Nach anfänglichen Übergabeproblemen des folgenden Pilum klappte die "Salve" schließlich auch. Mit jedem Wurf rückte die Formation ensprechend des genutzten Anlaufs vor, bis alle Pili verworfen waren...jetzt wäre im Ernstfall wohl das ziehen des Gladius angesagt. Jenes Kurzschwert, seinerzeit von den Iberern okupiert.
Primus´eigenes Schwert war eine Spatha und länger, geeignet um aus dem Sattel eines Pferdes zu kämpfen...aber das lag hinter ihm.
Zwei Kameraden sammelten die Pili ein und es begann ein neuer Waffengang,...zurück zum Ausgangspunkt...und auf die Befehle warten.
Beiträge von Gaius Terentius Primus
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Primus Arm war schon fast taub vom dauernden Schleudern...er hoffte, langsam würde mal etwas anderes exerziert. Selbst Sergius rieb sich immer wieder die rechte Schulter.
Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt längst überschritten und die Schatten wurden länger. Er stellte sich wieder an die Abwurfmarke und schleuderte ein weiteres Mal sein Pilum gegen den "Feind"...wie oft schon? Er hatte aufgehört zu zählen.
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Sim-Off: ...och, so ein bißchen Aufmerksamkeit kann doch nicht schaden,...ich nahm zudem an, daß sie aus Stroh sind, ...
Die Distanz war erheblich weiter,...nun war es umso wichtiger, daß die Bewegungsabläufe stimmten.
... bald schon trafen die Probati auch aus dieser Entfernung.
Die Übungspuppen mußten immer wieder neu mit der kargen Ausrüstung behangen werden, welche durch die Treffer abgerissen wurde.Doch was war im Gefecht? Dort hatte man keinen Anlauf,...und kaum Platz zum Ausholen. Hinzu kam die Belastung durch die angreifenden Gegner.
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Primus musste noch lernen, daß er am unteren Ende der Legionshierarchie stand. Diese permanent herablassende, grobe Ton, als ob man sich die Caligae nicht schon seit Jahren selber binden würde.
Er ging zurück zu den anderen und zuckte die Schultern als Sergius ihn fragend ansah.
Halt´einfach drauf,...treffen ist hier die Maxime.
Primus nahm ein Pilum von Sergius entgegen, nahm Anlauf und schleuderte das Pilum in Richtung einer der Puppen.
Der Wurf war derart heftig, daß die rostige Lorica, welche die Puppe "schützte", komplett durchbohrt wurde und das Pilum hinten der Puppe klappernd zu Boden fiel.
Sergius und die anderen sahen Primus mit offenen Mündern an.
...Primus,...woran dachtest Du gerade?
Primus schüttelte nur den Kopf und entgegenete,
...an die Mitte der Puppe... -
Es war natürlich, daß diese Übung nicht beim ersten Mal zum erhofften Ergebnis führte,...waren die Vorstellungen der Probati auch klar,...so schafften sie es gerade mal eine der sechs Puppen zu treffen. Die übrigen Pili streiften die Puppen oder flogen darüber hinweg.
Primus´Pilum landete pikanterweise Millimeter vor dem „Schritt“ einer Puppe.
Was zweifellos für einige Verwirrung bei Gegner führen, ihn jedoch nicht ernsthaft stoppen würde.
Primus´Wurf wurde feixend von den Kameraden bewertet und jeder gab seinen Kommentar zu den möglichen Folgen eines solchen Treffers ab.
Primus jedoch interessierte wie man es richtig machte...er trat zum Optio:Salve Optio,...wo zielt man denn bei einem sich bewegenden Gegner am besten hin?
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Primus fragte die anderen ob sie wüßten, wo die Horrea sei, doch sie verzogen nur die Gesichter und zuckten mit den Schultern.
Sie fragten sich durch und gelangten schließlich zur Horrea. Dort bekamen sie 6 Übungspuppen aus Stroh und versehen mit Rüstungsteilen, insgesamt ziemlich schwer...Sergius verabschiedete sich kurz, und sie dachten nur er sei mal kurz austreten. Doch er kam nach 5 Minuten wieder mit einem Karren.
Grinsend sahen sie ihm entgegen und hievten die Puppen auf den Karren.Ein Kamerad aus meinem Dorf ist hier beim Tross,...er holt ihn nachher am Tor ab... Primus klopfte ihm auf die Schulter und meinte zu den anderen:
Dann wollen wir uns mal beeilen,..bevor uns der Optio ernsthaft vermisst.
Sergius stellte sich zwischen die Deichsel und die anderen schoben an.
Selbst die Torwache nickte und grinste anerkennend.
Sie bauten die Puppen an der markierten Stelle auf und sicherten sie, damit sie den Stößen standhielten. Mit der Arbeit vollendet traten sie zurück zur Gruppe. -
Die Einschlagstelle des Optio wurde als Ziel markiert, ebenso die Abwurfstelle. Wieder und wieder flogen die Pili in Richtung Ziel, mehr oder weniger lagen sie im Bereich des ersten Wurfs.
Einziger Ausreisser war Sergius, er landete sein Pilum stets weit hinter dem des Optio.
Was das Entfernungswerfen betraf, so war Primus, was sich anging zufrieden.
Jedoch kam es doch darauf an den Gegner direkt zu treffen, ein relativ schmales und bewegliches Ziel. Er dachte darüber nach einmal auf eine Zielstange oder Zielpuppe versuchen...die anderen sahen das ebenso. Ob man da was machen könnte? Er beschloß zu fragen.
Er ging auf den Optio zu, nahm Haltung an und fragte:Salve Optio! Wir haben eine Frage...gibt es eine Möglichkeit neben der Weite und ungefähren Richtung auch auf ein Ziel, etwa eine Strohpuppe oder ein altes Scutum zu schleudern?
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Primus trat als erster vor,...balancierte den Schwerpunkt aus, ging in Ausgangsstellung und lief an, das Pilum im angegebenen Winkel.
Er erreichte den Abwurfpunkt und schleuderte mit aller Kraft...
Das Pilum beschrieb einen Bogen und bohrte sich, nicht unweit des ersten in den Boden. Anerkennend stellte er fest, daß der Optio müheloser und trotzdem weiter geworfen hatte. -
Primus nah einen der Holz Pilum in Empfang und wartete auf weitere Befehle.
Das war das leidige bei der Legion, Eigeninitiative war unerwünscht. Alles leif nach Regeln und Befehlen ab.
Es gab ja den Witz vom Legionär der sich totgelaufen hatte, weil niemand das Halten befahl...
Das Pilum lag gut in der Hand... -
Primus trat vor und nahm Haltung an,...er dachte das sei wohl hier angebracht...
Unter dem Pilum versteht man eine Erstschlag- und Fernwaffe, die bei der Nutzung untergeht. Aufgrund ihrer besonderen Machart und Beschaffenheit, der Metallschaft ist aus weichem Eisen, eignet sie sich besonders um nach erfolgtem, gezieltem Wurf gegnerische Schilde und Rüstungsteile zu durchschlagen und diese somit unhandlich und für den Kampf wertlos zu machen. Selbstverständlich dient das Pilum auch als aktive Wurfwaffe auf den Mann selbst. Das Pilum ist nach einmaligem Gebrauch verbogen und somit nicht mehr einsetzbar,...weder vom Gegner noch von uns.Primus räusperte sich und trat zurück ins Glied.
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Aus den Gesichtern der Offiziere war keinerlei Regung abzulesen,...aus den Gesichtern der Probati las Primus eine Mischung aus Belustigung und Enttäuschnung.
Für ihn bedeutete die Übungsausrüstung nur ein Gefühl des Schmerzes,...in Erwartung der Trefferschläge und des ungewohnten Gewichts des Scutum.
Es stand ausser Frage, daß die Offiziere zunächst einmal ihre überlegene Kampferfahrung dem Enthusiasmus der Probati gegenüberstellen würden. -
Primus lief seine Runden mit wechselnden Tempo,...immer wieder trieb er sich an seine Grenzen um dann wieder in einen kräfteschonenden Trab zu fallen.
Doch er musste zugeben, der heutige Tag begann seinen Tribut zu fordern.
Das Leben eines Probatus der römischen Legion ist ziemlich anstrengend und kräfteraubend.
5 Meilen!...langsam lief er die Runde zu Ende und betrachtete den letzten Schimmer des Tages.
Es schien ihm fast als höre er ein Summen als die Sonne gänzlich am Horizont verschwand.
Am Tor hörte er sich die Kommentare der Kameraden der Wache an und ihre Einschätzung welche Beschäftigung sie so nach Dienstschluß bevorzugen würden.
Es war immer das gleiche, da unterschied sich der römische Krieger nicht von einem Krieger jedweden Volkes,...Wein, Weib und Gesang... das war die höchste Erfüllung.
Traf das auch für ihn zu?...eher nicht!
In Gedanken versunken ging er noch einmal zu den Thermen um sich den Schweiß abzuspülen.
Er dachte an vergangene Zeiten, ...er dachte an Morgen.
In der Unterkunft angekommen legte er sich auf seine Pritsche und schlief sofort ein.
Er träumte...sah Endios, seinen Lakedaimonischen Freund, fühlte die Schläge des Holzschwertes, die immer und immer wieder seine ungeschützten Stellen trafen.
Er sah den Optio,den Centurio, er sah Sergius und alle starrten ihn an...
Morgen... -
Primus betrachtete die freie Pritsche...
...ich werde den Optio ansprechen!
Er nickte Valerian zu.
...andererseits, es hatte sicher einen Sinn, warum er dieses Quartier zugewiesen bekommen hatte. Er beschloß es darauf ankommen zu lassen.
Vale Valerian!
Quitschend öffnete er die Türe und ging nach draussen. -
Primus fühlte sich wie durch die Fleischmühle gedreht...er verließ mit Sergius und den anderen Kameraden den Exerzierplatz und ging in die Lagerthermen.
Er nutze jedoch nur die Kaltwassereimer. Während die Kameraden sich in den Schwaden des Warmwasserbeckens erholten verließ Primus die Therme und ging in Richtung Küchenbaracke.
Hier holte er sich eine Schüssel dicke Suppe und ein Brot. Augenzwinkernd nahm er sich noch zwei Äpfel mit.
Die Suppe war gut und er fühlte ein wohliges Gefühl in seinem Gedärm.
Auf dem Weg zu den Latrinen fiel ihm der Kamerad ein, der sich hier betätigen durfte und fühlte sich etwas unwohl bei dem Gedanken....doch er sah ihn nicht.
Erleichtert in zweierlei Hinsicht verließ er die Latrinen wieder und beschloß noch zu laufen...sein Pensum hatte er für heute nicht erfüllt.
Er ging zu den Unterkünften um sich eine frische Tunica überzuziehen und stellte beim betreten fest, daß die Pritschen inzwischen fast alle belegt waren. Ein lautes Schnarchen zeugte von der erschöpfenden Ausbildung heute.
Er zog sich um und meldete sich am Tor zum Exerzierplatz für eine Stunde ab.
Dann lief er ...Runde um Runde...die Sonne sank immer tiefer und der Abendhimmel erglühte in einem blutigen Rot. -
Entgegen des Klischees seiner massigen Erscheinung fehlte es Sergius nicht an Intelligenz, er setzte Primus´Anweisungen über Griffe unter den verschiedensten Angriffspositionen bald ebenso schnell, wie auch effizient um.
...wie Primus bald schmerzhaft erfahren mußte.
Wieder und wieder kombinierte Sergius Kraft und Beobachtung in der richtigen Aktion. Dabei blieb er immer ruhig und freundlich, ja es tat ihm fast leid, wenn Primus einmal mehr im Staub landete. Primus rieb sich den Nacken und sah schmerzerfüllt auf Sergius;
...ich glaube du hast es jetzt verstanden... -
Primus wischte sich die letzten Reste des Sandes aus den Augen und sah sich nach einem Partner um...
Die Worte des Optios hallten noch durch seinen Kopf,
Plötzlich verdunkelte sich die Sonne vor ihm und er erblickte den Kameraden aus Mantua.
Er bot ihm seine Hand und meinte;
Mein Name ist Sergius...
Dann sah er auf den anderen Probati, der sich mit trotzig, zornigem Gesicht trollte. [I]Brüder,...hm? Romulus und Remus waren auch Brüder...trotzdem erschlug der eine den anderen...[/I]
Primus sah auch zu dem Kameraden nickte und meinte,Ja, Sergius,..aber sie entzweiten sich um einer Sache wegen...
Er packte ihn am Oberarm, dabei hatte er Mühe den Bizeps zu umfassen und schloß; ...uns aber eint eine Sache...Rom!...mein Name ist Primus...
Sergius nickte vielsagend und entgegnete...Zeigst du mir noch mal, was der Centurio meinte,...mit Muskeln und Köpfchen?
Primus nickte lächelnd und er erklärte Sergius, was zu tun war. -
Nach dem Partnerwechsel stand Primus einem Legionär gegenüber, welcher ihm in Größe und Gewicht ebenbürtig war. Er taxierte sein Gegenüber , beide umrundeten sich.
Die Augen des Gegners beobachteten genau wie er bestimmte Bewegungen.
Das dauerte dem Centurio anscheinend zu lange...er betrachtete Primus und wartete offensichtlich auf dessen Aktion. Doch dazu kam es nicht. Der Gegner schoß vor und versetzte Primus einen unauffälligen aber wirkungsvollen Ellenbogencheck auf den Solar Plexus. Die darauf folgende instinktive Krümmung nutzte der Gegner um Primus auszuhebeln und er lag auf dem Bauch.
Primus rappelte sich hoch und sah schwer atmend in ein hämisch grinsendes Gesicht.
Sein Gegner hatte die unfaire Form gewählt.
Primus klopfte sich den Staub von der Tunika und blickte kurz auf den Centurio.
Wieder ging er in Kampfhaltung, wechselte jedoch diesmal das Standbein und bracht so seinen Gegner in leichte Verwirrung. Er bewegte sich auf ihn zu und reagierte auf dessen Abwehrhaltung, indem er ihn umging. Im Rücken des Gegners gab er ihm einen Tritt in die Kniekehlen.
Noch während sein Gegner in die Knie sank, war Primus wieder vor ihm und stieß ihn mit flachen Händen nach hinten...Voller Zorn blickte der Legionär Primus an und schlug die dargebotene Hand beiseite. Hier konnte jemand sehr wohl austeilen aber nicht einstecken, dachte Primus kopfschüttelnd...plötzlich flog ihm eine Handvoll Staub ins Gesicht und im Zurückweichen sah er den Gegner mit wutverzerrtem Gesicht aufspringen und zum Angriff übergehen. -
Primus half dem Kameraden auf.
Er war ein schlichter Geselle mit einer scheinbar unbändigen Kraft.
Doch der Centurio hatte recht,...zu mehr reichte es nicht.
Er begann seinen zweiten Angriff wie den ersten und flog wieder in hohem Bogen in den Staub des Exerzierplatzes.Primus tat er schon fast leid...doch er nahm auch diesmal die helfende Hand und lächelte ihn unsicher an. Er war keineswegs böse oder gar zornig.
Es ging eine fast stoische Ruhe von ihm aus.
Auch sein dritter Angriff endete im Staub.Primus hoffte trotzdem ihm niemals in die Finger zu kommen...sicher zerbrach er seine Knochen wie kleine Äste.
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Ringen?
Primus´Überraschung ließ sich nicht leugnen...
Jemand legte ihm seine Hand auf die Schulter,...oder sollte er sagen Pranke?
Es war der Kamerad aus Mantua...einen Kopf größer und sicher 30 kg schwerer.Siegesgewiss drehte er den Kopf in den Nacken und lockerte seine Schultern.
Dann begab er sich in Angriffshaltung.Primus stand unbeeindruckt da und beobachtete den Bauch-Schulterbereich seines Gegners. Knurrend und ungeduldig bewegte er sich auf ihn zu...
Diese Bewegug reichte Primus aus um die Angriffsrichtung zu unterlaufen.
Er stellte dem Gegner ein Bein, packte den Strauchelnden am linken Arm und ließ ihn über die Hüfte abrollen.Plötzlich lagen 120kg flach auf dem Boden und Primus stand da als wäre nichts geschehen.
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Primus war froh als er die Kameraden sah,...welche müde und zerschlagen auf den Exerzierplatz kamen. Der Optio folgte ihnen...und sprach ein paar Worte mit dem Centurio.
"Probati in aciem venite!" erschallte das Kommando erneut.
Die Legionäre lernten schnell...