Beiträge von Quintus Caecilius Aventurinus


    Nein.


    Pater, hoffentlich bist du nicht zu streng zu mir, um deine Unparteilichkeit zu demonstrieren.



    Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    "Ich finde der Angeklagte könnte dem Prozess mehr Aufmerksamkeit widmen"


    Die Partei des Klägers hat tagelang nichts von sich hören lassen.


    Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    "wenn er keine Interesse an einer Fortsetzung hat, unser Angebot in Höhe von 1500 Sz besteht weiterhin!"


    1500 Sesterzen als Schmerzensgeld für mich? Habe ich euer Angebot richtig verstanden?

    Zitat

    Original von Marcus Germanicus Patientiam
    Deine Angst Titus ist unberechtigt, denn so wie es Lucius Tiberius Vibullius schon gezeigt hat, ist und wird Anton (nennen wir den Kanidaten bitte beim Namen) nicht allein Censor sein, sonder auch unser Imperator. Also es wird einen Gegenspieler geben ...


    Aber Wissen ist Macht.


    Zitat

    Original von Marcus Germanicus Patientiam
    Weiterhin so wie du dich ausdrückst, glaubst du wir seien alle Dumm, könnten nicht selbst denken und hätten keine freien Willen ...


    Dies würde ich Titus Ferrius Maximus keinesfalls unterstellen wollen. Wir sollten ihm eher Dank dafür zollen, das er uns über die Machtfülle eines Censors aufgeklärt hat. Denn vielen von war dies vielleicht bisher nicht so bekannt. Man sollte einem Kandidaten für ein derartiges Amt jedenfalls nur dann seine Stimme schenken, wenn man uneingeschränktes Vertrauen in seine moralische Integrität hat.

    Zeugen sind all die, welche mich kreidebleich und würgend aus dem Etablissement des Matinius Mercator herauskommen haben sehen. Das Gericht ist sicher in der Lage, diese Zeugen festzustellen. Der Beweis für die Richtigkeit meiner Behauptungen ist aber allein schon mein Zustand nach dem Besuch dieses Lupanars. Oder wollen der Kläger und sein Rechtsverdreher... ähm, Entschuldigung, Versprecher... sein Rechtsvertreter etwa behaupten, das sich Kunden eines Bordells nach dem Besuch eines solchen üblicherweise vor Übelkeit erbrechen müssen?


    Auch für die Aussage des Zeugen Creticus habe ich eine Erklärung. Schöne Hinterräume für die feineren Gesellschaftsschichten und siffige Wanzenkammern für das gemeine Volk. Erstere bekam ich selbst leider nie zu Gesicht, aber sie werden zweifellos existieren. Mir ist nur unerklärlich, warum die Existenz der versifften Wanzenkammern für das Volk nicht einem Aedilen bei seinen Kontrollbesuchen aufgefallen sind.

    Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    Anton schaute den Angeklagten an


    "Seit ihr bereit, den Schaden den ihr angerichtet habt wieder gut zu machen?"


    Der Einzige der einen Schaden erlitten hat bin ich. Ich bekomme heute noch Würgeanfälle, wenn ich an meinen Besuch in diesem Etablissement denke. Wenn ich ein angemessenes Schmerzensgeld erhalte, dann bin ich gern bereit, zukünftig über die Zustände in diesem Etablissement zu schweigen.


    Diese Verleumdungsklage ist ohnehin völlig aus der Luft gegriffen. Was hat es mit Verleumdung zu tun, wenn einen die Zustände in besagtem Lupanar zum Erbrechen zwingen? Meint ihr, mir wäre grundlos das Essen aus dem Gesicht gefallen?

    Hohes Gericht! Was erwartet man von einem Schäferstündchen in einem neueröffneten Lupanar? Entspannung, die Erfüllung der geheimsten Sehnsüchte und vor allem schöne Frauen. Meine hochgesteckte Erwartung wandelte sich aber in blankes Entsetzen, als ich den Vorhang hinter der Tür beiseite schob und den nackten Tatsachen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.


    Üble Nachrede? Hohes Gericht: Zum längerem Aufenthalt war das Lupanar nicht geeignet. Es war vom Rauch des Küchenfeuers erfüllt und die mit Büscheln der Schilfblüte gestopften Polster wimmelten von Flöhen und Wanzen. Das Badewasser glicher eher einer Koake denn dem reinem Quell. An den Decken krabbelten Eidechsen und Spinnen und dennoch entschloß ich mich dort ein wenig zu verweilen und ein wenig zu mir zu nehmen, da glaubwürdige Männer mir erzählt hatten, daß sie in diesem Hause eine köstliche Brühe mit sehr wohlschmeckendem Fleisch gegessen hätten. Voll Entsetzen verließ ich jedoch das Haus, nachdem ich in der Suppe eine Fingerkuppe fand, sodaß ich schließlich das Gegessene übergeben mußte.

    Der angebotene Wein war für Aventurinus eine Wohltat.


    Auf das Wohl der Gens Caecilia. Prösterchen. Ich freue mich Dich wiederzusehen und es gibt viel zu erzählen. Vor dem Gelage würde ich jedoch gern ein Bad einnehmen. Den Staub der Reise abspülen, Creticus.


    Und da war noch etwas anderes was Aventurinus abschrubben wollte. Er fühlte sich seit seinem Besuch in den Horti Libidinis so unsauber.

    Kurze Zeit später verließ Aventurinus das Gebäude wieder. Ziemlich blaß um die Nase und seine Hand krampfhaft vor den Mund haltend. Einige Passanten schauten ihn verwundert an. Für gewöhnlich verließen die Kunden derartige Häuser mit einem entspannten und zufriedenen Gesichtsausdruck, nicht kreidebleich und würgend.


    Aventurinus hatte den Brechanfall gerade überwunden, als ihn ein Mann - der ihn beobachtet hatte - ansprach. Was ist mit euch?


    Die hygienischen Zustände hier in Rom werden auch immer katastrophaler. Gibt es niemanden, der so etwas kontrolliert?, fragte Aventurinus empört.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Wo habt ihr es gesehen? Ich sah bei meinen zwei Rundgängen keine Risse in den Bögen. Da ihr sagt, die Bodenbeschaffenheit sei zu weich, müßte aber das Gebäude nach unten gerutscht sein, weil der Boden eben nach gab. Also bitte sagt mir wo, oder wir schauen es uns zusammen an..."


    Vom ursprünglichen Stand A hat sich das Gebäude gleichmässig in Position C gesenkt und nicht, wie Du vermutet hast in Position B, womit auch keine Risse entstanden sind.
    Dies kann aber durchaus noch geschehen. Ich habe auch dies skizziert. (Position D).


    Nach meinen Berechnungen ist folgender Rettungsplan möglich:
    Unterminierung an Postion e, an dieser Stelle muss ein stabiles Fundament eingesetzt werden.
    Danach Unterminierung an Postion f mit analogem Verfahren.
    Iupiter gebe, daß sich das Gebäude auf das niedrigere Bodennivaeu absenkt.


    Als Alternative sehe ich nur einen Abriss mit anschließendem Neubau auf festem Untergrund.

    Der Unterschied zwischen Opus Testaceum und Opus Incertum ist mir natürlich dank eurer Lehre genauso klar wie der zwischen Opus Mixtum Incertum, Opus Mixtum Reticulatum und Opus Mixtum Vittacum,
    was ich übrigens schon mit Erfolg bei solchen Bauten eingesetzt habe.


    Er ist aber leider keine Frage der Mauertechnik, sondern des Fundamentes. Dieses ist der Last des Gebäudes nicht lange gewachsen, da der Bodendruck pro Quadratdigitus 150% des absoluten Maximums beträgt. In Arausio hatten wir ähnliche Probleme, ich kann euch die damalige Lösung gerne kommen lassen.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Nun ihr meint eure Berechnungen sind richtig gewesen, die Fundamente aber zu schwach.
    Hm, schonmal die Masse an sich nachgemessen, Schräglage und Grundbeschaffenheit überprüft? Bzw. ein Stück des Betons bemeiselt, um heraus zu finden ob das Mischungsverhältnis stimmt?"


    Der Baumeister war nachdem er seine Fragen gestellt hatte, völlig überstürzt aufgebrochen, ohne Aventurinus antworten zu lassen.


    So wartete Aventurinus einfach auf die Rückkehr des Baumeisters.



    Ich habe alle erforderlichen Messungen und Überprüfungen vorgenommen, großer Baumeister, ganz so wie ihr es mich gelehrt habt. Leider sind meine Berechnungen richtig. Ich hätte mich gern geirrt, aber die Fundamente sind zu schwach. Sie werden die Last des Baus nicht lange tragen können. Es muß sich ein Fehler in die Pläne eingeschlichen haben.


    Nur gemeißelt habe ich nicht, dies erschien mir zu gefährlich...



    Aventurinus schaute den Baumeister an, von Kopf bis Fuß voll von Betonstaub.



    Ihr habt doch nicht etwa...



    Aventurinus wurde kreidebleich bei dem Gedanken daran, was dem Baumeister hätte geschehen können.

    Salve, großer Baumeister.


    Gemäß eures Wunsches war ich heute noch einmal den Theaterbau besichtigen. Leider habe ich Schlimmes zu berichten. Es gibt da ein großes Problem mit der Tragfähigkeit der Fundamente. Der ganze Bau ist vom Einsturz bedroht.


    Ich habe meine Berechnungen zigmal überprüft. Ein Irrtum ist leider ausgeschlossen. Ihr müßt sofort Maßnahmen ergreifen.



    Aventurinus schaute besorgt, wie der Baumeister auf diese schlechten Neuigkeiten reagieren würde.

    Wie ihm vom Baumeister geheißen ward, führte Aventurinus eine Inspektion des Theaterbaus durch. Er sah die Pläne durch, sprach mit dem Bauarbeiter und führte einige Messungen und Berechnungen durch.


    Je länger seine Untersuchung andauerte, desto mehr verfinsterte sich seine Miene. Es gab offensichtlich Probleme und zwar große.


    Noch einmal verglich Aventurinus seine Ergebnisse mit den Plänen und stellte dem Vorarbeiter einige Rückfragen, um einen Irrtum auszuschließen.


    All dies bestätigte aber nur seine Befürchtungen und so machte sich Aventurinus mit den Plänen und seinen Berechnungen auf den Weg zum Baumeister Avarus.