Beiträge von Gaius Terentius Primus

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    Probatus Rufus


    Rufus sah etwas irritiert drein. Erst auf den Optio, dann auf Primus.
    ...Ihr wollt mich hier lassen?


    Primus nickte und antwortete,


    ...es wird das Beste sein. Du kannst so nicht laufen,...und schleppen wäre auch Unsinn,...der Optio hat völlig Recht!
    Er blickte aus dem Fenster,..es wurde langsam schattiger...
    Der Optio wird sicher jemanden zum Castellum schicken, damit man dich hier abholt.

    In Primus zog langsam so etwas wie Zorn hoch.
    Was war denn mit dem Duplicarius los? War sein Gesicht so zerschlagen, daß Varus ihn nicht erkannte? Probatus hin, Probatus her...


    Gaius Trentius Primus, IV Centruriae, Centurio Petronius Crispus, Optio Artorius Reatinus...
    Sein Schädel dröhnte zu sehr als daß er sich an seine Kohorte erinnern könnte.


    Mühsam seinen Zorn unterdrückend meinte er,


    Ich könnte dein Verhalten ja verstehen, wenn der Knecht so aussehen würde wie ich, aber er hat auf mich eingeprügelt,...entschuldige, ...ein Servus auf einen römischen Bürger...mit einem Rohrstock!...weil ich verhindern wollte, daß er weiter auf ein hysterisches Pferd einschlägt!


    Primus Zorn kam allmählich zur Ruhe...es brachte nichts und würde ihm sicher übel ausgelegt.
    Recht haben und Recht bekommen war von jeher zwei Paar Caligae.


    Er wischte sich mit seinem Halstuch das geronnene Blut aus dem Gesicht,...es tat weh, überall waren Striemen und Prellungen. Das Pochen in seinem Schädel ließ langsam nach und ein gleichmäßiger Schmerz breitete sich aus.
    Er sah Varus an, es war ihm unbegreiflich, daß er ihn offensichtlich als Urheber dieser Angelegenheit betrachtete.


    Hinten half jemand dem Knecht auf die Beine. Primus entging dessen Blick nicht,...tödlicher Haß.
    Primus dachte bei sich, was geschehen wäre, wenn er den Knecht nicht nur zufällig, sondern gezielt getroffen hätte.

    Primus nahm den Becher und dankte Decius für den Wein. Beim Anblick der Fleischpaltte begann in seinem Magen ein rollendes Knurren.
    War schon eine Weile her, daß er so etwas gegessen hatte.
    Lupus wirkte etwas traurig auf ihn,...anscheinend hatten seine Worte ihm etwas genommen. Doch Primus dachte, besser so, als so wie er selber immer wieder neue Kloaken zu öffnen. Für ihn bedeutete jeder Tag eine neue Unterwerfung. Er wußte daß Lupus ein sehr stolzer junger Mann war.
    ...es würde schwierig werden all dies bei der Legion zu vereinbaren.
    Er sah in seinen mit Wasser verdünnten Wein und dachte an die Zeit in Rom.
    Lupus war noch ein Junge, hatte die Volljährigkeitsriten noch nicht vor sich.
    Ein wenig von diesem Jungen war noch zu sehen,..jetzt, wo er genauer hinsah.

    Primus sah Alienus nach der ion einem anderen Raum verschwand.
    Er trat auf Lupus zu und meinte,
    ....du weißt schon, daß ein Leben in der Legion kein Zuckerschlecken ist?
    Lupus sah ihn an und schluckte unmerklich.
    Primus drehte ihm den Rücken zu als er fortfuhr,
    Du weißt, daß ich lange Jahre auf den Strassen des Imperiums unterwegs war....natürlich wußte Lupus das, schließlich hatte Primus ihm doch den einen oder anderen Brief nach Roma geschickt.
    ...dieses Leben war einseits hart und brutal, andererseits sehr lehrreich.
    Er drehte sich wieder zu Luipus um.
    Aber es war relativ frei,...in der Legion ist das anders.
    Primus sah auf seine verheilende Hand.
    Hier gilt nur eines, das Gesetz der Legion. Romantische Vorstellungen von heeren Kriegern mit fliegenden Umhängen auf stolzen Rössern....
    Er schüttelte den Kopf,
    Du kannst alles wollen,...mein Freund,...aber es geht nur nach dem Gesetz der Legion.
    Er schloß,
    Höre auf Alienus,...er weiß was das Beste ist.
    Hinter sich hörte er Schritte.
    Er ersparte sich den Rest,...Alienus sollte nicht mitbekommen, was er von ihm hielt....zuviel für seinen Geschmack.

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    Schuldbewußt blickte Rufus auf seine Füße.
    Ja,...ich weiß,...du hattest es mir gesagt,...aber....
    er machte eine Geste und strich sich über den Hals.
    Ich hatte solch einen Brand,...ich mußte trinken,...und nachher,...wollte ich keinen um Wasser anbetteln.


    Es sah sich noch einmal um, erkannte Valerian, Superbus und den Optio.
    Er versuchte aufzustehen um zu grüßen, doch Primus hielt ihn auf dem Tisch. Seine Füße...
    Optio,...was geschieht jetzt?...ich meine, mit mir?

    Primus teils erleichtert, daß Rufus erwacht ist, teils besorgt, wie es nun weiter gehen würde trat zu ihm hin und legte ihm die Hand auf die Schulter.


    Rufus,...du bist zusammengesackt,...hattest die Füße zerschnitten von irgendwelchen Steinen.
    Vorwurfsvoll sah er ihn an, und meinte,
    ...und zuviel getrunken,...zu früh und zuviel,...du hast stark geschwitzt und bist quasi ausgetrocknet,...dein Körper konnte die Belastung nicht mehr verkraften und du wurdest besinnungslos.


    Er steckte das Geld wieder ein,...Reatinus war in seiner Achtung gestiegen.
    Vielleicht konnte er es ihm bald wieder gutmachen.

    Primus ging zu seiner Furca kniete sich davor hin und suchte in seinem Bündel. Bald hatte er seinen Geldbeutel gefunden,...er schüttelte ihn vorsichtig und entnahm ihm 2 Sesterzen,...mehr war nicht drin.
    Er verschloß das Bündel wieder, zog die Riemen fest,erhob sich und ging zu seinem Optio.


    Ich danke dir Optio, ...ich möchte dir hier diese 2 Sesterzen schon mal geben,...den Rest bekommst du nach der Löhnung.
    Es konnte doch nicht sein, daß ein römischer Offizier sein Geld an einen solchen "Patrioten" verlor.
    Vielleicht sollte er doch den Vorschlag machen im Castellum Hilfe zu holen.
    Er schätzte die Entfernung auf etwa 20 Meilen,...so in 2 bis 21/2 Stunden sollt das zu schaffen sein.

    Primus sah seinen jungen Cousain an. Dann blickte er hinüber zu Alienus,
    ...war er deshalb hier?
    Um Lupus die Alae auszureden?
    Er kannte Alienus Meinung dazu. Für ihn war es eine Art vorzeitiges Karriereende in einer Auxilliareinheit zu dienen.
    Primus nickte und meinte,
    ...soso,...willst du! In der Vergangenheit konnte er Lupus mit solchen Antworten provozieren und ihn dazu veranlassen wertfrei zu sprechen.
    ...und warum?

    Die Probati taten wie geheißen...und hielten eine Schrittlänge Abstand zum Vorder- und Nebenmann.
    Primus sah Sergius an und bemerkte dessen Belustigung.
    Sergius formte die Lippen übertrieben nach und Primus las so etwas wie...
    Schwer?...
    Dabei war er sicher, wenn der Centurio ankündigte es sei schwer,...dann kam noch was auf sie zu.

    Primus folgte seinem Cousain...
    In der Mitte des Raumes stand ein junger Mann.
    Primus sah ihn an und erkannte vertraute Züge.
    Der Mann sah ihn mit einem freundlichem Lächeln entgegen und kam auf ihn zu. Da erkannte er ihn,
    Nein!...Lupus! Aus dir ist ja ein echter Mann geworden!
    Sie reichten sich die Hände und sahen sich an.
    Dann umarmten sie sich, wie Brüder...
    Primus freute sich den Cousain aus Rom wiederzusehen. Er schätzte ihn sehr.

    Primus , halb blind von seinem eigenen Blut nahm Haltung an und antwortete,
    Ich habe den Knecht daran zu hindern versucht auf das Pferd einzuschlagen...darauf hin habe ich ihn an der Schulter gepackt.
    Sein Gesicht schien zu bersten, das Sprechen fiel ihm schwer.


    Er war anscheinend so in Rage, ...daß er nicht wußte was er tat und schlug auf mich ein.
    ...was nicht zu übersehen war.
    Irgendwann habe ich mich gewehrt und ihn geschlagen,...dann war Ruhe.
    Primus schwieg,... es waren genug Zeugen da, sollten die doch gehört werden, er wollte nur noch weg,...da fiel im der Knecht ein.
    Was ist nun mit dem Mann?

    Primus und Sergius sahen sich um, der Platz füllte sich mit Legionären.
    Vor ihnen stand ein sichtlich angesäuerter Centurio und lies immer wieder seine
    Stock zischen.
    Da ist scheinbar was im Busch...was meinst du?
    Primus nickte nur und meinte,
    ...hmmm,...wir werden es sicher gleich erfahren.

    Das war des Optios Angelegenheit...Primus nickte dem Peregrinus zu und wandte sich Rufus zu.
    Er konnte dieses Schlitzohr nicht ertragen der versuchte am Leid eines römischen Legionärs Profit herauszuschlagen.


    Er dachte daran dem Optio vorzuschlagen zum Castellum zu laufen und dem Medicus Bescheid zu geben. Er würde dann mit zurück kommen und sich der Truppe wieder anschließen.


    Doch vorerst hörte er zu, wie der Optio die Situation bereinigte...

    Primus sah auf Rufus, der ruhig auf dem Tisch lag. Er fühlte die Stirn und stellte fest, daß er keine Anzeichen von Fieber hatte. Dann sagte er zu Valerian,


    Befeuchte bitte seine Lippen mit einem nassen Tuch,...er darf nicht trinken...nur anfeuchten!


    Sein Blick fiel wieder auf Rufus, dessen Gesicht einen ruhigen Ausdruck angenommen hatte und meinte,


    Ich denke der Optio wird hier über unsere weitere Vorgehensweise schon die richtige Entscheidung fällen!


    Er legte Valerian eine Hand auf die Schulter und nickte im leicht zu, dann wandte er sich dem Optio und Landus zu. Im Moment war Rufus stabil, aber ein Transport konnte die Sache nur verschlimmern. Sicher hatte der Optio keine Lust der Centuriae mit einem Verletzten zu folgen...hoffte Primus.


    Optio, ...Probatus Terentius meldet,...Verletzter ist soweit stabil.

    Die Probati zerrten ihre Scuti auseinander und gingen in Ausgangsposition.
    Nach dem Kommando liefen die ersten vor knieten hin und rammten die Scuta in den Boden. Das zweite Glied schloß auf und erhöhte den Schildwall, während die dritte Gruppe die Pila durch die Lücken schob.
    Primus´Herz klopfte bis zum Hals,...es war eine Sache zu simulieren,...
    Immer mehr wurde ihm klar, daß bei solchen Aktionen nur das "Wir" zählte,...


    Noch schneller und es gibt Verletzte... brummte Sergius, der an einem Pilumschaft vorbei lugte, der gefährlich nah an seinem Gesicht vorbei in eine Lücke geschoben worden war.
    Der Probati an dem Schaft starrte nur schwitzend geradeaus.

    Primus bat den Hausbesitzer um zwei Schüsseln heißes Wasser und etwas Essig.
    Dann stellte er vor dem Tisch einen Schemel. Hierauf die erste Schüssel, ...in das dampfende Wasser gab er einen Schwall Essig. Ebenso in die zweite Schüssel. In dieser tauchte er nach etwas Abkühlung des Wassers immer wieder seine Hände, bis sie rot waren. Dann schüttete er das Wasser weg. Er bat Valerian ihm zu helfen Rufus so weit nach vorne zu ziehen damit man die verletzten Füße in die Schüssel geben konnte. Primus legte in die Schüssel einige saubere Tücher und knetete die Tücher durch. Er wrang sie aus und legte sie in die freie Schüssel.
    Das Wasser war jetzt genug abgekühlt um Rufus nicht die Haut zu verbrühen.
    Vorsichtig gaben sie die verletzten Füße ins Wasser. Rufus stöhnte leicht.
    Primus sah in die fragenden Gesichter und entgegnete,


    Das Essigwasser säubert die Wunde und sorgt dafür, daß die Haut quillt. Auf diese Weise können wir die Verletzungen besser säubern, weil die Steine fast von selber nach vorne kommen.


    Er befreite die Füße von Blutschlamm und nach ein paar Minuten hob Primus einen von Rufus Füßen an betrachtete die Wunden und nickte.


    Hiernach puhlte er die drei kleinen Steine mit einer Pinzette heraus, die Landus wohlweislich bereitgelegt hatte.


    Er suchte nach weiteren Partikeln fand aber keine.Die Wunden bluteten nicht nach,...Iupiter sei Dank.
    Er bat Valerian darum den gesäuberten Fuß mit einem der Tücher locker zu verbinden.
    Mit dem zweiten Fuß verfuhr er genauso.


    Er schüttete das blutige Wasser weg und kam zurück um sich die Verbände anzusehen.
    Valerian hatte sie genau richtig gewickelt.
    Erklärend fügte Primus hinzu,


    Die Haut muss sich erholen, zuerst zieht sich das durch das Wasser gequollene Fleisch zurück und verschließt so die Wunde bereits etwas.
    Die Verbände dienen dazu Fliegen von der Wunde fern zu halten, bis sie erste Heilung zeigt. Dann gibt man Balsam auf die Wunde und...hofft.

    Kaum war der Befehl verhallt knieten sich die ersten hin und die Hintermänner schoben ihr Scutum über das der Knieenden. Es entstand eine mehr oder weniger dichte Wand.
    Die übrigen schoben ihre Pili durch die Schnittpunkte der Scuti und achteten dabei wie ihre Kameraden darauf, daß sie genügend Stand hatten um einen Kavallerieangriff zu begegnen und sich nicht gegenseitig zu behindern.
    Primus sah nach rechts und links,...sah ganz gut aus...für das erste Mal.
    Ob so etwas allerdings gegen Kavallerie im vollen Galopp mit eingelegten Lanzen standhielt?
    Nun, Crispus schien das zu glauben, ...also war es auch so. Hier zählte wohl eher die Abschreckung für die Pferde...sie sahen eine hohe Wand und würden abbremsen.


    Dann wollen wir mal hoffen, daß der Gegner keine gepanzerten Rösser oder gar Elefanten hat...geschweige denn griechische Wagen... murmelte Rufus.
    Er kniete vor Primus und sah umständlich zu ihm hoch.
    Primus nickte und peilte durch eine Lücke an einem Pilumschaft vorbei um zu sehen was der Centurio vorhatte...