Beiträge von Gaius Terentius Primus

Inzwischen waren die Männer vor ihnen angetreten. Wobei sie wohl mehr geraten hatten als den befehlen gefolgt waren. Primus schüttelte den Kopf und meinte zum Centurio,
Diese Peregrini sind,...nun...sie scheinen nicht alle Latein zu sprechen...ich denke das dürfte das erste sein was sie verstehen sollten,... wir wollen doch nicht, daß sie im entscheidenden Augenblick nicht wissen was sie tun sollen...nicht wahr?!
Er nahm dem Centurio die Tabula ab und wies mit dem Kinn auf die wartenden Männer.
Sein Blick fiel dann auf die Tabula.

Ausbildungsplan,...interessant.
Lass mich mal sehen...
Seine Hand schob sich vor.
Es interessierte ihn in der Tat wie die Männer hier ausgebildet wurden.

Primus drehte sich zu der Stimme hin und blickte auf den Centurio hinab.
Innerlich amüsiert bemerkte er das Stroh an dessen Tunica und die schmutzigen Caligae. Aber er hielt an sich, wollte den centurio nicht vor seinen Männern diffamieren.
Nun Centurio,...sie wirkten ein wenig ...unmotiviert,...ich denke bis zur Cena ist noch Zeit,...daher solltest du vielleicht noch ein wenig mit ihnen arbeiten.
Seine Augenbraue wanderte ein wenig nach oben und er peilte einen vorwitzigen Strohhalm an, der sich im Brustpanzer verfangen hatte.

Was war das für ein Sauhaufen hier?
Für so eine Antwort wäre der Mann in Germania Spießruten gelaufen.
Lungerten hier faul herum und ...
Ein Ruck ging durch ihn und er entschloß sich die Herrschaften einmal ein wenig auf Vordermann zu bringen.

Probatiiii in aciemmmm veniteeeee!

Der diensthabende Optio sah dem Neuen an und grinste,
Nautisch, nicht wahr?...oder geht´s zur Marineinfanterie?

Die Tafel übergab er Azizos. "Einmal hier den Erhalt bestätigen."

Er grinste ein wenig ob der Unsicherheit des Probatus und ergänzte,

Keine Bange,...falls du zum Marineinfanteristen taugst, stellt man das während der Ausbildung fest,...dann kommst du wieder hierher und bekommst dein Rüstzeug und deine Waffen...

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In der Wüste geboren,...Primus dachte an seine Zeit vor der Legionj,...mehr als einmal war er mit Karavanen durch Wüsten gezogen. Zu Zeiten als dieser junge Mann vor ihm wohl noch in irgendeiner Oase spielte.
Er reichte dem Optio die Tabula zurück und meinte zu dem angehenden Probatus.
Nun,...dann wollen wir einmal hoffen, daß dir diese Faszination nicht vergeht,...die Classis ist ein Teil der römischen Armee,...wir haben hier kein wünsch´dir was,...wir haben hier nur so ist es!
Der junge Mann war nicht der erste und würde auch nicht der letzte sein, der seine Ideale der Nowändigkeit opfern würde.
Primus nickte ihm zu und meinte,
Begib´dich jetzt in deine Unterkunft bei den Probati,... Es war spät, seine Ausrüstung würde er sich morgen holen müssen.
Dann beschrieb er dem Rekruten den Weg sowohl ins Sacellum, wo er den Fahneneid ablegen würde, als auch zum Materiallager.

Primus atmete leicht ein,...etwas mehr als nötig.
Soso,...weggegangen,...mußte was erledigen.
Inzwischen waren auch die übrigen Probati auf die Beine gekommen und machten Anstalten irgendeine lockere Formation einzunehmen.
Primus wandte sich an Iavolenus.
Wie ist der AUsbildungsstand Probatus,...Nuntio!
So wie die Kerle hier abhingen hatten sie wohl gerade erst ihre Stube bezogen und ihre Rüstungen angelegt.

Primus betrat das Officium und sah den neuen Rekruten vor dem verschlafenen Optio sitzen. Die Schläfrigkeit hatte schlagartig ein Ende als dieser Primus erblickte.
Movemini,...Optio,...wen haben wir denn hier?
Er ließ sich die Tabula reichen und studierte kurz die Daten.
Sein Blick lief über die Gestalt des Mannes, blieb an seinen Schultern hängen und wanderte weiter zu seinen Augen.Nun Azizos,...was treibt dich zur Classis?
Die Frage war nicht unberechtigt, denn innerhalb der römischen Executive war die Classis nicht sehr beliebt.

Primus, selber ein Freund von feinen Worthieben war ein wenig überrascht, daß der Praefectus Urbi seine Ressentements derart offen zur Schau trug.
Offensichtlich hatte er eine Rechnung mit Valerian offen oder war glückloser Freier um die Gunst der Germanicerin.
Er bemerkte wie Tullia in eine Art Lauerstellung ging und hoffte inständig, daß sie an sich halten würde. Es war sein erster Auftritt als Eques in der erlauchten Gesellschaft Roma´s,...er sollte keinesfalls in einer Rauferei oder einem Blutbad enden...auch wenn Valerian´s Blicke seinen frommen Wunsch Lügen strafte.

Primus betrachtete den jungen Mann mit dem Interesse eines Forschers für Exoten. Kopfschüttelnd mußte er sich eingestehen, daß in diesem Castellum ein Hauch zuviel Anarchie herrschte.
Er schloß die Augen und senkte ein wenig seinen Kopf.
Dann öffnete er die Augen wieder und sah den jungen Mann durchdringend an.
Zunächst einmal nennst du deinen Rang und Namen,vielleicht noch deine Einheit, falls du sie schon kennst,...deine Tätigkeit hier,...abgesehen von dem wobei ich dich gerade unterbrochen habe...und das ganze in einer tadellosen Hab´acht-Stellung, gerade so als würde dich ein bedeutender Bildhauer in seinem Stein verewigen wollen.
Vorsichtshalber trat er ein wenig zurück,...falls der Mann zu eifrig wurde wollte er einen Zusammenstoß vermeiden.
Er legte den Kopf ein wenig schräg,...sein Blick drückte nur ein einziges Wort aus...Nun...?

Primus kam auf dem Weg zur Principia am Campus vorbei,...er stellte fest, daß hier ein paar Nautii herumlagen und in der Sonne dösten.
Sein Blick wanderte umher um vielleicht einen Ausbilder zu erblicken...Fehlanzeige.
Kurzentschlossen blieb er vor einem der Männer stehen...und zwar in der Sonne. Zugleich tippte er gegen dessen Caligae.
Fehlte bloß noch, daß er ihn wie einst Diogenes Alexander aufforderte ihm aus der Sonne zu gehen

Nachdem Primus alles geregelt hatte und den Calones eine ordentlich Unterkunft zugewiesen war ging er in das Atrium und genoß den Anblick der dösenden Tullia in der schon recht warmen Aprilsonne.
Ihr Haar wurde langsam durchzogen von den ersten grauen Haaren, doch war
ihr Körper straff und muskulös wie der einer 20 Jahre jüngeren Frau.
Leise setzte er sich zu ihr und blinzelte in die Sonne.
...und was sagst du?
Seine Hand legte sich auf ihre.
...würdest du m,it der Casa in Mogontiacum tauschen wollen?

Primus lauschte den Stimmen um ihn herum. Dank seiner Größe überragte er die meisten Besucher der Hochzeit und hatte so freie Sicht auf das Opfer.
Er bemerkte Tullia´s Hand und sah zu ihr hin.
Auch sie würden bald heiraten,...jedoch in deutlich kleinerem Kreis...was nicht nur ihm, sondern auch ihr entgegen kam.
Das Gedränge im Raum wurde immer störender und er spielte mit dem Gedanken zu gehen,...jedoch war das Opfer für seinem Freund und Patron Sedulus noch nicht durch,...wenn er auch keinen Augenblick daran zweifelte, daß auch dieses positiv ausfallen würde.
Grinsend dachte er daran, daß es nahezu unmöglich war bei einem Opfertier aus bester Zucht einen Makel zu finden.
Er schüttelte leicht den Kopf und machte sich einmal mehr Gedanken über die Götter.

Primus sah sich unauffällig nach einem bekanntem Gesicht um. Ihm war als sei er hier in einer völlig fremden Welt. Insgeheim sehnte er sich nach der Casa Terentia und seiner Familie, ...seinen Freunden,...seiner alten Einheit.
Da,...ein bekanntes Gesicht,...war das nicht Aurelius Ursus,...?
Vor Ewigkeiten war er Lacticlavius bei der Leg II. gewesen,...
Primus schmunzelte, ja,...auch Sedulus war einst bei der Leg.II.
Es war eine schöne Zeit.
Vielleicht würde es sich im Laufe des tages ergeben, daß man einmal ein paar Worte wechselte. Er spürte Tullias Hand in seiner und sah sie lächelnd an. Sie wurde mit den Jahren immer schöner.

Tullia´s Duft, ihre Haare,...Primus inhalierte sie. So standen sie da, Tullia´s Füße schwebten 30 Zentimeter über dem Boden, weil Primus sie umarmt hielt und sein Gesicht in ihre Halsbeuge versenkte.
Plötzlicgh ging die Türe auf und ein Hausdiener sah sie überrascht an.
Öhem,...Terentius Primus und Frau Tullia?
Der Sklave war garantiert Brite,...diese exaltierte leicht nasale Art zu sprechen, die kerzengerade Haltung.

Plötzlich unterbrochen von einer Vestalin, sowohl im Habitus als auch in der Ankündigung zweifelsohne als solche wahrnehmbar, beugte Primus leicht sein Haupt,...wer könnte einer Vestalin einen Wunsch abschlagen.
Er würde sicher später noch Gelegenheit haben mit Valerian, besonders über Lupus zu sprechen.
Quintus Sedulus hatte sich bereits den Neuankömmlingen zugewandt und so standen Primus und Tullia alleine da.

Zitat

Original von Quintus Germanicus Sedulus / Lucius Quintilius Valerian
Salve Tullia, Primus. Es freut mich sehr euch in der Casa Iunia begrüßen zu dürfen. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Anreise.
Einer der vielen Sklaven kam auch schon daher um den Gästen etwas zu Trinken anzubieten.

Primus freute sich seinen alten Tribun und Patron wiederzusehen.
Lächelnd entgegnete er,
Nunja, während ich quasi einen Katzensprung von Misenum nach hier hatte, kam Tullia über die Pässe aus Germania,...und das in nur vier Tagen...
Er war stolz auf seine Frau.
...aber es freut mich dich wieder glücklich zu sehen,...wenn man auch zugeben muß, daß dein Geschmack wesentlich besser und unerhört erlesener ist als der deiner Braut...darf es denn sein, daß du sie einfach so heiraten kannst?
Primus knipste ein Auge zu und grinste ein wenig unverschämt.
Die Braut war in der Tat eine Augenweide.
Doch bevor Sedulus ihn für seine Schmährede, die eigentlich einem Cäsar auf seinem Triumphzug zustand schelten konnte, sah er sich in den Armen eines Praetorianers. Und auch wenn er nie einen Zweifel an dieser Truppe hatte, ließ er es doch zu, daß ihn Valerian umarmte. Auch er drückte kräftig zu und freute sich von Herzen den alten Kameraden wiederzusehen.
Valerian der Gutmensch,...wer hätte gedacht, daß dich die Götter nicht bestrafen für deinen Gang zu den Praetorianern...
Er betrachtete ihn und schüttelte den Kopf,
...nein,...die Götter scheinen dir wohlgesonnen... Auch ihm schenkte er ein Grinsen.
Darf ich dir meine Frau Tullia vorstellen,...Tullia,...dies ist Valerian, der Bruder von Valentina...

Primus und Tullia betrachteten das Zeremoniell. Primus für seinen Teil ein wenig nachdenklich und schuldbewußt, weil er der Liebe seines Lebens bisher mehr oder weniger den Status einer Mätresse zugestand.
Auch wenn sie nach corsischen Riten vermäht waren, gab ihnen das Römische Recht hierauf keinen entsprechenden Status.
Jedoch je länger er darüber nachdachte kam er zu dem Entschluß die Zeit in Roma zu nutzen und ebenfalls zu heiraten.

Primus ritt mit Thilo auf das Tor zu. Er nickte den Wachen zu und ritt hindurch.
Thilo folgte ihm.

Primus klopfte an die Porta, hoffentlich war jemand zuhause.
Hinsich hörte er das Klappern von Hufschuhen und sah sich beiläufig um.
Sein Herz machte einen Sprung als er sah wer da kam.
Tullia!