatte , heute in 20 Jahren...statt dessen beließ er es bei Konversation,...diese Frau würde nicht lange alleine sein,...er war sicher daß der eine oder andere einflussreiche Blick bereits auf ihr ruhte.
    Darf ich fragen wo du hier in Mogontiacum wohnst,...und wie lange du hier bleiben wirst?

    Primus nickte Valerian zu und sagte,
    Danke für eure Hilfe Valerian,...und nichts für ungut!
    Das mit dem vom Gaul fallen konnte er Valerian nicht versprechen,...was Morgen geschah, wußten nur die Götter.
    Er sammelte seine Kameraden und besprach noch einmal kurz die Ereignisse von Morgen,...dann machten sie sich auf zur Turmae...es gab noch viel zu tun.

    Primus trat vor und rief aus vollem Herzen, und Lucius und Ocellus taten es ihm gleich, wie bald die gesamte Turmae einfiel.
    Ein dreifaches Hoch auf Agrippa!
    Hoch!
    Hoch!
    Hoch!
    Gleich zwei gute Offizier zu verlieren war hart, vor allem wenn man daran dachte was nun wurde. Wehmütig schaute Primus auf die beiden. Er schätzte beide als Offiziere und Menschen hoch ein. Mit einem leicht mulmigen Gefühl fragte er sich, wer denn nun die Turmae kommandieren würde und vor allem, wer die Turma Secunda ab jetzt führen würde...Sei Blick fiel auf die älteren Eques in der Secunda...bald wäre es sicher schlauer

    Wieder ertönte das Horn und ein neuer Spielzug begann. Primus ritt mit seinen Roten eine gestaffelte dreifache Reihe, die Blauen ritten relativ ungeordnet während Lucius auf den Balg zuraste.
    Die Rote ignorierten den Kapitän der Blauen,...sondern begannen sich in Rotten um seine Mannschaft zu kümmern,...plötzlich war Lucius von jede Menge Reitern umgeben ...und in einem Moment der Unachtsamkeit seinen Balg los,...dieser wechselte immer wieder den Halter, daß er bald den Überblick verlor und wütend hinter dem letzten Träger des Balgs herritt.
    Er sah ein offenbar Reiterloses Pferd abdrehen und sah auf den Boden um den Kameraden nicht zu verletzen, doch das war niemand, ein Blick auf das Pferd und er sah Primus, wie er sich seitlich hochschwang und den Balg nachzog...
    Kopfschüttelnd winkte er ab,...Primus erreichte unbehelligt die blaue Markierung 3:1.
    Der nächste Zug wurde von den Blauen gewonnen,...eine regelrechte Reiterattacke brachte die Roten fast unter die Hufe. Es wurden zwei Männer abgeworfen und leicht verletzt. Die Capsarii gaben schnell Entwarnung,..es ging ihnen gut, so gut, daß sie den Zuschauern zuwinkten,...pikanterweise war es ein Blauer und ein Roter Spieler,...die jetzt durch Ersatzleute ausgewechselt wurden.
    3:2

    Primus zog den Kopf ein und die angetretenen Equites auch.
    Der Befehl des Tribuns hallte über den Campus und dürfte wahrscheinlich noch im Legatenpalast zu hören sein.
    Hiermit dürfte dann wohl auch geklärt sein, wer hier die größere Autorität hatte. Primus stellte sich zu seinen Equites und wartete, bis die Legionarii sich zu ihnen gesellten.


    Sim-Off:

    ...somit wäre dann wieder alles klar... 8o

    Primus hörte den Tumult im Lager. Das Essen ist da,...gut, dann waren sie also zurück,...den Göttern sei dank!
    Irgendwie hatten sie ihm schon gefehlt, die Kameraden. Er ging zu den Männern an den Maultieren und suchte nach bekannten Gesichtern.
    Die Legionäre schauten ziemlich betrübt aus der Wäsche,...ihn lief es kalt den Rücken runter,...fehlte einer? Gab es etwa einen Zwischenfall?
    Er zwängte sich an den Neugierigen vorbei und gelangte nach vorne, wo die Männer seines Contuberniurms standen. Er atmete tief aus,...alle da,...

    Primus nahm Haltung an und entgegnete,
    Jawohl,...Tribun Terentius. Dann wandte er sich zackig um und rief,
    Milites!
    Convenite!...
    In aciem venite!
    Er wartete neben dem Tribun,...es war schon ein schwer einzuordnendes Gefühl, die Männer offizell zusammen zurufen. In der Turma war das kein Problem,...aber hier waren auch Legionarii dabei.
    Schon kamen die Equites angelaufen und richteten sich aus,...