Beiträge von Gaius Terentius Primus

Primus nahm Haltung an und grüßte den Centurio.
Bitte offen sprechen zu dürfen, Centurio!
Primus blieb in Hab acht,...

Die "Gegner" waren natürlich still und hielten auch still, während die Probati sie mit Schlägen eindeckten...mag sein, daß ihnen da der Gaul durchging...
Sie gingen teilweise vor wie die Holzhacker...oder die "Von der anderen Seite des Limes"...
Primus graute schon vor des Optios Argumenten und bat Sergius und Rufus es ihm nachzutun.
Immer wieder ...Deckung hinter dem Scutum, Deckung öffnen und zustechen, Deckung schließen, Position ändern, Deckung öffnen, anderen Treffer spießen. Immer weiter, rauf und herunter mit den Stichen.
Sergius und Rufus versahen es ebenso, bald erklangen ihre Treffer an den Übungspfählen wie eine Melodie des Todes.

Primus nickte nachdenklich. Es war ein Kreuz mit diesen Zeiten zwischen den Ereignissen...oft hörte man monatelang nichts. Stets waren die Nachrichten im Grunde schon veraltet wenn man sie bekam...je nach dem von wo sie stammten. Er trank an seinem Becher und sagte,

Ich bin sicher es geht ihm gut! Der Feldzug wird bestimmt siegreich sein!
...und bei dir? Wie war deine Reise?

Die Sache mit Sergius und Rufus lies Primus keine Ruhe. Er beschloß den Dingen nicht ihren Lauf zu lassen und sich für die Beiden zu verwenden.
Er stand vor der Türe des Centurio.
Noch mal durchatmen und er klopfte an.

Das Holzgladius war dem Original sehr ähnlich,...aus irgendeinem Hartholz...Eiche....?
Das imitieren der Stellung war wie immer für alle ungewohnt und führte zur Kritik des Optio. Immer wieder das Scutum anpassen,...mancher verwechselte am Anfang sogar die Beinstellung.
Nach einigen lautstarken Korrekturen stimmte die Stellung.
Primus überkam eine Art Langeweile,...er wollte weitermachen,...sehen, was den Stil der Lakedaimoniere von den Römern unterschied.

Primus war erleichtert, im Gegensatz zu den letzten Treffen war Alienus diesmal wesentlich freundlicher ,und...er schien sich über den Honig zu freuen.
Wenn es keine Umstände macht, möchte ich Wasser trinken,...ich halte es während der Grundausbildung so...
Primus nahm den angeboten Stuhl und setzte sich.
Er sah Alienus an und meinte ein paar Sorgenfalten in seinem Gesicht zu erkennen...
Gibt es etwas Neues von deinem Bruder aus dem Feldzug?

Primus verteilte die Scuti an die Kameraden und stellte sich in den Halbkreis um die beiden Offiziere.
Er war gespannt auf das was man in der Legion als optimale Angriffs- und Verteidigungstaktik anbot.
Er dachte an Antigonos, den Lakedaimonier,...wie oft hatte er mit ihm geübt, wie oft hatte er sich Schläge mit dem Holz-Gladius eingefangen, weil er nicht Acht gab.
Die Stimme des Optio holte ihn in die Realität zurück.
...Schlagartig...

Primus grüßte herzlich und entgegnete;
Salve Tribun,...ich wäre dir dankbar, wenn wir unsere Ränge außen vor lassen könnten...ich habe viel zu erzählen.
Dann trat er näher an den Cousain heran und überreichte sein Gastgeschenk.
Primus bemerkte den Blick seines Cousain und erklärte;
Es ist Honig,...ich dachte es schickt sich nicht besonders, wenn ich dem Tribun Wein oder Cervesa mitbringe...

Primus entgegnete;
Ich bin 25...
Dann setzte er sich wieder zu Valerian und sagte;
Ich meinte , ich muss zunächst einmal die Grundausbildung hinter mich bringen...dann geht es weiter.
Er fuhr sich mit der Hand übers Kinn und schloß;
...man kann bereits als Unteroffizierbeine Bewerbung einreichen,...ich hoffe auf etwas Glück, für alles andere will ich selber sorgen.
Primus erhob sich wieder und legte seine Hand auf Valerians Schulter. Lächelnd meinte er;
Entschuldige mich jetzt bitte,...ich muss noch zu einem anderen Terentiner.
Er kniff ein Auge zusammen und sagte zum Abschied;
...und den sollte man nicht warten lassen....Vale Valerian!

Primus sah Valerian an und machte eine Geste mit den Händen...

Wo soll ich anfangen?...ich stamme aus einer Soldatenfamilie und es gehört zur Tradition, dass männliche Familienangehörige den Dienst in der Legion ableisten.

Primus setzte ein entsprechendes Gesicht auf und fuhr fort.

Ich bin ein wenig aus der Art geschlagen, dachte als jüngster von 3 Brüdern eher daran Philosofie, Medizin, oder andere Naturwissenschaften zu studieren. Was wunder, schickte mich mein Vater doch auf eine griechische Schule...um lesen, schreiben und sprechen zu lernen.
Primus zog eine Augenbraue hoch und nickte leicht.
Ich zog im Unfrieden nach Rom und versuchte an einer der Schulen unter zu kommen.
Er schüttelte leise den Kopf und meinte,
Keine Möglichkeit! Mir fehlte Protektion, zumal mich mein Vater inzwischen verstoßen hatte...wie du dir sicher denken kannst, verbreitete sich das schnell in Rom.

Primus sah in den Raum und dachte an die vergangene Zeit.

Bald hatte ich kein Geld mehr und musste etwas tun. Ich ging nach Ostia und wurde Schauermann,...Schiffe be- und entladen, das stählte meinen Körper.
Ich arbeitete mit vielen Sklaven, Unfreien und Freigelassenen zusammen und lernte sehr viel von ihnen.
Ein Libyer brachte mir den ordentlichen Dauerlauf bei, ein Makedone Taktik, ein Thraker den Ringkampf und ein Lakedaimonier den Kampf mit Gladius und Speer. Ein alter Athener brachte mir Aristoteles und Platon näher...
Primus lächelte leicht und fuhr fort,
So vergingen 2 Jahre und ich musste erleben wie der eine umkam, der andere verkauft wurde, der nächste einfach verhungerte. Ich konnte nichts dagegen tun und verließ die Docks...
Primus sah etwas verbittert auf die herrisch klingende Stimme eine Thermengastes.
Ich heuerte bei einem Begleitkommando für wertvolle Güter an. Ich erhielt eine vernünftige Entlohnung, ein gutes Pferd und eine ausgezeichnete Rüstung und Waffen. Auf diese Weise kam ich in viele Provinzen und hatte öfter als mir lieb ist die Gelegenheit das erlernte tatsächlich zu erproben und zu verfeinern. Wie man ja an meinen Narben unschwer erkennen kann.

Er stand auf und drehte sich einmal um die eigene Achse. Überall sah man kleinere und größere Schnittwunden, gut verheilt, aber sichtbar.

Ich laufe jeden Tag 10 Meilen und halte mich fit indem ich meine Fähigkeiten verfeinere...Mein Ziel ist nach der Grundausbildung die Academica Militaris Ulpia Divina in Rom.

Ich bin erwacht,...das Studium kann warten,...ich muss der Tradition folgen und die Scharten auswetzen die meine Brüder hinterlassen haben..., will etwas bewegen, etwas weitergeben,...das kann ich am besten als Offizier.
Er sah auf Valerian hinab und hoffte ihn jetzt nicht allzu sehr irritiert zu haben. Er schätzte ihn als einen guten Kameraden ein.

Primus stand im Arbeitszimmer und sah sich um...wie lange war es jetzt her, daß er hier gefrühstückt hatte,...Zivilist war?
Er sah an sich herunter,...er fragte sich, ob es sinnvoll war in Rüstung zu erscheinen. Es sollte ein zwangloser Besuch werden.

...er freute sich auf Alienus,....
Er begann wieder mit den kleinen Päckchen Honig zu spielen...

Sergius und Rufus warteten vor den Thermen auf Primus.
Sie waren in ein hitziges Gespräch vertieft, welches wohl von Rufus dominiert wurde.
Primus bekam noch einen Satzfetzen mit...
...er sah nun wirklich nicht aus wie ein Centurio,...ausserdem war er nackt.
In Rufus Gesicht und Stimme schwang etwas Verzweiflung mit.
...und ziemlich fett. Resümierte Sergius.
Sie sahen sich an, und fingen wieder an zu lachen.
Primus stieß zu ihnen und fragte:
...und,...was habt ihr aufgebrummt bekommen?
Rufus sah Primus wütend an und Sergius malte Kreise mit seinen Caligae auf dem Boden.
...Hausverbot!...für einen Monat!...wir sollen uns in der Pferdetränke oder besser noch im Rhenus waschen! Rufus trat nach einem imaginären Stein.
...und er wird Crispus informieren...[/I]sagte Sergius mit leiser Stimme.
Primus dachte an Rufus, der ja schon die Latrinen putzen durfte.
Er befürchtete dessen Karriere bei der Legion würde entweder sehr kurz oder sehr flach verlaufen...ein echter Hitzkopf.
Was ist denn passiert?
fragte Primus, wohl auch, damit Rufus etwas Dampf ablassen konnte.
So erfuhr er von einem fremden Centurio, der als Gast im Castellum war und dummerweise von den beiden angerempelt wurde. Er musste schmunzeln, als er erfuhr, daß die beiden sich zwar anfänglich entschuldigt hatten, der Fremde aber uneinsichtig war und so im Verlauf des Gesprächs auch der Leibesumfang und das kümmerliche Gemächt des Fremden zur Sprache kamen.
Primus schüttelte den Kopf und dachte daran, daß Sergius wohl eher mit den Gaben eines Hengstes bestückt war. Verzweifelt schlug Rufus Sergius an die Brust und meinte:
[I]Warum musstest du ihn denn auch auf den Rand setzen?
Sergius zog die Schultern hoch und zeigte seine riesigen Handflächen.
[I]...ich dachte er gibt dann Ruhe![/I]
Sie sahen sich alle drei an und fingen an zu prusten und zu lachen.
Dann gingen sie zu den Unterkünften.
Primus hoffte Crispus würde die Sache von der Humorvollen Seite aus sehen.

Primus sah Valerian an, er sah in der Tat ein wenig fertig aus... nickte und entgegnete:

Das übliche Programm...Formaldienst, Ringen, Pilumschleudern,...morgen kommt das Gladiustraining.
Primus zog die Schultern hoch und schloß:

...nichts Besonderes also,...das einzige was wirklich nervt ist diese Lorica und der Helm...immer schabt irgendetwas.

Er sah Valerian lächelnd an und meinte:

...und man kann sie sich noch nicht einmal selber auf und zumachen.Er bot Valerius einen Platz an und fragte:

Darf ich fragen wo du her kommst,...und was du so vorhast in der Legion?

Im Hintergrund trollten sich Sergius und Rufus gerade aus dem Becken, begleitet vom Gebrüll eines offensichtlich verärgerten dicken Mannes,...er würde sicher noch erfahren,was passiert ist.

Primus hatte vergessen, daß Alienus nicht alleine in seinem Haushalt lebte.
Er sagte zu dem Sklaven:

Gaius Terentius Primus wünscht den Tribunus Angusticlavius Quintus Terentius Alienus in einer persönlichen Angelegenheit zu sprechen.

Meine Güte dachte er bei sich, als der Sklave ging um ihn anzumelden, Alienus hatte schon einen langen Namen,...aber so ist das nun einmal,...er war Tribun und Primus,...naja...auf dem Wege dorthin.

Er hielt ein Paket in der Hand,...und fragte sich in diesem Moment ob Honig das richtige Mitbringsel für einen Tribun sei.

Das kalte Wasser war wie ein Schock, der Körper zog sich zusammen um dann in tausenden Nadelstichen zu erglühen. Primus beschloss eine Weile unter Wasser zu bleiben,...mal sehen was die beiden so anstellten. Er setzte sich auf den Boden und atmete ganz langsam aus. Plötzlich schien es, als hätte jemand einen Wal ins Wasser geschmissen. Sergius und Rufus plantschten auf ihn zu. Es gelang ihm jedoch unbemerkt das Becken zu verlassen und sich auf seine Liege zu legen. Er musste sich ein Grinsen verkneifen als er das Becken beobachtete.

Ein Mann sah ihn an und er erkannte Valerian aus der Nachbarunterkunft.
Er ging auf ihn zu und meinte:

Salve Valerian,...wie ist es dir heute ergangen?

Die beiden gaben sich die Hand.

Primus betrat mit Sergius und Rufus den schwülen Raum. Die beiden sprangen sofort ins Wasserbecken und benahmen sich wie kleine Jungen geschweige denn wie Probati der römischen Legionen.
Primus ließ sich auf einer Liege nieder...
Es war angenehm, nach dem langen Tag einmal zu entspannen.
Nach einer Weile verdunkelte sich der Raum,...so schien es. Primus blinzelte und sah Sergius in seiner gewaltigen Größe zusammen mit Rufus auf ihn zuschleichen. Sie glaubten sie hätten leichtes Spiel und grinsten sich anfeuernd an. Primus ließ ihnen den Spaß und landete prompt im kalten Wasserbecken...

Primus kontrollierte noch einmal seine Ausrüstung.
Er hatte sie gesäubert und mit feinem Öl eingefettet und poliert. Er hatte sich gewaschen und eine frische Tunika angezogen.
Immerhin war Alienus nicht nur sein Cousain, sondern auch sein Vorgestzter.

Alienus war eine Weile fort gewesen und es gab das eine oder andere zu erzählen.
Primus hoffte das es in Ordnung ging, wenn er ihn besuchte.
Er klopfte an die Türe.

Primus wartete bis die beiden bei ihm waren, dann meldeten sie sich ab und liefen zur Horrea. Die Übungs-Scuti waren schwerer als die echten Scuti...wohl um den Umgang im Kampf damit leichter zu gestalten.
Sergius und Rufus legten 8 ineinander und fixierten sie mit einem Tau. Primus nahm rechts und links eines.

Auf dem Exerzierplatz standen die Kameraden bereits vor den Übungsanlagen und lauschten den Ausführungen des Centurio Petronius.

Primus meldete sich und die beiden Kameraden mit den Scuti zurück.

Es war kalt... auf dem Exerzierplatz lag der Morgentau wie ein Teppich. Primus legte seine Rüstung zusammen mit einem Sack am Tribunae ab und wärmte sich ein wenig auf.

Er begann locker zu laufen...er atmete die Luft tief ein, paßte die Atmung seinen Schritten an...Gedanken gingen ihm durch den Kopf, Erinnerungen tauchten auf und verblassten. Wieder passierte er die Porta mit den beiden Wachen...sie beobachteten ihn anfangs, aber mit der Zeit verloren sie ihr Interesse an dem Spinner, der ihrer Meinung nach unausgeruht in die Ausbildung ging...Sie hatten keine Ahnung.

Er lief jetzt eine halbe Stunde und beschloss die Geschwindigkeit zu erhöhen. Jede Distanz zwischen den Turris variierte er das Lauftempo. Bald war der Punkt gekommen, an dem er seine Schritte nicht mehr als Schlag wahrnahm...die letzte Runde,...mit voller Kraft gelaufen.

Er spürte sie nahen,...seine Leistungsgrenze,...aber er stoppte seinen Lauf vor seiner abgelegten Rüstung. In den Sack war ein wollenes Tuch, ein Schlauch mit Wasser und die Hälfte seiner Ration vom Vorabend...für alle Fälle. Er wusch sich mit dem Wasser Gesicht und Oberkörper. Es war noch Zeit,...er legte die Lorika an, zog Helm auf nahm seinen Sack auf und ging zurück zum Tor.

Er wollte zum Dienstbeginn mit den Kameraden zusammen antreten.

Der Centurio war ein paar Tage nicht da gewesen.
Sie traten an.

Primus schickte Sergius nach dem Karren und räumte die abgefallenen Rüstungsstücke zusammen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete er , wie ein Kamerad ihm dabei half, während die anderen dumm herum standen. Es war der Hitzkopf von Gestern...

Primus begann die Ausrüstungsgegenstände wieder an den Puppen zu platzieren.

Jemand reichte ihm eine Lorica,...oder was davon übrig war.

Primus sah den Kameraden an und nickte ihm zu.

Hör mal, das mit Gestern,...das tut mir leid. Ich bin es nicht gewohnt zu verlieren.

Primus nickte und entgegnete:

Wer kann das schon? Ich betrachte diese Übungen als Möglichkeit meine Fähigkeiten auszuloten und zu verbessern. Er sah ihm direkt in die Augen.
Der Kamerad sah ihn verblüfft an und nickte nach einer Weile.

Mein Name ist Rufus,...und ich habe daraus gelernt.

Er grinste ein wenig und zeigte mit dem Daumen auf das Castellum.

Entschuldige mich jetzt,...ich muss die Früchte dieser Erkenntnis ernten.

Er schlug die Faust auf die rechte Brust und ging.

Primus beneidete ihn nicht um die folgende Arbeit in den Latrinen...auch wenn er selbst ein wenig streng roch,

Hinter sich hörte er ein Rumpeln. Sergius kam mit dem Karren. Jetzt nur noch die Übungspuppen verstauen und abliefern,...dann waschen und endlich etwas essen.