Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Während der Mann berichtete, konnte Valerian seinen Blick nicht von Lupus abwenden. Sollte er nicht befördert werden? Damit wäre auch seine Chance gestiegen, eine Heiratserlaubnis zu erhalten. Valentina... Er mußte es ihr sagen... Dabei mußte er doch auch nach Confluentes aufbrechen. Ihr Götter. Auch Primus mußte er es sagen. Die Last auf seinen Schultern schien ihn erdrücken zu wollen. Mit versteinerter Miene, noch unfähig, um den alten Freund zu trauern, blickte er von einem Mann zum anderen. "Bringt ihn zum Tempel. Der Priester soll euch helfen, ihn herzurichten und aufzubahren. Ich werde die Familie fragen, ob sie ihn selbst bestatten wollen oder ob die Legion es tun soll." Er trat kurz an den Toten heran und hob seine Hand, um sie auf den Arm des Terentiers zu legen. Doch dann berührte er ihn doch nicht. Er konnte irgendwie nicht. Dann wandte er sich ab. Er sollte besser sofort aufbrechen.

    "Jaaaa, Beförderung. Praefectus Castrorum soll ich werden, wenn alles so läuft, wie der Legat sich das vorstellt. Das Problem ist nur, daß so eine Beförderung von Rom abgesegnet werden muß." Valerian seufzte. Hoffentlich lief so eine Kleinigkeit nicht über den Schreibtisch des Vesculariers. Die Kanzlei würde es sicherlich nur durchwinken.


    "Romana? Ohja, der Brief an den Kaiser. Ich befürchte, daß der Kaiser den nie bekommen hat. Den hat Salinator bestimmt abgefangen. Schreib ihr doch mal, sie soll noch einmal einen verfassen und den dann bei meinem Patron, Prudentius Balbus, abgeben, sobald der wieder in Rom ist. Wenn sie ihm erklärt, worum es geht, wird er sicher dafür sorgen, daß der Brief wirklich ankommt. - Was schreibt sie denn sonst so? Was ist los in Rom?" Septima war schwanger? "Tiberia Septima? Die Frau des Legaten der Prima, oder? War das nicht die, die versucht hat, den Bären abzulenken? Ich wünsche ihr und ihrem Kind alles Gute. Wer weiß", er lachte, "vielleicht spielen unsere Kleinen eines Tages miteinander." Was wohl eher unwahrscheinlich war, aber nunja, die Vorstellung war irgendwie lustig.

    "Senat?" Valerian hustete unwillkürlich und schaute seinen Klienten ungläubig an. Das konnte doch nur ein Scherz sein! "Nun, dann habe ich eine schlechte Nachricht für Dich. Denn Du bist nun auf zwanzig Jahre festgelegt auf das Militär. Für diejenigen, die nicht nur in der Hierarchie aufsteigen, sondern sich selbst unter dieser Elite noch besonders hervortun, besteht eventuell, vorausgesetzt, sie haben genug Vermögen zusammengetragen, die Möglichkeit, in den Ritterstand erhoben zu werden. Als Ritter des Reiches kannst Du das Kommando über Einheiten der Hilftruppen erhalten oder hohe Verwaltungsposten bekleiden. Um in den Senat zu gelangen, muß man einen ganz anderen Karriereweg einschlagen. Zunächst braucht man viele Kontakte und Fürsprecher, dann auch ein gewisses Vermögen. Denn alle Ämter und Posten, die vor der Erhebung in den Senat anstehen, sind nicht nur ehrenamtlich, sondern die Amtsinhaber müssen ihre Aufwendungen auch noch selbst tragen. Und Du mußt Senator sein, um ein Kommando über eine Legion zu erhalten... Ach, glaub, mir, in diesen Intrigenhaufen, der sich Senat schimpft, möchtest Du nicht wirklich." Damit kannte sich Valerian durch seinen Dienst am Palast wahrhaftig aus.


    "Den Ritterstand anzustreben, ist eine gute Sache. Natürlich bedeutet es besonders harte Arbeit und viel Verantwortung, überhaupt eine Beförderung über den einfachen Miles hinaus zu erreichen. Du hast gute Anlagen, aber das allein genügt nicht. Die Militärakademie würde ich an Deiner Stelle ins Auge fassen, sobald Du es geschafft hast, mehr als ein Miles zu sein. Du brauchst dafür die Erlaubnis Deines Kommandanten und der erteilt Dir diese nur, wenn Du Dich besonders hervortust."

    "Nein, es widerstrebt mir nicht, nach Confluentes zu reiten. Danke, Herr, für alles, was Du für mich tust." Valerian erhob sich und entbot seinem Legaten einen Gruß. "Ich werde Dich selbstverständlich auf dem Laufenden halten. Vale, Legat Decimus." Damit verließ er das Officium seines Kommandanten, um seine Vorbereitungen zu treffen, um nach Confluentes zu reiten.




    Sim-Off:

    Bitte dringend mal ins PF gucken!

    Das klang leider nicht so konkret, wie er es gerne gehört hätte, aber auch Valerian war klar, daß Calvena nicht zaubern konnte. Sie brauchte Zeit, ihre Möglichkeiten zu erforschen und die wollte er ihr auch lassen. Trotzdem eilte die Angelegenheit, denn dieser Varius würde vermutlich schon nach dem Bengel suchen, der da in der Küche saß und auf sein Essen wartete.


    "Wir brauchen eine schnelle Lösung, Calvena. Ich muß mir diesen Varius schnappen, bevor er hierher kommt. Ich nehme doch an, daß er den Jungen gezielt hergeschickt hat - oder zumindest weiß, daß er hier einbrechen wollte. Tja... und was sagen wir nun eigentlich dem kleinen Romaeus?" Seufzend blickte Valerian seine Frau an. Da war ihnen ja wirklich ein hübsches Problem ins Haus geflattert.

    Valerian überlegte einen Moment, um durchzuzählen. "Mit Dir siebzehn, wenn ich niemanden vergessen habe. Nun, dann erzähl Deinem Patron mal, wie Du Dir Deine Zukunft vorstellst, was Deine Pläne sind und wie Du sie zu erreichen gedenkst."

    Welcher Mann hörte so etwas nicht gerne? Und doch fragte Valerian, ob der junge Mann sich aller Folgen wirklich bewußt war. Nun, natürlich konnte auch Valerian seinen Patron um Unterstützung für seinen Klienten bitten, gar so dumm war die Entscheidung von Fontianlis also gewiß nicht.


    "Und bist Du Dir auch über die Pflichten eines Klienten bewußt? Nun, dann begrüße ich Dich hiermit in der Schar meiner Klienten." Eine recht übersichtliche Schar bisher, aber durchaus gab es einige. Valerian reichte Fontinalis seine Hand, um die seine fest zu drücken.



    Sim-Off:

    Bitte im Control Panel bestätigen

    Dieses mal setzten sie ihre Ausrüstung ein. Die Pila* wurden in den Boden gerammt, um so eine Art Leiter zu bilden. Das war nicht so einfach, wie es sich anhörte. Immerhin mußten sie so eingerammt werden, daß die lange Metallspitze komplett im Boden verschwand, denn sie verbog zu leicht und konnte kaum als Trittsicherung dienen. Zudem war anzunehmen, daß die Pila diese Aktion nicht unbeschadet überstanden. Doch das war etwas, das sie später zu besprechen hatten. Zunächst wartete Valerian ab, wie die Männer die Ausrüstung wieder einsammelten.





    Sim-Off:

    *Bild

    Ein krächzender Vogel, irgendwo hoch oben im Baum, wen interessierte das schon, wenn er eine wunderschöne Frau, seine wunderschöne Frau, in den Armen hielt? Valerian küßte seine Frau auf die Nase und lächelte. Es war einfach wunderbar, so hier zu liegen, die warmen Strahlen der spätsommerlichen Sonne zu genießen und beeinander zu sein. "So müßte es immer sein", seufzte er zufrieden und ließ seine Hand langsam über ihren Rücken streichen. "Drück mir die Daumen, daß es etwas mit der Beförderung wird. Dann haben wir ein Haus im Castellum und können jeden Tag beieinander sein." Ein Wunschtraum, der in greifbare Nähe gerückt war.

    Er hatte noch keinen Patron. Nun, bei einem so jungen Mann konnte das schon mal vornehmen. Doch die Frage, die dann folgte, ließ Valerian mehr als erstaunt dreinschauen. Er räusperte sich. "Nunja. Ich wüßte nicht, was gegen Dich als Klienten sprechen würde. Aber hast Du Dir das gut überlegt? Ich bin beim Vertreter des Kaisers, beim zur Zeit mächtigsten Mann Roms in Ungnade gefallen. Im Moment könnte ich Dich sicherlich fördern, aber ob ich Dich ab einem gewissen Punkt noch werde fördern können, ist sehr fraglich." Sicher, alles konnte passieren. Dieser Vescularius konnte morgen eine Treppe hinunterstürzen und sich den Hals brechen (oh ihr Götter, dafür würde Valerian euch das größte Opfer aller Zeiten darbringen!). Dann würde der Weg für Valerian wieder frei sein.


    Sein Blick lag forschend auf der Miene des jungen Mannes neben ihm. Während der Ausbildung machte er sich gut. Er zeigte sogar bereits Führungsqualitäten, die zu fördern es sich gewiß lohnen würde. Doch es war, wie er gesag hatte: Sein ohnehin nie übergroßer Einfluß war durch den Zorn Salinators auf ein Minimum geschrumpft.

    Einen gab es immer, der mit allem drum und dran da durchwollte. Aber wie nicht anders zu erwarten war, befreiten die anderen den Unglücksraben mit einiger Mühe wieder. Und schon setzte sich die richtige Methode durch. Alle schafften es, durchzukommen. Und wieder gab es Namen, die zu merken sich lohnte.


    Wieder ließ er die Männer weiterlaufen, nachdem sie ihre Ausrüstung halbwegs gerichtet hatten. Um dann zum schließlich letzten Hindernis zu kommen. Ein besonders tiefer Spitzgraben lag vor ihnen. Und die Seiten waren nur mit Gras bewachsen, das stets kurz gehalten wurde.

    Valerian hob fragend eine Augenbraue. "Daß Prudentius mein Patron ist? Wie das? Es hätte genauso gut Decimus Meridius sein können, der Legat war, als ich hier meine Laufbahn begann." Nun war es an ihm, zu grinsen. "Du hast meine Frage gar nicht beantwortet."




    Sim-Off:

    siehe PN

    Bei den Beratungen mischte sich Valerian wieder nicht ein. Aber wie schon vorher merkte er sich gut, wer was zu sagen oder vorzuschlagen hatte. Und wer dann die Einteilung vonahm, in welcher Reihenfolge das Hindernis zu bewältigen war. Wieder fand er, daß die Jungs sich das Leben unnötig schwer machten und sich zu wenig die Hände reichten. Mit der richtigen Zusammenarbeit konnte jede Oma dieses Hindernis schaffen*.


    "Sehr gut, Männer", nickte er trotz allem zufrieden, "keine Extrarunden, darauf könnt ihr stolz sein!" Ein Lob mußte schließlich auch mal sein. "Und weiter gehts, Männer! Cursim! Pergite!"


    Wieder ging es durch den Wald. Das nächste Hindernis war eine langgezogene Senke, über der einige Bäume lagen. "Wie ihr euch sicher denken könnt, geht es unten durch." Es war wohl Zufall, daß sich in der Senke noch Nässe vom letzten Regen gehalten hatte. Ebenfalls, daß der Durchschlupf gerade groß genug für einen Mann war. Und das auch nur, wenn er sein Scutum nicht gleichzeitig mit sich selbst hindurchzuzwängen versuchte.



    Sim-Off:

    *unsere Auszubildenden müssen durch sowas durch und schaffen das auch ;) allerdings sind dann keine Brennesseln drunter und Laufrunden werden ihnen auch nicht angedroht *g*

    "Mein Patron ist der Praetorianerpraefect Prudentius Balbus. Er ist zur Zeit in einem Geheimauftrag unterwegs und kann daher erst wieder etwas für mich tun, wenn er nach Rom zurückgekehrt ist. Wer ist eigentlich Dein Patron?" Hoffentlich war Balbus bald wieder in Rom. Er war der einzige, der etwas tun konnte, damit Valerian nach Rom zurückkehren konnte.

    Das konnte Valerian nur hoffen. Die Zuversicht seines Legaten machte ihm Mut, auch wenn er selbst noch nicht so recht wagte, daran zu glauben. Dieser Vescularius war unberechenbar.


    "Ein gemeinsames Manöver mit der Ala II? Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee. Borbetomagus hat gezeigt, daß wir im Ernstfall zusammenarbeiten müssen. Das hat damals zwar auch spontan schon gut geklappt mit der Zusammenarbeit, aber ein gemeinsames Manöver könnte die Zusammenarbeit noch verbessern. Terentius Primus kenne ich gut. Wir gehörten zu demselben Contubernium, bis ich zu den Praetorianern ging. Ich denke schon, daß wir auf einen Nenner kommen."





    Sim-Off:

    Bitte mal ins PF gucken ;)