Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Augenblick,Alienus!
    Primus sah seinen Cousain an und meinte schließlich;
    Könntest Du Dich um mein Pferd kümmern? Ich weiß ja nicht was jetzt auf mich zukommt...meine Rüstung und Waffen?


    Es fiel ihm schwer sein Pferd und die Waffen abzugeben, gehörten Sie doch lange Zeit zu seinem Leben.
    Er hoffte, daß Alienus sie versorgen und aufbewahren würde, bis...er sie vielleicht wieder brauchte.

    Primus kaute auf den Brot herum und stellte fest, daß Alienus wahrscheinlich genau das gleiche aß, wie seine Soldaten...
    Er spülte mit frischem Wasser nach und stand auf.
    Er nahm sein Bündel auf und sah sich noch einmal um, diese Casa würde er vermutlich nicht mehr betreten, geschweige denn hier übernachten.


    Im Atrium traf er auf Decius. Der Sklave sah ihn freundlich an und fragte nach seinen Wünschen.


    Wo finde ich Deinen Herrn?

    Sim-Off:

    Na, dann wollen wir doch einmal den Eindruck erwecken, brauchbar zu sein...


    Primus lag auf seiner Pritsche und starrte an die Decke. An Schlaf war nicht zu denken,...zuviel ging ihm in Kopf umher.
    Die Ereignisse überschlugen sich förmlich.
    Er konnte es kaum erwarten seinen Dienst anzutreten, zum einen weil er dann eine Aufgabe hatte, welche ihn vom Nachdenken ablenkte und zum anderen,
    ...weil er dann seinen Vetter nicht mehr belastete.


    Sein barsches, unpersönliches Verhalten sprach Bände.


    Da graute der Morgen und das Schicksal nahm seinen Lauf.

    Primus sah auf und bemerkze den strengen Blick von Alienus.
    Ja, dachte bei sich, Du bist ein würdiger Pater Familias.
    Langsam erhob sich Primus und gab Alienus seine Hand...
    Er war sich bewußt, was auf ihn zukam, ...sicher er hatte gekämpft, ...um sein Leben,...er hatte getötet,...aber war dabei seinem eigenen Willen unterworfen, und...ausgesetzt.
    Die Kämpfer der Legion gehen anders vor,...es würde für ihn, den Freigeist schwierig werden sich unterzuordnen.


    Gleich Morgen werde ich mich freiwillig melden...wirst Du mich bis zum Rekrutierungsgebäude begleiten?


    Primus drückte seine Hand fest auf den dargebotenen Unterarm, er fühlte Alienus´Kraft und unbändigen Willen auf seinem Unterarm.


    Wir werden uns erst dann wiedersehen, wenn ich die Voraussetzungen zur Ulpia habe,...dann...
    Er sah Alienus fest an, ...dann werde ich noch einmal an Dich herantreten.

    Primus starrte seinen Gegenüber an. Ein Gefühl der inneren Leere tat sich auf.
    Langsam sank er nach hinten um sich von der Lehne des Stuhls etwas Halt geben zu lassen.


    Erinnerungsfetzen zogen an seinem inneren Auge vorbei, gute und schlechte Erinnerungen...lachen, weinen, Strafe und Belohnung.
    ...vorbei...
    Er schloß die Augen und fühlte sich absolut alleine.
    Alienus sah ihn an und sein sonst eher beherrschtes Gesicht war von einer Miene des Mitgefühls bedeckt.


    Primus atmete tief durch, ordenete seine Gefühle und nach einer Weile meinte er
    Pictor war immer schon ein schwieriger, opportunistischer Mensch gewesen,...ich mochte ihn nicht besonders, auch wenn er mein Bruder war. Er sah den Becher wein vor sich und schüttelte den Kopf.
    Seculus und Galba standen stets unter seiner Fuchtel,...wahrscheinlich starben Sie, weil er es zuließ...oder verursachte.
    Seine Miene wurde ernst,...er schien um Jahre gealtert.
    Er legte seine rechte Hand um den Weinbecher, sah sein Gesicht in der rötlichen Flüssigkeit und meinte schließlich;


    ...so bin ich also der letzte Sohn. Es hängt also an mir, die Ehre der Familie zu wahren,...auf daß man sich im Guten an uns erinnert.

    Primus nickte verstehend und sah seinen Cousain fest in die Augen.


    Ich denke ich werde mich zuerst freiwillig melden und nach meiner Grundausbildung meine Brüder aufsuchen...


    Er bekräftigte seine Aussage durch ein entschlossenes Nicken seines Kopfes.
    Es war sein fester Vorsatz seinen Brüdern als Legionär gegenüber zu treten und ihnen so zu zeigen, daß er sich wieder zurück in ihre Mitte wünscht.

    Primus war ertaunt, daß sein Cousain so barsch agierte, folgte ihm jedoch umgehend zurück in die Casa.


    Alienus wirkte etwas erregt, das tat ihm leid. Er war es gewohnt dahin zu gehen, wohin er wollte. Beschwichtigend meinte er:


    Ich wollte mir einmal das Castellum ansehen und dabei nach dem Rekrutierungsbüro fragen.


    Er hob die Schultern und machte eine Unschuldsmiene

    Das Bad war mit Kräuteressenzen durchsetzt und tat ihm sehr gut. Das Wasser war ideal, nicht zu heiß, nicht zu kalt...so lief er nicht Gefahr einzuschlafen.


    Nach einer Weile begann er sich mit einer Bürste abzuschrubben bis der Dreck verschwunden und die Haut rot glühte.
    Er nahm das Rasiermesser und trennte sich vorsichtig und langsam von seinen Bartstoppeln.
    Prüfend zog er mit der Hand über sein Gesicht um auch keine Stelle zu vergessen.
    Langsam erhob er sich aus der Wanne und begann sich mit den bereit gelegten Handtüchern abzutrocken.


    Nicht zu fassen...dachte er,
    ...die duften auch nach Lavendel.
    Decius hatte ihm eine rote, eine blaue und eine grüne Toga bereit gelegt.
    Seine Wahl fiel auf die blaue.
    Er betrat den Hauptraum und sah sich um.
    Der Raum war leer.
    Nun, viel zu betrachten gab es hier nicht,... auf dem Schreibtisch lag eine Wachstafel.
    Primus beschloß eine Nachricht zu verfassen und sich ein wenig im Kastellum umzusehen.
    Salve, Alienus, ich traf niemanden an. Bin gegen Sonnenuntergang zurück.
    Er legte die Tafel so, daß sie einem Betrachter auffliel, schnappte sich einen Apfel aus der Schüssel auf dem Tisch und verließ das Haus.

    Primus folgte Decius in einen Nebenraum, in welchem schon ein großer Waschzuber stand.
    Zwei weitere Sklaven füllten gearde Wasser in den Zuber.


    Primus bat Decius ihm beim Abnehmen des Brustpanzers behilflich zu sein.
    Einer der beiden anderen Sklaven übernahm die abgelegten Teile um sie zu säubern. Lächelnd behielt Primus das Cingullum mit Puggio und Spatha bei sich.


    Nun zog er die Toga aus und erntete ein scharfes Zischen von Decius...
    Er ahnte was den Mann so erschrak und entgegnete:


    Es wäre zu aufwändig jede Narbe zuzuordnen,...aber ich habe ein bewegtes Leben.


    Dann bat er die Sklaven ihn alleine zu lassen, er wollte sich in Ruhe selbst pflegen...er war es so gewohnt.

    Primus war ein wenig beruhigt und entgegnete
    Ich habe in den letzten Jahren gesehen, wie es mancherorts läuft,...das werden Posten an Verwandte vergeben oder sich egegenseitig Geschäfte zugeschanzt.


    Er sah seinen Cousain an und meinte


    Ich möchte es schaffen ohne in irgendwelcher Form das Gefühl zu vermitteln, es sei arangiert...verstehst Du, ich habe erfahren, daß das Vertrauen Deiner Kameraden das wichtigste in solch einem Leben ist.


    Er sah sich um und fragte mit einem Lächeln


    Wo kann ich mir denn jetzt den Staub abklopfen?

    Primus erhob sich und begann unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen.
    Dabei schüttelte er leicht den Kopf und begann sein Bündel wieder aufzunehmen. Seinem irritiert drein schauenden Cousain sagte er:


    Alienus, ich danke Dir für Deine Gastfreundschaft, aber ich denke es ist für uns beide besser, wenn ich mich hier nur für ein Bad aufhalte.


    Ernst fügte er hinzu


    Ich möchte weder Dich noch mich in irgendwelche Verlegenheiten bringen. Du bist hier anscheinend mit einer größeren Aufgabe betreut, ...hast einen Rang...deutlich über Centurio...


    Kannst Du Dir vorstellen was die Legionäre erst einmal veranstalten, wenn Sie erfahren, daß wir Cousains sind?
    Ich erhoffte mir Deine Fürsprache bei meiner Bewerbung an der Ulpia Divina.

    Fast schon etwas traurig sah er Alienus an und meinte:


    Was meinst Du denn dazu? Ich bin doch nur eine Last für Deine Position hier,...und das möchte ich nicht!

    Dankbar ließ Primus die Einladung zu, hatte doch sein Budget in letzter Zeit sehr gelitten. Er folgte Alienus nach draußen und wartete vor der Taverne auf sein Pferd. Er blinzelte in die Nachmittagssonne und meinte:


    Ich danke Dir für Deine Freundlichkeit und Deine Gastfreundschaft. Jedoch werde ich Dich wohl in naher Zukunft nocheinmal in Anspruch nehmen müssen.


    Der Bursche brachte sein Pferd, der Hengst war gestriegelt und der Sattel gesäubert worden. Lächelnd übergab der Bursche die Zügel an Primus.


    Dieser kramte einen Denar hervor und warf ihn dem völlig verblüfften Burschen zu.


    Dank Dir!
    Der Bursche lief mit seinem Schatz davon.
    Primus nahm die Zügel klopfte dem Hengst leicht auf den starken Hals und wandte sich an Alienus:


    ...ich bin soweit.

    Primus betrachtete seinen Cousain und spürte, daß es nicht der richtige Zeitpunkt war sich völlig zu öffnen,...
    Er sah scheinbar interessiert einer kleineren Balgerei um eine der Schanksklavinnen zu und nach einer Weile meinte er
    Ich möchte mich mit meiner Familie aussöhnen und dann in den Traditionen meiner Vorväter meine Pflicht tun,...
    Er sah Alienus tief in die Augen.
    ...ich bin sicher, das ist es, was ich will.
    Er nahm den Becher, stand auf und leerte ihn mit einem Zug.
    Er stellte ihn lautstark ab und öffnete seine Paenula um nach seinem Geldbeutel zu suchen.
    Dabei entblößte er, daß er eine schwere Lederrüstung nebst Puggio und Gladius trug.
    Er ignorierte die Blicke seines Vetters und fragte
    Wo kann ich denn hier ein Zimmer für die Nacht und einen Stall für mein Pferd finden?
    Er blickte an sich herab und rieb sich das stoppelige Kinn.
    Ich denke bevor ich zu Hause auftauche, sollte ich einmal das Bad aufsuchen und mir etwas passendes zum ankleiden suchen.