So schlecht klappte das alles ja dann doch nicht. Auch wenn es bei einigen etwas Übung brauchte. Zum Schluß wurde noch ein schneller Galopp eingelegt, natürlich nicht durch die Pfähle, sondern einfach längs über den Platz, dann ließ der Eques die Männer in einer Linie Aufstellung nehmen, was natürlich auch seine Zeit brauchte. "Milites! Für die Grundausbildung genügt dies, aber ihr seid alle angehalten, hin und wieder eine kleine Reitübung einzulegen. Nehmt das nicht auf die leichte Schulter, eines Tages könnte euer Leben davon abhängen." Er machte eine Pause, damit diese Information sacken konnte. "Einige von euch reiten sehr gut, ein paar könnten sehr gut reiten, wenn sie etwas mehr Übung hätten." Er zeigte auf die einzelnen Männer, die in Frage kamen, auch Fontinalis gehörte dazu. "Ihr könntet mit einer Zusatzsausbildung Teil der Legionsreiterei werden. Denkt darüber nach. Wer das möchte, der meldet dies am Ende seiner Grundausbildung seinem Centurio, der veranlaßt dann alles weitere. Hat noch jemand Fragen?"
Beiträge von Lucius Quintilius Valerian
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"Na, das war aber noch nichts", sagte der Eques ein wenig abfällig und erklärte dann die Hilfen für die Pferde noch einmal, damit auch der letzte verstand, wie es zu machen war. Ein paar hatten sich ja auch gar nicht so dumm angestellt. Vielleicht konnte man sie ja für die Reiterei begeistern? "Die Zügel kürzer, sonst denkt das Biest nur ans Fressen. Denkt daran, die Zügel sind weder Zierde, noch zum Festhalten gedacht, sondern Hilfen, damit euer Pferd begreift, was ihr von ihm wollt. Ein guter Reiter kann das alles sogar ganz ohne Zügel. Also gut, die nächste Runde." Noch mehrere Runden folgten, bis der Mann zufrieden war. "Und nun noch ein wenig erschwert: In Schlangenlinie durch die Pfähle dort drüben." Er zeigte auf die Übungspfähle, an denen sonst der Schwertkampf geübt wurde. Wieder ritt er voran und ließ die Probati folgen. Zuerst im Schritt, dann im Trab.
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Vorsichtig legte Valerian eine Hand auf den Bauch seiner Frau. Eine Geste, die zeigen sollte, daß er sich verantwortlich fühlte für seine Familie. Daß er sie zu schützen wußte. Die Vorstellung, daß dieses Kind im Bauch schon so sehr Mensch war, daß es schlafen konnte, oder treten, war zu unfaßbar, um wirklich in seinen Verstand vorzudringen. Wie hielten Frauen das nur aus? Er könnte das nicht. Er würde es nicht wollen. Nein, es war gut, als Mann geboren zu sein. Er war froh, als Mann geboren zu sein.
Es fiel Calvena schwer, seinem Vorschlag zuzustimmen, das war nicht zu übersehen. Valerian drückte sie leicht an sich, die Hand immer noch auf ihrem Bauch liegend. "Liebes.. ich verspreche Dir, ich schicke sie nicht hinter Dir her. Niemand wird Dir folgen. Sie schauen nur, ob alles in Ordnung ist, wenn sie Dich zufällig sehen." Er konnte ihnen doch schlecht befehlen, sie einfach zu übersehen? Was, wenn wirklich mal jemand versuchte, Calvena zu bestehlen oder gar, ihr etwas anzutun?
Eigentlich wollte er noch etwas sagen, doch dann erstarben ihm die Worte noch auf den Lippen. Sie sah irgendwie müde aus. Warum also noch auf der Geschichte herumhacken? "Ich liebe Dich, mein Herz... Ich möchte nicht, daß Du traurig bist oder gar zornig..."
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Es dauerte eine Weile, bis alle ein Pferd hatten. Noch länger, bis sie alle endlich oben saßen. Aber geschafft hatten es alle, wenn auch nicht immer gleich beim ersten Versuch. Einer der Equetes ritt nun vor. "Milites! Ich zeige euch nun, wie ihr ein Pferd dazu überredet, vorwärts zu gehen, schneller vorwärts zu gehen oder aber die Richtung einzuschlagen, die ihr wünscht. Und natürlich auch, wie ihr anhaltet. Wichtig ist vor allem, daß ihr stets sicherstellt, wer der Herr von euch beiden ist. Pferde wissen nicht, daß sie eigentlich stärker sind als wir. Und es ist gut, wenn ihr sie in diesem Glauben laßt." Gelächter war die Folge, was der Eques grinsend entgegennahm. Dann zeigte er, welche Hilfen die bei der Legion ausgebildeten Pferde kannten und was sie bedeuteten. "Nun reitet einmal um den gesamten Platz. Die erste Seite im Schritt, die zweite im Trab, die dritte im Galopp und die letzte wieder im Schritt. Reitet hintereinander, ich reite voraus." Er trieb sein Pferd an und ritt in gemütlichem Schritttempo los...
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Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------Der Mann, der seine Kameraden im Stich ließ, noch dazu im Wissen, daß dies hier eine Übung war und im Grunde keine große Gefahr bestehen konnte, hatte nicht nur den Exerzierplatz verlassen. Sondern würde nicht mehr zur Ausbildungsgruppe zurückkehren. Er hatte seine Chance, einer der bestausgebildeten Soldaten der Welt zu werden, vertan.
Die anderen hielten sich dafür umso besser. Die Mauer blieb geschlossen, niemand brach ein. Natürlich hätte ein Pferd ein ganz anderes Gewicht, wenn es auf die Speere und Schilde prallen würde, doch diese Übung gab den Männern trotzdem einen ganz guten Eindruck davon, was sie erwarten konnte. Sie würden auch im Ernstfall standhalten, da sie jetzt ein Gefühl dafür hatten, worauf sie achten mußten.
"Sehr gut, Männer, so möchte ich das sehen! Genug davon für heute. Legt Eure Waffen zur Seite. Die Reiter werden nun zurückkehren und jedem von euch ein Pferd geben. Zwar gehört ihr zu den Fußtruppen, doch jeder von euch muß in der Lage sein, ein Pferd zu führen. Immerhin werdet ihr vielleicht einmal als Bote unterwegs sein - es gibt unzählige Situationen, in denen ihr in die Verlegenheit kommen könntet, reiten zu müssen. Also: Jeder von euch geht zu einem Pferd. Zuerst will ich sehen, ob ihr es schafft auf den Rücken des Tieres zu gelangen*."
Sim-Off: *Steigbügel kannten die Römer übrigens nicht
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Centurio Potitus Lucretius Luscus
--------------------------------"So sieht das schon ordentlich aus", erklärte der Centurio schließlich, als sie nach endlosen Übungen endlich die Formation so hinbekommen hatten, daß es haltbar aussah. "Und nun wollen wir sehen, ob das auch einem Angriff standhält." Er gab den Reitern ein Zeichen. Diese galoppierten nun heran. Brüllend und in einem irren Tempo ritten die gerade auf die Männer mit ihren Schilden zu. Nicht zusehen für diese: Jeder Reiter hatten einen Sack dabei, fest gefüllt mit Laub. Sehr kurz bevor sie von den herausragenden Speeren hätten aufgespießt werden können, bogen die Reiter ab und donnerten mit viel Schwung die Säcke gegen die Schilde und die Speere.
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Einige Tage später, Valerian hatte sich schon längst im Dienst zurückgemeldet nach seinem Urlaub, gab es wieder einen Anlaß, den Kommandanten aufzusuchen. Einen weitaus weniger schönen, als beim letzten Mal. Valerian hatte die Schriftrolle aus Rom gerade erst erhalten. Sie wies ein paar Knicke auf, denn so ganz hatte der Quintilier seinen Zorn nicht unterdrücken können. "Salve", grüßte er den Scriba, "ist der Legat zu sprechen? Es geht um eine dringende Angelegenheit." Vermutlich wußten die es längst. Die Kanzlei hatte doch sicher auch dem Kommandanten eine Nachricht geschickt. Davon ging Valerian zumindest aus.
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Die Freude des Legaten war herzlich und ehrlich. Valerian strahlte vor Glück und ließ sich nur zu gerne die Hand drücken. Der Decimer war viel mehr wie ein Freund als wie ein Vorgesetzter. Valerian wußte das durchaus zu schätzen und würde Livianus das auch in Taten zu danken wissen, sobald sich eine Gelegenheit ergab. "Nunja, ich dachte, der Dienst und Deine Familie gehen vor. Danke für Deine Glückwünsche! Es geht beiden gut. Natürlich sind sie erschöpft, sie schliefen, als ich sie eben verließ. Es... es ist so ein Wunder, so ein Kind. So winzig und doch schon ein ganzer Mensch. Unvorstellbar, daß sie es in ihrem Bauch getragen hat." Noch immer ganz beeindruckt von seinem eigenen Glück schüttelte Valerian den Kopf. "Ich kann es noch gar nicht ganz begreifen, daß ich nun Vater bin. - Hab Dank für die freien Tage! Meine Frau wird Dir dafür sicher auch noch danken wollen, - sobald sie wieder ganz auf den Beinen ist. Nochmals vielen Dank." Er erhob sich und wandte sich zum Gehen. "Vale, mein Legat." Und schon war er hinaus, um zu seiner Familie zu eilen.
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Sie schien sich tatsächlich völlig sicher zu sein. Ihr Tonfall klang so ruhig, daß es Valerian fast unheimlich war. Für ihn war es unvorstellbar, daß etwas lebendiges in seinem Bauch sein sollte, das ihn hin und wieder in die Eingeweide trat. Nein, so etwas war wirklich unvorstellbar. "Und das kommt öfter vor? Ist das normal? Kann dabei auch nichts innerlich verletzt werden?" Da war sie wieder, diese Sorge um sie. Er konnte es einfach nicht abstellen. Wenigstens schien ihr Zorn nun doch langsam zu verrauchen. Zum Glück. Da hatte sich das Kleine in ihrem Bauch also jetzt schon als Friedensstifter betätigt. Das war gewiß ein gutes Omen.
Ja, sie verzieh ihm. Endlich. Zum Glück. Die Erleichterung darüber war ihm sicherlich anzusehen. Er gab sich auch gar keine Mühe, sie zu verbergen. Doch als sie ihm dann ein Versprechen abringen wollte, da entgleisten seine Gesichtszüge doch ein wenig. Er antwortete nicht gleich. Konnte er dieses Versprechen geben? Er war sich nicht sicher. Seiner selbst nicht sicher. Wenn er dieses Versprechen gab, dann würde ihr Zorn sicherlich gewaltig sein. Dagegen wäre der Auftritt von eben ein leichtes Frühlingslüftchen.
Tief durchatemend nickte er schließlich. "In Ordnung. Ich verspreche Dir, sie nicht mehr hinter Dir herzuschicken. Aber... Wenn meine Männer wirklich zufällig in der Stadt patrouillieren und sie sehen Dich, - dürfen sie dann ein bißchen auf Dich aufpassen? Also nicht verfolgen oder so, sondern nur im Auge behalten, solange sie sich mit Dir am gleichen Ort aufhalten? Weißt Du, sie nehmen eben Anteil an meinem Familienleben. Was meinst Du, was los sein wird, wenn unser Kind erst geboren ist! Ich schätze, es wird zu ihrem Maskottchen erhoben."
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"Gut, dann geh am besten gleich hin. Das wird schon wieder, solche Prellungen bekommen wir alle hin und wieder ab." Was wenig daran änderte, daß es schmerzhaft war. Valerian grinste leicht schief. "Gern geschehen. Mir tut es ja auch gut, gegen fähige Trainingspartner anzutreten. Wir können das gerne wiederholen, wenn es Deinem Arm wieder besser geht. Bis später, Fontinalis. Vale." Valerian klopfte seinem Klienten wohlwollend auf die Schulter - die auf der unverletzten Seite natürlich - und verließ dann den Exerzierplatz.
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Da war Valerian ganz und gar anderer Meinung. Er war der Meinung, daß es auf jeden ankam. Daß jeder etwas tun mußte, wenn man etwas geändert sehen wollte. Aber wer war er, einem Mann wie Decimus Livianus so etwas an den Kopf zu werfen? Nein, auf keinen Fall. Außerdem mußte doch immer noch jeder seine eigenen Entscheidungen treffen. Allen anderen blieb nur, es zu akzeptieren.
"Das tut mir sehr leid. Ich habe gerne unter Dir gedient, Legat Decimus. Für meinen Teil hoffe ich, daß es mit der Antwort noch ein wenig dauert. - Dann wirst Du also nicht nach Rom zurückkehren?" Etwas, das er so gar nicht verstehen konnte. Er selbst würde alles mögliche tun, um nach Rom zurückkehren zu können. "Ähm... ich habe da noch eine Bitte. Wäre es möglich, daß ich ein oder zwei Tage bei meiner Frau verbringe? Oder wenigstens die Nächte? Ich... ich bin heute Vater eines Sohnes geworden. Und... ich würde gerne dieses Wunder noch ein wenig betrachten." Er war sehr verlegen deswegen. Und kam sich unverschämt vor. Immerhin war er gerade nach langer Abwesenheit erst wiedergekommen.
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"Das hat er", bestätigte Valerian leise und schaute seiner Frau dabei zu, wie das Kind neben sich bettete. Der Kleine wachte dabei nicht einmal auf. Wie machte sie das nur? Sie ging so sicher mit dem Säugling um, als hätte sie nie etwas anderes getan. Als sie sich wieder an ihn kuschelte, streichelte er sie sanft und sagte einfach nichts mehr. Sie hatte ja auch nichts gefragt und gähnte immer wieder. Inzwischen schien sie eingesehen zu haben, daß sie Schlaf brauchte. Wie dringend, das zeigte sich daran, daß sie fast umgehend einschlief.
Eine ganze Zeit saß Valerian einfach weiter da und betrachtete seine schlafende Familie. Seinen Sohn und seine Frau. Wie schön sie beide waren! Wie außergewöhnlich! Er trug die Verantwortung für alle beide. Und das verursachte ein eigenartiges Kribbeln in der Magengegend. Einerseits machte ihm diese plötzlich so groß erscheinende Verantwortung geradezu Angst. Andererseits fühlte er sich unglaublich stolz. Und er hatte das Bedürfnis, jedem, der es hören oder nicht hören wollte, davon zu erzählen. Eine Legion bot da wirklich ausgezeichnete Möglichkeiten. Auf einmal hatte er es eilig, zur Castra zu kommen. Und mit ein wenig Glück würde er heute Abend schon wieder hier sein...
Leise und vorsichtig löste er sich von seiner Frau, legte sie vorsichtig in die Kissen und deckte sie gut zu. Ein sanftes Streicheln über ihr Haar. Ein Kuß auf ihre Stirn und auf die des Säuglings. Dann verließ er das Zimmer und eilte davon. Er mußte mit dem Legaten reden!
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"Ja, das hätte es. Aber wenn es Dich beruhigt: Du bist ein ausgezeichneter Kämpfer. Ich würde mich doch wundern, wenn Du im Ernstfall ausgerechnet an einen geraten würdest, der wirklich besser ist als Du. Also laß Dir keine grauen Haare wachsen. Den Treffer hätte ich vermutlich auch nicht so erzielt, wenn ich wirklich verletzt worden wäre bei Deinem Treffer vorhin." Valerian war sich nicht zu schade, das zuzugeben. Er besah sich den Arm seines Kliente und nickte. "Das denke ich auch. Aber die Prellung wird sicher schmerzhaft. Hast Du eine gute Salbe dafür? Sonst laß Dir eine im Valetudinarium geben."
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Tatsächlich war alles vergessen bis auf die Sorge um sie und das Kind, als sie auf einmal diesen Schmerzenslaut von sich gab. Erschrocken nahm er sie in den Arm, wagte es nicht zu glauben, daß es ihr wirklich gut ging. "Bist Du sicher? Soll ich nicht besser den Medicus holen? Aber setzen solltest Du Dich besser, hm?" Er versuchte, sie sanft in Richtung eines Stuhls zu schieben. Die Sorge war es denn auch, die ihn vollkommen klein beigeben ließ. Er wollte nicht mit ihr streiten. Und er wollte nicht, daß sie sich so schrecklich aufregte. Unübersehbar schadete es ihr. Ebenso wie dem Kind. Nein, das durfte er auf keinen Fall zulassen! "Calvena... es tut mir leid. Ich wollte Dich nicht verletzen. Und auch nicht hintergehen. Bitte glaub mir, es tut mir wirklich leid. Kannst Du mir nicht verzeihen?"
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"Ja, das wird sie wohl. Eigentlich hat er ja noch eine kräftige Abreibung bei mir gut..." Das hatte er damals fest vorgehabt, aber leider hatte sich dann keine günstige Gelegenheit ergeben. Nun, vielleicht würde er eines Tages diese Gelegenheit doch noch erhalten. "Sie jedenfalls scheint richtig vernarrt in ihn zu sein. Wo die Liebe eben hinfällt. Romana... ja, das ist sie gewiß. Aber sie liebt Dich sehr, Calvena. Sie hat nicht wenig riskiert für Dich. Für uns." Er sah ihr Gähnen und lächelte. Ein sanfter Kuß auf ihre Stirn folgte. Das Kind schlief längst wieder und ihr fielen auch unübersehbar die Augen zu. "Schlaf, mein Liebes. Schlaf und erhole Dich. Du bist so wunderbar! Im wahrsten Sinne des Wortes. Du hast ein Wunder vollbracht und Leben geschaffen..."
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Puh, es wurde wahrhaftig nicht besser. Valerian zog unwillkürlich den Kopf ein wenig zwischen die Schultern. "Calvena... Bitte hör doch auf, Dich so aufzuregen. Es tut mir leid, hörst Du? Es tut mir leid..." Was könnte er auch sonst noch sagen? Sie wollte nicht hören, daß er sich nur Sorgen um sie gemacht hatte. Daß er sie hatte schützen wollen. Sie fühlte sich von ihm hintergangen und dieses Gefühl konnte er ihr nicht nehmen. Schon gar nicht durch die Wahrheit. Anlügen kam auch nicht in Frage, das hätte sie sofort gemerkt, trotz all seiner Ausbildung und Erfahrung. Da blieb nur noch, sich zu entschuldigen. Anders machen würde er es dennoch nicht, wäre er wieder an der gleichen Stelle wie zu dem Zeitpunkt, an dem er diese Entscheidung getroffen hatte. Nunja, vielleicht würde er die Männer auf ihre Aufgabe besser vorbereiten. Ja, das wäre klüger gewesen. "Bitte sei nicht so zornig..." Er hob eine Hand, um sie leicht auf ihren Arm zu legen, - falls sie das überhaupt zuließ.
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Das war ein Treffer! Und was für einer. Es tat Valerian fast leid, so kräftig zugestoßen zu haben, das war bestimmt schmerzhaft. Schon daran zu erkennen, daß Fontinalis die Waffe fallen ließ. "Du weißt, daß auch das Scutum eine Waffe ist? Der Kampf wäre noch nicht unbedingt verloren", erklärte er seinem Klienten, er konnte eben als Ausbilder nicht aus seiner Haut. "Es war eigentlich ein Glückstreffer, sehr knapp ist es gewesen. - Laß uns aufhören und nach Deinem Arm sehen." Valerian senkte seinen Schild und steckte das Übungsschwert weg.
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Ah, Fontinalis nahm die Gelegenheit wahr und machte sich schnell davon. Gut für ihn. Aber schlecht für Valerian, denn der bekam nun die volle Packung ab. Soviel zum Stillschweigen. Das Gekeife im Moment der offenen Tür war vermutlich bis zum Praetorium zu hören. "Du tust so, als hätte ich die Männer beauftragt, Dich von irgendwelchen Dingen abzuhalten. Calvena, ich vertraue Dir! Aber Du bist eine Frau! Oft genug allein unterwegs! Wem ich nicht vertraue, das sind die Menschen hier in der Stadt! Oder zumindest einigen von ihnen vertraue ich nicht. Ich weiß, Du kannst schnell laufen und bist auch nicht völlig wehrlos. Doch jetzt, wo Du schwanger bist, kannst Du eben nicht mehr so schnell laufen. Und bist viel verletzlicher. Verstehst Du nicht, daß ich Dich nur beschützen will und keinesfalls überwachen? Ganz nebenbei sollten meine Männer etwas lernen. Warum denn auch nicht? Was ist so schlimm daran? Was hat das mit Mißtrauen zu tun?" Er und ihr mißtrauen? Wie kam sie denn nur darauf?
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Sehr gut, der Junge griff sofort an. Allerdings war es wahrscheinlich, daß sein vorangegangener Treffer ihn nun unvorsichtig machte. Oder zumindest hoffte Valerian das. Dort machte Fontinalis seine Deckung auf, versuchte das Bein Valerians zu erwischen. Er war schnell, doch Valerian war auf der Hut gewesen. Der Stoß kam nicht durch und Valerian versuchte seinerseits, die kurz offene Deckung zu nutzen. Würde er schnell genug sein, um einen Treffer zu landen?
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Puh... Germanischer Winter war gar nichts gegen die Stimmung, die hier gerade herrschte. Und Calvena schien nicht gewillt, ihren Zorn verpuffen zu lassen. "Liebes", sagte er sanft und leise, einfach auch der Verzweiflung heraus, nicht mehr zu wissen, was er sonst sagen konnte. "Es war doch nicht böse gemeint... Und Du wurdest doch gar nicht behindert und auch niemand, der mit Dir umging. Calvena... ich verstehe Deine Wut nicht. Wirklich nicht." Er warf einen kurzen Blick auf Fontinalis, der völlig verloren da stand. Der Ärmste. "Probatus Hadrianus, Du kannst wegtreten. Und Stillschweigen über alles, was hier gesprochen wurde, verstanden?" Es war besser, Fontinalis und Calvena mal unter freundlicheren Umständen aufeinandertreffen zu lassen.