Beiträge von Titus Decimus Cursor

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus



    "Ich kann`s immer noch nicht fassen,"


    Lupercus strahlte über das ganze Gesicht,
    "aber ich freue mich, daß du da bist. Schlafen kannst du,"


    er grinste gönnerhaft,
    "gleich neben mir. Der Platz ist erst vor kurzem frei geworden, da Malleolus gekniffen hat. Dem hat wohl das Reiterleben, das ihn erwartete, nicht ganz gepaßt. Wie dem auch sei! Das ist nun dein Platz. Deine Sachen kannst du im Abstellraum deponieren. Ein Platz ist noch frei. Aber warte, ich begleite dich. Derweilen können wir weiterreden und zudem wirst du viele Fragen haben."




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    eques Tiberius Valentinus Lupercus



    Lupercus hatte seinen Strafdienst in der pabula hinter sich. Nach Mist stinkend hatte er sich vor der Unterkunft zuerst einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet und war dann in die thermae geeilt, um endlich wieder wie ein Mensch zu riechen. Nun lag er auf seiner Pritsche, streckte alle Viere von sich und wartete, auf was, das wußte er selbst nicht.


    Ein Fremder betrat die Stube. Er sah hin und hörte nur den Namen "Antias".


    Er wechselte von der Senkrechten in die Waagrechte und ging, nachdem er den Eingetretenen erkannt hatte, freudig auf diesen zu.


    "Antias? Bist du es wirklich? Kommst du zu uns? Wie hast du das geschafft? Ich habe nicht geglaubt, daß es dir damit Ernst war, zu den equites zu gehen. Und jetzt erzähl`, wie kommst du in mein contubernium?"




    "Lupercus?"
    wiederholte der decurio,
    "ein guter eques. Er wird dich in alles Wissenswerte bei den equites einweihen, contubernium III."


    Er drehte sich um und nahm eine tabula vom Tisch. Nachdem er sie kurz überflogen hatte, gab er sie dem neuen eques.



    Ausrüstung für eques


    I ampulla (Feldflasche)
    II antilenae (Brustriemen mit Riemenverteilern)
    I P calcaria (Stachelsporen)
    II P caligae (Stiefel)
    I cassis (Helm)
    I cingulum (Bauchgurt)
    II cingulae militares (Gürtel)
    I cultellus (Messerchen)
    I culter tonsorius (Rasiermesser)
    I feminalia (Kniehosen aus Leder)
    I focale (Halstuch)
    I forfex (Schere)
    I frenum (Hebelstangentrense aus Eisen)
    I hasta cum cuspide (Stoßlanze mit eiserner Blattspitze u. Lanzenschuh)
    III iacula (leichter Wurfspeer in einem Köcher)
    I ligula (Löffel)
    I loramentum (Lederriemen)
    I lorica hamata (Panzerhemd mit verstärkter Schulterpartie)
    I lorum (Lederriemen)
    I lucerna (Öllampe)
    I paenula (Mantel)
    I panarium (Brotbeutel)
    I parma (flacher ovaler Reiterschild)
    I patera (Kasserolle)
    I pecten (Kamm)
    I pera (Ledertasche)
    I pharetra (Köcher für iacula)
    II postilenae (Schweifriemen)
    I pilum (schwerer Wurfspeer)
    I pugio (Dolch)
    I reticulum (Leinenbeutel zur Aufnahme v. Verpflegung)
    I situla (Topf)
    I spatha cum vagina et balteo (Langschwert mit Scheide sowie Gehänge)
    I stratum (Kissensattel mit metallversteiften Hörnchen)
    I tapetum (Satteldecke aus Filz mit Wollfranzen verziert)
    I tegimentum (lederne Schutzhülle für das Schild)
    II tunicae (kürzärmeliger Kittel aus Wolltuch)



    "Für alle Fälle, damit du weißt, was du zu bekommen hast. Wenn du alles im contubernium untergebracht hast, meldest du dich wieder bei mir, abi."

    "Sehr gut",
    nickte der decurio zufrieden,
    "wenn du das mündliche Einverständnis deines centurio hast, dann ist dies dem Wort eines Offiziers gleichzusetzen. Die tabula bringst du nach."


    Er sah dem Neuen in die Augen. Der hielt seinem Blick stand.


    "Willkommen bei der turma I. Als erstes gehst du in die Rüstkammer und tauschst deine bisherige Ausrüstung in die für einen eques. Es ist kein allzu großer Unterschied zu der eines legionarius, aber dennoch von Nöten. Anschließend richtest du dich ein, contubernium ..."


    Er hielt inne und sah Antias fragend an.


    "Kennst du nicht einen meiner equites und möchtest in dessen contubernium?"


    Sein Blick ruhte forschend auf dem Reiteraspiranten.

    Der decurio sah von der Karte, die er gerade studierte, auf und fixierte den eingetretenen legionarius. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sich jener noch einmal bei ihm melden würde. Desto überraschter, aber dennoch nicht voll davon überzeugt, daß ein neuer eques zu seiner turma gestoßen war, wandte er sich an den Jungen.


    "Salve. Wie ich sehe, nimmst du es mit deiner Bewerbung zu den equites ernst. Nun, hast du das Einverständnis deines centurio?"


    Ohne die ging es nun mal nicht!

    Dann kamen die equites angeritten. Die Kommandos des decurio und der Unterführer hallten über den campus. Außer dem Schnauben der Pferde und dem Klappern ihrer Geschirre war sonst nichts zu hören.


    Dann reihten sie sich ein, wie immer auf dem rechten Flügel. Alles lief wie am Schnürchen ab, so wie sie es gelernt und oft durchexerziert hatten. Und da standen sie wie zur Parade, aber nicht für eine Parade. Sie waren wie für ein Manöver ausgerüstet, nur dieses Mal mit Zusatzrationen an Verpflegung und ihrer Spezialwaffe.


    Der decurio ritt zum primus pilus und meldete aus dem Sattel.


    "Nuntio. Turma I vollzählig angetreten. Marschbereitschaft hergestellt, centurio."

    Der decurio lächelte. Wie sich die Zeiten geändert hatten. Noch vor kurzem hätte er dem legatus schon Meldung gemacht. Geduldig antwortete er.


    "Es ist mein Bekannter Decius Germanicus Corvus"


    er legte die Betonung auf mein


    "den ich als praefectus legionis XXII Deiotariana und praefectus Aegypti aus den Augen verlor. Unter seinem Kommando trat ich in die leg XXII ein. Seinen Angaben zufolge hat er eine Botschaft von äußerster Dringlichkeit für den legatus, die er nur persönlich überbringen kann."

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Der cornicularius wollte eigentlich gerade einen kurzen Sprung zur Latrine machen ...


    "Ach so!"


    Mehr konnte und wollte der decurio dem praefectus nicht erwidern, da waren die beiden vor dem officium legati angekommen. Er wollte dem im Begriff zu gehenden duplicarius nachrufen, was dieser wiederum durch sein Zurückkommen erledigte.


    "Decurio Decimus, turma I, mit einem Bekannten. Melde mich dem legatus!"


    Er meldete bewußt einen "Bekannten". Alles weitere, was der praefectus zu sagen hatte, lag außerhalb dem, was ihn anging.

    Schweigend gingen die Männer nebeneinander. Die Entfernung zu ihrem Ziel verringerte sich immer mehr und den decurio drückten noch einige Fragen.


    Er wußte, daß der praefectus, so wie es aussah, auf der einen Seite zum Schweigen verpflichtet war und auf der anderen Seite keinen Anlaß sah, was auch immer preiszugeben.


    Aber dennoch gab er sich einen Ruck und fragte.


    "Wenn du mir eine Frage gestattest, praefectus. Hattest du in früheren Zeiten mit meinem patronus dienstlich zu tun?"


    Er bezeichnete den legatus bewußt als seinen patronus.

    "In Ordnung",


    meinte der decurio zu dem Wachposten,


    "und gib` der Stallwachen zu verstehen, daß sie es bei der guten Versorgung nicht nur bei der Fütterung belassen soll. Die weiß, was damit gemeint ist. Das Tier hat einen langen Ritt hinter sich."


    Er wollte sich dem praefectus zuwenden, drehte aber noch einmal um.


    "Und, Antias, vergiß` nicht deinen centurio um die Versetzung zu bitten!"


    Damit nahm er sich des praefectus an. Nicht sicher, welcher Art dessen Botschaft und in welcher Mission er unterwegs war, fragte er.


    "Wohin wünscht du gebracht zu werden. Zum officium legati oder wäre dir der Seiteneingang zum praetorium angenehmer?"


    Vor kurzer Zeit erst hatte er "Gäste" des legatus hierher geführt.

    Also doch!


    Der decurio nickte und ging auf den Ankömmling zu und nahm Haltung an.


    "Decurio Titus Decimus Cursor, einst decurio in der LEG XXII Deiotariana, in der ich unter deiner Führung in die Armee eintrat."


    Dem ihn argwöhnisch zusehenden Posten erklärte er.


    "Mein ehemaliger legatus. Ich bürge für ihn."


    Und mit einer im Unterton zu erkennenden Entschuldigung.


    "Du mußt verstehen, praefectus,"
    er benutzte bewußt dessen alten Rang,
    "die jetzige Zeit fordert besondere Maßnahmen. Wenn du damit einverstanden bist, bringe ich dich zu unserem legatus."


    Nachdem sich seine derzeitigen Vorgesetzten bisher sehr bedeckt mit der Weitergabe von Informationen gezeigt hatten, hoffte er, nun die aktuelle Lage Betreffendes zu erhalten.

    Der decurio war bei einem seiner üblichen Kontrollgänge, die er je nach Bedarf einschränkte oder auch ausdehnte. Bei letzterem führte ihn sein Weg an der Wache vor der porta praetoria vorbei.


    Antias, der Reiter-Aspirant, war dabei, einen Ankömmling zu überprüfen. Er näherte sich den beiden. Interessiert betrachtete er den Fremden.


    Das ist nicht möglich. Das gibt es nicht. Das ist doch ... Wieso hier?
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander.


    Er wandte sich an den Posten.
    "Du bist Antias, nicht wahr? Wer ist der Mann?"


    Wichtig war jetzt, ob es der war, für den er ihn hielt, und nicht, was und zu wem der Fremde wollte. Er brauchte Klarheit!

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    Aulus Asconius Rusticus



    "Gut, deine Augen sind auch in Ordnung."


    Damit nahm er die tabula des Neuen zur Hand, vermerkte die erforderlichen Angaben und hielt sie dem Untersuchten hin.



    nomen: Titus Aemilius Aquila
    aetas : 20


    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt
    exceptiuncula: keine ersichtlich


    Gesamturteil: diensttauglich für alle Waffengattungen



    gez. Aulus Asconius Rusticus, centurio, medicus ordinarius




    "Damit gehst du zur Rüstkammer, so wie dir der Rekrutierungsoffizier bestimmt befohlen hat. Du bist gesund, also sieh zu, daß du es auch bleibst. Vale."







    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Ich werde dich informieren, wenn ich etwas erfahre."



    Der decurio nickte leicht.
    Das mit der besseren Basis für die Zusammenarbeit gab ihm zu denken. Aber er schwieg. Es lag ihm nicht daran, durch irgendwelche weitere Äußerungen noch unbewußt den Argwohn des centurio zu wecken.


    "Dann bittet decurio Decimus sich abmelden zu dürfen, centurio."

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    Aulus Asconius Rusticus




    "Sehr gut!"
    konstatierte der medicus und nachdem er die Zähne des jungen Mannes für in Ordnung befunden hatte wandte er sich wieder an diesen.


    "Gehe 10 Schritte zurück und sieh` dir die Tafel davorne an. Dann halte dein linkes Auge zu und lies mit dem rechten Auge laut vor. Anschließend das gleiche, rechtes Auge zuhalten und mit dem linken lesen. So, dann lies vor!"




    QVIDQVID


    AGIS


    PRVDENTER


    AGAS


    ET RESPICE


    [SIZE=4]F I N E M[/SIZE]








    medicus ordinarius - LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS

    Ohne zu zögern antwortete der decurio.


    "Es wird zur Zeit vieles von vielen geredet. Was stimmt oder was nicht, das wissen die Götter allein. Und gerade in dieser Zeit ist es nicht nur wichtig sondern von großem Vorteil, ob man seinem Gegenüber Gehör schenken darf. Die Lage ist prikär vor allem dann, wenn man nicht weiß, wie der andere denkt, was er vorhat und auf welcher Seite er steht.


    Auch ich bin dem legatus als meinem patronus verpflichtet und da du dies ebenfalls bist, sollten wir ihm und uns vertrauen.


    Das solltest du wissen. Deswegen meine Frage."


    Er wartete ab. Wie würde der centurio reagieren?

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Eigentlich war es ja nicht so ... etc.



    Aufmerksam hatte der decurio den Ausführungen des centurio zugehört.Dessen Blick vermeinte er einen gewissen Unmut abzulesen, und so gedachte er, seine Erwiderung dementsprechend zu formulieren.


    "Ich danke dir für den Bericht. Der Grund für meine Bitte diente lediglich der Information, deren in letzter Zeit zwar so viele, aber dennoch nicht zuverlässiger Art waren.


    Im übrigen bitte ich zu bedenken, wenn wir equites schon Augen und Ohren der Legion genannt werden und was wir auch sind, sind Nachrichten und Informationen jeglicher Art, auch bereits im Vorfeld, gerade für uns von besonderer Wichtigkeit."


    Er sah den centurio an und fragte beiläufig.


    "Bist du nicht auch ein Klient unseres legatus?"