Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Verflixt, er war doch in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Tribuns gerückt. Und der erste Eindruck war es, der zählte. Also galt es, einen möglichst guten Eindruck zu machen. Hoffentlich gelang das auch.


    "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian und ich habe mich erst vor wenigen Stunden der Legion angeschlossen, Tribun", beeilte sich Valerian zu antworten. Wie gut, daß er seine Tunika gleich gewechselt hatte. Was wäre es peinlich, mit Blutflecken auf der Kleidung vor dem Offizier zu stehen. Und auch gut, daß er seine Ausrüstung vor dem Essen noch kontrolliert und ordentlich verstaut hatte. So brauchte er zumindest an diesem Abend keine Kontrolle zu fürchten.


    Sim-Off:

    Jaaa, das tut sie. Gnadenlos ;)

    Valerian errötete bei dem vernichtenden Urteil des Offiziers. Daß die Vorstellung, die sie ablieferten, erbärmlich war, konnte auch jeder der Anfänger sehen. Aber es besser machen war eben nicht so einfach. Sie bemühten sich, ihre Schrittlänge anzupassen und in dem Takt voranzuschreiten, den der Optio vorgab.


    "Leavum, leavum, leavum...", schallte es über den Platz. Und siehe da, langsam sortierten sich die Füße, die Schrittlängen paßten sich aneinander an. Und wenn nicht alle wie gebannt auf ihre Füße starren würden, würde es sogar ganz passabel aussehen. Sie schienen langsam ein Gefühl für die Sache zu bekommen.

    Valerian schwieg. Er nahm an, daß er nicht gemeint war, denn er hatte nichts zu reinigen gehabt, da er gerade erst angekommen war. Offenbar meinte der Tribun die anderen Anwesenden - und kannte sie auch schon vom Exerzierplatz.


    Aber es konnte nicht schaden, die Ohren zu spitzen, um herauszufinden, wie man sich einem hohen Offizier gegenüber richtig verhielt. Dabei blieb er in der Haltung stehen, die er auch bei den anderen beobachten konnte.


    Der Tribun klang ja nicht unnett. Aber die Suppe würde kalt sicherlich noch ekliger schmecken als warm und Valerian fragte sich, wann der Tribun wohl zur Sache kommen würde. Er hatte das sichere Gefühl, daß der Mann mit seinem Besuch etwas bestimmtes bezweckte. Das war wie bei den hohen Politikern, die sich bei den kleinen Amtsinhabern nur blicken ließen, wenn irgendwas ungewöhnliches am backen war. Und nach Valerians Erfahrung bedeutete das für die kleinen Lichter selten etwas Gutes.

    Ah, da kam er, der Befehl. Nur eben nicht vom Centurio, sondern vom Optio. Nicht nur Valerian war überrascht und so fingen zwar - beinahe - alle mit dem gleichen Fuß an, aber alles andere als gleichzeitig. Einige hatten den ersten Schritt schon bei der letzten Silbe von "passibus" gemacht, andere erst danach, wieder andere irgendwo dazwischen.


    Valerian war bei denen, die direkt nach dem "-bus" gestartet waren. Und er hatte keine Ahnung, ob das nun richtig oder falsch gewesen war. Nun mußten sich die Probati einigen, an wen sie sich anglichen und natürlich dauerte es einige Schritte - und Hopser - bis es wirklich ein Gleichschritt genannt werden konnte. Auf die Füße geguckt zum korrigieren, sowohl bei sich als auch bei den anderen, hatten auch nahezu alle.


    Sim-Off:

    Oh, super, danke :) Ich hatte schon befürchtet, solange auf dem Trockenen zu sitzen *freu*

    Schnell ahmte Valerian den Gruß und die Geste nach, als ein Kamerad korrekt grüßte. Ein Tribun also. Neugierig musterte er die Uniform, um später einen Tribun gleich richtig als solchen erkennen und richtig grüßen zu können. Also derjenige, der am nächsten an der Tür war, sollte für alle grüßen. Gut. Aber strammstehen und salutieren mußten doch sicher alle.


    Gekocht hatte Valerian nicht und er wußte auch nicht, wer es gewesen war, deshalb antwortete auch er nicht auf die Frage des Tribuns. Was der wohl um diese Zeit hier in der Unterkunft wollte? Gespannt blickte er den Tribun an, da kam doch noch was nach, die Frage nach dem Koch war doch bestimmt nur die Einleitung zu etwas ganz anderem. Valerian kannte das von den Politikern, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte.

    Das war ja wieder klar! Valerian stand so ungünstig, daß er nun mit vortreten mußte und somit in die erste Reihe rutschte, als die Probati sich wie befohlen sortierten. Das ganze sah zwar noch nicht so ordentlich aus, als sie alle versuchten, ihren Platz zu finden, aber es ging so halbwegs. Und nach einer schnellen kurzen Nachkorrektur sah die Truppe wieder ordentlich aus. Die Reihen waren beinahe gerade, was Valerian aber leider nicht mal sehen konnte, denn umschauen war jetzt wirklich nicht drin.


    So stand er nun wieder in strammer Haltung da und wartete auf den nächsten Befehl. Mit links anfangen, hatte der Centurio gesagt. Damit er in der Aufregung nicht den falschen Fuß erwischte, was höchst peinlich wäre, gerade in der ersten Reihe, verlagerte er sein Gewicht schon mal auf den rechten Fuß.

    Ah, gut, dann also doch mit Rang. Klang auch irgendwie besser. Allen Probati schien es so zu gehen wie Valerian, der sich mit dieser neuen Anweisung schon viel wohler fühlte. Und dieses mal fühlte er sich sicher mit dem, was er tat. Daher klang der Gruß jetzt laut und mit fester Stimme.


    "Salve, Centurio Petronius!" Die rechte Hand schlug dabei auf die linke Seite der Brust. Auch diese Geste wurde nun sicherer und selbstbewußter ausgeführt von den angehenden Soldaten.


    Sie schafften es sogar fast gleichzeitig und in Valerians Ohren klang es schon ganz gut. So für den ersten Versuch. Mit ein bißchen Übung würden sie es schon noch besser hinbekommen.

    Es war Zufall, daß Valerian gerade zur Tür blickte, als diese sich öffnete. Er wußte nicht, wer der Mann war, aber daß es sich um einen hohen Offizier handelte, das erkannte sogar er als blutiger Anfänger. Er hatte seine Frage an Sabinus noch nicht ganz ausgesprochen, als er seine Schüssel hastig beiseite stellte und aufstand, um Haltung anzunehmen. Er wußte zwar nicht, ob das so ganz richtig war, aber wenn noch mehr nötig war, würde er es sich gewiß bei den Kameraden abgucken können, die vermutlich nur Sekundenbruchteile nach ihm reagieren würden.

    Valerian zwang sich, die Suppe zu essen, obwohl er sie wirklich scheußlich fand. Vermutlich erwartete ihn solcher Fraß jetzt häufiger, besser, er gewöhnte sich gleich daran.


    Als Sabinus erwähnte, daß er eine bestimmte Taverne vermißte, grinste Valerian. "Wir dürfen doch sicher auch mal hier raus. Tavernen gibts auch hier in der Stadt. Und bei solchem Essen ist es kein Wunder, wenn man so oft es geht hingeht." Er wußte jetzt schon, daß sein Sold vermutlich hauptsächlich in den Tavernen bleiben würde. Damit er wenigstens ab und an etwas ordentliches zwischen die Zähne bekam.


    "Vielleicht sollten wir anregen, einen Kochkurs in die Grundausbildung mit aufzunehmen", lachte Valerian und stellte sich bildlich vor, wie der Centurio ihnen an einem großen Kessel vorführte, wie man ein ordentliches Mahl zubereitete.


    "Bist Du schon länger hier in Germanien?", fragte er schließlich neugierig. Er selbst war ja erst frisch eingetroffen und hatte von Land und Leuten noch nicht viel Ahnung.

    Interessiert hörte Valerian zu. Das alles kam ja noch auf ihn zu. Nicht, daß er es nicht erwartet hatte. Aber er wünschte sich irgendwie, an Sabinus' Stelle zu sein und einen großen Teil des Programms schon hinter sich zu haben. Andererseits hatte man es ja nie hinter sich, da man ja immer im Training bleiben mußte.


    "Ich habe immer viel Sport getrieben, aber was kämpfen angeht, bin ich kaum ausgebildet. Da habe ich vermutlich einiges vor mir. - Hunger habe ich durchaus. Aber ich war mir nicht sicher, ob es für einen unvermuteten Zugang mitreicht." Er nahm seine Schüssel und stellte sich ans Ende der Reihe. Viel war ja nicht mehr da, als er sich nahm. Aber wie Sabinus schon sagte, es war besser als nichts.


    Mit der Schüssel ging er zurück zu seinem Bett, wo noch sein Kanten Brot lag. Er brach das Stück halb durch und reichte es Sabinus. "Hier, wenn Du magst. Ich finde, mit Brot schmeckt jede Suppe gleich besser." Er tauchte seinen Löffel in die undefinierbare Masse und steckte ihn dann in den Mund. Gut, er hatte nicht damit gerechnet, daß es ein Gaumenschmaus wäre. Aber das hier war ja wirklich... gewöhnungsbedürftig.


    Mit Mühe schluckte er das Zeug hinunter und sah dann Sabinus nochmal kopfschüttelnd an. "Ihr Götter! Hat da wer die Küche ausgekehrt und den Kehrricht verkocht?" Da zeigte sich denn doch, daß er verwöhnt war, obwohl er sich selbst durchaus nicht für verwöhnt hielt.

    Na, ganz unsichtbar schien er dann ja doch nicht zu sein. "Salve, Sabinus. Valerian ist mein Name. Ja, ich bin gerade erst angekommen und soll morgen mit der Ausbildung beginnen." Er musterte den anderen neugierig. Man wollte sich ja doch auch ein Bild von den Kameraden machen, mit denen man in Zukunft Seite an Seite kämpfen würde. "Bist Du schon lange dabei? Auch noch in der Ausbildung oder schon fertig?"


    Er machte ja keinen schlechten Eindruck, dieser Sabinus. Er sah aus, als könnte ganz schön was aushalten - und austeilen. Sicher war er ein guter Kämpfer.

    Merkwürdige Bande. Niemand erwiderte seinen Gruß, nichtmal aufgeschaut hatte jemand. Waren wohl außergewöhnlich hungrig, die Kameraden.


    Valerian ging also zu der freien Pritsche und legte dort sein Bündel ab. Dann ging er in den Vorraum zurück, sammelte bei der Gelegenheit seine verlorene Beinschiene ein und sortierte nun erst einmal seine Ausrüstung. Er kontrollierte jedes Teil, ob auch wirklich alles in Ordnung war, probierte alles auch kurz an und räumte die Sachen anschließend weg. Der Schild kam in die Schildhülle, die Rüstungsteile wurden gleich so hingelegt, daß er sie in der richtigen Reihenfolge wegnehmen konnte, auch die Waffen waren griffbereit. Alles, was erst auf einem Marsch benötigt wurde, kam nach ganz hinten. Als alles ordentlich verräumt war, kehrte er in den Schlafraum zurück, wo er sich als erstes eine frische Tunika anzog.


    Dann setzte er sich auf seine Pritsche und beobachtete die Schlacht um das Essen. Gut, daß er noch einen Kanten Brot hatte. Denn wenn er schon nicht gegrüßt wurde, war wohl nicht damit zu rechnen, daß man ihm etwas zu essen anbot.


    Er blieb nun einfach sitzen und wartete, ob die anderen irgendwann von ihm Notiz nahmen. Wäre ja irgendwie schon ganz nett, wenigstens die Namen der Anwesenden zu erfahren.

    Es war ziemlich freundlich von dem Optio, ihm die rutschende Beinschiene wieder richtig unter den Arm zu schieben und Valerian bedachte ihn dafür mit einem dankbaren Blick. Gar so übel schien der Mann ja nicht zu sein.


    Und endlich bekam er seine Unterkunft zugeteilt! "Jawohl, Optio", erwiderte Valerian mit hörbarer Erleichterung in der Stimme. Endlich konnte er das ganze Geraffel loswerden und sich eine frische Tunika anziehen. Er nahm noch einmal kurz Haltung an und wandte sich dann ab, um das ihm zugewiesene Contubernium III zu betreten.


    Im Vorraum legte er erst einmal die ganzen Sachen ab, abgesehen von seinem privaten Bündel. Er würde sie dann später durchsehen, sortieren und ordentlich wegräumen. Jetzt erst einmal schauen, mit wem er es so zu tun hatte hier. Immerhin würde er mit diesen Männern von nun an zusammen leben und kämpfen.


    "Salve", grüßte er in den Raum, in dem gerade gegessen wurde. "Und guten Appetit!" Er lächelte in die Runde. "Ich bin Lucius Quintilius Valerian und bin ab heute hier untergebracht. Ist die Pritsche dort drüben frei?" Er deutete auf eine Pritsche, die unberührt aussah.

    Die Probati sahen sich die Geste des Grußes genau an. Dann konnte man über den Platz rufen hören: "Salve, Petronius!" Dazu kam noch die Geste, mit der rechten auf die linke Seite der Brust zu schlagen, das war ja nicht schwer.


    Von zusammen sprechen konnte man allerdings wirklich nicht reden, es klang ziemlich durcheinander und einige waren recht zaghaft gewesen und sahen auch etwas verwirrt drein, weil ja bei dem Gruß der Rang ganz fehlte. Aber Befehl war Befehl und es würde schon richtig sein.


    Auch Valerian hatte es nicht gewagt, gar so laut zu grüßen, nicht beim ersten mal. Als er allerdings das Ergebnis hörte, wußte er, daß der Centurio alles andere als zufrieden sein würde. Er korrigierte also nochmal kurz seine Haltung, damit sie auch wirklich perfekt war, und machte sich darauf gefaßt, angebrüllt zu werden.

    Na, das waren doch mal klare Anweisungen! Valerian straffte sich nochmals, legte die Arme gerade an seine Seiten, stellte die Füße zusammen, drückte die Knie durch und atmete etwas ein, damit der Brustkorb beim "Brust raus" noch ein wenig breiter wirkte. Nennenswerten Bauch hatte er zwar nicht, aber er zog ihn trotzdem ein kleines bißchen ein. Er schaute dabei weiterhin einfach geradeaus, in der Hoffnung, daß das richtig war.


    Na, so schwer war das ja noch nicht. Aber er ahnte durchaus schon, daß es sehr bald härter werden würde.


    Die Geschichte des Horatius Cocles kannte er natürlich. Vermutlich kannte sie jeder römische Junge. Doch an sie auf diese Weise erinnert zu werden, berührte natürlich schon in besonderer Weise. Valerian war sich sicher, daß jeder der hier anwesenden Probati genau wie er diesem tapferen Mann nacheifern wollte. Und dafür bereit war, alle auf sich zukommende Mühsal auf sich zu nehmen. - Es würde sich zeigen, ob das auch noch so war, wenn die Mühsal erst einmal geleistet werden mußte.

    "Ja, Optio", antwortete Valerian schnell und straffte sich unter dem prüfenden Blick seines neuen Vorgesetzten.


    Er war sicherlich kein Schwächling und das sah man dem jungen Quintilier auch durchaus an. Aber so langsam wurden ihm wirklich die Arme lahm, da das ganze Zeug ja nicht ordentlich gepackt war und er auch die Rüstungsteile, die man sonst ja auf dem Leib trug, und sein privates Bündel mitschleppte.


    Merkwürdig an seiner Erscheinung waren sicherlich die feinen und augenscheinlich halbwegs frischen Blutsprenkel auf seiner Tunika. Und wenn man genau hinsah, waren da wohl auch ein paar in seinem Gesicht.


    Dazu war sein Gesicht leicht errötet vor Verlegenheit. Denn da lag nun diese verflixte Beinschiene am Boden. Und die zweite fing auch schon an zu rutschen, wo Valerian gerade jetzt unter den Augen des Centurios nichts gegen tun konnte.

    So, hier mußte es sein. Valerian klopfte kurz an und betrat dann die Stube, in der offensichtlich gerade das Essen ausgegeben wurde. Das erinnerte ihn daran, daß auch er schon ewig nichts gegessen hatte. Sein Magen knurrte vernehmlich, doch der junge Mann ignorierte das einfach.


    "Salve. Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian. Ich bin ein neuer Probatus und soll mich bei Optio Artorius melden. Ist der Optio hier?" Er wollte sich gerade suchend umblicken, da entglitt seinen Armen eine der Beinschienen und fiel klappernd zu Boden. Es war unmöglich, sie jetzt gleich wieder aufzuheben, ohne noch mehr Ausrüstungsteile zu verlieren. Es war eben nicht einfach, alles zu transportieren, wenn man die Hälfte von dem Zeug eigentlich am Körper tragen sollte.


    Seufzend ließ er die Beinschiene Beinschiene sein und hoffte, daß seine Unterkunft nicht so weit weg war, so daß er sie schnell nachholen konnte. Am besten wäre es, gleich hier untergebracht zu sein, dann konnte er das ganze Zeug erst einmal loswerden und in Ruhe durchsehen und sortieren.

    Mit einer ganzen Gruppe anderer neuer Probati stand Valerian nun auf dem Exerzierplatz. Es war noch verflixt früh und so wirklich wach war er noch nicht. Er hatte auch sein Frühstück nur schnell hinuntergeschlungen, weil er so lange gebraucht hatte, sich vorschriftsmäßig zu kleiden. Oder so, wie er glaubte, daß es vorschriftsmäßig war. Ganz sicher war er sich nicht und er hatte kaum Zeit gehabt, sein Aussehen mit dem der anderen zu vergleichen, da er nur wenig vor dem Centurio auf dem Exerzierplatz angekommen war. Gut, daß er es noch so gerade vor ihm geschafft hatte! Es war bestimmt kein Vergnügen, gleich zu Beginn wegen Zuspätkommens besonders hart herangenommen zu werden.


    Als der Befehl über den Platz scholl, sortierten sich die neuen Soldaten schnell, so gut sie es vermochten. Valerian guckte nur kurz rechts und links und versuchte, mit den beiden Nebenmännern in einer Linie zu stehen, mit halbwegs gleichmäßigem Abstand. Dann nahm er Haltung an und starrte er einfach geradeaus.

    Der Blick des Centurios ging ja durch und durch. Valerian war sich gewiß, daß der Vorgesetzte jede Einzelheit seiner Unzulänglichkeit entdeckt hatte. Das fing ja wirklich prächtig an!


    "Jawohl, Centurio Petronius", erwiderte Valerian schnell und wunderte sich, warum der Centurio seinen Gentilnamen benutzte, um sich vorzustellen. Hoffentlich hatte er da jetzt nicht etwas falsch verstanden. Merkwürdig.


    "Nein, ich habe keine Fragen, Centurio." Valerian hatte tausend Fragen. Aber selbst, wenn ihm in diesem Moment eine einfallen würde, er hätte sie vermutlich nicht gestellt. Nicht jetzt, unter diesem Blick. Er konnte ja erst einmal die Kameraden fragen. Und wenn dann noch Fragen offen waren, bei der nächsten Gelegenheit den Centurio. Wenn er selbst ein bißchen mehr wie ein Soldat aussah - und nicht wie ein Idiot.


    Ob er jetzt wohl einfach gehen sollte? Er war genau genommen nicht entlassen. Nein, besser auf die Entlassung warten. Es war besser, einen Anschiß zu kassieren, weil er auf eine Entlassung wartete, als einen zu kassieren, weil er ungebührlicherweise einfach weggetreten war.