Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Primus´Empörung über das Verhalten des Centurio milderte sich in der Erkenntnis, daß Rufus ohnehin nichts mitbekam.
    Die Legionäre nutzten die Pause für allerlei Tätigkeiten, wie Trinken und Neuausrichtung der Ausrüstung.
    Trotz der Ohrfeige blieb Rufus abwesend.
    Primus und Sergius sahen sich die Sache an und Primus sprach den Centurio an.
    Verzeihung Centurio!...sehen sie sich seine Füße an! Das Blut läuft unentwegt...zudem hat er seine Wasserration bereits seit längerem verbraucht, ich schätze er ist dehydriert.


    ...da helfen auch Ohrfeigen nicht dachte er weiter...

    Ein merkwürdiges Scheppern ließ Primus nach rechts blicken.
    Rufus war zusammengesackt und hing auf dem Scutum Rand von Sergius.
    Sergius balancierte ihn darauf, weil er nicht stehenbleiben konnte.
    Primus sah nach hinten und sah, daß ein Kamerad die Furca aufhob und ihm zunickte. Er übernahm die Furca und das Pilum von Sergius.
    Dieser warf sich den wie leblosen Körper von Rufus über die Schulter einem Sack Getreide gleich. Das Ganze hatte nur Augenblicke gedauert.
    Rufus ist zwar nicht allzu schwer,...aber lange halte ich das nicht aus! meinte Sergius zu Primus, der sich mit zwei Furcas zwei Pili und seinem Scutum abmühte.
    Er blickte nach vorne und hinten und sah den Optio ein paar Passus hinter ihnen.

    Sim-Off:

    1 Passus = 1 Doppelschritt = ca. 1,5m

    ;)
    Optio!...Probatus Terentius Primus nuntio!

    Primus hörte die Stimme des Centurios, aber im allgemeinen Lärm ging sein Befehl etwas unter...zumal irgendwie Unruhe in der Formation entstand.
    Wie lange waren sie jetzt unterwegs? Er spürte langsam jede Faser seines Oberkörpers. Alles schien an ihm zu reiben, was wohl an seinem schweißnassen Körper und der Wolltunika liegen wird.
    Seine Galea schien immer schwerer zu werden und er hatte das gefühl sein Kopf würde auf seinen Hals gespießt.
    Sergius ging ruhig neben ihm, auch er schwitzte etwas, war aber sonst scheinbar guter Dinge.
    Rufus hatte hingegen einen merkwürdigen Gang angenommen, Primus fiel der rote Rand an den Caligae auf. Auch wenn er zeitweise die Furca seines Kameraden übernommen hatte, war Rufus am Ende seiner Kräfte.
    Eben erblickte er ein Gehöft und sah einige Leute hin und herlaufen.

    Primus nickte verstehend, während Sergius ein wenig hilflos drein blickte.
    Es war im Grunde wie in der Fauna,...die schillernsten hatten den beachteten Auftritt. Aber wie war das mit dem Helmbusch,...?
    Er dachte die Crista würde nur im Feldeinsatz quer getragen...?!
    Wie auch immer,...einfach alles grüßen war nie verkehrt.

    -.^

    Sim-Off:

    ...nicht nach dem Marsch...am folgenden Tag,...sorry für das Mißverständnis...

    ?(
    Primus hörte sich an, was Valerian ihm zu sagen hatte.
    Zwiespältig nahm er dessen Wunsch zur Kenntnis.
    Hatte er übertrieben?
    War es ein Fehler Valerians Sicht der Dinge, seine fast kindliche Ansicht über die Arbeit die er hier tat in Frage zu stellen?


    Wußte Valerian, daß dies hier eine Gemeinschaft von Männern ist, deren Aufgabe und Handwerk das Töten war? Der ganze Drill und die Waffenübungen einen tiefen Zweck verfolgten?
    Daß er auf andere Männer und Frauen treffen würde, die ihn ebenfalls zu töten versuchten,
    ...weniger präzise aber mit dem Mut der Verzweiflung?
    War er sich des schmalen Grades bewußt die einen Soldaten vom Mörder trennt,...der einen Legionär vom Plünderer und Vergewaltiger unterscheidet?
    War er sich bewußt, daß das „Ich“ in der Gruppenakzeptanz ganz schnell verschwinden kann?


    Was unterschied den Legionär als gehorsamen Diener des Imperiums von einem bewaffneten Bauern der sein Heim und Hof, seine Frau und Kinder vor Invasoren zu schützen sucht?


    Die Macht des Stärkeren.


    Primus sah Valerian an und nickte.
    Diesen Idealismus hatte er längst verloren.
    Er akzeptierte dessen Wunsch,...war ihm im Grunde dankbar...


    Gut, ich hoffe das trübt unser Verhältnis nicht allzu sehr,...ich würde das bedauern.
    Er wandt sich Sabinus zu und meinte,...
    Wir werden sehen...

    Primus hörte sich die Klage des Kameraden an.
    Er hörte etwas von hehrer Kameradschaft, Gruppendenken, ja ihm wurde aufgrund einer Einschätzung sogar der Tod vorausgesagt.
    Als Valerian geendet hatte wartete er noch ein wenig ab und kniete sich zu ihm herunter.


    Was du sagst, ist aus deiner Sicht richtig...begann er...jedoch solltest du eines wissen...
    Ich habe niemals vorgegeben irgendetwas besonders gut zu können.Die Dinge, die ich tue sind mein Leben, mein Habitus.


    Er sah Valerian an und meinte,


    ...im Grunde geht es nicht darum sich dir anzupassen. Es geht darum mich aus meinem Rhythmus zu begeben, es geht darum eine Sache, die mir wichtig ist zu teilen, aber zu meinem Nachteil zu teilen. Verstehst du? Das Laufen ist mir heilig,...man kann sagen, ich tauche in eine andere Welt ein...Dabei ist mir jeder Schritt, jeder kleinste Augenblick wichtig....auch die Dauer.


    Er zog die Lippen zu einem leichten Lächeln und legte Valerian die Hand auf die Schulter.


    Deine Einstellung zur Kameradschaft ist lobenswert und ich teile deine Ansichten zur Gruppendynamik und Wirkung im Kampf... aber Valerian,...der Kampf in der Gruppe macht nur einen geringen Teil einer Schlacht aus.
    Sobald sich die Formation auflöst und es zum Kampf Mann gegen Mann geht, nützen dir die Dinge die du so hochhältst nichts mehr...glaube mir.


    Er sah Valerian ernst an und schloß,


    Kameradschaft ist ein Privileg, welches man sich verdienen muss, man darf es nicht als gegeben voraussetzen.
    Ich habe in meinem Leben zuviel Tod gesehen, als daß ich glaube ihn durch Prozeduren austricksen zu können. Deshalb kann ich was ich kann und bin ich was ich bin...ich kann mich darauf verlassen.


    Primus erhöhte den Druck der Hand auf Valerians Schulter...


    Es wäre mir eine Ehre mein Wissen und mein Können an dich weiter zu geben,...aber zu meinen Bedingungen!
    ...bedenke, ...du willst einen Teil von mir...und nur die Tatsache, daß wir einen Stück des Weges zusammen gehen macht uns nicht gleich.


    Primus erhob sich ...


    Glaube mir, du willst gar nicht so sein wie ich...


    Sein Blick glitt über die Männer in der Therme...er wußte, daß die Hälfte im Grunde schon im Elysium weilte,...sie ahnten es nur nicht.


    Wenn du also mitmachen willst werden wir uns nach dem Übungsmarsch treffen, vielleicht mit Sabinus und Drusus,...und mit dem Lauftraining beginnen.

    Es ging los...Primus hatte noch die Formalausbildung vor Augen,...war das jetzt schon so lange her. Er orientiewrte sich am Vor- und Nebenmann. Gleichschritt.
    Ein erhebendes Gefühl tat sich auf.
    Es funktionierte. Ein großer Verband marschierte mit den ihm eigenen Geräuschen, einheitlich, homogen.
    Er sah nach rechts auf Sergius, der mit der Zungenspitze im linken Mundwinkel unbeholfen versuchte seinem Vordermann nicht in die Hacken zu laufen und den Gleichschritt zu wahren.
    Primus lächelte daraufhin und erlebte zum ersten Mal ein Gefühl der Freude in der Legion.

    Primus erhob sich und fragte:
    Die Offiziersdienstgrade sind an ihrer Rüstung, unter Umständen an Helmen zu erkennen,...wie erkenne ich einen Optio, einen Tessarius.?/I]
    Er sah den Centurio an und fuhr fort
    [I]Muss ich einen Duplicarius als Vorgesetzten grüßen?...wie verhält es sich
    beim Medicus? Ist er Vorgestzter?

    Primus kam noch einmal zurück in die Thermae, weil er glaubte etwas auf der Liege vergessen zu haben, er vermisste eines seiner Tücher.
    Dabei sah er Valerian auf dem Beckenrand sitzen.
    Er wirkte verstimmt und starrte einen Punkt im Becken an.


    Primus schätzte Valerian als einen geselligen Kameraden, der oft sein Herz auf der Zunge zu tragen schien und für eine Freundschaft beinahe alles zu geben bereit war...er war früher ähnlich gewesen.
    Doch er hatte lernen müssen sich anzupassen, in dieser Welt gab es nichts geschenkt.
    Er ging zu ihm hin.
    Salve Valerian,...du wirkst verstimmt...

    Diese verdammte Furca wird mir noch die Schulter brechen! murmelte Rufus, sichtlich genervt. Er hantierte mit seinem Scutum herum und plötzlich fiel sein Pilum in den Staub. Schwitzend und sichtlich erregt starrte er das kleine Staubwölkchen an, welches um das Pilum herum aufstieg.
    Primus gab Sergius seine Furca, wechselte das Pilum in die Scutumhand und hob Rufus Pilum auf.
    Dieser nahm es dankend entgegen und deutete mit seinem Kinn auf Centurio Crispus...Nun seht euch ihn an,...das Muli ist doch garantiert von ihm.
    Primus nickte und meinte,
    Ja,...und es hat ihm sicher auch jemand die Sachen gepackt.
    Scheppernd klopfte er gegen Rufus´Lorica.
    Er ist Offizier, Rufus. Es steht dir frei auch einer zu werden!
    Sergius gluckste nebenan
    Rufus? Glaub´ich nicht. Eher schon daß du einer wirst, Primus...
    Primus sah nach vorn, hörte den Lärm der eintreffenden Legionäre, hörte das Murmeln der Männer, das vielschichtige Klappern und Quietschen der Ausrüstung...
    Ja, me amicus,...dachte er,...ich fürchte das erwartet man von mir.

    Primus hörte interessiert zu,...Sabinus schien ja passionierter Läufer zu sein,...wäre interessant zu sehen welchen Stil er hat.
    Valerian wirkt auf ihn wie ein interessierter Laie, er befürchtete jedoch, daß es ihm wie vielen Anfängern nicht schnell genug gehen würde und er bald das Interesse verlieren könnte...
    Zu Sabinus gewandt fragte er,
    Welche Distanz läufst du denn,...vor dem Frühstück?
    Dabei sah er etwas skeptisch auf Valerian,der von einer halben Stunde sprach.
    ...unter 1 Stunde und 10 römischen Meilen war bei ihm nichts zu holen.
    Notfalls konnte er ja hinzukommen.
    Problematisch war es allemal, wenn ein trainierter Läufer mit seinem Rythmus Rücksicht auf andere nehmen sollte.
    ...übrigens, ich laufe ohne zu sprechen...vielleicht ein Bestandteil der therapeutischen Eigenschaften des Langlaufs.
    Primus grüßte die Kameraden zum Abschied und meinte,
    Das Thema werden wir nach dem Marsch morgen besprechen,...einverstanden?...ich muss jetzt mal wieder,...
    Er wollte noch vor dem Dunkelwerden seine 10 Meilen gelaufen haben.

    Primus war froh das zu hören und entgegnete,
    Die Bezahlung war deutlich höher, von den Prämien ganz zu schweigen...
    Er half Varus ein wenig beim Anlegen der Rüstung und schloß;
    Meine Entschluss zur Legion zu gehen liegt daran, daß sich in meinem Leben etwas grundlegend geändert hat und meine Familie traditionell dem Imperium bei den Legionen dient.
    Varus war fertig und Primus musste noch sein Laufpensum absolvieren.
    Er verabschiedete sich,
    Vale, Duplicarius Varus! Ich werde mich melden, sobald ich Zeit habe und euch hier etwas zur Hand gehen.

    Primus ließ den Blick von den Pferden und sah Varus an.
    Sein Blick war traurig und leer als er antwortete,
    Ich habe die letzten 6 Jahre auf dem Rücken eines Pferdes verbracht.
    Er fasste sich wieder und und zog eine Grimasse.
    Bevor ich den "Entschluß" faßte zur Legion zu gehen, habe ich mir mein Geld als bewaffneter Begleiter von Handelszügen verdient. Hier war ich permanent auf dem Rücken eines Pferdes und habe Aufklärung betrieben, gekämpft,...
    Wieder fiel sein Blick auf die Koppel und er schloß leise lächelnd...
    ...und wir habe Reiterspiele gemacht...bei Juputer, die waren fast gefährlicher als eine Horde Banditen.


    Ja, ich habe Pferde kennen und schätzen gelernt und es ist mein Wunsch das hier in der Legion auch wieder zu tun...wie sieht es aus? ...braucht ihr noch Leute?

    Primus hatte noch nie so viele gerüstete Legionäre auf einmal gesehen.
    Das verdammte Marschgepäck machte zusammen mit der Rüstung und den Waffen bestimmt seine 85 libra (30kg) aus.
    Während Sergius entspannt neben ihm stand schnaufte Rufus jetzt schon unter der Last. Er sah sich um und erkannte Drusus und nickte ihm zu.

    Primus nickte und entgegnete,
    Ich habe viel Zeit auf dem Rücken eines Pferdes verbracht, da bekommt man einiges mit.
    Er kämpfte mit sich um die nächste Frage, schließlich war er nur ein Probatus und kannte seinen Gegenüber nicht.
    Was soll´s dachte er sich...
    Wie sieht es aus? Kann ich ab und zu mal aushelfen,...egal was Hauptsache ich verlerne das Reiten nicht...
    Er hoffte hier nichts falsches gesagt zu haben...

    Primus fühlte sich als hätte jemand seinen Verstand geöffnet,...warme Worte liefen wie Honig durch sein Inneres,...die Stimme seine Großvaters,...immer und immer wieder hatte er ihm davon erzählt,...er könne es irgendwann brauchen..


    Primus erhob sich, sah den Centurio an und antwortete:
    Die erste Cohorte verfügt über fast doppelte Mannschaftsstärke.
    Sie wird gebildet aus 5 Centurien a´162 Mann.
    In der Centurie des Signums dienen fast ausschließlich erfahrene Veteranen.

    Der Primus Pilus, Führer der I. Cohorte ist der höchste Centurionendienstgrad.
    Auch die beiden Primi Principi und die beiden Primi Hastati, welche die restlichen IV Centurionen der I. Cohorte befehligen sind allen übrigen Centurionen der verbleibenden IX Cohorten übergeordnet.
    Primus schloß,
    Die I. Cohorte bildet den Stolz und das Herz der Legion. Sie führt das Signum und besteht aus den besten Soldaten... sie ist die Elite der jeweilgen Legion


    Primus setzte sich wieder hin und wartete...ein Blick zur Seite beschehrte ihm offene Münder von Sergius und Rufus.