Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    "Viel runder", bestätigte Valerian nochmal und grinste, als er merkte, mit welcher Gewalt sie sich wach hielt. "Aurelia Prisca hat uns beide zu ihrer Hochzeit eingeladen. Schade, daß wir nicht dabei sein können, eine Patrizierhochzeit hätte ich schon gerne mal erlebt. Sie war wirklich sehr liebenswürdig und scheint Dich unheimlich zu vermissen. Ihr Aufenthalt hier in Germanien hat sie wohl in allerschlechtester Erinnerung. Dementsprechend scheint sie Dich auch sehr zu bedauern, hier sein zu müssen. Und Romana... Es geht ihr sehr gut. Sie ärgert sich über Salinator und würde wirklich alles tun, um Dich wieder nach Rom zu holen. Leider mußte auch sie einsehen, daß man da leider gar nichts tun kann. Wir haben uns richtig gut unterhalten und ich glaube, unser Zwist ist vorerst begraben. - Und, nun ja, sie schien schon sehr lange auf einen Brief von Dir zu warten... Ich meinte, daß er gewiß verloren gegangen sein muß... Ich wußte nicht, was ich sonst hätte sagen sollen. Sie ist so schrecklich schnell verletzt."

    Sie war unendlich müde. Das war gar nicht zu übersehen. Valerian streichelte seiner Frau sanft über die Haare und senkte seine Stimme. Vielleicht konnte er sie so dazu bringen, einzuschlafen? Er mußte weiter zum Lager. Vielleicht würde der Legat ihm ja erlauben, ein, zwei Tage bei seiner Frau zu verbringen angesichts der Geburt seines Sohnes. Fragen konnte er ja mal.


    Jetzt aber mußte Calvena schlafen. Natürlich wollte sie nicht. Wie ein kleines Kind versuchte sie, sich mit Gewalt wachzuhalten. "Es geht ihnen gut und sie lassen Dich alle sehr herzlich grüßen. Septima habe ich nicht gesehen, aber Serrana sah tatsächlich so aus, als würde sie jeden Moment gebären. Ich bin sicher, sie hat ihr Kind schon längst." Seine Reise war schließlich lang gewesen. In der Zeit war sie gewiß niedergekommen. "Sie sah weitaus runder aus als Du. Die Ärmste hat sicher ein sehr großes Kind bekommen." Das war bestimmt keine leichte Geburt gewesen.


    "Ja, leider. Da ist wohl nichts zu machen. Aber versuchen mußte ich es. So brauche ich mir zumindest keine Vorwürfe zu machen, daß ich nicht alles versucht hätte. Wie auch immer. Richten wir uns eben auf ein Leben in Germanien ein. So schlecht ist es hier schließlich auch nicht. - Und... mach Dir keine Sorgen. Ein Mann wie Salinator hat kein langes Leben. Ein Mann wie er stirbt auch nicht friedlich in seinem Bett. Die Geschichte beweist es..." Seine Stimme war immer leiser geworden. In der Hoffnung, daß Calvena einfach einschlummern würde.

    Valerian legte seinen Kopf schief. "Ich habe nicht mehr die Möglichkeiten, die ich als Praetorianer hatte. Aber ich sprach mit einem Kameraden... Der Kaiser wird inzwischen völlig abgeschottet, ohne schriftliche Erlaubnis Salinators darf niemand mehr zu ihm. Und es gibt durchaus eine unruhige Stimmung in Rom. Ich bin überzeugt davon, daß es längst Bestrebungen gibt, sich Salinators zu entledigen. Aber das ist nur eine Vermutung. Ich weiß nicht, wer da gegen ihn arbeitet. Was auch gut ist. Denn wenn ich es wüßte, dann wüßte es vermutlich auch Salinator. Nein, glaub nicht, daß die Senatoren alle still halten. Es sieht nur so aus. Zum Glück sieht es so aus." Sonst hätten sie längst Bürgerkrieg. Etwas schlimmeres konnte es nicht geben.

    Die herzliche Begrüßung hatte Valerian so nicht erwartet, freute sich aber umso mehr darüber. Er ergriff fest die Hand seines Kommandanten und nickte, als dieser ihn zum Setzen aufforderte. Er nahm Platz und begann dann zu berichten. "Deiner Familie geht es gut, Legatus. Sie lassen Dir ihre herzlichen Grüße übermitteln und Decima Seiana unterschrieb dies und gab es mir zusammen mit dieser Botschaft für Dich mit." Er nahm die Wachstafel hervor und übergab sie an Livianus. Dazu legte er noch eine kleine Schriftrolle.



    ~ CONVENTIO ~


    Mit diesem Schreiben wechselt das Landgut des Marcus Decimus Livianus bei Ostia zum Preis von 5000 Sesterzen per heutigen Datum in den Besitz der Decima Seiana über. Das Geschäft wird gültig durch Unterschrift beider Parteien auf diesem Dokument, welches sich in dem Besitz des Verkäufers befindet und einer Zweitanfertigung, welche im Besitz des Käufers verbleiben wird.


    ANTE DIEM VI KAL DEC DCCCLX A.U.C.
    (26.11.2010/107 n.Chr.)


    gezeichnet
    MARCUS DECIMUS LIVIANUS


    gezeichnet


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    Lieber Onkel,


    lass mich dir meinen herzlichsten Dank aussprechen für dein Geschenk. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel es mir bedeutet, dass meine Unabhängigkeit nun umso mehr gesichert ist, und ich danke dir dafür, dass du dies möglich machst.


    Mögen die Götter dich stets behüten,


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    Er gab dem Legaten Zeit, die Schriftstücke zu studieren, bevor er fortfuhr. "Dein Bruder läßt Dir sein tiefes Bedauern übermitteln, daß es ihm nicht möglich ist, das Urteil anzufechten. Er hätte sich gerne an den Kaiser direkt gewandt, doch dieser wird so stark abgeschottet, daß so ein Unterfangen ebenfalls unmöglich ist. Er dachte sogar kurz darüber nach, zu Dir nach Germanien zu kommen. Rom ist noch immer in Aufruhr wegen des Skandals im Hain der Diana. Die Götter wurden noch nicht besänftigt, ich hatte leider zu wenig Zeit, mitzuverfolgen, was deswegen unternommen wird. Prudentius Balbus ist immer noch verschwunden, niemand weiß etwas, nicht einmal seine Frau. Er wurde mittlerweile als Praefectus Praetorio entlassen und der neue Praefectus Praetorio, dieser Marius, soll die Garde allein weiterführen auf Anweisung des Praefectus Urbi. Mir wurde von mehreren Seiten gesagt, daß Marius und Vescularius sehr vertraut miteinander umgingen bei der Ernennung des Marius."

    "Danke...", zu mehr reichte die Zeit nicht, bis sich ihre Lippen zu einem langen Kuß fanden. In diesem Moment vergaß er ganz, daß Calvena sehr erschöpft sein mußte. In dem einen Arm hielt er das Kind, mit der anderen versuchte er, seine Frau zu umarmen. Was sich so als gar nicht so einfach erwies.


    Calvena zog ihn mit sich zum Bett, setzte sich und zog sich die Decke über die Beine. Erst jetzt fiel ihm ein, daß sie wohl besser nicht aufgestanden wäre. "Bitte, Liebes, leg Dich wieder hin. Du brauchst Ruhe." Besorgt drückte er sie zurück in die Kissen, damit sie sich richtig hinlegte und wollte dann die Decke für sie zurechtziehen, bevor er sich zu ihr setzte. Dafür hatte er nur eine Hand, denn in seinem Arm lag noch immer das Kind.


    "Rom... Es ist wie immer. Hektisch, schmutzig und laut. Und wundervoll. Das Examen habe ich geschafft, Deine Freundinnen habe ich aufgesucht und Briefe für Dich von ihnen mitbekommen. Die Verwandten des Legaten habe ich ebenfalls aufgesucht. Und auch den Praefectus Urbi. Glaub nicht, daß er meine Entschuldigung angenommen hätte! Nicht mal, als ich sie mit Geschenken unterstrich. - Und dann bin ich schon wieder abgereist. Ich sage ja: hektisch wie immer ist Rom." Er lachte leise und legte nun das Kind wieder in ihre Arme. Denn es begann schon wieder unzufrieden zu quengeln und damit konnte Valerian noch so gar nicht umgehen.

    "Nein, nicht. Quäl Dich doch nicht", versuchte er sie am Aufstehen zu hindern. Dabei hätte er wissen müssen, daß seine Frau sich nicht so leicht von etwas abhalten ließ, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Sie kam zu ihm, das Kind in den Armen. Ein Junge, wie sie sagte! Sein Sohn! Ungläubig schaute er das kleine Bündel Leben an. Nahm es nun doch vorsichtig in seinen Arm. In der Hoffnung, es richtig zu machen.


    Fasziniert betrachtete Valerian sein Kind. Und dann seine Frau, die dieses Wunder irgendwie vollbracht hatte. Über das gemeinsame Kind hinweg blickten sie sich an. Ihre Lippen näherten sich.... Als sie rüde unterbrochen wurden. Wahrhaftig, Melina hatte ein ganz besonderes Talent dafür, im ungeeignetsten Moment aufzutauchen!


    Seiner Frau schenkte er ein ergebenes Lächeln, bevor er sich seiner jungen Cousine zuwandte. "Salve, Melina. Wie schön, Dich zu sehen! Ich habe Dir eine Überraschung mitgebracht! Dein Bruder ist mitgekommen. Willst Du ihn nicht begrüßen gehen?" So wurde der Rauswurf seiner Frau, verständlich in dieser Situation, ein wenig abgemildert. Immerhin hatte Melina ja nicht wissen können, welch unpassenden Moment sie erwischst hatte.

    Ach, er war ein Esel! Ein Trampeltier! Ein Idiot! Aufgeweckt hatte er sie. Und das Kindchen noch dazu. Erschrocken blickte er beide an. Calvena hatte nicht mal aufgeblickt. Sie versuchte, das Kind zu beruhigen. Ein anscheinend vergebliches Unterfangen. Überfordert mit dieser Situation blieb Valerian einfach still stehen und schaute sich diese ungewohnte Szene an. Bis... ja, bis er denn doch bemerkt wurde. Ein zögerliches Lächeln stahl sich auf seine Züge, während er einen weiteren Schritt näher kam. "Liebes...", sagte er heiser und räusperte sich. "Ich... ich bin noch schmutzig von der Reise. Vielleicht... ich meine... Es ist so winzig und ich... so grob." Irgendwie war es total unwichtig geworden, ob es ein Junge oder ein Mädchen war. Auch, daß eigentlich irgendwer ihm das kleine Bündel vor die Füße legen sollte, damit er es anerkannte, indem er es aufhob. Wie könnte er es nicht anerkennen? Völlig unsinnig erschien ihm solch ein Gedanke.

    Nicht gerade rücksichtvoll riß Valerian die Tür auf. Um dann sofort zu Regungslosigkeit zu verharren. Seine Frau schlief. Sichtlich erschöpft. In ihren Armen ein kleines, rotes, ziemlich zerknautscht aussehendes Wesen. Es war so winzig, daß Valerian sich gar nicht näher herantraute. Zumal auch das Kleine selig schlummerte. Irgendwie sah es anders aus, als er erwartet hatte. Waren Säuglinge nicht normalerweise proper, rosa und glatthäutig? Nein, ein Neugeborenes hatte er noch nie gesehen. Seine anfängliche Enttäuschung wich der Neugier. Er trat einen Schritt näher. Nicht mehr. Nur, um etwas besser sehen zu können, dieses Kind, das sein Kind war. Niedlich, das Näschen. Nein, es war doch hübsch, irgendwie. Ganz schwarze Haare hatte es, wie ein richtiger Mensch. Naja, das war es wohl auch. Schwer zu verstehen, das Ganze. Und dieser ganze kleine Mensch, echt winzig kleine Mensch, war in Calvena gewesen. Unvorstellbar... So zerbrechlich, wie es aussah, wagte Valerian nicht, es zu berühren. Am Ende machte er etwas kaputt.

    Eine fremde Frau, beladen mit einem Wäschekorb. "Wer bist denn Du?", fragte Valerian verdutzt. "Wo ist Calvena? Meine Frau?" Anscheinend hatte sie schon begriffen, wer er war. Vermutlich. Also zumindest sprach sie ihn mit Dominus an. Wo blieb Calvena nur? Sie mußte ihn doch gehört haben? Auch Simplex ließ sich nicht blicken. Auch nicht der Junge. "Was ist hier los? Wo sind denn alle?" Da erschien schon eine weitere fremde Frau, um über den Lärm zu schimpfen. Was sie sagte, ließ Valerian wie vom Donner gerührt dastehen. Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen. "Sie hat was? Calvena hat...? Das Kind...? Schon...?" Er rannte los, ohne Rücksicht auf Verluste. Hoffentlich ging es beiden gut!

    Nur kurz hatte Valerian sich Zeit genommen, sein Gepäck zu seiner Unterkunft zu bringen. Dann machte er sich sogleich zu seinem Legaten auf, um seine Rückkehr zu melden und ihm die Grüße seiner Verwandten und jene Wachstafel zu bringen, die Decima Seiana ihm mitgegeben hatte.


    "Salve", grüßte er den Mann, der dafür sorgte, daß nicht jeder einfach beim Kommandanten hereinplatzte. "Primus Pilus Quintilius Valerian. Hat der Legat einen Moment Zeit für mich?"

    Freudig betrat Valerian das Haus, ohne sich um die anderen oder sein Pferd zu kümmern. Er wollte Calvena sehen. Sicher sein, daß es ihr gut ging. "Salvete, alle zusammen! Jemand Zuhause? Kommt her und schaut, wen ich euch mitgebracht habe!" Wegen des eingestellten Postverkehrs hatten sie ja nicht vorwarnen können, daß auch Sermo mit nach Germanien gekommen war.

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht nickte Modestus dem Wachoffizier als Erwiederung auf dessen Gruß zu. Er hatte auch nicht die geringste Lust gehabt am Tor noch eine Ewigkeit zu warten. Dann trieb er seinen Hengst wieder an und die Reisegruppe machte sich auf ins innere der Stadt. Modestus würde sich mit einigen wenigen direkt zur Regia begeben, während der Rest die provisorische Unterkunft, ein angemietetes Haus in der Stadt, aufsuchen würden. Von den Quintiliern natürlich abgesehen.


    Sie hatten Mogontiacum erreicht! Fast schon hatte Valerian nicht mehr daran geglaubt, es je zu erreichen. Reisen im Winter! Hoffentlich nie wieder! Mit ein paar freundlichen Worten verabschiedete er sich von dem neuen Statthalter. Ihn zu begleiten, sah er keine Veranlassung. Lieber wollte er so schnell wie möglich nach Hause, um Calvena zu begrüßen und sich zu säubern, bevor er sich zum Castellum aufmachte. Also trennten die Quintilier sich von dem Rest der Reisegruppe, um sich auf direktem Weg zur Casa Quintilia aufzumachen.

    Schiffe. Hohe Wellen. Starker Wind. Regen, teils mit Schnee vermischt. Nein, eine Schiffsreise war ja eigentlich nie ein Vergnügen, im Winter allerdings noch weniger als sonst. Valerian war schlecht. Kotzübel, um genau zu sein. Der sonst so starke Soldat hing über der Reling und opferte den Göttern, was er in den letzten zwei Wochen zu sich genommen hatte. Zumindest fühlte es sich so an.


    Diese Reise war endlos und kraftraubend. Als sie Gallien endlich erreichten, war Valerian fix und alle. Er war froh, daß sie die Nacht zuerst einmal hier verbrachten. Das gab ihm die Möglichkeit, sich zu erholen und dem Boden unter seinen Füßen die Möglichkeit, mit dem Schwanken aufzuhören.

    Viel zu packen hatte Valerian nicht. Sermo dann schon eher. Und diese Sklavin, Caelyn, kam ebenfalls mit. Die Briefe von Calvenas Freundinnen hatte er sicher verstaut. Auf die Freude in ihrer Miene freute er sich schon jetzt. Ja, es war alles bereit. Er ging ungern von Rom fort. Doch noch weniger gern wollte er seine Frau missen. Sie war in Germanien, also ging er auch gern nach Germanien.


    Es war noch früh am Morgen, als die Reisegesellschaft sich auf den Weg machte. Dieses mal würde es nicht über die Alpen gehen. Sondern mit dem Schiff von Norditalia aus nach Gallien. Ein Umweg. Aber besser, als im Schnee stecken zu bleiben und zu erfrieren.

    "Aber ich", sagte Valerian bedeutungsschwanger und nahm noch einen Schluck aus seinem Becher. Dann lachte er anzüglich, nicht weil er etwas lustig fand, sondern weil es unauffälliger wirkte. Leise sprechen konnte man schließlich auch, wenn ein Gespräch etwas pikanter wurde. Das war in einer Taverne alles andere als ungewöhnlich. "Ich möchte Dir nichts einreden. Und noch weniger Dich zu irgendetwas überreden. Ich möchte nur, daß Du Deine Augen und Ohren offenhältst. Es geschehen zu viele Dinge. Ob sie gut oder schlecht sind, erkennen wir vermutlich erst, wenn es zu spät ist. Bist Du dem Kaiser eigentlich mal begegnet?"



    Sim-Off:

    Ich melde mich heute noch nach Germanien um. Bin dann aber bald wieder in Rom, Salintor hat ja die Anweisung zur Versetzung schon gegeben. Wir können das Gespräch dann weiterführen, wenn Du magst :)

    "Ja, das kann es." Mit gerunzelter Stirn nickte Valerian. Er wußte das nur zu gut. Es gefiel ihm, wie Licinus sogleich nachhakte und auch auf die Gesundheit des Kaisers einen guten Schluck Wein opferte. "Ja. Unter anderem. Das größte Problem ist, daß der Kaiser selbst keine wirkliche Kontrolle mehr hat. Wer kommt schließlich überhaupt noch bis zu ihm?" Seine Stimme hatte er soweit gesenkt, daß es vermutlich selbst für Licinus schon Mühe bedeutete, ihn verstehen zu können.

    "Das hoffe ich auch. Was soll das für ein Leben werden, wenn die Götter nicht besänftigt werden?" Gerade als Soldat hatte Valerian durchaus ein Interesse daran, die Gunst der Götter auf seiner Seite zu wissen. Und konnte selbst nur wenig tun, diese wieder herzustellen. Zumindest wenn es über seine eigene Person hinausging.


    Ein wenig verlegen räusperte sich Valerian. "Aber nicht, daß die Geschichte nächste Woche in der Acta steht..." Er lächelte ein wenig schief und zuckte mit den Schultern. "Ich bin mit Germanica Calvena verheiratet. Und als wir heirateten, taten wir dies zusammen mit dem Senator Germanicus Sedulus und Iunia Serrana. Eine Doppelhochzeit eben. So kamen Calvena und ich zu einer wahrhaft großartigen Hochzeitsfeier. Bei der eben auch der Praefectus Urbi als Gast des Senators anwesend war. Der Mann ist kein Kostverächter, was man ihm ja auch ansieht. Nur eben leider auch in Bezug auf Frauen. Während gerade den Göttern ein Opfer dargebracht wurde, hat dieser Mann meiner jungen, schönen Frau gegenüber eine recht anzügliche Äußerung gemacht. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war ich gerade an dem Tag nicht schlagfertig genug, um darauf, wie es richtig gewesen wäre, mit einem Scherz zu antworten. Ich wurde recht... unfreundlich."