Beiträge von Publius Redivivus Verus

Endlich kam die Ablösung.
Verus war erleichtert, denn die ganze Zeit Wache zu schieben, ist sehr schön anstrengend. Und somit ging er zurück zum Militärlager.

Da es Verus langweilig war, ging er mal zu den Arestzellen. Sein Ziel war es, sich ein bisschen zu erheitern und zu sehen, dass es ihm eigentlich noch sehr gut ging. In einer Zelle sass ein junger Soldat, der vor sich hinstarrte. Verus sah sich das arme Geschöpf ein wenig von näherem an. Der Mann sah sehr ungepflegt aus und sass auf dem stinkenden Stroh. Er umfasste mit seinen Armen seine Beine und liess seinen Kopf baumeln. Als Verus ihn ansprach und ihn fragte, warum er in die Stinkzelle verbannt worden sei, antwortete der Bedauernswürdige, Verus sei ein Culus und solle ihn in Frieden lassen.
Verus verstand, die Reaktion des Soldaten zuerst nicht. Als er aber genäuer hinschaute, sah er, dass in der Ecke der Zelle ein Häuffchen Scheisse lag. Und ein paar Fliegen es die ganze Zeit umschwirrten, drauf sassen und anschliessend sich auf dem Soldaten ausruhten. Nicht nur die Fliegen waren eine Qual es roch auch dementsprechend und alzuviel Wasser, um sich zu reinigen, war auch nicht vorhanden.

Etwas später hatte Verus genug von dem Anblick des Soldaten und ging seines Weges, um sich eine kühle Cervisia zu gönnen.

Eines hatte Verus gelernt: Er wollte nie sich so verhalten, sodass er hier enden würde. Da ist ja die Latrinen zu säubern geraden noch spassig. Ja gut, spassig ist vielleicht ein bisschen übertrieben.

" Ich hab ja auch nichts dafür, das diese Taverne nicht erscheint. Es tut mir leid, aber ich glaube, ich weiss nicht mehr genau, wo sie sich befindet."

Weitere Minuten vergingen.

Um Cursor ein bisschen aufzuheitern sagte er ihm:

"Der heutige Abend geht auf mich. Du brauchst nichts zu bezahlen."

Verus lernte durch die gute, jedoch ziemlich schmerzhafte Methode des Steinwerfens, sich mit dem scutum zu decken.

Als dann der Befehl des Centurios erklang, stellte sich Verus auf. Seine Kameraden taten ihm gleich.

Na ja.. also gut. Hab nichts dagegen
meinte Verus.

Er wollte aber nicht noch lange warten und begann desshalb den Puls zu kauen.
-Nur nicht zu schnell essen- dachte sich Verus. Denn bekanntlich verlässt das Hungergefühl einem erst richtig, wenn man das Essen richtig kaut und einspeichelt.

Nach einiger Zeit war der Puls fertig. Er bloderte vor sich hin und verbreitete einen schmackhaften Geruch. Das Essen war bereit. Verus holte das Geschirr. Dann wurde regelmässig viel geschöpft. Die Probati waren zufrieden. Verus probierte.

" Und Cursor, ich hätte dir einen so deliziösen Puls nicht zugetraut." Meinte Verus scherzhaft.

Verus folgte ihm . Vor der Thermae, zögerte er ein wenig. Er wusste nämlich nicht mehr genau wo es lang ging.

Und so marschierten die Zwei einfach mal los.

Verus dachte sich dies nur im Falle, wenn der Feind die eigene Taktik wählen würde. Er hatte in keinem Falle vor, sich gegen das römische Reich zu stellen.

Als der Centurio den Befehl erteilte, stellte sich Verus in die Reihe.

Verus hatte noch eine Frage:

" Was ist eigentlich am wirkungsvollsten gegen eine Schildkrötenformation. Die Reiterei? oder vielleicht Bogenschützten?"

Verus zog sich an und wartete anschlilessend auf Cursor.

Verus war nun bereit für die Taverne.

" Hab sie mal von aussen gesehen. ist nicht alzuweit entfernt von hier."
meinte Verus, der sich aber auch nicht 100%ig sicher war, wo ihr genauer Standort war.

Verus antwortete :

"Zu Befehl, oh grosser und mächtiger Titus Cursor. Es wird serviert."

Als er bei den Mahl- Probati angekommen war, schaute er, dass er sich ziemlich viel von dem gemahlten Zeugs unter den Nagel reissen konnte. Dann brachte er das Schrot zum Kochtopf.

Verus nahm dann auch noch zwei Zwiebeln und einen drittel seines Räucherfleisches aus seinem Marschgepäck und meinte:

"Was dagegen, wenn ich diese auch noch hinein werfe ?"

Als Hintergedanke dachte er sich: - Ich habe hunger
- Ich will weniger schleppen

Verus hörte belustigt zu und fragte sich auch langsam, wer endlich das Essen zubereiten würde, denn sein Energiespeicher war auf Reserve eingestellt.

Am besten man nimmt sie Sache selber in die Hand, dachte sich Verus, denn sonnst könnte es noch eine Ewigkeit dauern.

Verus sah zu den zwei "Hungerleidensgenossen" und fragte scherzend:

"Wollen wir nicht mal unser Proviant hervorholen und dann mal beginnen unser Essen bereit zu stellen. So wie es aussieht, sind die Soldaten einwenig zu Müde, um uns den Puls zu servieren."

" Ok, bin ganz einverstanden.

Das Wasser hat meine Haut schon ziemlich aufgelaugt.
Dann gehen wir mal aus dem Wasser, uns anziehen."

Verus und Cursor stiegen aus dem Bad und gingen mit den mitgebrachten Utensilien wieder zurück zur Umkleidekabine. Auf dem Weg trafen sie gerade noch den Mann, der Verus seinen Strigilis hatte benützten lassen. Verus dankte und gab ihn zurück.

In der Kabine sagte Verus: " Wir könnten mal ja in eine Taverne gehen. Dort könnten wir uns auch ungestöhrt unterhalten."

" Du sprichst mir aus der Seele. Puls ist ja schon gut und recht, aber ohne Beilage, doch nicht sehr genüsslich." antwortete Verus.

Er hoffte, dass es nicht mehr allzulange gehen würde, bis man essen konnte. Denn der Gedanke an Knoblauch und Räucherfleisch liess ihm den Speichel im Munde zusammenlaufen.

Erstaunt höhrte sich Verus dies an. Und sah sich um. Er konnte keine Person ausfindig machen, man konnte jedoch nie wissen, ob eine Person mit gespitzten Ohren lauerte. Dann sagte er:

" Also gut, du kannst es mir ja ein ander mal erzählen. Wäre wirklich schade wenn du gehen würdest."

Verus hatte so eine Ahnung was es sein könnte: Vieleicht war hier eine Person, die Cursor nicht leiden konnte?

"Ich habe mich nicht entschieden, ohne die nötigen Gedanken darüber zu verlieren!" sagte Verus in einem leicht beleidigten fast aggressiven Tonfall.

" Erstens, ist es in der Reiterei nicht gefährlicher als irgendwo anders. Bedenke nur, wieviele römische Schiffe bereits in einem Sturm sanken und wieviele ehrliche und unehrliche Soldaten schon gestorben sind.

Zweitens, wieso sollte ich in der Reiterei die "Nase schneller voll haben" als in den anderen Truppengattungen? Und wenn ich eine Entscheidung gefällt habe, dann bleibt es dabei und auch wenn sie noch so falsch wäre, ist niemand schuldig ausser ICH.

Drittens, ich weiss, dass wenn man sich mit den Tieren nicht versteht, dass dann das Tier dich auch nicht versteht.

Viertens, Meine Philosophie besagt: Wenn du etwas nicht mit vollem Herzen tuest, dann tue es gar nicht.
Also wenn ich zur Reiterei gehe dann mit vollem Herzen!

Fünftens, hast du eigentlich etwas dagegen, wenn wir zusammen in der gleichen Gruppe dem römischen Imperium dienen würden? Wenn ja, kann ich auch nach Rom zurück gehen und der Reiterei beitreten." Verus hatte sich in Zwischen Zeit wieder etwas abgeregt.

Verus und Cursor brachten das Feuerholz an den gewünschten Ort. Es wurden anschliessend dünnere Ästchen und später immer dickere auf das Feuer gelegt, sodass es ein ordentliches Feuer gab.
Das Feuer würde nicht nur den Zweck als Kochstäte erfüllen, sondern auch als Lichtquelle. Denn die Sonne war bereits untergegangen.

Die herumstehenden Probaten stellten inzwischen schon die Handmühlen bereit und mahlten eine beachtliche Menge an Getreide. Dies war auch gut so, denn alle Soldaten hatten das Bedürfnis, ihre Mäuler zu stopfen.

" Hab einen dabei." sagte Verus

Verus und Cursor banden mit ihren Gurten zwei Bündel. Mit der Last auf dem Rüchen, gingen sie wieder in Richtung des Lagers zurück.

Etwas später waren sie wieder im Lager.

Verus konnte sich immer besser mit dem Gedanken abfinden, bei der Reiterei anzufangen. Irgendwie würde er schon lieber hoch zu Rosse antraben, als mühselig zu marschieren. Hmm...
Na ja, und Cursor hatte schon auf eine Art recht. Die Römer würden ihre Reiterei nicht einfach ins Verderben schicken. Da waren die Pferde schon zu teuer. Verus hat in seinem innern schon einen 90%igen Beschluss gefasst.

" Na gut, du hast mich überredet, dann gehe ich halt zur Reiterei." dies sagte Verus in einem weniger freudigen Tonfall, als er selber war. Er war ziemlich gespannt, was ihn noch alles so erwarten würde und was er noch alles mit Cursor erleben würde.