Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    Nicht wegrennen? Gleich wieder da? Valerian schüttelte den Kopf. "Melina! Wir reisen jetzt ab. Du reist doch erst heute Abend mit dem Gepäck mit. Calvena, Valentina und ich werden in schnellerem Tempo reiten, denn ich werde erwartet. Wir sehen uns in einigen Tagen in Germanien!" Die Kleine hatte echt Nerven. Dachte sie wirklich, sie warteten jetzt, bis sie mit Packen fertig war?


    Kopfschüttelnd wandte sich Valerian an Sermo. "Es ist ja schön zu sehen, wie gern sie uns hat, aber manchmal ist sie arg ungestüm. Komm, laß Dich zum Abschied drücken." Er zog den Vetter in eine herzliche Umarmung. "Tu mir bitte den Gefallen und mach ihr klar, daß wir sie jetzt nicht mitnehmen können. Ich freue mich wirklich, daß sie mitkommen will. Aber wir müssen schnell reisen. So kann sie doch viel gründlicher packen. Und dann viel gemütlicher auf den Wagen mitreisen. - Achja. Und schreib recht oft, ja?"

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    So war es immer mit Fehlern das man hinterher wusste das es töricht und dumm war nur leider konnte man das immer erst hinterher sehen. „Centurio ich danke dir für den Rat. Aber wir bei den wissen das man es eh erst sieht wenn es zu späht ist. Ich hoffe aber das ich wenigstens ein bisschen an deine Mahnung denken werde.“ Allerdings war das immer schwierig wie der Centurio ja selbst unter beweis gestellt hatte. Antoninus hatte ihn immer für einen besonnen Mann gehalten und wen ihm schon so was passierte, wer war er dann das er jetzt behaupten konnte ihm wird das nicht geschehen.


    Das der Centurio das nicht über seine Kopf hinweg entscheiden wollte fand er sehr ehrenhaft stand es dem Centurio doch zu grade das zu tun. „Ich danke dir Centurio das du meine Meinung dazu höhren wolltest. Wehre eine Ausbildung zum Speculator nicht eh mit einer Versetzung in eine der Einheiten verbunden? So weit ich weis ist das der Fall. “ Denn normalerweise kamen die Speculatores aus der ersten Cohorte und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen das man ihn Weiter in der Centuria behalten würde da die Speculatores ja auch als unauffällige Späher durch das Land geschickt wurden.


    Wieder stellte der Miles eine interessante Frage. Wäre Valerian geworden, was Balbus für ihn vorgesehen hätte, dann wäre das keine Frage gewesen, denn er sollte ja seine Centurie behalten dürfen. Aber nun? "Vermutlich wird das so sein, aber die Entscheidung darüber fällt der Praefectus Praetorio, sobald er wieder da ist. Ich bin sicher, Du wirst es rechtzeitig erfahren, Iulius. Ich wünsche Dir für Deine Zukunft jedenfalls alles Gute. Und nun muß ich noch einige Berichte verfassen. - Abi."


    Sim-Off:

    Hab ja ganz frisch gelernt, daß das bei einer einzelnen Person Abi heißt und nur bei mehreren Abite ;) Als Nicht-Lateiner hat man's nicht leicht *g*


    "Was vorgefallen ist? Die Opferungszeremonie fand gerade statt, da erschien der Praefectus Urbi und schob sich rücksichtslos durch die Menge. Dann sprach er Calvena an und meinte, sie gehörte doch eher an die Seite eines mächtigen Staatsmannes. Stimme und Blick sagten eindeutig, daß er sich damit meinte. Naja, ich wurde natürlich sauer. Und sagte, daß Calvena mich freiwillig nehmen würde und ich sie nicht kaufen müßte oder sowas in der Art. Ganz genau weiß ich es nicht mal mehr, Du kannst mir glauben, an so einem Tag hat man seine Sinne einfach nicht beisammen. Natürlich war es dumm und mehr als ungeschickt und ich könnte mich in den Hintern beißen dafür. Aber es ist geschehen. Und nur wenige Tage später kommt das Schreiben, daß ich nach Germanien aufzubrechen habe." Tatsächlich war Valerian über sich selbst noch viel wütender als über den Vescularier. Er hätte mit einem Scherz antworten sollen oder es einfach mit einem Achselzucken hinnehmen. Aber hinterher war man ja immer klüger.


    Er nahm den Becher und hielt ihn Eburnus zum Anstoßen hin. "Darauf, daß wir uns hoffentlich bald wiedersehen. Und daß dieses Wiedersehen hier in Rom stattfinden möge." Er liebte seine Arbeit hier. Die Garde war zu seinem Leben geworden, noch weit mehr als die Legio II zuvor. Gehen zu müssen war nicht nur eine Schmach wegen der Degradierung, die solch eine Versetzung bedeutete, sondern auch tiefer Schmerz, das verlassen zu müssen, das einem wirklich am Herzen lag.


    "Ich möchte Dir übrigens Miles Iulius Antoninus ans Herz legen. Er ist einer der besten Schwertkämpfer, die ich je sah. Und er hat trotz seiner Jugend durchaus ein Talent für die Spionage. Ich finde, unser Patron sollte das wissen und den jungen Mann entsprechend fördern. Ein paar kleine Tests habe ich schon mit ihm gemacht und ihn zuletzt aufgefordert, mehr über Octavius Macer herauszufinden. Den Bericht wirst nun Du entgegenehmen müssen." Er stellte den Becher ab und blickte Eburnus traurig an. Wenige Minuten blieben ihnen nur noch. Er mußte los.
    "Tust Du mir einen Gefallen und gibst unserem Patron diesen Brief?" Er überreichte Eburnus eine versiegelte Schriftrolle. Ihm vertraute er mehr als jedem anderen.



    Salve, mein Patron!


    Leider war es mir nicht mehr möglich, Dich persönlich zu sprechen, da ich meine Abreise nicht länger hinauszögern konnte. Ich vertraue diesen Brief Eburnus an, um zu vermeiden, daß er am Ende doch noch in falsche Hände gerät.


    Wie Du unzweifelhaft mittlerweile weißt, wurde ich sehr unvermittelt nach Germanien zur Legio II versetzt. Veranlaßt wurde diese Strafversetzung durch den Praefectus Urbi. Hintergrund ist eine kleine Auseinandersetzung, die sich auf meiner Hochzeit ereignete, auf der sich der Vescularier nicht zu schade war, noch während der Opferzeremonie meine Braut mit anzüglichen Bemerkungen zu bedenken. Darauf habe ich zugegebenermaßen etwas undiplomatisch reagiert. Da meine Versetzung unmittelbar danach erfolgte und ich mir auch keines anderen unangenehmen Aufeinandertreffens mit Vescularius Salinator bewußt bin, kann es keinen anderen Anlaß für diese für mich mehr als unangenehme Maßnahme geben.


    Ich bitte Dich sehr darum, Deinen Einfluß geltend zu machen, damit ich baldmöglichst zur Garde zurückversetzt werde. Du weißt, daß ich jederzeit treu an Deiner Seite stehe, was auch immer kommen möge. Und in Rom kann ich Dir gewiß dienlicher sein als im fernen Germanien.


    Im Übrigen möchte ich Dein Augenmerk auf den jungen Miles Iulius Antoninus zu richten. Er zeigt Talent für verdeckte Ermittlungen und ich empfehle, ihn für diesen besonderen Dienst auszubilden. Zuletzt hatte ich ihm den Auftrag gegeben, mehr über den Quästor Octavius Macer herauszufinden, da dieser sowohl das Wohlwollen Salinators, als auch das einiger sehr einflußreicher Senatoren zu besitzen scheint, die ansonsten eher nicht einer Meinung mit dem Praefectus Urbi sind. Gewiß wird sein Bericht von einigem Interesse sein.


    Mögen die Götter über Dich und die Deinen wachen.


    Vale,


    Lucius Quintilius Valerian


    Valerian hatte seine persönlichen Sachen zusammengepackt und einen ausführlichen Bericht für seinen Nachfolger verfaßt. Es klopfte und natürlich erfolgte sogleich das "Herein". Wie erwartet stand direkt darauf sein Freund und Optio Duccius Eburnus in der Tür. "Ja, es ist endgültig. Ich kann die Abreise nicht länger hinauszögern, ohne mir noch mehr Ärger einzuhandeln. Es ist aber auch ein Pech, daß gerade jetzt unser Patron nicht da ist. Er ist der einzige, der etwas hätte tun können. Darauf hatte ich eigentlich auch die ganze Zeit noch gehofft. Naja, vielleicht kann er etwas tun, wenn er wieder da ist. Vorerst jedenfalls muß ich gehorchen, was bleibt mir übrig? Soll ich irgendwas mitnehmen? Briefe, Geld, Geschenke für die Familie?" Er seufzte. "Du glaubst nicht, wie sehr ich mich über mich selbst ärgere. Ein wenig mehr Diplomatie... Naja, das war eben noch nie meine Stärke. Vielleicht hätte ich auch klüger gehandelt, wenn es nicht ausgerechnet auf meiner Hochzeit gewesen wäre. Aber ich konnte einfach nicht ertragen, wie er meine Braut angemacht hat!"

    Weinende Frauen! Selbst Praetorianer waren dagegen nicht gefeit. Valerian nahm eine Serviette vom Tisch und hielt sie seiner Schwester hin, dann nahm er Valentina fest in die Arme. "Bitte nicht mehr weinen. Laß mich mit Lupus sprechen. Weißt Du, wer sein Patron ist? Vielleicht läßt sich was machen. Soweit ich weiß, kann der Statthalter die Eheerlaubnis erteilen. Allerdings ist so etwas die absolute Ausnahme, wir brauchen gute Gründe, warum gerade Lupus solch eine Erlaubnis erteilt werden sollte. Nun trockne Deine Tränen. Glaubst Du wirklich, ich würde Dich unglücklich machen wollen?"

    "Auf ein baldiges Wiedersehen, Serrana. Und hab Dank, daß Du hergekommen bist." Valerian verabschiedete sich herzlich von der Freundin seiner Frau. Es war wirklich ungewöhnlich lieb von ihr, sich so früh auf den Weg hierher zu machen.


    Gerührt lächelte er über Melinas Eifer. Wie sie sich freute! Er hätte gar nicht gedacht, daß sie so sehr an ihnen hing, so konnte man sich täuschen. "Melina, da wir jetzt leider los müssen, werden die Sklaven Dir helfen. Sie kennen sich aus und werden schon an alles denken." Er nahm sie sanft bei den Schultern. "Gerne würde ich Dich jetzt schon mitnehmen. Aber das geht leider nicht, denn wir können nicht länger warten, wenn wir die erste Tagesetappe schaffen wollen. Ich werde erwartet und darf mir nicht zu viel Zeit lassen mit der Reise. Folge uns mit den Wagen und paß gut auf unsere Sachen auf, ja? Ich freue mich, daß Du mitkommst. Und vergiß nicht, Sermo einen Brief zu senden, er wäre sonst zu Recht zornig."

    Die Tränen in den Augen seiner Schwester schimmern zu sehen, machte Valerian schwer zu schaffen. Sie sah in diesem Moment so unglücklich aus, daß er sie am liebsten einfach umarmt und ihr alles versprochen hätte, nur um diesen unglücklichen Ausdruck aus ihrer Miene zu löschen. Aber das konnte und durfte er nicht. Er hatte die Verantwortung.


    Ganz ruhig hielt er weiter ihre Hand, streichelte sie nun gar. "Was ich wünsche, wie Du Dich verhalten sollst? Ich würde sagen, darüber sprechen wir, wenn ich mit Lupus gesprochen habe. Valentina, ich habe nicht nein gesagt. Ich habe nur gesagt: So nicht." Eindringlich sah er sie an. Noch war nicht alles verloren. Es war schwer, sehr schwer, und auch lange nicht sicher, daß es gelang, alle Hindernisse zu beseitigen. Doch unmöglich war es auch nicht.


    "Erinnerst Du Dich an den dicken Glatzkopf auf der Hochzeit? Er ist der Stellvertreter des Kaisers, der mächtigste Mann Roms. Und meine Frechheit ihm gegenüber hat mir eine Strafversetzung nach Germanien eingebracht. So niederschmetternd das für mich ist, denn es ist eine Degradierung, hat es auch einen Vorteil: Ich kann mit Lupus von Angesicht zu Angesicht über euch beide sprechen. Und gemeinsam werden wir alle drei vielleicht einen Weg finden, euch beide glücklich zu machen. Also... Du wirst nicht allein nach Germanien zurückreisen, sondern mit Calvena und mir zusammen. Was sagst Du nun?" Er hob eine Hand und hoffte sie würde nicht zurückzucken, denn er wollte nur ihre Tränen fortwischen.

    "Oh, ihr kennt euch noch gar nicht? Verzeiht. Dies ist Melina, meine Cousine, das dort Valentina, meine Schwester. - Valentina, komm doch näher und lerne Serrana kennen. Iunia Serrana ist eine sehr gute Freundin und Du wirst Dich sicher erinnern, sie war die zweite Braut auf unserer Hochzeit." Bei den vielen Leuten war es sicher unmöglich gewesen, wirklich jemanden kennenzulernen. Und Valentina gehörte auch nicht zu den Leuten, die sich freimütig zu allen möglichen Gesprächsrunden dazugesellten.


    Valerian umarmte seine Frau und drückte sie an sich. "Hast Du gehört? Melina wird auch zu uns nach Germanien kommen. Sie wird mit den Wagen mitreisen." Er konnte nur hoffen, daß Calvena einverstanden war. Aber eigentlich hatte er das Gefühl, daß die Frauen sich recht gut verstanden. Und so mußte niemand einsam bleiben. Er jedenfalls hielt das für eine völlig geniale Idee.

    Valerian hatte schon damit gerechnet, daß es dieses Thema war, das Valentina das Herz abdrückte. Und er seufzte innerlich, denn ganz offensichtlich war sein Brief nicht so eindeutig gewesen, wie er beabsichtigt gewesen war. Er ergriff die Hand seiner Schwester und drückte sie leicht, um ihr zu zeigen, wie sehr sie ihm am Herzen lag. "Valentina, ich kenne Lupus. Wir haben eine lange Zeit auf engstem Raum mit sechs weiteren Kameraden zusammengelebt. Ich habe mit angesehen, wie etwas in ihm zerbrach, als sein bester Freund, der wie ein Bruder für ihn gewesen war, starb. Ich weiß, er ist ein guter Mann. Ich weiß, er würde Dich auf Händen tragen und Dir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Worüber ich ungehalten bin, ist die Tatsache, daß er mir nicht von sich aus geschrieben hat, um mich um Deine Hand zu bitten, daß er mir nicht erklärt hat, wie er sich das alles vorstellt. Er ist Soldat, er darf nicht heiraten. Genau wie ich. Nur daß ich mich um eine Heiratserlaubnis bemüht habe. Die ich sicherlich nicht erhalten hätte, wenn ich nicht einen so mächtigen und einflußreichen Patron hätte."


    Es war sehr schwer, seiner Schwester zu erklären, was ihn bewegte. "Ich möchte Dich glücklich sehen. Aber ich möchte Dich auch versorgt wissen. Ich möchte nicht, daß die Leute mit dem Finger auf Dich zeigen und Dich Lupa nennen, weil Du eine Beziehung zu einem Soldaten unterhältst, aber nicht mit ihm verheiratet bist. Und ich möchte, daß Dein zukünftiger Mann den Mut besitzt, sich selbst um Dich zu bemühen und es nicht Dir zu überlassen, meine Zustimmung einzuholen."

    Die Überraschung war dem Soldaten anzusehen und das wiederum überraschte Valerian überhaupt nicht. "Meine Gründe hatte ich, aber ungeschickt und dumm war es dennoch. Nun, für Fehler muß man bezahlen und aus diesem Grund solltest Du aus meinem Fehler lernen. Man muß nicht jeden Fehler selbst machen." Valerian lächelte. Natürlich war diese Versetzung ein schwerer Schlag. Zumal es einer Degradierung gleich kam. Aber er war kein Mann, der sich von so einem Rückschlag das Leben vermiesen ließ. Er würde eben noch mehr Mühe in seine Arbeit stecken müssen, um weiter zu kommen.


    "Sehr gut, Miles. Ich hatte das von Dir erwartet, wollte aber nicht über Deinen Kopf hinweg eine solche Empfehlung aussprechen. Wenn Du noch Fragen hast, so ist jetzt der Moment, sie zu stellen. Denn morgen werde ich nicht mehr da sein und ich weiß noch nicht, welcher Centurio euch dann zugeteilt wird."

    So viel Traurigkeit hinter ihrem schönen Lächeln. Valerian wußte nicht, was er noch sagen oder tun sollte, um ihr diese Traurigkeit zu nehmen. Sie war seine Schwester und er liebte sie sehr. So sehr, daß er alles tun wollte, um sie glücklich zu sehen. "Ja, wir halten zusammen, was auch immer kommt." Es war ein Versprechen, fast ein Schwur. Diomedes brachte das Essen und ihre Unterhaltung wandte sich dem Tagesgeschehen in Rom zu.


    Sim-Off:

    Ich glaube, wir sollten das hier beenden und möglichst schnell den anderen Thread schreiben.

    Als Valerian das Atrium betrat, waren Melina und Calvena anwesend. Abschied war immer eine traurige Angelegenheit und schon aus diesem Grund wollte Valerian den Abschied nicht zu lang auswalzen. "Guten Morgen, ihr beiden", begrüßte er die Frauen und umarmte erst einmal seine Frau, als sie ihm zu einem Kuß entgegen kam. Den Kuß ließ er sich nicht nehmen, auch nicht durch Melinas Gegenwart. Doch das Mädchen vergaß er natürlich nicht. Er löste sich von Calvena und umarmte auch Melina herzlich. "Natürlich darfst Du uns umarmen." Sie hatte manchmal wirklich merkwürdige Ideen.


    "Germanien ist gar nicht so schlimm wie sein Ruf. Ich war ja schon mal dort. Sicher, es ist nasser und kühler als hier. Aber die Bäume sind groß und mächtig und unglaublich grün. Auch die Wiesen sind grün und saftig. Es gibt tiefblaue Flüsse und Seen und die Wälder sind überwältigend. Wenn es Dir hier zu einsam wird, Melina, dann komm uns besuchen. Wie wäre es damit?" Valerian sagte dies nicht belehrend, sondern eher bewundernd. Ja, er liebte Rom und Italia und Germanien konnte da wirklich nicht mithalten. Er hatte dort gefroren und sich nach der Heimat gesehnt. Doch wenn er ehrlich war, dann hatte es dort auch viel Schönes gegeben. Und wenn man bereit war, dies zu sehen, dann war es gar nicht so schlimm, dorthin verschlagen zu werden. Ja, er bemerkte, daß auch Calvena versuchte, es sich schönzureden, doch vielleicht würde auch sie entdecken, daß man überall ein schönes Leben haben konnte, solange man sich gegenseitig hatte.


    Überraschend gesellte sich Serrana zu ihnen und Valerian begrüßte sie lächelnd. "Salve, Serrana. Nein, Du störst gar nicht. Ganz im Gegenteil machst Du uns eine große Freude." Wußte er doch, wie eng seine Frau mit der sympathischen Iunia befreundet war. Und sicherlich war es für diese auch nicht ganz so einfach gewesen, sich so früh am Morgen auf den Weg hierher zu machen.


    Melinas Traurigkeit war unerwartet tief und Valerian konnte nicht verhindern, daß er Mitleid mit dem Mädchen empfand. "Du kannst es Dir noch überlegen, Melina. Heute Abend erst werden die Wagen mit unserem Gepäck von hier losfahren. Pack Deine Sachen und fahr mit, wenn Du möchtest." Er meinte es ernst. Sehr ernst. Im Grunde wäre es gut für das Mädchen, hier heraus zu kommen. Weg von diesen Freunden, die sie immer wieder zu Unsinn anstifteten. Auch waren die gesellschaftlichen Zwänge in Germanien nicht so streng wie hier. Beides zusammen mochte dem Mädchen helfen, sich in die eigene Rolle hineinzufinden. Aber zwingen wollte er sie nicht, schon gar nicht ohne dies mit Sermo zu besprechen. Doch anbieten, das konnte nicht schaden. Und wenn sie es gerne wollte, würde sich auch Sermo sicherlich nicht dagegen sperren.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Seine Informationssammlei ging schon eine Woche, man konnte ja nichts übers Knie brechen und von beeilen hatte ja auch keiner was gesagt. Deshalb war er auch ein wenig verwundert seinen Namen ab Schwarzen Brett zu lesen. Aber wenn der Centurio ihn sehn wollte dann würde er seine Gründe haben. Also betrat er die Arbeitesstube seines Centurio. „Centurio Miles Iulius ich melde mich wie befohlen .“ Meldete er nach dem er Haltung angenommen.


    "Salve, Miles Iulius. Bitte nimm Platz. Dein heutiges Hiersein hat nur teilweise dienstliche Gründe." Valerian fiel es nicht leicht, zu sagen, was er zu sagen hatte. "Ich halte Dich für einen begabten jungen Mann, den es zu fördern gilt. Jedoch werde ich diese Förderung nun nicht mehr persönlich in die Wege leiten können. Ich wurde nach Germanien strafversetzt." Er macht eine kleine Pause, damit sich diese Information setzen konnte. "Lerne aus meinem Fehler, Miles Iulius und tritt nicht dem mächtigsten Mann in Rom auf die Füße. Nicht einmal dann, wenn Du im Recht bist. Zumindest nicht so, daß er merkt, von dem der Tritt kommt. Ich war dumm und undiplomatisch. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, daß der eigene Hochzeitstag nicht der Moment ist, an dem man alle Sinne beieinander hat." Obwohl ihm gar nicht nach Lachen zumute war, da er seine Arbeit hier liebte und auch Rom furchtbar vermissen würde, schmunzelte er beim Gedanken an seine Hochzeit.


    "Der Praefectus Praetorio ist zur Zeit nicht in Rom. Er ist mein Patron und ich vermute schon fast Absicht dahinter, daß diese Versetzung gerade jetzt kommt. Aber es ist nicht zu ändern, Befehl ist Befehl und ich habe zu gehen. Ich werde meinen Patron bitten, dafür zu sorgen, daß Du weiter gefördert wirst. Und ihm empfehlen, Dich zu einem Sonderermittler auszubilden. Das sollte doch in Deinem Sinne sein, oder etwa nicht?" Er wollte Antoninus nichts aufzwingen, was diesem zuwider war, deshalb fragte er lieber nach. Aus diesem Grund hatte er den jungen Mann herbestellt und so offen mit ihm über die Angelegenheit gesprochen.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Ja das hatte er mal tüchtig verschießen. Er war jetzt graus so schlau wie vorher und der Centuio war von seinem Wissensdrang nicht sehr angetan so wie es aus sah. „Ja Centurio ich habe verstanden .“ Mehr gab es nicht zu sagen er würde weiter im trüben fischenlassen bis er etwas aussiebte. Selbst dann würde man ihm wohl auch nur die Einzelteile ansehen lassen nicht aber das ganze Bild. Aber wie sollte man den was finden wenn man nicht wusste nach was man suchte. Na ja was sollte es er würde tun was er kann wie immer und sich gleich nach dem Abite daran machen die Informationen zu beschaffen.


    Was konnte man schon sagen, wenn es nur eine Vermutung gab, daß die Verbindung zwischen dem Octavier und Salinator vielleicht enger war, als auf dem ersten Blick ersichtlich war? Man konnte in so einem Fall nur Informationen sammeln. Und hoffen, daß irgendwann ein Körnchen dabei war, das Anhaltspunkte gab, um die man sich dann näher kümmern konnte. "Gut, Miles. Dann mach Dich an die Arbeit. Abite."

    Der Optio


    Duccius Eburnus


    möge sich umgehend im Officium des Centurio Quintilius einfinden.



    Lucius Quintilius Valerian




    Der Miles


    Iulius Antoninus


    möge sich umgehend im Officium des Centurio Quintilius einfinden.



    Lucius Quintilius Valerian


    Sim-Off:

    Ich möchte gerne schon mal anfangen mit der Verabschiederei. Damit wir bald den Absprung nach Germanien schaffen.


    Es war noch sehr früh am Morgen, als Valerian zur Casa Quintilia geritten kam. Heute war der Tag der Abreise. Als Centurio mußte er wenigstens nicht laufen. Auch wenn reiten nicht so seine Sache war, bei solch einer Strecke war es ihm so viel lieber. Er hoffte natürlich, daß alles abreisebereit war. Doch wie er Calvena kannte, war sicherlich alles bestens vorbereitet.

    Valentina hatte Valerian um ein Gespräch gebeten. Und das kam Valerian ganz recht, denn auch er hatte mit seiner Schwester etwas Wichtiges zu besprechen. Sie hatte nämlich noch keine Ahnung davon, daß er sie nach Germanien begleiten würde. Etwas, das er bis gestern ebenfalls nicht gewußt hatte. Heute hatte er sich Zeit erbeten, um seine Abreise vorbereiten zu können und diese Zeit war ihm gewährt worden. Es war schon ein Wunder, daß er noch ein paar Tage in Rom bleiben durfte und nicht sofort aufbrechen mußte. Es gab vieles zu regeln, er war eben nicht mehr nur ein kleiner Soldat, den nichts band und der nichts hatte, was zu regeln sein konnte. Immerhin mußte auch Calvena abreisen und es war so vieles zu bedenken!


    "Salve, Schwesterchen", begrüßte Valerian Valentina liebevoll mit einer Umarmung. "Also, ich habe auch etwas mit Dir zu besprechen. Aber fang Du an. Was hast Du auf dem Herzen, hm?" Diomedes hatte für Wein, Wasser und Saft gesorgt. Dazu standen Obst und süße Nußkekse auf dem Tisch.

    Ich habe keine Angst. So viel Vertrauen lag in diesen Worten. War er dieses Vertrauens eigentlich überhaupt würdig? Valerian hoffte es. Doch leicht war es nicht, immerhin war es das erste Mal, daß er derartig vorsichtig sein mußte. Er wurde durch ihre Worte neu dazu angespornt, sich zurückzuhalten, lieber ihr ein wunderbares Erlebnis zu bescheren, als nur an die eigene Erfüllung zu denken. War sie wirklich soweit? War er nicht zu schnell? Es war so schwer, das zu erkennen. Sie reizten einander durch vielerlei Liebkosungen und Berührungen. Valerian wurde dabei forscher und fordernder. Er wußte, viel länger konnte er es nicht hinauszögern. Irgendwann war einfach der Moment. Er konnte nur hoffen, daß es für sie so erfüllend war wie für ihn. Und daß sie den unvermeidlichen Schmerz sehr schnell vergaß...

    "Ganz, wie Du mich magst", behauptete Valerian auf ihre Feststellung hin, er sei ein frecher Kerl. Ihr Kichern schien ihm Recht zu geben. Und ihr überaus leidenschaftlicher Kuß ebenfalls. Sie war neugierig, auf eine angenehme, scheue Art. Es durchlief ihn heiß, als ihre Hände ihn dort berührten, wo ihre Neugierde sie hinführte. Sein Begehren wurde heftiger und es fiel ihm immer schwerer, vorsichtig und sanft zu bleiben. Und sich zurückzuhalten. Er wollte lieber leidenschaftlich sein, wußte aber nicht, ob es ihr nicht zu viel Angst machen würde. Ihr Stöhnen zeigte ihm an, daß seine Bemühungen nicht ohne Wirkung blieben. "Hab keine Angst", flüsterte er leise, als er sich etwas enger an sie drückte.

    "Miles, ob Deine Ermittlungen offiziell sind oder nicht, und ob sie in den Berichten auftauchen oder nicht, das richtet sich danach, was Du herausfindest und inwieweit wir dafür Verwendung haben. Verstehst Du?" Ernst blickte Valerian den jungen Mann an. Verstand er, worauf er hinaus wollte? Antoninus war noch sehr jung, es wäre ihm zu verzeihen, wenn er die Tragweite noch nicht ganz erfassen würde. "Nicht jeder Praetorianer ist für derlei Ermittlungen geeignet. Das muß auch nicht jeder sein, unsere Aufgaben sind sehr vielseitig. Doch gute Ermittler werden immer gesucht. Wenn Du Dich als ein solcher herausstellst – und bisher sieht es danach aus – könntest Du durchaus dauerhaft in diesem Bereich eingesetzt werden." Feste Zusagen mochte Valerian noch nicht machen, zumal er so etwas allein noch gar nicht entscheiden konnte. Auch ahnte er noch nicht, daß es zu dem von Balbus angekündigten Aufgabenwechsel gar nicht kommen würde.