Valerian hörte sie, als Primus dem Optio die Warnung zubrüllte. Nur aus dem Augenwinkel sah er den Mann mit Primus' Pilum im Bauch zusammenbrechen. Der andere hatte irgendwas gemacht, um den Optio anzugreifen, doch das bekam Valerian nicht so ganz mit, weil er schon auf die drei Gestallten konzentriert war, die aus dem Wald stürmten.
Die Befehle, die der Optio brüllte, führte Valerian schon aus, bevor der Optio sie ganz ausgesprochen hatte. Er trat vor, um die Reihe zu schließen, das Blut rauschte in seinen Ohren und doch hörte er die Geräusche in überdeutlicher Klarheit. Er tat genau das, was er in den letzten Monaten täglich geübt hatte, machte sich bereit, mit dem Gladius, das er ja zuvor schon gezogen hatte, zuzustoßen, sobald sich die Möglichkeit ergab. Und so wie die heranstürmten, würde sich die Möglichkeit gewiß ergeben. Sollten sie nur kommen, er war bereit!
Und schon waren sie heran! Wild schlugen sie mit ihren Waffen auf die Legionäre ein, brüllten dabei etwas Unverständliches. Die Schilde wehrten die Schläge ab. Innerlich ganz ruhig wartete Valerian auf einen Schlag, hob im Augenblick des Auftreffens den Schild leicht an, schob damit Schwert und Schwertarm des Angreifers leicht hoch und zur Seite und stieß durch die so entstehende Lücke mit dem Gladius vor.
Es war, als würde er in einen stramm gefüllten Sack mit Getreide stoßen. Unerwartet leicht und doch auch unerwartet schwer. Doch darüber dachte er nicht nach, gleich war das Gladius wieder zurückgezogen und die Deckung des Scutums wieder perfekt. Der Gegner stöhnte, es erfolgte kein weiterer Schlag, doch der Kampfeslärm rundum war noch nicht verstummt. Valerian blickte kurz zur Seite. Wie sah es bei den anderen aus?