Beiträge von Gaius Terentius Primus

    Ein wenig irritiert sh Primus Valentina an,
    Ja,...natürlich mit Germanica Calvena...erinnerst du dich an dem Zwischenfall bei der Hochzeit damals?
    Es war wie Gestern als er daran dachte und wie selbstverständlich er seinen Kameraden beigestanden hätte wenn es zum Äußersten gekommen wäre.
    Als er Valentinas Selbstvorwürfen lauschte entgegnete er,
    Ach was, er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt und ist es noch, als dein Tutor, aber besser noch als dein Bruder ist es seine Pflicht dir immer und überall beizustehen...
    Er nahm ihre Hand und hauchte ihr einen Kuss darauf.
    Nun, und Lupus,...er hat gelebt wie er gestorben ist,...spontan...ein unglaublicher Mensch, ein sehr guter Soldat, treu,...loyal...draufgängerisch,...aber...ein Kindskopf...nun, ich gebe es ungern zu,...ich stimme mit Valerians Prognose überein,...Lupus war nicht der richtige Mann für dich,...er hätte dich über kurz oder lang unglücklich gemacht.
    Sie erreichten das Ende des Marktes und bogen in die Allee zu seiner Casa ein.
    Habe Lupus in deinem Herzen Valentina,...genau wie ich Tullia in meinem Herzen trage. Die Zeit mit ihnen kann uns niemand nehmen,...doch nun ist es an uns weiterzuleben,...schreib´deinem Bruder, verschaffe dir Sicherheit, ...du wirst sehen,...er ist und bleibt ein Gutmensch!
    Wenn er sich da mal nicht irrte...

    Primus hörte zu und traute seinen Ohren nicht. Der LAPP wollte Landvermessungen auf der Basis von deutlich erhöhter Patrouillenpräsenz durchführen? Wenn schon diese Präsenz nicht unbemerkt bleiben würde, so würde die Vermessung für böses Blut sorgen.
    Entgegen seiner sonstigen Zurückhaltung fragte er daher,
    Vermessungen südlich Lagona? Darf ich fragen ob eine Invasion ansteht?...denn diese Vermessungen sind sicherlich nicht ohne Grund und dürften nicht für allzuviel Wohlwollen bei den ansässigen Barbaren sorgen...
    Erfahrener Kommandeur,...er würde die Vermessungen wohl kaum mit einer Legion durchführen,...die Vermessungstrupps waren nicht zu beneiden.
    Gedanken folgten in rascher Abfolge,...hier war etwas im Gange...und wie es aussah etwas Großes.

    Primus genoß ihre Nähe und verspürte auch ein vertrautes Kribbeln. Als Valentina von ihrem Bruder sprach entgegnete er,
    Warum sollte er das nicht wollen? Ich kenne ihn eine Weile und glaube, daß es kaum einen gutmütigeren Menschen als Valerian gibt.
    Er streichelte ihre Hand.
    Er ist jetzt bei den Urbanaes als Centurio,...und er ist frisch verheiratet,...am Besten du schreibst ihm,...er selber hat sicher im Moment mehr um die Ohre als du...
    Auch er würde ihm schreiben müssen,...soviel war er seinem alten Kameraden schuldig.

    Primus war überrascht über Valentina´s...Offenheit. Ein wenig irritiert dreinblickend hob er seinen rechten Arm und roch daran. Er hob die Schultern und entgegnete,
    Nun,...ich...ähem,...du willst mir den Rücken schrubben?!
    Verlockende Vorstellung. Überhaupt schien Valentina reichlich verändert zu sein. Er hatte sie als schüchternes Pflänzchen in Erinnerung.
    Na dann,...lass uns mal in die Casa zurück kehren,...
    Er bot ihr den Arm und so schlenderten sie über den Marktplatz dahin.
    Nach einer Weile und zahlreichen Grüßen durch Händler und Passanten meinte Primus,
    Ich fürchte wir werden in dieser Stadt wohl nie in Ruhe flanieren können... fast schon entschuldigend lächelte er sie an.
    ...hast du etwas von deinem Bruder gehört?...ich meine über seinen Verbleib?

    Der Tag war anstrengend gewesen und Primus sehnte sich nach einem Bad, einer guten Massage ...und...
    Sein Ritt führte ihn über den Marktplatz und er erblickte Valentina und Christopherus. Galant glitt er aus dem Sattel und trat auf die beiden zu.
    Ein kurzer Blick und Christopherus entschuldigte sich geschäftig und erbot sich Orcus mit zur Casa zu nehmen.
    Kurz darauf war Primus alleine mit Valentina.
    ...und?! Wie gefällt dir Confluentes?!Eine reichlich dumme Frage, sie wird wohl kaum die ganze Stadt erkundet haben,...er war ein wenig eingerpostet in solchen Dingen aber bemüht sich auch dieser Herausforderung zu stellen!

    Primus nickte, dies deckte sich mit seinen Erwartungen.
    Er beugte sich ein wenig vor und meinte,
    Ich schlage vor die Ala I Scubulorum aus Vindonissa an dieser Aktion zu beteiligen,...oder zumindest der Numidia mit zwei drei Turmae auszuhelfen,...wir wären dann in der Lage eine Patrouillenroute von 300 Meilen abzudecken ohne die Männer zu erschöpfen...sagen wir von Antunacum bis Misinensium...
    Er rieb sich das Kinn.
    ...es bleibt für die Alae aber bei reinen Patrouillenritten,...oder planst du weiteres,...ich meine wegen der Schmuggler...

    Ein wenig entrüstet winkte Primus ab und entgegnete,
    Praefectus, ...nicht Herr,...und daß du dein Bestes geben wirst sthet für mich außer Frage...allein...
    Er sah den Vexillarius an,
    ...du solltest einen Kurs an der Academia besuchen,...ich denke mit deinen Fähigkeiten wird es ein Leichtes für dich sein das Examen Primum zu bestehen,...solltest du das Secundum auch noch bestehen haben die Sesselfurzer keine Veranlassung an deiner Eignung zu zweifeln.
    Er wußte was in seinem Vexillarius steckte und er gönnte ihm durchaus die letzten Jahre als Decurio zu erleben.
    Als er von der Nachricht erfuhr entgegnete er,
    ...selbstverständlich,geh´zu Ocellus und lass dir einen Urlaubsschein ausstellen,...danach bekommst du deine Zulassung zu Academia,...
    Er runzelte die Stirn,
    ...sofern das dein Wunsch ist...!!?

    Primus stieg von Orcus ab, er wollte dem Vexillarius nicht zumuten ständig zu ihm auf zu blicken.
    Er nahm den Vexillarius kurz am Ellenbogen und sie entfernten sich ein wenig vom Tor, während Orcus ihnen langsam folgte.
    Vex... er brach ab, das Gespräch sollte sich persönlicher gestalten.
    Mamercus,...ich habe ein kleines Problem,...es...
    Er blieb stehen und sah den alten Kämpfer an.
    ... ich möchte nicht, daß böses Blut in unserer Einheit aufkommt, ...von daher... sieh es so wie es ist...ich werde Atius Scarpus auf Intervention eines gewissen Herrn in der Regia in Mogo zum Decurio befördern...

    Primus sah den Mann genauer an. Groß, gesunde Haut, gerade Haltung, muskulöse Unterarme, kräftiger Hals. Seine Augen strahlten ungebrochen. Dieser Mann war kein Verzweifelter, kein Hungriger der bei der Armee nur ein Zuhause und vollen Magen suchte.
    Wenn du in die ALA aufgenommen werden solltest wirst du in erster Linie deinen Kameraden verpflichtet sein...
    Er blickte auf das Tor, sah seine Männer an.
    Sie sind es die Tag und Nacht um dich sein werden,...sie werden deine Flanken schützen, dir beistehen und dich notfalls vom Schlachtfeld schleppen.
    Sein Blick verriet jetzt vielleicht ein wenig Stolz zuviel und daher sah er wieder den Germanen an,
    Wir sind die ALA und wir sind dein Imperium Germane,...und nun entscheide dich,...

    Noch bevor der Vexillarius zu ihm kam stand ein Germane, offensichtlich ein bewerber neben ihm und starrte ihn an.
    Primus´erster Impuls war es nach seiner Spatha zu greifen, doch er unterließ es und blickte auf den Germanen herab und hörte was er zu sagen hatte.
    Der Satz war zwar unvollendet aber Primus entgegnete,
    Du willst dich zur ALA melden aber nicht unbedingt dem Imperium dienen,...ist es so?
    Ein Konflikt der in vielen Freiwilligen schwelte.

    Primus beugte sich ein wenig vor und sah den Legionslegaten kurz an;
    In erster Linie Aufklärung betreiben...wir kennen das Gelände nicht und sind somit vor einer Falle nicht sicher...wenn es Germanen gelingt ihre Zwistigkeiten untereinander beizulegen, haben sie einen umsichtigen Führer.
    Einen der unsere Taktiken kennt und sie gegen das Gelände ausspielt.

    Leise knirschend protestierte der Stuhl als sich Primus wieder zurücklehnte.
    Wir sollten uns also hüten einfach so auf ein X auf einem dubiosen Fetzen Leder zuzumarschieren.

    Wenn auch äußerlich unbewegt mußte Primus innerlich schmunzeln. Auch wenn er nichts auf die Acta hielt, so mußte er sich schon schwer wundern, daß der frisch gebackene Legat die Punkte und Striche richtig zuordnete.
    Er selber war schon sein halbes Leben in Germania und hatte es bewußt vermieden dem Gekritzel eine bestimmende Bedeutung zu geben.
    Aber,...gut gebrüllt Löwe,...mit seiner Definition hatte der Claudier sich als wahrer Kartendeuter entpuppt.
    Mal sehen was er noch alles konnte...

    Primus kam auf das Tor zugeritten, seine Eskorte kurz hinter ihm. Sein Blick war ernst. Stampfend kam Orcus zum Stehen und auch die Eskorte zügelte erleichtert nach dem strammen Ritt die Pferde. Die Gesichter der Männer wirkten erschöpft, die Pferde dampften vor geleisteter Energie.
    Primus wandte sich zu seinem Decurio um und sagte,
    Lucius, alles wie besprochen,...bring´die Männer rein,...ich muss nochmal nach Confluentes...
    Er zog Orcus herum und ließ die Männer passieren,...dabei erwiederte er ihren Gruß und zollte ihnen so seinen Respekt.
    Nachdem die Eskorte ins Castellum geritten war winkte er den Vexillarius zu sich heran.

    Primus sah kurz auf als der Legions Legat das Officium betrat. Er saß ein wenig im Weg, daher stand er auf und wartete ab, bis der LAPP ihm den Ankömmling vorstellte. Etwas knisternes lag in der Luft,...mochten sich die beiden etwa nicht?
    Primus beschloß sich da heraus zu halten. Wenn es galt hier Seiten zu beziehen würde er die beziehen die er immer bezog,...Seine und die des Imperiums.

    Ein wenig verstimmt nahm Primus die Karte wieder an sich. Nun machte sie einen ganz anderen Eindruck auf ihn. Gepaart mit den Bemerkungen des LAPP fühlte er sich wie ein Schüler der von seinem Lehrer die Lösung einer Aufgabe präsentiert bekommt und sich fragt ob er völlig in den Bohnen war.
    Mit ernstem Gesicht reichte er dem Sklaven die Karte erneut und entgegnete auf des LAPP´s Triaden,
    Nun haben wir die Karte , fragt sich nur ob die Gegenseite davon weiß,...auf alle Fälle sollten wir wachsam bleiben und die Truppen in Alarmbereitschaft halten,...natürlich mit der gebotenen Zurückhaltung,... Seine markanten Züge wurden durch ein Lächeln erhellt.
    ...wäre doch schön, wenn die Gegenseite glaubt es sei alles wie gehabt...