Beiträge von Titus Decimus Cursor

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    Aulus Asconius Rusticus



    "Sehr gut,"


    kommentierte der medicus die Übungen des Mannes, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht,


    "und einundzwanzig Kniebeugen, die Arme dabei vorstrecken und, wie gehabt, laut mitzählen."


    Er stellte sich hinter den Mann, um bei dieser Übung dessen Rücken gut im Blick zu haben.





    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

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    Aulus Asconius Rusticus



    Der medicus horchte besonders genau hin. Doch das seltsame Keuchen, das zuvor zu hören war, war nicht mehr zu vernehmen. Lunge und Bronchien hörten sich absolut frei an.


    "Deine Lungen sind in Ordnung. Und nun mach` drei mal sieben Liegestütze in schneller Folge und zähl`dabei laut mit, wenn ich bitten darf."


    Er deutete auf den Fußboden, wo der junge Mann sich betätigen sollte. Er selbst stellte sich so, daß er jede Bewegung gut mitverfolgen konnte.




    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

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    Aulus Asconius Rusticus



    Dem medicus war das seltsame Keuchen beim Husten nicht entgangen. Er sah den jungen Mann mit einem merkwürdigen Blick an.


    "Atme dreimal tief ein, halte den Atem kurz an und atme langsam aus. Beim Ausatmen huste jedesmal."


    Dann nahm er wieder das Hörgerät zur Hand und setzte es auf den Rücken des Mannes.




    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

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    Aulus Asconius Rusticus



    Der medicus sah den Mann kalt an. Aus dessen Antworten war viel zu entnehmen. Für was war jener gezüchtigt worden? Besserwisserei und Aufbegehren? Er wollte es genau wissen.


    "Meine Frage lautete, woher deine Narben auf dem Rücken stammen. Nicht mehr und nicht weniger. Beantworte nur die dir gestellten Fragen und rede nicht zuviel. Da du jedoch die Güte hattest, mir die Nachbarn deines Vormunds zur Bestätigung deiner Züchtigung zu benennen, werde ich später darauf zurückkommen und nun dreh` dich um."


    Ohne eine Antwort abzuwarten ging er zu einem Regal und holte eine Art Trichter, hielt diesen dem Mann an den Rücken und legte das eigene Ohr an das schmale Ende des Trichters.


    "Atme tief durch und huste einmal."





    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

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    Aulus Asconius Rusticus



    "Was ist los? Warum antwortest du nicht?"


    Der medicus wurde ungeduldig. Er wurde das Gefühl nicht los, daß ihm dieser Mann etwas verschwieg. Und dieses Schweigen ließ in ihm einen Verdacht aufkeimen, daß diese Narben nicht von ungefähr her kommen konnten. Ihm waren derartige solche Narben erzeugenden Verletzungen vor einigen Jahren oft untergekommen, er hatte sie behandelt nur mit dem Unterschied, daß sie weit besser verheilt waren als jene, die ihm hier gezeigt wurden. Da war er aber noch ...


    Er faßte sich kurz, um seine abschweifenden Gedanken in die Gegenwart zurückzubringen. Leise, gefährlich leise fragte er noch einmal.


    "Woher stammen die Narben auf deinem Rücken?"


    Er ließ dabei den Mann nicht aus den Augen






    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

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    medicus primus Aulus Asconius Rusticus



    "So, du warst nie krank. Und ich wollte dir bereits einen Vortrag über die Krankheiten halten."


    Der medicus grinste und wer ihn kannte wußte, was dieses Grinsen zu bedeuten hatte. Dann besah er sich den Rücken des Neuen und die ihm präsentierten Narben. Mit zusammengekniffenen Augen fuhr er ihn an.


    "Und jetzt leg` mal los, wer dich so mißhandelt hat. Deine Narben, die eine schwere Züchtigung nicht verleugnen können, sprechen Bände. Was verschweigst du?"


    Durchdringend sah er den Mann an.

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    medicus primus Aulus Asconius Rusticus


    Der medicus sah den Neuling an. Einer, der zur Armee wollte und dachte und noch dazu Fragen stellte. Stirnerunzelnd wandte er sich an ihn.


    "Ich will deine Frage korrekt beantworten. Unter einer Verletzung versteht man leichte bis schwere Wunden, Brüche, Risse, des weiteren Gelenksverletzungen durch Sport oder Unfall. Bei einer Verletzung wird die Haut oder ein Organ des Körpers beschädigt. Die Ursachen sind verschieden. Unachtsamkeit, Zufall oder auch Gewalteinwirkungen können die Ursache sein, z.B. Bisse, Schnitte, Risse, Schläge, Knochenbrüche, Entzündungen, Erfrierungen, Verstauchungen und vieles mehr.


    Also, noch einmal. Welche Verletzungen hast du bis jetzt gehabt?"



    Bevor er eine Antwort bekam, fragte er in einem zynischen Ton weiter.


    "Oder willst du noch wissen, was ich zu den Krankheiten zähle?"

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    medicus primus Aulus Asconius Rusticus




    "Salve",


    der medicus betonte die Begrüßung besonders, da der Mann nicht einmal gegrüßt hatte.


    "Geh da in den Nachbarraum und zieh` dich bis auf den Lendenschurz aus. Bin gleich zurück."


    Nach einigen Minuten betrat er den Nebenraum und wusch sich erst einmal die Hände in einer breitstehenden Waschschüssel. Beim Abtrocknen seiner Hände stellte er die üblichen Eingangsfragen.


    "Dein Name? Welche Krankheiten und Verletzungen hast du bis jetzt gehabt? Gibt es Erbkrankheiten in deiner Familie? Woran sind deine letzten drei Familienangehörigen gestorben?"

    Der decurio sah den centurio von der Seite an. Er hatte mit seiner Frage nach einer Abrückerlaubnis mehr oder weniger bezweckt, daß die Hilfe seiner turma noch erforderlich war und somit ein Grund zum Arbeitseinsatz für seine equites gegeben war, zumal sie sich einen solchen bedenkenlos leisten konnten, da ihr Ausbildungsstand den Erfordernissen entsprach.


    Nachdem seine Männer aufgesessen waren, drehte er sich noch einmal im Sattel um.


    "Solltest du uns brauchen, wir stehen zu deiner Verfügung. Angesetzte Ausbildungen sind verschiebbar, centurio."

    Rupus hatte seinen Auftrag ausgeführt und meldete sich bei seinem decurio zurück. Er gesellte sich zu seinen Kameraden, denen es anzusehen war, daß sie mit etwas kämpften. Die Feldübung, von der sie kamen, hatte einiges von ihnen gefordert und im übrigen waren sie gewohnt etwas zu tun und nicht gewohnt nichts zu tun. Und dann hatte noch irgendjemand etwas von Dienstschluß nach der Übung erzählt, aber wie es schien, war es wiedermal ein Gerücht.


    Dies alles war dem decurio nicht entgangen. Und als auch die Pferde deutlich zu verstehen gaben, daß noch andere sie betreffende Arbeiten anstanden, wandte er sich an den aufsichtsführenden centurio.


    "Wenn die equites nicht mehr vonnöten sind, bitte ich abrücken zu dürfen, centurio."

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Er schüttelte den Kopf und meinte freundlich: "Hab Dank für Deine Mühe und ich werde gerne auf Dein Angebot zurück kommen. Wenn es Deine Zeit erlaubt, komm in Curia oder bei mir zu Hause, die Casa Artoria, vorbei. Sollte ich was für Dich tun können..." fügte er an ohne den Satz zu vervollständigen, was auch nicht wirklich nötig war. Die Aussage war klar.


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    eques Publius Plaetorius Rupus


    Rupus nahm Haltung an und erwiderte freundlich.
    "Es war mir eine Ehre. Vale, magistratus."
    Vielleicht konnte ihm ein wohlgesonnener Beamter der Stadt irgendwann einmal bei irgendetwas behilflich sein.
    Dann meldete er sich bei seinem decurio zurück.



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    eques Publius Plaetorius Rupus



    "Das stimmt",
    bestätigte Rupus.
    "Da vorne stürzte der Mann in unser Netz und der centurio hat hier das Kommando."
    Er sah den Beamten an.
    "Ich muß mich bei meinem decurio zurückmelden. Kann ich noch etwas für dich tun? Benötigst du mich noch? Wenn dem so sein sollte, müßtest du es mir sagen. Besser wäre natürlich, wenn du mit dem decurio reden würdest."



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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus grinste.
    "Du weißt es doch selbst. Ereignisse, gleich welcher Art, verbreiten sich schneller als es so manchem lieb ist. Auf der anderen Seite ist es wiederum gut, denn da davon auszugehen ist, daß Du einen Bericht zu schreiben hast, haben wir womöglich die Chance, darin lobend erwähnt zu werden."
    Er hielt inne.
    "Nur so, wenn es Deine Zeit zuläßt, können wir uns irgendwann einmal über die Kameraden der equites unterhalten. Und um deren Umgang und Verhältnis mit ihren Pferden Verständnis entgegenzubringen, ist es durchaus nicht nötig, ein Reiter zu sein."
    Er schmunzelte.
    "Wer weiß, vielleicht verstehst Du mich dann besser und legst Dir sogar ein Pferd zu."





    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    "Kamerad?" fragte er ehrlich interessiert während die den Weg antraten.


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    eques Publius Plaetorius Rupus


    Rupus sah den Fragenden an. Mit einem gewissen Stolz entgegnete er.
    "Unser decurio hat es uns als erstes gelehrt: Unsere Pferde sind nicht nur unsere Freunde, mehr noch, sie sind nicht wie, sondern sie sind unsere Kameraden. Und dies beweisen sie uns immer wieder."
    Er wollte noch etwas sagen, sah aber den Beamten nur an.
    "Dann laßt uns gehen."



    Sim-Off:

    [SIZE=7]gerne[/SIZE]


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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus nickte wieder. Dieses Mal mit Bewunderung.
    "Da hast Du ganz schön viel um die Ohren. "
    Sie verließen die curia und gingen zum Pferd des eques. Der band es von dem großen Pfosten los.
    "Ich werde mein Pferd am Zügel führen. So können wir uns bis zur Baustelle noch ein wenig unterhalten. Gehe links neben mir, dann kann Dir seitens meines Kameraden nichts passieren und ich kann ihn, falls nötig, mit meiner rechten Hand oder Seite dirrigieren."



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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus schluckte. So viele Fragen mit einem Mal. Nicht, daß ihm das Denken Schwierigkeiten bereitete, aber Beine und Arme waren für ihn wichtiger als sein Kopf. So versuchte er nach besten Kräften, die ihm gestellten Fragen ordnungsgemäß und vor allem der Reihe nach zu beantworten.


    "Wir hatten unser gespanntes Netz mit dem Aufgefangenen langsam zu Boden gelassen. Allem Anschein nach fehlte dem Mann nichts, wobei ich jedoch dem herbeigerufenen medicus nicht vorgreifen möchte. Zu der betreffenden Baustelle kann ich Dich begleiten. Bist Du beritten?"


    Der eques hoffte hier auf eine verneinende Antwort. Er versprach sich davon zum einen, daß er sein Pferd führen konnte und zum anderen, daß er die Stadt ein wenig kennenlernen konnte.




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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus gehörte zu jener Art von Menschen, die sehr wortkarg waren, und insofern kam ihm das Soldatendasein gerade recht. Hier brauchte er nur zu reden, wenn er gefragt wurde und dann nur soviel wie eben nötig. So wandte er sich kurz und knapp an den Fragenden.


    "Einer der Arbeiter übersah auf dem Gerüst ein Seil, verfing sich in diesem und verhinderte so seinen Sturz in die Tiefe. Der Mann versuchte vergebens an sein Bein und somit an das Seil zu kommen. In der Zwischenzeit hatten die equites der turma I mit ihren Netzen eine große Sprungfläche geknüpft. Zusammen mit einigen milites spannten sie das so entstandene große Netz und fingen den plötzlich nach unten Stürzenden auf."


    Der eques sah seinen Gegenüber an. Seiner Meinung war sein Bericht erschöpfend.




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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus trat ein und sah sich kurz um. Er war in einer typischen Amtsstube, wie er schon viele gesehen hatte. Im Grunde waren sie alle gleich. Er ging auf den vor ihm Sitzenden zu.


    "Eques Rupus, turma I der legio I. Bist du der für die Bauarbeiten Zuständige? Wenn ich hier richtig bin, so habe ich einen Bericht abzugeben."


    Zuerst einmal wollte er sich vergewissern, daß er vor dem von ihm Gesuchten stand.