Die Enttäuschung war dem Jungen anzusehen. Doch er würde es sicherlich verwinden, immerhin sah es so aus, als würde es ein nächstes Mal geben. Valerian beachtete den Jungen nicht weiter und ergriff den Arm des Freundes. "Und es tut gut, Dich zu sehen. Hast Du ein wenig Zeit für mich? Und für einen kleinen Imbiß? Ich habe etwas leichten Wein, frisches Brot, Käse und Oliven dabei." Er lächelte, doch sein Blick war ernst. Antoninus würde das sicherlich nicht entgehen, aber das war auch genau so beabsichtigt. "Sag mir vor allen Dingen: Wie geht es Dir? Und wie geht es der Truppe?"
Beiträge von Lucius Quintilius Valerian
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Original von Potitus Vescularius Salinator
Potitus überlegte kurz. Nein, sonst gab es nichts! Es sei denn... "Nein, aber eins noch!" Er sah seinen Centurio mahnend an. "Schicke mir bitte nie wieder einen Patron vorbei, wenn du ganz genau weißt, dass deine Leistung dich nicht für den Ritterstand qualifiziert!" Er hatte wirklich keine Lust, sich deshalb mit Sedulus zu zerstreiten!Nun schnappte Valerian doch hörbar nach Luft. "Herr! Ganz sicher hast Du eine sehr große Schar an zuverlässigen Klienten, als mächtigster Mann im Reich nach dem Kaiser. Würdest Du Dich von einem Deiner Klienten schicken lassen? Senator Germanicus, dessen Klient zu sein ich die Ehre habe, läßt sich ganz gewiß nicht von mir irgendwohin schicken und noch weniger wird er sich von mir verbieten lassen, Dich aufzusuchen. Doch ich will versuchen, ihm darzulegen, daß Du Besuche, die mich betreffen, nicht wünschst. Ich glaube schon, daß er Deine Wünsche respektieren wird, denn er hat immer mit Hochachtung von Dir gesprochen. Mehr kann ich in diesem Fall nicht tun, denn ein Klient hat seinem Patron nichts vorzuschreiben." Umgekehrt wurde wohl eher ein Schuh daraus. Außerdem mußte Salinator ja nicht wissen, daß das Verhältnis zwischen Sedulus und Valerian tatsächlich so vertraulich war, daß er es wagen konnte, ganz offen zu seinem Patron zu sprechen. Besser, er glaubte, er müßte vor Sedulus buckeln. Und die kleine Lüge, Sedulus hätte respektvoll vom PU gesprochen, konnte auch nur hilfreich sein.
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Verdammt? Valerian schmunzelte kurz, zwang sich aber gleich wieder zu ernsthafter Miene, als er eintrat. Was widerum schwer fiel, als er die Szene überblickte. Mit einem leisen Räuspern entbot er den militärischen Gruß. "Salvete zusammen." Anscheinend hatte er einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt. Das kam davon, wenn man unangekündigt hereinplatzte. Der Junge schien allerdings ein wenig überfordert, so sehr er sich auch bemühte, mit dem Schild klarzukommen. Aber nur wen man ordentlich forderte, der konnte auch weiterkommen. Irgendwann würde der Junge es schaffen. Er mußte es nur oft genug versuchen. "Störe ich?" Nun konnte er sein Schmunzeln doch nicht mehr unterdrücken.
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Optio Aulus Hadrianus Fontinalis
Legio II Germanica
Mogontiacum
GermaniaSalve Fontinalis,
zuerst möchte ich Dir herzlich zur Beförderung gratulieren! Ich wünschte, wir könnten dieses Ereignis gemeinsam tüchtig begießen. Aber vielleicht lässt sich das eines Tages nachholen.
Bitte verzeih, dass ich so lange nichts von mir hören ließ, doch hier war so viel zu tun, dass ich mit meinem Schriftverkehr deutlich hinterherhinke. Aber nun sitze ich hier und überlege, was alles geschehen ist und zu berichten lohnt. Die sommerliche Hitze ist einem milden Herbst gewichen, es ist schöner als im Sommer. Wenn es nicht regnet, heißt das. Bei euch in Germanien ist es sicher schon viel ungemütlicher, was?
Dieser Verein, von dem Du geschrieben hast, interessiert mich sehr. Es ist eine gute Idee. Allerdings muß solch ein Verein zuverlässig geführt werden. Wo immer Geld im Spiel ist, hat man es auch schnell mit Korruption zu tun. Dem muß also von vornherein ein Riegel vorgeschoben werden. So etwas sollte sehr gut durchdacht sein. Hast Du mal mit jemandem gesprochen, der einem ähnlich gearteten Verein angehört? Schließlich braucht man das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden, findest Du nicht?
Du hast nach der Garde gefragt, deshalb will ich auch darauf eingehen, auch wenn ich Dir leider nicht viel Hoffnung machen kann. Die Garde hat einen neuen Kommandanten erhalten: Appius Terentius Cyprianus. Vielleicht hast Du von ihm gehört? Er war zuletzt Praefectus Aegypti. Ansonsten weiß ich nicht viel über ihn. Aber ich hörte, er will vorerst keine neuen Praetorianer rekrutieren. Naja, immerhin bin ich auf seine Hochzeit eingeladen – er wird Decima Seiana heiraten. Die Herausgeberin der Acta und Rektorin der Schola Atheniensis. Na, da habe ich Dir sogar gleich den neuesten Klatsch aus Rom berichtet.
Dein Legat zahlt Prämien für den erfolgreichen Abschluß der Grundausbildung? Früher war es mal eine große Ehre, in die Reihen der Legionäre aufgenommen zu werden. Was ist nur aus dem römischen Imperium geworden? Wer für Geld zur Legion geht, hat eindeutig den falschen Weg gewählt.
Euer Übungsmarsch scheint ja recht erlebnisreich gewesen zu sein. Der Scriba des Legaten auf einem Baum? Das musst Du mir näher erzählen? Wie geht es überhaupt mit dem Legaten? Wenn er Dich befördert hat, dann hat er zumindest seine Augen am rechten Fleck. Ja, als Optio hat man gleich einen Haufen Verantwortung. Das wird mit weiteren Beförderungen auch nicht weniger. In die Ausbildung wirst Du bereits eingebunden? Das macht mich sehr stolz! Ich hoffe, ich kann bald einmal mehr tun für Deine Karriere, als es mir bisher möglich war.
Meiner Familie geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Mein Sohn stellt bereits allerlei Unsinn an und beweist damit, dass er der Sohn seiner Eltern ist. Verrate ihm das bloß nie! Aber mir ist ein Schlingel lieber als ein Langweiler. Er ist kerngesund und gesunde Jungen müssen eben auch ihre Erfahrungen machen.
Bitte berichte mir bald, wie Du als Optio so zurecht kommst. Wer ist Dein Centurio? Vielleicht kenne ich ihn aus alten Zeiten und kann bei ihm ein gutes Wort für Dich einlegen?
Ich hoffe, bald wieder von Dir zu hören.
Mögen die Götter Dich stets beschützen!
Vale,
Valerian
Sim-Off: Familienwertkarte
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Schon lange war es her, daß Valerian mit seinem alten Kameraden gesprochen hatte. Jetzt war es für ihn sogar geradezu lebenswichtig. Mit Antoninus konnte er offen sprechen, dessen war er sicher. Und das mußte er auch, denn sonst würde er seinen Auftrag nicht erledigen können. Schon gar nicht auf die Weise, die er sich wünschte. Mit einem Päckchen und einem Krug im Arm machte er sich nach ihrer beider Dienstschluß auf den Weg zu der Barracke, in der der Iulier seine Unterkunft hatte. Gut vernehmlich klopfte er an.
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Original von Potitus Vescularius Salinator
Potitus nickte und lehnte sich zurück. "Das hoffe ich! Das ist deine letzte Chance, mal einen ordentlichen Job zu liefern, sonst wird das dein letzter Spezialauftrag sein und ich schicke dich und deine Männer nach Lugdunum zum Münze-Bewachen!" fügte er dann an. Natürlich wusste er, dass der Quintilier wohl kaum große Lust hatte, sein Leben bei dieser Sache zu riskieren! Aber wenn man ihn richtig motivierte, würde er vielleicht sehen, dass er zumindest irgendwas herausbekam!Na toll! Lugdunum! Aber vermutlich war das eh eine leere Drohung. Als ob Salinator so gerne auf seinen Fußabtreter verzichten wollte. "Ich verstehe, Praefectus." Letzte Chance. Auf den Ehrenplatz bei einer Hinrichtung konnte Valerian auch verzichten und dieser Auftrag war einer der Art, bei denen man es nie richtig machen konnte und immer der Verlierer war. Es half nichts, darüber nachzudenken. Er mußte sich an die Arbeit machen und dann versuchen, die Informationen so zu filtern, daß der PU zufrieden und der PP nicht angeschmiert war. Dabei mußte er so vorsichtig vorgehen, daß er nicht erwischt wurde. Ganz wunderbar! "Hast Du weitere Aufträge, Herr?" Als ob dieser nicht mehr als ausreichend war. Aber Valerian wollte gehen und konnte das nicht ohne Aufforderung tun.
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Original von Potitus Vescularius Salinator
Potitus sah wieder einmal gar nicht auf. "Ich hatte dich etwas früher erwartet. Wenn ich verkünden lasse, ich will dich sofort sehen, dann meine ich das auch so, Quintilius!" sagte er knapp. Dann sah er doch auf. "Ich habe eine Aufgabe für deine Männer." Lässig lehnte er sich zurück. "Es ist eine wichtige und riskante Aufgabe und im Falle deines Versagens werde ich jede Beteiligung an der Sache abstreiten." Damit war wohl klar, dass Valerian als Sündenbock herhalten musste! "Ich will, dass ihr dem neuen Praefectus Praetorio ein wenig auf die Finger schaut. Ich will wissen, was für Freunde er hat, ob er seine Aufgaben ordentlich erledigt und ob er ohne mein Wissen irgendwelche Aktionen durchführt. Ich denke, du wirst den einen oder anderen Praetorianer kennen, du warst ja selber 'mal einer, da wirst du schon 'was finden!" erklärte er dann die Mission. Dass es ziemlich gefährlich war, dem Herren aller Spione hinterherzuspionieren, lag auf der Hand!Es wäre müßig zu erklären, daß der Scriba ihn hatte warten lassen. War das doch alles Absicht, davon war Valerian überzeugt. Hauptsache, der PU konnte ihn herunterputzen. Na, wenn es ihm Spaß machte. "Sehr wohl, Praefectus. Ich werde mich in Zukunft noch mehr beeilen." Aber überraschenderweise ging der PU gleich zum nächsten Punkt über. Es kostete Valerian Überwindung, nicht hörbar nach Luft zu schnappen. Große Überwindung. Er sollte den PP ausspionieren! Ausgerechnet! Und natürlich war er der Dumme, wenn es herauskam. Ob der PU ihn auf diese Weise loswerden wollte? Eigentlich viel zu umständlich, das könnte er einfacher haben. Es ging wohl eher tatsächlich darum, Informationen über den Terentier zusammenzutragen. Merkwürdig. Hatte der PU den Mann nicht selbst eingesetzt?
"Zu Befehl, Praefectus." Es gab unendlich viele Möglichkeiten, warum er diesen selbstmörderischen Auftrag erhielt. Zudem war es Valerian ausgesprochen unangenehm, gerade den Terentier aufs Korn nehmen zu müssen. War doch immerhin diese Hochzeit geplant. Noch dazu stellte der Mann die einzige Chance dar, jemals zur Garde zurück zu kommen. Es war zum verrückt werden! Warum eigentlich immer er? "Ich werde alle verfügbaren Möglichkeiten nutzen, Herr." Aber er würde anschließend aussortieren, welche Informationen er Salinator zukommen ließ und welche nicht.
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Als Calvena ihre Hand leicht auf seinen Arm legte, blickte Valerian sie nur kurz liebevoll an und legte seine Hand auf die ihre. Er war ihr dankbar, daß sie ihn so gut verstand und so sehr unterstützte. Es war die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, diese Frau zu heiraten. Doch es war nicht der richtige Moment, es ihr zu sagen. Leider.
Wichtiger war es, sich auf den Terentier zu konzentrieren. Auf keinen Fall durfte er ihn sich zum Feind machen. Zu durchschauen war der Mann gar nicht. Er zeigte nur wenig von sich persönlich. War er ein Speichellecker des Dicken? Vermutlich. Also war Vorsicht geboten, auch wenn er kein Unsympath war. Vielleicht war er auch einfach nur klug gewesen und hatte dem PU rechtzeitig genug Honig um den Bart geschmiert, um weiterzukommen.
"Eines will ich sogleich vorwegschicken: Ich habe überhaupt nichts gegen diese Verbindung. Wie Du schon sagtest: Primus ist keine schlechte Partie. Valentina liebt ihn offenbar wirklich. Und noch dazu weiß ich sehr wohl, wie sehr Primus seine erste Frau auf Händen getragen hat. Was kann man mehr für seine Schwester wünschen?" Er machte eine Pause und suchte den Blick des Praefectus Praetorio.
"Mein Problem ist meine Enttäuschung über Primus. Er hat Dir anscheinend wenig bis nichts erzählt, also will ich es nachholen. Wir haben unsere Grundausbildung kurz hintereinander bei der Secunda begonnen. Wir gehörten zu einem Contubernium. Du bist Soldat, Du weißt, was es bedeutet, zu einem Contubernium zu gehören. Und Du wirst auch begreifen, was ich meine, wenn ich Dir sage, daß unser Contubernium einen ganz besonders engen Zusammenhalt hatte. Wir waren Brüder! Und nun muß ich erleben, wie einer meiner Brüder mich vollkommen im Unklaren läßt über das Wohlergehen meiner Schwester, über ihren Status in seinem Haus. Es scheint ihm außerdem an Mut zu fehlen, mich um die Hand meiner Schwester zu bitten. Aber warum? Was ist so schwer daran, einen Brief zu verfassen?" Valerian zuckte mit den Schultern. "Ein offizielles Ja wird es von mir erst geben, wenn Primus mich fragt. Ich hoffe, Du hast Verständnis für diese Einstellung. Weder lehne ich Primus als Person, noch eure Familie als solche ab. Ganz im Gegenteil! Ich hätte schon vor Jahren mit Freuden ja gesagt, wenn ich nur gefragt worden wäre."
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Na, das waren ja Neuigkeiten! Noch dazu so beiläufig erwähnt! Valerian staunte nicht schlecht, hatte aber ansonsten keine Probleme mit dieser Verkündung. Im Gegensatz zu der holden Weiblichkeit, die sofort wie alarmiert wirkte. "Es wäre mir eine große Beruhigung, wenn Du mit ihm sprechen könntest. Meine Schwester glaubt zwar, ich wollte ihr Leben ruinieren, aber eigentlich bin ich nur besorgt um sie und möchte sie in sicheren, ehrbaren und guten Verhältnissen wissen."
Die Frauen hatten so ihre ganz eigene Ansicht zum Thema Germanien. Und Valerian runzelte spätestens bei der Bemerkung von Laevina die Stirn. Sicher hatte sie Recht. Aber das hätte man doch anders sagen können? So MUSSTE es ja den Widerspruch der jungen Ehefrau hervorrufen.
"Du mußt Dich beeilen, wenn Du vor dem Winter zurück sein willst. Der Umweg ist wirklich nicht angenehmer als der Weg über die Alpen. Und kostet wahnsinnig viel Zeit." Er warf Serrana einen beruhigenden Blick zu. Wenn sie ihren Mann unterstützte, konnte er sehr schnell wieder hier sein. Nahm er sie mit, würde an eine Rückkehr wohl erst im Frühjahr zu denken sein.
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"Ist mir total wurscht, ob Du hier wartest oder nicht. Aber tritt beiseite, damit die nächsten Besucher herantreten können." Der Soldat traute dem Sklaven nicht so weit, wie er ein Pferd werfen konnte. Doch es gab viel zu tun und er wandte sich lieber dem nächsten Besucher zu.
Als einige Zeit später der besagte Centurio am Tor erschien, sich abmeldete und mit dem Sklaven davoneilte, folgte der Blick des Soldaten einen Moment lang de beiden Männern. Schon eigenartig, diese Sache.
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Cousin. Der neue Praefectus Praetorio war der Cousin von Primus. Wie schön, das auch einmal zu erfahren. Zorn stieg schon wieder in Valerian hoch. Warum ließ sein alter Freund ihn derart auflaufen? Er verstand es nicht. Absolut nicht. Einen Moment brauchte der Centurio schon, um die richtigen Worte zu finden.
"Du kommst direkt zur Sache, das muß man Dir lassen." Als Soldat schätzte Valerian diese Direktheit eigentlich. Aber gerade in diesem Fall störte es ihn irgendwie. "Ich hoffe, meine Frau hat nur Gutes erzählt?" Er lächelte. Besser, die ganze Angelegenheit ein wenig aufzulockern. Er bemühte sich um einen freundlichen und lockeren Tonfall, auch wenn die Angelegenheit ihm schwer zu schaffen machte. "Primus hat also vor, zu heiraten? Das freut mich zu hören. Ich weiß, wie sehr er unter dem Tod seiner Frau gelitten hat." Daß es sich bei der Braut um Valentina handelt, war schließlich noch nicht gesagt worden. "Darf ich fragen, was Primus Dir über uns und über sein Heiratsvorhaben berichtet hat? Und wie Du zu seinen Plänen stehst?" Seine Augen suchten den Tisch ab, ob der Praefect auch mit einem Getränk versorgt war und die Gastfreundschaft insgesamt nichts zu wünschen übrig ließ. Nicht, daß er seiner Frau nicht vertraute. Dieser Mann hatte eine machtvolle Position inne. Und es wäre ganz und gar nicht klug, ihn zum Gegner zu haben. Es reichte vollkommen, daß der Vescularier sein Feind war.
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Original von Potitus Vescularius Salinator
Der Scriba nickte und ließ den Centurio wie üblich erstmal warten. Erst nach ziemlich langer Zeit wurde er zum Officium des Praefectus vorgelassen.Sim-Off: Ja, ist es.
Vielleicht sollte er sich in Zukunft etwas zum Lesen mitbringen. Nein, besser nicht. Einerseits würde der PU mit Sicherheit etwas daran auszusetzen haben - und es war auch viel interessanter, die Leute zu beobachten, die hier ein und aus gingen. Valerian nahm es also gelassen hin, daß er wieder einmal warten mußte. Er hatte es ja nicht eilig. Dann endlich wurde er vorgelassen.
Mit dem üblichen militärischen Gruß trat Valerian ein. "Salve, Praefectus. Centurio Lucius Quintilius Valerian meldet sich befehlsgemäß."
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Der Soldat runzelte die Stirn. "Der Praefectus Praetorio? Geht zum Privathaus des Centurio, wo er doch hier nur ein paar Türen weitergehen müßte? Eines sage ich Dir: Wenn Du uns verarschst, dann kannst Du was erleben. Und da wird Dir weder Deine Herrin noch sonstwer helfen können. Verstanden?" Das klang so etwas von unwahrscheinlich, daß der Soldat zögerte und sich erst mit seinen Kameraden besprach. Dann nickte er schließlich. "Wir werden es ausrichten. Wehe Dir, wenn das eine Lüge ist." Sein Blick war scharf und streng, während er Simplex musterte. Doch dann ließ er einen seiner Kameraden zur Unterkunft des Centurios gehen, um die Botschaft auszurichten.
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Sim-Off: Wegen der ohnehin schon viel zu langen Verzögerung (tut mir echt leid!), greife ich dem guten Simplex am Tor mal vor.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Valerian zuhause eintraf. Er hatte sich zwar freimachen können, doch nicht für lange. Als Centurio hatte man ein paar Freiheiten, aber eben auch nicht unendlich viele. Doch auch wenn er es eilig hatte, so wusch er sich doch in Ruhe die Hände, legte seinen Helm ab und betrat dann ruhig das Tablinum. "Salvete zusammen." Da er Cyprianus nicht einzuschätzen wußte, verzichtete er lieber auf den Austausch eines Begrüßungskusses mit Calvena. "Centurio Lucius Quintilius Valerian", stellte er sich dem Mann vor und grüßte militärisch zackig. "Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Praefectus Terentius." Gesehen hatte er ihn immerhin schon mal. In der Castra. Wenn auch nur kurz.*
Sim-Off: *Ich hoffe, das ist ok, sonst editiere ich.
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Original von Germanica Calvena
[Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]| SimplexGerade eben noch hatte er ein kleines Nickerchen gemacht, und schon im nächsten Moment hetzte er durch die Straßen Roms um dem Mann seiner Herrin eine Nachricht zu übermitteln. Überhaupt war seine Herrin für einen Moment ganz schön durch den Wind gewesen. Kein Wunder, wer hatte schon gern den Praefectus Praetorio im Haus. Besonders den neuen Praefectus Praetorio von dem man nicht wusste, auf welcher Seite er stand. Selbst wenn dieser in zivil und aus privaten Gründen zu Besuch war.
Bei der castra angekommen, wandte er sich direkt einmal an einen der wachhabenden Soldaten. „Salve! Meine Herrin, Germanica Calvena, schickt mich. Ich soll ihrem Mann, Centurio Lucius Quintilius Valerian eine wichtige und dringende Botschaft übermitteln!“
SKLAVE - Germanica CalvenaDer Soldat wandte sich dem Sklaven zu und musterte ihn von oben bis unten. "Salve, Mann ohne Namen. Dringend und wichtig, ja? Gib mir die Botschaft und ich sorge dafür, daß er sie bekommt." Wäre ja noch schöner, wenn hier alles gleich in Panik geraten würde, weil jemand die Worte eilig und wichtig in den Mund nahm.
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Wieder einmal war der Befehl erfolgt, er solle sich beim PU melden. Valerian ahnte schon, daß dies nichts Gutes zur Folge haben konnte. Aber was half es? Befehl war Befehl und er als Soldat hatte zu folgen. So stand er wieder einmal vor dem Scriba und grüßte höflich. "Salve. Centurio Lucius Quintilius Valerian. Ich sollte mich unverzüglich beim Praefectus Urbi melden."
Sim-Off: Ist das alte, noch offene Gespräch damit hinfällig?
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"Ganz einfach: Arbeite, ohne dabei einzuschlafen, damit nicht der Grashalm, den Du gerade gerupft hast, nachgewachsen ist, bevor Du den nächsten geschafft hast." Natürlich war das übertrieben, aber Valerian war sicher, daß der Sklave ihn richtig verstand. "So, Du forderst für Deine Herrin, die sich offenbar gar nicht dafür interessiert, wo Du bist, eine Entschädigung. Für wie dumm hältst Du uns? Warum sollten wir gerade jemandem wie Dir Geld in die Hand geben? Ich möchte mit Deiner Herrin sprechen. Und zwar umgehend! Du wirst wohl in der Lage sein, das zügig weiterzuleiten. Mit ihr werde ich dann alles besprechen. Dein Verhalten und Deine Forderung nach einer Entschädigung für sie, weil wir so nett waren Dich aus dem Carcer zu lassen und Dich mit einer leichten Strafarbeit davonkommen zu lassen." Die ganze Sache kam Valerian ziemlich merkwürdig vor und es half nichts: Nur ein Gespräch mit der Eigentümerin konnte Klarheit bringen.
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Original von Potitus Vescularius Salinator
Potitus machte eine wegwerfende Handbewegung. "So gut wie abgeschlossen? Das ist nicht dein Ernst, Quintilius! Da beleidigen irgendwelche Schmierfinken in aller Öffentlichkeit den Kaiser und du lässt dir alle Zeit der Welt, sie zu schnappen!" Salinator redete sich wieder einmal richtig in Rage. "Wie bei allen Göttern hast du dich nur unter die Prätorianer geschmuggelt??" Es war wahrscheinlich keine schlechte Idee gewesen, ihn von diesen wegzuversetzen! "Da kann ja meine Großmutter besser Verbrecher aufspüren und die ist seit zig Jahren tot!" Wie beruhigend es doch war, ab und zu jemanden anzuschreien!Für einen Moment schloß Valerian die Augen. Die harten Worte ergossen sich über ihn und auch wenn er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, so trafen die Worte ihn doch. Es war unmöglich, diesen Täter zu fassen. Das wußte er selbst genauso gut wie der PU. Er mußte einen Täter präsentieren. Irgendwie.
"Wir werden ihn bald haben, Praefectus. Was nützt es, nur die Hand zu fassen? Wir müssen den Kopf erwischen, denn der ist der wahre Feind des Kaisers. Und darum geht es doch schließlich! Die Feinde des Kaisers auszumerzen." Seine Augen blitzten als die Frage kam, wie er sich unter die Garde geschmuggelt hätte. Er wußte, daß er bei den Praetorianern gute Arbeit geleistet hatte. Und er wußte auch, daß dort sein Platz war. Aber es war sinnlos, auch nur einen Versuch zu starten, Salinator das klar zu machen.
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Die Furchen auf Valerians Stirn vertieften sich und er blickte von einem zum anderen. Was war das wieder für eine unausgegorene Geschichte? "Aretas, ich bin mir sicher, die Leibsklavin Deiner Herrin wird die Angelegenheit auch sehr gut ohne Dich geregelt bekommen. Und was Dich betrifft, will ich morgen von Dir mehr Einsatz sehen, sonst werde ich wirklich ungemütlich. Frage meine Männer, die werden Dir bestätigen, daß es nicht gut ist, mich ungemütlich werden zu lassen." Er war mit dem Rebstock nicht zimperlich, wenn er das Gefühl hatte, jemand brauchte entsprechende Aufmunterung. "Ich sagte auch schon mehrfach, daß ich Deine Herrin zu sprechen wünsche, sobald sie wieder in Rom ist. Sollte sie irgendwelche Ansprüche erheben, werde ich das direkt mit ihr klären. Ganz sicher nicht über einen Sklaven."
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Als die beiden eintraten, ahnte Valerian schon nichts Gutes. "Salvete", grüßte er beide und hörte sich mit gerunzelter Stirn an, was sein Miles da vorbrachte. "Das soll wohl ein sehr schlechter Scherz sein", sagte er dann und richtete seinen Blick stechend auf Aretas. Auszahlen? Wenn der ausgezahlt werden wollte, dann konnte er das haben! Einen Peitschenhieb für jeden Grashalm, den er wegen seiner Faulheit heute nicht geschafft hatte, auszurupfen.