Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Statt eines Hereins wurde die Tür geöffnet. Damit hatte Valerian nun wirklich nicht gerechnet und er wich einen halben Schritt zurück, bevor er sich daran erinnerte, daß er besser Haltung annehmen sollte, denn der Mann vor ihm war zweifelsohne ein Centurio. Das war aber, bepackt wie er war, nahezu unmöglich. Trotzdem versuchte er es. Irgendwie. Mit hochrotem Gesicht.


    "Salve, Centurio", erwiderte er den Gruß und schluckte erst einmal. "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Ich bin ein neuer Probatus und man sagte mir im Registrierungsbüro, ich solle mich bei Dir melden."


    Heute ging alles schief. Der Centurio mußte ja einen grauenhaften Eindruck von ihm haben, so wie er aussah und sich benahm. Das hatte er ja wieder wunderbar hinbekommen. Einen ersten, schlechten Eindruck wieder auszuwetzen war schwer. Warum passierte so etwas eigentlich immer ihm?

    So, mit einiger Sucherei und Fragerei hatte Valerian es endlich geschafft, das Büro des Centurio Petronius Crispus zu finden. Die zukünftigen Kameraden hatten sich ja ganz schön über ihn amüsiert. Nicht nur wegen der schlecht gepackten Ausrüstung, sondern wohl auch, weil sie ihn erfolgreich eine Umwege hatten gehen lassen. Bis er das durchschaut hatte, war die Blamage natürlich schon passiert.


    Es nützte nichts, sich darüber zu ärgern. Als Anfänger war man eben dran und mußte solche Scherze abkönnen.


    Valerian atmete noch einmal tief durch und klopfte dann an. Hoffentlich machte er keinen allzu schlechten Eindruck mit seiner blutbesprenkelten Tunika und dem unmöglichen Gepäck. Es wäre ihm ja viel lieber gewesen, wenn er das Zeug erstmal hätte loswerden können. Aber man konnte eben nicht alles haben. Geduldig wartete er auf die Aufforderung, eintreten zu dürfen.

    Entweder hatte Valerian heute einen schlechten Tag erwischt, - oder bei der Legion ging es wesentlich weniger streng zu, als er gedacht hatte. Der Anblick des Optio hier im Magazin war ja fast so komisch, wie der Anblick des Centurio im Registrierungsbüro. Mußte ja eine tolle Feier gewesen sein, gestern. Zum Glück ging der Optio gleich nach hinten und brauchte auch eine ganze Weile, bis er zurückkam. So konnte Valerian seine belustigt entgleisten Gesichtszüge in aller Ruhe wieder in Ordnung bringen.


    Er guckte ganz ungerührt, als der Optio die Ausrüstung einfach so auf den Tisch knallte. "Danke", sagte er und nahm einen Gegenstand nach dem anderen und packte alles so zusammen, daß er alles auf einmal tragen konnte. Das war nicht ganz so einfach, wenn man das noch nie gemacht hatte und Valerian konnte sich vorstellen, daß der Optio bei diesen ungeschichten Versuchen durchaus seinen Spaß hatte. Wenn denn sein Kater nicht zu groß war, um sich über einen Anfänger amüsieren zu können.


    Im Geiste wiederholte er die Fachausdrücke für die einzelnen Ausrüstungsgegenstände. Einiges war ja ganz normal, das hätte er gewußt. Aber andere Begriffe waren ihm neu und er bemühte sich, sie sich einzuprägen, während er packte. Die Lorica Segmentata, der Mantel, die zwei Tunikae, erstaunlicherweise gleich zwei Paar Stiefel, einige Lederriemen, die Öllampe, dann noch Furca, Tragestange, Tragenetz, Tasche, Sack, Bronzetopf, Patera, Löffel, Messer, Feldflasche, Gurt, Cassis, Helm, zwei Beinschienen, Gladius, Pugio, zwei Pilae, ein Scutum und eine Schildhülle. Was für eine Menge!, dachte er.


    Es brauchte mehrere Versuche, bis er alles verstaut hatte und alles auf einmal wegtragen konnte. "Danke", sagte er nochmal und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Vale!"


    Besonders bequem trug sich das Zeug ja nicht, stellte er beim Verlassen des Magazins fest. Bestimmt war es immer noch nicht richtig. Aber immerhin war alles dabei.


    So bepackt machte er sich auf, in das Büro des Centurio Petronius Crispus, der offenbar in Zukunft sein Vorgesetzter sein sollte. Auf diesen Mann war er schon besonders neugierig. Hoffentlich war es kein Schleifer.

    Nach kurzem Anklopfen betrat Valerian das Magazin. "Salve", grüßte er den zuständig aussehenden Offizier und nahm Haltung an. "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian, ich bin ein neuer Probatus und soll mir hier meine Ausrüstung abholen", kam er gleich auf sein Anliegen zu sprechen.

    Das war ja schon ziemlich eklig, so mit Blut besprenkelt zu werden, aber Valerian zuckte nicht mal mit der Wimper. Es war nicht so einfach, den Centurio zu verstehen, doch die Ungeduld, mit der er Valerians freundliches Hilfsangebot abgelehnt hatte, ließ ihn lieber den Mund halten. Das eine war sicherliche Magazin gewesen. Den Namen des Centurios hatte er allerdings nicht so ganz verstanden. Aber es klang so wie der Name, der auf der Wachstafel gestanden hatte. Also würde er es einfach damit versuchen.


    "Jawohl, Centurio", bestätigte er also die Anweisungen, vor allem die, nicht wieder herzukommen. Mit einem höflichen "Vale", flüchtete er geradezu aus dem Büro. Als er endlich draußen war und die Tür fest hinter sich verschlossen hatte, prustete er erst einmal los. Nicht allzu laut, versteht sich. Was für ein Anblick! Zum Schreien komisch!


    Da er nicht so genau wußte, wo er das Magazin finden konnte, mußte er sich durchfragen. Und fand es auf diese Weise auch ohne Probleme.

    Sim-Off:

    *prust*


    Valerian wußte nicht so genau, was er von der Geräuschkulisse in dem Büro halten sollte. Er runzelte die Stirn und fragte sich, ob er hineingehen und nachschauen sollte, ob sich jemand verletzt hatte. Nach dem Stöhnen war er zu dem Schluß gekommen, daß er besser nachschauen sollte, um gegebenenfalls helfen oder den Medicus holen zu können.


    Er hatte die Hand schon nach der Tür ausgestreckt, als diese plötzlich aufgerissen wurde. Unwillkürlich trat der Probatus einen Schritt zurück und starrte den Centurio ein wenig ungläubig an. Doch ein Befehl war ein Befehl, auch wenn er nur mit einer Geste erteilt war. "Jawohl", sagte Valerian und betrat das Büro, den zweifelnden Blick immer noch auf den Offizier gerichtet. "Kann ich Dir irgendwie helfen, Centurio?", fragte er dann und blickte sich im Raum um, ob es noch irgendwo Tücher und/oder eine Schüssel Wasser oder so gab. Kühlende Tücher im Nacken sollten ja gegen Nasenbluten helfen.

    Und schon stand Valerian wieder vor dem Rekrutierungsbüro. Er atmete tief durch, bevor er anklopfte und auf das "Herein", wartete. Schließlich wollte er nicht ärgerlich wirken, wenn er dem Centurio wieder unter die Augen trat. Auch wenn es nur der Ärger über sich selbst war. Denn das konnte der Centurio ja nicht wissen und Valerian wollte nicht gleich am ersten Tag einen schlechten Eindruck machen.

    Na, das Grinsen war wohl eher schadenfroh zu nennen. Valerian ärgerte sich aber nicht über das Grinsen des Medicus, sondern eher über sich selbst. Er war sehr unzufrieden mit seiner Leistung. Das mußte wahrhaftig besser werden!


    Schnell zog er sich wieder an und nahm die Wachstafel von dem Mediziner entgegen. "Danke", sagte er noch und zwang sich wieder, die Tafel noch nicht anzusehen. "Vale", wünschte er dann schließlich, als er das Valetudinarium verließ.


    Erst nachdem er die Tür geschlossen hatte, las er die Eintragungen des Arztes. Akzeptabel aber ausbaufähig. Na toll. Sicher, der Mann hatte ja recht. Aber ärgerlich war es trotzdem. Er hätte den Entschluß, zur Armee zu gehen, eben gleich fassen sollen. Schon in Rom. Da war er noch wesentlich besser in Form gewesen.


    Immer noch grummelnd machte sich Valerian auf den Weg zurück zum Rekrutierungsbüro.

    "Jawohl", nickte Valerian. Na wunderbar, Liegstütze auch noch. Hätte er sich eigentlich denken können, die waren ja überall beliebt, wo körperliche Ertüchtigung geübt wurde. Valerian machte sich davor nicht bange, seine Arme waren muskulös, wie auch seine Schultern. Nicht zuletzt deshalb, weil er sich diese Übung normalerweise auch regelmäßig abverlangte, um nicht außer Form zu geraten. Aber in den letzten Wochen hatte er wenig Gelegenheit dazu gehabt.


    Er ging in die Grundposition und begann dann mit den Liegestützen. Schön gestreckter Körper, schön tief runter, schön wieder rauf und Arme gestreckt. Laut zählen. Ja, die ersten fünfzehn waren ein Kinderspiel. Dann begann er, seine Arme zu spüren. Man merkte eben doch, daß er auf der Reise durch die Provinzen seine Übungen vernachlässigt hatte. Aber noch war alles gar kein Problem. Kleine Schweißperlen bildeten sich zwar auf seiner Stirn, aber die Bewegungen waren noch sicher und sauber ausgeführt. Ab der dreiundzwanzig klangen dann die Zahlen schon ein klein wenig gepreßt. Ab der fünfundzwanzig zitterten die Arme leicht. Bei der achtundzwanzig lag er dann plötzlich auf dem Boden. Ärgerlich über sich selbst biß Valerian die Zähne fest zusammen. Was war denn das für eine erbärmliche Vorstellung? "Achtundzwanzig", wiederholte er und zwang sich dann auch noch die neunundzwanzig und die dreißig ab.


    Einen Moment blieb er schnaufend liegen, dann stand er auf und nahm Haltung an. Sein Atem beruhigte sich schnell und nach kurzem Schütteln der Arme und Schultern verschwand auch die leicht schmerzhafte Anspannung darin.

    Da hätte Valerian vermutlich ein wenig dumm aus der Wäsche geguckt, wenn er die Gedanken des Medicus hätte lesen können. So war er völlig unbefangen und zog sich rasch aus. Seine Kleidung legte er ordentlich auf den besagten Stuhl. Dreißig Kniebeugen. Na, die sollte er ohne große Schwierigkeiten schaffen. Er war schließlich kein Schwächling.


    Er legte einfach los, nicht zu schnell, denn er wollte seine Kraft nicht zu früh verausgaben. Er zählte laut und deutlich mit und erst bei den letzten paar Kniebeugen war zu hören, daß sie ihm nicht mehr ganz so leicht fielen, wie die ersten paar. Aber man konnte keinesfalls davon reden, daß er außer Atem wäre. Noch nicht.

    "Narcissa? Ja, sie ist eine Cousine von mir", nickte Valerian. Die Worte des Medicus erinnerten ihn daran, daß er die Familie aufsuchen sollte, sobald der Dienst das zuließ.


    "Nein, keine schlimmen Krankheiten in der Familie und ich habe auch keine schweren Krankheiten gehabt." Er war kerngesund, soweit er das beurteilen konnte und hatte auch früher außer mal ner kleinen Erkältung nichts gehabt.


    Interessiert sah er zu, wie der Medicus verschiedene Punkte auf der Wachstafel notierte, die aber noch zu füllen waren. Krankheiten war ja jetzt geklärt, dann kam wohl als nächstes die Verfassung dran, schätzte er.

    Direkt gegenüber hatte der Centurio gesagt. Das konnte ja auch nicht sonderlich schwer zu finden sein. Und das war es tatsächlich nicht. Nach kurzem Anklopfen betrat Valerian das Valetudinarium und grüßte den Medicus mit einem freundlichen "Salve", bevor er zur Sache kam.


    "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Ich bin ein neuer Probatus und soll mich hier untersuchen lassen." Er gab sich Mühe, einigermaßen Haltung anzunehmen, denn auch der Medicus war ja ein Offizier. Und er hielt ihm die Wachstafel entgegen, die er ihm ja übergeben sollte.

    Als Valerian das sacellum betrat, wurde er unwillkürlich von der Feierlichkeit dieses Ortes ergriffen. Ein Gefühl, mit dem er hier nicht gerechnet hatte, ein Gefühl, das für ihn eigentlich in einen Tempel gehörte.


    Ehrfüchtig trat er vor das Feldzeichen der Legion, betrachtete die Standarten und Siegeszeichen. Dies hatte er in Zukunft zu verteidigen. Mit dem Leben zu verteidigen. Niemals durfte es in die Hände des Feindes fallen!


    Er ließ sich Zeit dabei, sich alles genau anzusehen und es auf sich wirken zu lassen. Und nach einer Weile kamen ihm die Worte wie von selbst über die Lippen. In feierlichem Tonfall und voll Entschlossenheit, diesen Eid heilig zu halten.


    "Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperatur caesar augustus, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro romana republica."


    Seine Worte verklangen langsam in der Halle, es war, als würden die Wände sie aufnehmen und für immer bewahren. Einen Moment lang ließ er sie noch auf sich wirken. Dann fiel ihm auf, daß er noch gar nicht so richtig wußte, wie man korrekt salutierte, denn das hätte er jetzt gerne getan. Und bevor er die Feldzeichen beleidigte, indem er es falsch tat, verneigte er sich ehrfürchtig vor ihnen, wie er es bei seinen bisherigen Tätigkeiten gegenüber hohen Würdenträgern gelernt hatte.


    Dann verließ er das sacellum mit dem guten Gefühl, das richtige getan zu haben.

    Valerian nahm die Wachstafel entgegen und zwang sich, nicht drarauf zu schauen und jetzt schon zu lesen. "Jawohl, Centurio. Danke", sagte er möglichst zackig und verließ dann das Büro.


    Er war ja schon froh, daß er den Rang des Offiziers hatte erkennen können, sonst hätte er gar nicht gewußt, wie er hätte erwidern müssen. Es war gar nicht so einfach, sich zur Legion zu melden. Zumindest nicht so einfach, wie er es sich vorgestellt hatte.


    Bevor er sich auf den Weg zum sacellum machte, suchte sich Valerian eine möglichst einsame Ecke, um den Eid auswendig zu lernen. Man sollte immer wissen, was man geschworen hatte, also sollte er es gründlich lernen. Nun, wenn er etwas ausgiebig geübt hatte in seinem bisherigen Leben, dann das Auswendiglernen von Texten. Es dauerte nicht lange, da konnte er den Text flüssig hersagen, ohne auf die Wachstafel schauen zu müssen. Jetzt war er bereit, zum sacellum zu gehen.

    "Salve", grüßte Valerian und stellte sich so hin, wie er sich strammstehen eben so vorstellte. Dabei gab er sich schon rechte Mühe, aber ob es ihm wirklich gelang, war ja eine andere Sache.


    "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Und ja, ich möchte der Legion beitreten." Er atmete tief durch und nickte auf die letzte Frage hin. "Ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht. Ich bin mir sicher", sagte er in sicherem Tonfall und blickte den Centurio fest an.


    Nun war es heraus, nun gab es kein Zurück mehr. Und irgendwie war es eine Erleichterung, daß er nicht mehr zurück konnte. Damit war der Weg, der vor ihm lag, wieder klar und gerade. Auch wenn er steinig sein mochte.

    Nach ein wenig Sucherei fand Valerian schließlich das angegebene Büro. Irgendwie war es hier nicht so viel anders als in der zivilen Verwaltung und das gab ihm tatsächlich kein besonders gutes Gefühl. Ob sein Entschluß wirklich richtig war? Noch konnte er zurück.


    Kurz ließ er sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen. Und er kam zu dem gleichen Schluß wie schon tausende Male zuvor: Er war hier goldrichtig! Also ran an den Feind! Er strich sich noch einmal schnell die Tunika glatt, straffte seine Haltung und klopfte dann an.

    Die wilde Geste war ja eher ein wenig unbestimmt, doch Valerian folgte der groben Richtungsangabe mit seinem Blick. Sah ja wahrhaftig nicht schwierig aus, das sollte er wohl hinbekommen. Vor allem, wenn das Büro beschriftet war. "Ich denke, das finde ich schon. Danke für die Erklärung - und nein, sonst ist nichts." Er nickte dem Wachhabenden noch einmal dankend zu und machte sich dann festen Schrittes auf zum Rekrutierungsbüro.

    Valerian schluckte. Was für ein unglaublich grimmiger Blick! Ob man den hier lernen konnte? Er konnte sich gut vorstellen, daß es Spaß machte, die Leute mit diesem Blick einzuschüchtern. Aber mit ihm sollte dem Mann das nicht gelingen, zumindest nicht ganz. Er erwiderte den Blick offen und ohne Scheu und seine Stimme klang fest, als er antwortete: "Wenn Du mir kurz erklären würdest, wie ich es finde, dann komme ich schon zurecht. Aber danke für das Angebot."


    Er war zwar noch nie in einem Castellum gewesen, aber er wußte aus Erzählungen, daß sie alle auf die gleiche Weise und klar gegliedert aufgebaut waren. Da konnte es doch nicht so schwer sein, das entsprechende Büro zu finden, wenn ihm der Weg erklärt wurde.

    Viel Gepäck hatte Valerian ja nicht, als er sich auf den Weg zum Castellum machte. Aber für einen Soldaten war viel Gepäck ja auch eher belastend und er hatte auf der Reise festgestellt, daß er wirklich nicht viel brauchte. Er wählte seinen Weg so, daß er das Castellum erst teilweise umrunden musste, um an das Haupttor zu gelangen. Er wollte sich zumindest von außen schon mal einen Eindruck verschaffen und blickte auch neugierig zu den Wachtürmen hoch. Der Dienst auf diesen Türmen war sicher ziemlich langweilig, was schon daran zu merken war, daß er die Aufmerksamkeit seiner zukünftigen Kameraden bereits auf sich gezogen hatte. Trotz aller Langeweile waren sie offenbar auf Zack. Und vermuteten wahrscheinlich schon, daß er sich ihnen anschließen wollte, denn sie grinsten ihn irgendwie wissend an, als er grüßend die Hand hob, bevor er seinen Weg zum Tor fortsetzte.


    Der kräftige junge Mann mit eindeutig südländischem Aussehen trug wegen der sommerlichen Hitze eine einfache, wollweiße Tunika, die mit einem schlichten Ledergürtel gegürtet war, an dem ein einfacher Dolch in einer Scheide neben einem Lederbeutel hing. Sein Bündel mit seinen restlichen Habseligkeiten hatte er über die Schulter geworfen. Er wirkte gepflegt und sauber, sein glattes, braunes Haar war ordentlich gestutzt und sein Kinn glatt rasiert. Trotzdem wirkte er nicht wie ein Weichling, sondern sah zumindest einigermaßen durchtrainiert aus.


    Nun, als die Porta Praetoria in Sicht kam, gab es kein Zögern mehr. Frischen Mutes trat Valerian auf den wachhabenden Soldaten zu. "Salve", grüßte er höflich und kam dann auch gleich zur Sache, "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian und ich möchte mich der Legion anschließen. An wen muß ich mich da denn wenden?"