Valerian nickte ernst. "Sehr ärgerlich sogar. Ich werde, sobald es mein Dienst zuläßt, zu Balbus' Haus gehen und nachfragen, ob es Nachricht über ihn gibt. Wer weiß, vielleicht kann ich hier in der Stadt etwas herausfinden, um zu erfahren, was mit ihm geschehen ist." Er hatte da nur wenig Hoffnung, aber einen Versuch mußte er einfach starten. "Du hast natürlich Recht, es könnte noch viel schlimmer kommen. Mit dem Ansehen hast Du auch Recht, auch wenn ich als Primus Pilus natürlich bei der Legio ein sehr hohes Ansehen hatte. Aber ich habe das ungute Gefühl, daß Salinator mich mit irgendeiner üblen Absicht in seine Nähe geholt hat. Auch wenn ich immer so getan habe, als ob ich nichts mehr wünschen würde als seine Verzeihung, so weiß ich nicht, ob er darauf hereingefallen ist. Er ist nicht dumm. Wir dürfen nicht den Fehler machen, ihn dafür zu halten. - Bei der Secunda hatte ich einige Freiheiten, die selbst über die normalen Freiheiten eines Centurio hinausgingen. Der Legat hatte viel Verständnis dafür, daß ich auch Zeit mit meiner Familie verbringen wollte. Ich hatte sogar ein paar Tage frei direkt nach der Geburt meines Sohnes." Solche Freiheit war auch bei einem wohlwollenden Kommandanten sehr ungewöhnlich.
"Oh, keine Bange. Das ist Teil seiner Gefährlichkeit: Met ist überaus köstlich, man hört einfach nicht rechtzeitig auf zu trinken. Und trinkt ihn auch leicht mal zu schnell. Die Germanen nennen ihn den Trank der Götter. Und sie vertragen Unmengen von dem Zeug. Ihrem Bier kann ich ja nichts abgewinnen. Aber Met ist lecker. Probier ihn, Du wirst ihn bestimmt mögen." Zumindest, wenn Antoninus für etwas Süßes zu haben war.