Beiträge von Lucius Quintilius Valerian

    "Wenn ich Dich dabei unterstützen kann, dann werde ich das sehr gerne tun. Wann wird er denn hier in Rom eintreffen?" Valerian war sehr erstaunt, daß sein Patron den jungen Mann gar nicht danach gefragt hatte. Aber vielleicht hatte es auf der Hochzeit einfach zuviel Aufregung gegeben, als daß er da an so etwas hätte denken können. "Wie jung ist der junge Mann denn?"

    Sanft strich er mit seiner Hand über ihren Oberarm. "Vor... einigen Monaten... lernte ich eine junge Frau kennen. Und..." Er atmete tief durch. "Sie brach mir das Herz. Ich liebte sie und dachte, sie würde das gleiche für mich empfinden. Dann aber eines Tages... erzählte sie mir, daß sie heiraten würde. Und daß sie den Mann gern hätte. Sie freute sich auf ihre Ehe..." Entschuldigend blickte Valerian dieses wunderbare Wesen vor sich an. "Ich möchte Dir nichts verheimlichen. Oder Dich gar belügen. Sie wird immer einen Teil meines Herzens besitzen. Ich habe sogar gedacht, daß ich nie wieder würde tief empfinden können. Es war alles so leer in mir. Bis... bis Du mir begegnet bist." Er fürchtete, daß sie ihm zürnte, daß sie sich betrogen fühlte. "Es ist nichts zwischen uns passiert. Im Grunde weniger, als zwischen uns beiden bisher... Glaube nicht, daß ich mich unehrenhaft verhalten hätte." Wobei der Kuß natürlich schon grenzwertig gewesen war.

    Diese Augen. Jung und mit Weisheit zugleich, übermütig funkelnd und doch von tiefer innerer Vernunft beseelt. In diesem Blick konnte man sich verlieren.


    "Oh, aber Rom ist vollständig von Korruption und Ränkespielen zerfressen. Sie betreffen alle Lebensbereiche. Aber man darf sich davon nicht selbst zerfressen lassen. Die Stadt ist schmutzig und stinkt oft bestialisch. Und doch ist sie die schönste, die großartigste Stadt der Welt. Und das will ich Dir gerne immer wieder zeigen."


    Als sie den vorsichtigen Kuß zärtlich erwiderte, durchlief es Valerian heiß vor Freude. Es war, als ob er auf einer Wolke schweben würde. Unwirklich, wie ein Traum. Und doch geschah es wirklich. Sie schmiegte sich sogar an ihn. Unwillkürlich schlossen sich seine Arme um sie. Als wollte er sie nie wieder loslassen. Philogena! Ihr Gesicht schob sich vor sein inneres Auge. Wie konne es sein, daß er eine andere Frau so... liebte? "Calvena... Ich glaube... ich glaube, ich muß Dir... etwas erzählen."

    Valerian ließ ihr die Zeit, über seine Frage nachzudenken. Sie war nicht leicht, das war ihm auch klar. Und auch, daß sie schon mehr erlebt haben mußte, als andere Mädchen, die behütet in einem reichen Haus aufgewachsen waren. Dafür besaß sie eine erstaunliche Leichtigkeit in ihrer Art. Und doch wirkte sie nicht so leichtfertig wie eben jene anderen Mädchen. In ihren Augen stand geschrieben, daß sie bereits Lebenserfahrung besaß.


    "Ich wollte nur sicher gehen, weißt Du? Meine Welt ist Rom. Und so wird es immer sein. Ich gehöre in diese Stadt wie ein Baustein in einem der großen Bauwerke. Als ich in Germanien war, habe ich es gar nicht so gemerkt. Aber als ich zurückkam, da wußte ich, daß ich wieder an dem Ort war, an den ich gehöre. Und... Ich möchte niemanden unglücklich machen. Dich schon gar nicht." Die beiden letzten Sätze sprach er sehr leise. Er faßte ihre Hände und drückte sie leicht.


    "Das Lied ist wunderschön. Und Deine Stimme... sie ist unbeschreiblich. Du bist unbeschreiblich..." Die Worte erstarben, Lippen fanden sich. Sanft, vorsichtig. Bereit, sofort zurückzuzucken, sollten sie nicht erwünscht sein.

    Valerian lächelte erfreut. "Das klingt doch sehr gut. Ich sehe schon, Du verstehst, was ich meine. An sich verstehe ich nicht viel von Mosaiken, aber ich finde, sie werten einen Raum ungemein auf und geben ihm erst richtig Persönlichkeit. Hier, so etwas gefällt mir sehr." Er hatte ein Bild gefunden, das einen Baum darstellte, licht und schön verästelt. Erst auf dem zweiten Blick erkannte man ein Vogelpärchen und ein Eichhörnchen, die sich zwischen den Ästen tummelten.


    Als Varus ihm etwas zu trinken anbot, nickte er. "Ja, sehr gern. Es ist sehr heiß draußen. Und staubig."


    Daß auch während der Arbeiten noch besondere Wünsche eingearbeitet werden konnten, begeisterte Valerian besonders. Er kannte sich. Wenn er erst einen Teil des Bildes sah, dann fiel ihm bestimmt noch einiges ein. Und was erst, wenn er Calvena davon erzählte? Sie war sicher voll guter Ideen!

    Ein Schauspieler war er nicht und in diesem Moment wollte er es auch nicht sein. Natürlich konnte er sich verstellen, mußte es oft sogar in seinem Dienst. Aber jetzt wollte er nur er selbst sein. Und vor allem wollte er Calvena glücklich sehen.


    Ihre Mutter hatte nicht gerade ein ehrenvolles Leben geführt. Doch was konnte Calvena dafür? Valerian würde es ihr gewiß nicht zum Vorwurf machen. Sie war anerkannt von einer hochstehenden Familie. Wenn sie damit leben konnte, konnte er es schon lange. Im Gegenteil fand er, daß es sie ungewöhnlich und interessant machte. Musik, Gesang, vielleicht gar Tanz. Dieses Mädchen war wie ein schillernd bunter Vogel. Und sein Herz tanzte vor Glück, daß sie ihn anstrahlte und so offensichtlich gern mit ihm zusammen war.


    "Freiheit hat ihren Preis. Und die Gaukler zahlen einen recht hohen Preis für ihre Freiheit. Und wie alles, hat ihre Leben Vor- und Nachteile. Jeder muß selbst entscheiden, was ihm lieber ist. Auch Senatoren zahlen ihren Preis für ihre Art zu leben. Meinst Du, Du kannst auf Dauer hier in der Stadt leben? Oder wünschst Du Dir das Leben der Gaukler zurück?" Diese Frage war für ihn sehr wichtig. Denn für ihn konnte es kein anderes Leben geben als das in Rom.


    Als sie ihn in eine Gasse zog und dort ein kurzes Lied anstimmte, lauschte er ihr, völlig bezaubert vom Klang ihrer Stimme. Sie sang wirklich wunderschön! Fast vermeinte er, Wellen heranrauschen zu hören. das Meer selbst klang aus ihr. Sprachlos schaute er sie an, unfähig, Worte dafür zu finden, wie wunderbar es gewesen war.

    Valerian mußte unwillkürlich lachen. Denn er konnte sich vorstellen, daß diese Dinge für viel Verwirrung und Aufregung gesorgt hatten. "Das klingt so, als wäre die Hochzeit ein unvergeßliches Ereignis gewesen. Mach Dir keine Sorgen, mein Patron, wenn die Götter die Opfer angenommen haben, dann werden sie auch gewiß nicht zürnen über die Unwissenheit der germanischen Gäste." Noch immer versuchte er, sich vorzustellen, wie die unterschiedlichen Traditionen aufeinandergeprallt waren.


    "Ja, Gastfreundschaft ist auf jeden Fall eine wichtige germanische Tradition, das ist mir dort auch erklärt worden. Aber die Gastfreundschaft, die meiner Familie zuteil wurde, geht wirklich über das normale Maß hinaus. Ich bin den Ducciern wirklich dankbar dafür. Wer weiß, vielleicht kann ich es ihnen eines Tages vergelten."

    "Das freut mich zu hören", lächelte Valerian, als er hörte, daß die junge Dame sicher am Ziel ihrer Reise angelangt war. "Es verlief nicht reibungslos? Was ist passiert?" Gerade die Duccier kannten sich doch mit der römischen Kultur aus. Daß es selbst da noch zu Problemen kam?


    "Mein Onkel, der Bruder meines Vaters, ehelichte eine Duccia. Aber ich muß zugeben, daß wir uns nicht gut kannten. Er war schon lange in Germanien, während ich hier in Rom lebte. Ich war praktisch noch ein Kind, als ich ihn das letzte Mal sah. Seine Frau habe ich nie kennengelernt. Aber meine Schwester und meine Cousinen haben eine Weile im Haus der Duccier gelebt. Sie waren wirklich sehr gastfreundlich unserer Familie gegenüber."

    "Damit hast Du natürlich Recht. Aber sein Traum ist es, Rom als Soldat zu dienen. Und das halte ich für einen guten Traum. Ich habe ihm gern dabei geholfen, dabei einen Schritt weiter zu kommen. Ich danke Dir für Dein Angebot, das ist sehr großzügig." Vielleicht kam einmal der Tag, an dem er darauf zurückkommen mußte.


    "Demnach ist Deine Nichte gut in Germanien angekommen? Und hat sie inzwischen geheiratet? Sie wollte einen Duccius heiraten, nicht wahr? Wußtest Du, daß meine Familie durch Heirat ebenfalls mit den Ducciern verwandt ist? Nur sind die beiden, die diese Verbindung hergestellt haben, leider nicht mehr am Leben."

    "Gaaaaaanz sicher", brummte Valerian mit Grabesstimme, mußte dann aber doch wieder lachen. Vielleicht hätte er es durchgehalten, wenn er sie nicht angeschaut hätte. Aber so konnte er nicht lange ernst bleiben.


    "Flöte, Lyra, Trommeln - und singen! Du mußt mir einmal etwas vorsingen und vorspielen. Bitte! Bitte, mach mir diese Freude, ja? Ich bin völlig unmusikalisch, aber ich höre gerne schöner Musik zu." Er schaute sie so bittend an, daß selbst ein Hund neidisch geworden wäre, angesichts dieser Kunstfertigkeit.


    "Deine Mutter hat ihre Familie verlassen? Wie konnte sie ohne den Schutz der Familie überleben? Noch dazu als Frau." Er konnte sich das kaum vorstellen. Schon als Mann war es schwer, ohne Familie zurecht zu kommen. Karriere konnte man ohne die Stütze der Familie schon völlig vergessen. "Und Dein Vater? Was war mit ihm?"

    Valerian lachte und führte Calvena langsam von dem Stand weg, nachdem er mit einer recht herrischen Geste dem Händler zu verstehen gegeben hatte, daß sie nichts kaufen würden. "Ich bestehe darauf, daß Du mir noch mehr erzählst. Am Ende will ich Dir etwas zeigen, was ich ganz ungewöhnlich und phantastisch finde - und für Dich ist es etwas ganz alltägliches. Nein, das darf ich auf keinen Fall riskieren", scherzte er.


    "Was für Instrumente spielst Du denn noch außer der Lyra? Singen kannst Du doch sicherlich auch, oder? Wie schade, daß ich Deine Mutter niemals kennenlernen kann. Aber - Du könntest mir von ihr erzählen, irgendwie ist es dann doch auch eine Art von kennenlernen."


    Langsam ließen sie den Trubel des Marktes hinter sich und Valerian lachte schon wieder. "Ich ein Daimon? Aber niemals nie nicht." Dann grinste er sie breit an und zeigte seine Zähne dabei. Ein wahrhaft dämonisches Grinsen.

    Ob die Garde wirklich so gute Arbeit geleistet hatte, oder einfach die Wünsche der Soldaten aus den Gerüchten sprachen, das würde wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Auf jeden Fall freute sich Valerian bereits über die Andeutung, daß vielleicht sein Patron als Nachfolger des Artoriers in Frage kam. Die Truppe brauchte dringend eine starke Führung.


    "Wir werden unser Bestes tun, um die Stimmung hoch zu halten. Ob Geld wirklich nötig ist, weiß ich nicht. Ich glaube, es würde schon genügen, wenn wieder eine klare Linie in die ganze Truppe kommen würde." In Valerians Augen mußte schlicht mal wieder jemand her, der sich um eine sinnvolle Aufgabenverteilung kümmerte.


    "Ja, es ist ein bedeutender Schritt. Und sicherlich ein Risiko. Aber ich glaube, er ist es tatsächlich wert. Ein Mann, der einen Traum hat und diesen so zielstrebig verfolgt, kann kein schlechter Mann sein. Ein Soldat paßt ohnehin gut in unsere Familie. Er ist inzwischen schon nach Germanien abgereist und wird wie ich bei der Legio II anfangen. Außerdem wird er nach meiner Schwester sehen. Um sie mache ich mir wirklich Sorgen. Sie läßt gar nichts mehr von sich hören."

    Ruhig hörte Valerian sich die Vorschläge an und neigte den Kopf ein wenig. "Es sollte schon mehrfarbig sein. Aber die Farben nicht zu aufdringlich, mehr Ton in Ton arbeiten als allzuviele unterschiedliche Farben. Es wäre auch schön, wenn es nicht einfach ein Muster wäre, sondern ein Motiv. Ja... Du hast vermutlich Recht. Lasse ich nur das Impluvium machen, dann ist mir das am Ende doch zu wenig. Und wenn man eine Art Landschaft anlegen würde? Das Impluvium eine Art Teich, vielleicht lasse ich dort ein kleinen Brunnen einbauen. Nichts großes. Eine einfache Wasserlilie, über deren Blätter sich das Wasser ergießt? Und die Landschaft dezent drumherum. Mehr angedeutet, so wir hier auf diesem Bild, das gefällt mir gut. Aber es wäre schön, wenn hier und da liebevolle Details auftauchen. Eine hübsche Blüte oder eine versteckte Nymphe. Nur klein, ich will nichts überfrachten. Aber ein Besucher soll immer wieder etwas neues entdecken können. Oder ist das dann zuviel? Schau, wie hier auf diesem Papyrus. Da ist auch alles so verteilt und gestaltet, daß es nicht überfrachtet wirkt und doch aus vielen schönen einzelnen Motiven ein wunderbares Gesamtbild entsteht. So in etwa stelle ich es mir vor. Nur eben als Landschaft und nicht als Meeresboden wie hier."

    Valerian konnte nicht ahnen, wie sehr sein Patron von all dem verfolgt wurde. "Unter anderem kursiert auch Dein Namen im Zusammenhang mit der Nachfolge für Artorius Avitus. - Ist da etwas dran?" Sie waren hier unter sich, sonst hätte er diese Fragen ganz sicher niemals gestellt. Seine Gedanken kreisten bereits um die Aussage, daß die Entscheidung über die Nachfrage nicht im Palast gefällt wurde. Der Ton, in dem Balbus es sagte, wies gewiß nicht auf den Kaiser hin, obwohl Valerian fand, daß der es entscheiden sollte. Dann kam eigentlich nur noch einer in Frage.


    "Der Dienst ist im Moment zwar nicht schwer, aber die Männer sind unruhig. Wir trainieren hart, ich hoffe, daß das genügt, um sie bei Laune zu halten." Das war wohl wirklich genug an Bericht.


    "Mehr gibt es eigentlich nicht zu berichten. Dienstlich zumindest. Nur privat. Ich habe einen Mann adoptiert, dessen Traum es ist, in der Legion zu dienen. Er hat in den letzten Monaten in meinem Haus gelebt und die Renovierungsarbeiten beaufsichtigt. Wir sind gute Freunde geworden. Er brauchte eine Familie und meine Familie braucht dringend Verstärkung. Wir sind erschreckend wenige geworden." Er wußte nicht, ob sein Patron sich dafür überhaupt interessierte.

    Es lag kein Vorwurf in der Stimme seines Patrons, was Valerian erleichtert wahrnahm. Doch wer, wenn nicht Balbus, sollte Verständnis haben für den Tagesablauf eines Praetorianers? "Es ist, als wäre die gesamte Garde zum Stillstand gekommen. Der mysteriöse Tod des Praefecten scheint alles zu lähmen. Es gibt keine Anweisungen, die Sicherheitsvorkehrungen am Palasttor zu lockern. Noch immer wird jeder auf Waffen untersucht, außer Angehörigen des Kaisers und dem Praefectus Urbi. Ich war schon versucht, dies auf meine Kappe zu nehmen, denn teilweise ist diese Maßnahme schon lächerlich. Es gibt natürlich viele Spekulationen über eine Nachfolge, aber niemand weiß wirklich etwas. Zu lange schon sind wir ohne richtige Führung, da alle anderen hohen Offiziere kaum anwesend sind. Wir Centurionen sind praktisch auf uns gestellt. Es gibt kaum noch Aufträge für Ermittlungen. Nunja, irgendwie... ist alles merkwürdig."


    Es war das erste mal seit langem, daß Valerian seine Gedanken und Bedenken offen äußern konnte. "Dem Kaiser geht es weiterhin schlecht, an seinem Zustand scheint sich überhaupt nichts zu ändern. Aber natürlich können wir Soldaten das auch schwer beurteilen. Ich selbst habe ihn schon lange nicht mehr gesehen, da ich noch nicht zu seinem Schutz eingesetzt war, seit er in Misenum ist." Er zuckte mit den Schultern. Vermutlich wußte Balbus besser, wie es um den Kaiser stand, als er.

    "Salve, mein Patron", grüßte Valerian und winkte schnell ab, als Balbus sich dafür entschuldigte, daß er seine Toga ablegte. "Da müßte ich mich wohl eher dafür entschuldigen, daß ich unangemeldet vorbeigekommen bin und Dich Deiner wohlverdienten Erholung beraube." Aber es war eben nicht immer leicht, sich vom Dienst frei zu machen.


    "Mich führt eigentlich nichts Bestimmtes her. Ich... war nur lange nicht mehr hier und dachte, ich sollte Dir vielleicht mal wieder berichten. Und nachfragen, ob es etwas gibt, das ich für Dich tun kann." Er trat einen halben Schritt beiseite, als die Sklavin den Stoff zusammenraffte und hinausbrachte. Eine unbewußte Handlung, er war es einfach gewöhnt, einen gewissen Freiraum um sich zu erhalten, um nötigenfalls kämpfen zu können. Das war zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen.

    Der Händler hatte offenbar die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß er doch noch ein Geschäft machen konnte. "Ein herrliches Instrument, nicht wahr? Wie geschaffen für zarte Künstlerhände, wie Du sie hast." Mit Bedauern sah er, wie sie das Instrument beiseite legte und nur noch Augen für den jungen Mann zu haben schien.


    Valerian mußte sich gerade schwer zusammenreißen, Calvena nicht einfach an sich zu ziehen und zu küssen. Aber hier, auf dem Markt, das ging nun wirklich nicht. "Es gibt offenbar noch eine ganze Menge, was ich nicht von Dir weiß. Du spielst wunderbar. Ich kann leider überhaupt kein Instrument spielen."


    Ihr Kompliment ließ ihn auflachen. Er sah gut aus? "Ich danke Dir. Dann mache ich Dir zumindest auch Ehre. Wie sähe das denn aus, so eine schöne junge Frau mit einem häßlichen Wurzelzwerg?" Er grinste frech und konnte den Blick nicht von ihr wenden, so wunderbar lächelte sie.

    Er wurde sogar gleich ins Tablinum geführt, staunte Valerian. Hier war er noch nicht gewesen, entsprechend neugierig schaute er sich um. Und nur zu gerne nahm er den Becher mit dem verdünnten Wein entgegen. "Hab Dank." Er leerte den Becher durstig und ließ ihn sich dann noch einmal füllen. Es war ein sehr warmer Tag und die Straßen staubig und mit stickiger Luft gefüllt. Er war froh, dem für eine Weile entkommen zu sein.