Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

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    Original von Marcus Iulius Proximus
    Ich sehe schon Valerian, dass Du weißt um was es geht. Genau um solche faulen Eier geht es mir. Man muss wissen wo diese sind, sonst verderben sie den Rest ! Proximus lächelte.


    Ja nimm ein paar Tirones mit und von den Optio's den Aemilier.


    Das mit Norden geht auch in Ordnung. Arbeitet Euch von Rom her weiter nördlich hoch.


    Er hatte es befürchtet. Dieser Mann stand voll und ganz hinter Salinator und würde ihm alles und jeden melden, der nicht ganz und gar hinter dem Dicken stand. Valerian nahm sich fest vor, zu schützen, wen immer er schützen konnte. Er erwiderte das Lächeln des Iuliers, auch wenn hinter diesem völlig andere Gedanken standen, als dieser wohl vermutete. „Es wird uns nichts entgehen. Hier ist die Liste der Männer, die ich gerne mitnehmen würde.“ Er legte die vorbereitete Tabula vor den Tribun. „Und hier die Route, die ich angedachte habe zu nehmen.“



    Beteiligte der Rekrutierungsreise der Cohortes Urbanae:
    Centurio Lucius Quintilius Valerian
    Optio Marcus Aemilius Classicus
    Legionarius Iullus Octavius Ofella
    Legionarius Tiberius Calpurnius Cato(NSC)
    Tiro Aulus Iunius Avianus
    Tiro Faustus Annaeus Milo
    Tiro Marcus Terentius Tacitus


    Route:
    Arretium - Pisae - Luca - Banonia - Mantua - Ravanna - Ariminum - Ancona - Ascalm - Corvinium - Tibur

    Das wurde ja immer kurioser. Die gesamten CU traten an und seine Centurie, ausschließlich seine Centurie, bekam den Befehl, Marschbereitschaft herzustellen? Er gab natürlich sogleich die notwendigen Befehle, seine Centurie trat ab, um kurze Zeit später marschbereit ausgerüstet wieder anzutreten. Die Männer hatten sich alle beeilt, wie Valerian nicht ohne Stolz feststellte.

    Ja. Valerian erinnerte sich, diese merkwürdige Idee damals auch gehabt zu haben. Es war eine Ewigkeit her. „Ja, das könnte man machen. Ich würde vorschlagen, die ganze Gruppe probiert das jetzt aus. Eine Runde um den Platz. Schön im Gleichschritt. Terentius, leite die Männer an!“ Mit dieser Handvoll Männer würde es vermutlich sogar funktionieren. „Wir marschieren mit dem linken Fuß zuerst los. Achtet darauf, mit euren Kameraden im Gleichschritt zu bleiben! Aequatis passibus*! Pergite**! Links! – Links! – Links!“ Valerian sagte am Anfang an, wenn der linke Fuß dran war. Das würde es den Anfängern etwas leichter machen, in den Gleichschritt zu finden. Er war gespannt, wie das mit den Ecken klappen würde, wenn der Terentier die Jungs anführte.




    Sim-Off:

    *Im Gleichschritt! ** Marsch!

    Sehr gesprächig war er ja nicht, dieser Gladiator. Aber gut, Nicken war immerhin so etwas wie eine Antwort. Und dann dieses wie eingetrichterte: Sie ist meine Herrin, ich werde sie schützen, so gut ich kann. Die Worte eines braven Sklaven, ohne Frage. Der Mann ließ sich nicht hinter die Stirn gucken. Das konnte gut sein, - oder auch schlecht. „Dann schütze sie. Sorg dafür, daß sie an einen sicheren Ort kommt. Und Rom ist nicht sicher für eine Patrizierin. Wenn sie es schafft, gesund und frei aus dieser Castra hinauszukommen, dann nimm sie und bring sie weit weg von Vescularius Salinator. Meine Männer werden Dich jetzt hinaus begleiten. Nicht nur bis zum Tor, sondern noch ein paar Straßen weiter. Laß Dich am Tor nicht mehr blicken, paß Deine Herrin etwas entfernt ab. Und nun geh. Viel Glück und den Segen der Götter für Deine Herrin und Dich.“ Er rief zwei Legionäre herein, die genaue Anweisungen erhielten und den Sklaven dann hinaus bringen würden, sollte dieser nicht noch etwas fragen wollen.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus
    Nein Nein keine verdeckten Ermittlungen. Ich will im Rahmen unserer Werbemaßnahmen lediglich die Stimmungen in den Städten ermitteln und prüfen , ob alles zur Zufriedenheit Roms verläuft. Nichts geheimes. Wir werden mit den Prätorianern wie immer zusammenarbeiten.
    Proximus lächelte. Es geht nur um die Sicherheit Roms.



    Es geht um die Sicherheit Roms. Valerian wußte schon, wie es um die Sicherheit Roms bestellt war. Nicht gut nämlich. Es gab großen Widerstand gegen Salinator und es würde der Tag kommen, an dem die Stadteinheiten gegen die aufständischen Legionen würden kämpfen müssen. Nein, Valerian würde das natürlich nicht tun. Entweder er fand eine Möglichkeit, sich mit seinen Männern der anderen Seite anzuschließen, - oder er würde auf andere Weise versuchen, gegen Salinator zu kämpfen. „Nun, die Stimmungen in den Städten werden uns kaum verborgen bleiben. In einigen von ihnen sollten wir uns auf faule Eier gefaßt machen. Ich schlage vor, uns in Richtung Norden vorzuarbeiten, wenn es darum geht, Informationen zu sammeln.“ Vor allem hatte er vielleicht die Gelegenheit, Kontakt herzustellen. „Für die Rekrutierungsreise schlage ich vor, ein paar der Tirones mitzunehmen. Bei den CU bekommt man selten Gelegenheit, außerhalb der Stadt tätig zu werden und die jungen Männer werden sicher noch leichter in der Lage sein, Gleichaltrige für den Dienst bei den Truppen zu begeistern.“

    Derart ignoriert worden war Valerian auch noch nicht. Der Schlag war recht hart gewesen, trotzdem machte der Mann weiter. Wenn auch nur kurz. So, auf diese Weise ging man also in der Heimat des Rattenfängers mit Dieben um. "Und nun zeigen wir Dir, wie man hier bei uns mit jenen umgeht, die unsere Anweisungen ignorieren." Ganz ruhig sagte er das und nickte seinem Optio zu. "Kümmere Dich um die beiden, Optio Aemilius." Pech für die Streithähne, daß die Patrouille gerade jetzt hier vorbei kam.

    Normalerweise hätte diese Prügelei die patroullierende Stadtwache eher weniger interessiert. Sollte das Pack sich doch gegenseitig die Schädel einschlagen! Wen interessierte das? Aber wegen der Anwesenheit des Tribuns waren sie wohl doch gezwungen, sich einzumischen. Valerian zögerte keinen Moment. Er ließ seinen vitis, den Rebstock der Centurionen, auf die Schultern des Rattenfängers krachen. „Schluß jetzt! Das genügt, der Kerl dürfte seine Lektion gelernt haben!“ Leichen zu entsorgen machte schließlich auch nichts als Arbeit. So konnte der Kerl vermutlich noch aus eigener Kraft davonkriechen. Der Centurio winkte einigen seiner Männer, die beiden Kontrahenten zur Not mit Gewalt zu trennen, wenn sein Schlag nicht die gewünschte Wirkung haben sollte. Die anderen erhielten den Auftrag, die Umgebung im Blick zu behalten, falls sich jemand einmischen wollte. Ihn selbst interessierte nicht, warum die zwei sich prügelten, meist lag die Schuld eh bei beiden. Aber vielleicht wollte der Tribun einige Fragen stellen?

    Nachdem sie den Rattenfänger hatten laufen lassen, marschierten die Männer wieder hinter dem Tribun hinterher. Wie erwartet machte sich das interessante lichtscheue Gesindel davon, als das gleichmäßige Trappen der genagelten Soldatenstiefel auf dem Pflaster in Hörweite kam. Trotzdem konnte es nicht schaden, Präsenz zu zeigen. Was genau der Tribun allerdings ausgerechnet hier wollte, erschloß sich Valerian nicht. Die Menschen hier würden für die Wahl nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Da gab es andere Viertel, in denen der Tribun mehr Eindruck machen und mehr Stimmen gewinnen konnte, wollte er in der Politik weiterkommen.


    Eine lange Weile nach der Kontrolle der Unterkunft des Rattenfängers fiel ausgerechnet dieser Mann schon wieder auf.

    Wieder einmal mußten alle antreten. Valerian führte seine Centuria ordnungsgemäß auf den Platz. Zuvor hatte er sich davon überzeugt, daß alle, auch die noch sehr neuen Tirones, hundertprozentig vorschriftsmäßig aussahen. Er hatte auch so schon einen schweren Stand, da mußte er sich das Leben nicht noch zusätzlich schwer machen. Daß es noch sehr früh war, störte ihn wenig. Als langjähriger Soldat war er es gewöhnt, zu jeder Zeit bereit zu sein. So ließ er seine Männer Haltung annehmen. In der Hoffnung, daß sie bald aus dieser anstrengenden Haltung erlöst wurden.

    Den Namen würde Valerian vorerst nicht vergessen. Ob er wohl mit Primus verwandt war, dieser Terentius Tacitus? „Sehr schön, genau so ist es! Zum Aufwärmen werdet ihr jetzt zwei Runden um den Platz laufen, anschließend tretet ihr wie jetzt in zwei Reihen wieder an! Abite!“ Das war immer ein guter Anfang.


    Nachdem die Männer erneut Aufstellung genommen hatten, korrigierte Valerian zunächst nicht gerade sanft Haltung und Position einzelner etwas ungeschickterer Männer. Danach gab es die nächste Aufgabe. "Wir beginnen mit einfachen Marschierübungen. Jeweils vier Männer werden nebeneinander marschieren. Im Gleichschritt, versteht sich. Bevor ihr die Marschordnung herstellt und losmarschiert, möchte ich von euch hören, wie ihr wohl die Ecken des Platzes passieren wollt. Also?" Fragend schaute er die Männer an.

    Mit voller Wucht knallte Valerian gegen die Schilde. Er schonte die jungen Männer nicht. Sie mußten lernen. Jetzt. Und der Schildwall hielt. Wenn auch wackelig, aber er hielt. Valerian hörte die Stimme des Annaeus, der die anderen motivierte. Ein leises Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er das hörte. Der Junge machte sich! „Sehr gut! Aber das war noch gar nichts! Ein Mann ist nichts. Deshalb teilt ihr euch jetzt in zwei Gruppen. Die eine bildet einen Schildwall, die andere wirft sich gegen die Schilde!“ Schnell hatte er die Männer entsprechend eingeteilt. Und war gespannt, wie lange der Schildwall jetzt halten würde.

    Valerian nahm die entspanntere Haltung ein und lauschte aufmerksam den Worten des Tribuns. Kommandeur der CU. Aber nicht PU? Der Posten war also weiterhin vakant. Interessant. „Selbstverständlich kannst Du vollständig auf mich zählen“, beteuerte Valerian und erwiderte ruhig den Blick des Vorgesetzten. Es war auch keine wirkliche Lüge. Je nachdem, was der Tribun von ihm verlangte, würde er ihn vermutlich unterstützen. Nur Salinator unterstützte er nicht. Und wenn sich eine Gelegenheit ergab, sich gegen den Dicken zu wenden, würde Valerian sie zu nutzen wissen.


    „Ich hatte die von Dir ausgesprochenen Aufgaben bereits in Angriff genommen und wollte Dir ohnehin die Ergebnisse vorlegen“, er deutete auf die Wachstafeln unter seinem Arm, „Du sprichst davon, Informationen zu sammeln. Was genau stellst Du Dir darunter vor? Welche Art von Informationen sollen gesammelt werden und sollen dafür auch verdeckte Ermittlungen durchgeführt werden? Gehört dies nicht eigentlich zu den Aufgaben der Praetorianer? Soweit ich weiß, lassen sie nur ungern zu, daß man sich in ihre Aufgaben einmischt.“ Die Zuständigkeit der CU beschränkte sich eindeutig auf Rom. Valerian fragte sich unwillkürlich, ob der "Dicke" den Praetorianern plötzlich nicht mehr traute - oder ob sein Vorgesetzter sich vielleicht etwas sehr weit aus dem Fenster lehnte.

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    Original von Aurelia Prisca
    ...



    „Er interessiert sich immer für seine Feinde. Für die patrizischen ganz besonders. Der Name Aurelius hat in seinen Ohren keinen guten Klang. Und Du kannst mir glauben, niemand ist unbedeutend genug, als daß er ihm nicht bei jeder Gelegenheit eins auswischen wird, wenn er denjenigen einmal auf seiner Liste der Feinde stehen hat.“ Er selbst wußte das nur zu gut. Salinator betrachtete ihn schon seit Jahren als seinen persönlichen Fußabtreter, so unbedeutend Valerian auch war. Jeder andere hätte den Namen Quintilius schon nach einer Woche vergessen gehabt. Nicht Salinator. Der Mann war so nachtragend wie niemand, den Valerian sonst kannte. „Unterschätze seine Rachsucht niemals, werte Aurelia. Und sei immer auf der Hut vor ihm.“

    Zumindest waren die Sklaven zur Mitarbeit bereit. Obwohl Valerian ziemlich sicher war, daß die Sklaven mit den wichtigsten Informationen hinter dem Berg hielten, gab er sich mit dem zufrieden, was er bekam. Er wollte den Viniciern ja gar nichts ans Zeug flicken. Also befolgte er den Befehl, soweit er mußte, gab sich aber keine Mühe, mehr hinter die Kulissen zu schauen. Im Grunde müßte er all diese Sklaven zur Folter bringen. Vor allem diesen Phaeneas, der offenbar das volle Vertrauen seines Herrn besaß. „Aurelius Ursus, Legat der Prima? Und Artorius Reatinus, Legat in Aegyptus?“ Auch dieser Hadrianus und der Duccier waren keine Unbekannten, vor allem letzterer nicht. Valerian notierte sich sämtliche Namen, was er in seinem Bericht daraus machte, mußte er noch sehen. „Wie war das Verhältnis zwischen Deinem Herrn und Tiberius Durus?“ Immerhin galt der als einer der Hauptschuldigen.

    Gerade hatte Valerian die Listen wie gewünscht zusammen gestellt, kam schon wieder ein Befehl, sofort beim Tribun vorzusprechen. Der Mann hatte ihn offenbar auch irgendwie auf dem Kieker. Innerlich seufzend überprüfte Valerian schnell sein Äußeres, dann klemmte er sich die Wachstafeln unter den Arm und ging strammen Schrittes zum Officium des Tribuns. Nach kurzem Anklopfen betrat er das Officium und salutierte zackig. "Centurio Lucius Quintilius Valerian meldet sich wie befohlen."

    Das sah schon ganz brauchbar aus. Für den Anfang. Valerian hatte schon weitaus schlechtere Ausbildungsgruppen gehabt. Langsam schritt er die vordere Reihe ab, schubste hier einen Mann ein bißchen zurück, zog dort einen anderen am Halstuch ein wenig vor. "Gerade Linie habe ich gesagt!", herrschte er die beiden an. „Merkt euch die Abstände, denn in genau diesen Abständen habt ihr euch stets aufzustellen! Und nun nehmt Haltung an, der Befehl zum strammstehen lautet "state"! Die Füße zusammen! Brust raus, Bauch rein! Letzteren werdet ihr eh nicht mehr lange haben! Diese Haltung nehmt ihr ein, wenn sie befohlen ist - und immer, wenn ihr euch bei einem Vorgesetzen meldet! Ihr rührt euch dann nicht mehr! Bis etwas anderes befohlen wird. Ihr werdet feststellen, daß es leichter klingt, als es ist, sehr lange in dieser Haltung zu verharren. Deshalb wird euch das auch nur selten für lange abverlangt. Sind längere Aufenthalte abzusehen, werdet ihr den Befehl movemini erhalten. Ihr stellt dann die Füße ein wenig auseinander und nehmt eine natürliche, aber stabile Haltung ein. Und zwar so." Er führte vor, was er meinte. "Also: Movemini!"


    Unermüdlich schritt er an den Männern entlang und korrigierte nicht gerade sanft falsche Haltungen. Es dauerte nicht lange, bis es alle begriffen hatten. "Die kleineste Organisationseinheit der Legion habt ihr schon kennengelernt: Das contubernium. Acht Mann, die sich ein Unterkunft oder auf dem Marsch ein Zelt teilen. Acht Mann, die enger zusammen leben, als die meisten Familien! Die miteinander kämpfen und sich gegenseitig decken. Denkt immer daran, daß euer Leben von eurem Nebenmann abhängt! Also rauft euch zusammen und fangt keine Feindseligkeiten an! Du da!" Er deutete auf Tacitus. "Terentius, nicht wahr? Welche Organisationseinheiten innerhalb der kämpfenden Truppen gibt es noch?"

    Das klang doch schon mal ganz gut. Valerian freute sich für seine Männer, die Moral würde sicher deutlich gehoben werden, wenn er diese Neuigkeit verkündete. "Ich mache mich sofort daran, Tribun", erwiderte Valerian förmlich und nahm unwillkürlich Haltung an. Dann wartete er darauf, entlassen zu werden.