Beiträge von Faustus Duccius Brutus

    Bei aller Eitelkeit war Narcissus nach seinem ersten Ärger, der ohnehin sich selbst galt, doch ein fairer Sportsmann.


    "Glückwunsch, aber nochmals wirst du mich nicht in den Staub bekommen."


    Mit diesen Worten ging er in Angriffsposition und Brutus tat es ihm gleich. Sie belauerten sich einige Sekunden um dann hatten sie sich auch schon ineinander verkeilt. Es folgte ein ausgeglichener Kampf den Brutus nicht schnell für sich entscheiden konnte, da sein Gegner immer die richtige Antwort auf Brutus' Angriffe parat hatte. Wenn Narcissus hingegen angriff, so musste er sich oft mit ganzer Kraft gegen die gekonnten Hebel stemmen. Dazu kam, das sein rechtes Knie in zwickte. Um den Arm seines Kontrahenten nicht aus den Gelenken zu reißen hatte er seinen Schwung nach vorn nach links lenken müssen und diesen Stoppschritt nahm ihm sein Knie wohl übel.
    Mit diesem Gedankten war er wohl gerade beschäftigt den er verpasste knapp den richtigen Zeitpunkt um sein Gewicht zu verlagern, als Narcissus einen gekonnten Griff anwandte. Nun war es Brutus, der sich im Staub wiederfand.
    Ärgerlich stand er wieder auf und klopfte sich den Staub aus der Tunika


    "Na schön. Ich dachte mir schon, dass es gegen dich nicht einfach wird. Auf ein Neues, also los."


    "Gut, lass uns examinieren, wer der bessere in dieser Arena der Männlickeit ist."


    Brutus lies mal wieder seine rechte Braue in die Höhe schnellen; musste der denn immer so geschwollen reden? Dann begannen sie unter voller Konzentration ihren dritten Kampf.

    Abgehetzt erschien Brutus auf dem Campus zum Antreten. Der gestrige Tag hatte ihn mehr geschlaucht als er zugegeben hätte, doch ein Blick um sich verriet ihm, dass es den anderen oft noch schlechter ging. Einzig sein drahtiger Freund schien bester Dinge zu sein. Misstrauisch blickte er diesen an. Wie konnte der nur mit so viel Selbstherrlichkeit hier herumstehen. Ehe der Centurio seinen Blick bemerkt hatte schaute Brutus wieder strikt geradeaus.
    Ringen stand also auf dem Plan, waffenloser Kampf. Am liebsten hätte er sich genüsslich die Hände gerieben. Doch seine Vorfreude wurde jäh gehemmt. Alle die fiesen Gemeinheiten, die er sich in unzähligen Spelunken angeeignet hatte waren nicht erlaubt. Dann musste er mangels Technik wohl oder übel auf die schiere Kraft zurückgreifen.
    Mit dem Kommando zum beginnen wurde allerdings der Raum um Brutus in Windeseile leer. Scheinbar sah sich keiner der in der Näheren Umgebung befähigt es mit ihm aufzunehmen. Waschlappen! Auf dem Schlachtfeld konnten sie sich ihre Gegner ja auch nicht aussuchen. Doch Brutus hatte Glück. Auch der drahtige, der irgendwie nach Ringer aussah und auch nicht der kleinste war, hatte keinen Gegner gefunden. Auf diesen Kampf freute er sich. Doch er würde nicht den Fehler machen seinen Gegner zu unterschätzen. An Kraft war er ihm zwar sicherlich überlegen, doch der andere hatte gewiss die bessere Technik und eine intensive Musterung ergab die Gefahr überragender Flinkheit. Mit einem freundlichen und zugleich herausforderndem Lächeln sprach er den Drahtigen an:


    "Wie es scheint sind wir zwei übrig. Ich bin Brutus. Legen wir los!"


    Sein Gegenüber erwiderte das Lächeln. Und das so gekonnt, das in Brutus beinah die blanke Wut zum Vorschein gekommen wäre.


    "Freut mich mein Freund. Ich bin Narcissus und es gereicht mir zur Ehre mit dir ringen zu dürfen."


    Gegen Schmähungen jedweder Art war Brutus einstweilen nahezu immun, doch die Borniertheit und Überheblichkeit mit der Narcissus auftrat war derart abscheulich, dass er ihm am liebste die Nase und alles dahinter zu Brei geschlagen hätte. Gerde noch rechtzeitig erkannte er das genau das der Plan war. Er begnügte sich daher mit einer Zornigen Grimasse um den Gegner seinerseits zu täuschen und stürmte auf ihn zu. Ganz wie man es von einem Riesen wie ihm erwarten würde.
    Narcissus wolle gerade mit dem ihm eigenen Lächeln auf den Lippen nach rechts ausweichen, als er feststellen musste, dass er seinen linken Arm zu locker seinem Körper hatte folgen lassen. Eleganz war eben nicht gleich Effektivität. Blitzschnell hatte Brutus das Handgelenk gepackt und einen winzigen Augenblick später sah Narcissus nur noch Staub und Sand: Er lag mit dem Gesicht geb Mutter Erde auf dem Boden, sein linker Arm war schmerzhaft auf den Rücken verdreht und er hatte Mühe Luft zu holen. Zum einen wegen dem Aufprall auf den Boden und zum anderen weil ein guter Teil von Brutus Auf ihm lastete. Dann war er fast eben so schnell wieder frei und die Schmerzen in seinem Arm liesen wieder nach und die Luft fand wieder ungehemmt ihren Weg in seinen Brustkorb. Während er noch nach Atem rang und aufstand, völlig geschockt darüber, dass er übertölpelt worden war grinste ihn ein bekanntes Germanengesicht an:


    "Eins zu Null für mich, kann ich dir aufhelfen? Ne, das geht auch allein?, schon gut. Kleine Privatlektion von mir: Unterschätze nie deinen Gegner! Nicht nur physisch sondern auch geistig! Wollen wir noch ein Tänzchen wagen?"

    Wie geplant traten die Duccii am Gebetsfelsen zusammen, um ein Opfer für die Götter zu zelebrieren. Brandinar war dank ihrer heil wiedergekehrt und des weiteren stand für andere aus der Familie eine Reise auf dem Plan oder war schon begonnen worden. Gründe gab es also genug um sich die Götter gewogen zu machen.
    Obwohl Brutus kaum noch Vermögen zu Verfügung hatte, so war er doch in neuem Gewand gekleidet und hatte sich auch sonst "fein" gemacht. Lange schon hatte er den Dienst an den Göttern vernachlässigt, hatten sie ihn doch auf diese unselige Reise geschickt. Bei Lichte betrachtet hatte er allerdings wohl einfach die Zeichen - so es denn welche waren - falsch gedeutet. In demütiger und stiller Haltung erschien er nun also im Garten um an der Zeremonie teilzunehmen. Er blickte sich um. Sie waren alle pünktlich. Dann konnte es ja los gehen...

    Brutus lies der dargebotenen Hand ohne Umschweife einen kräftigen Händedruck zukommen.


    "Freut mich auch, Probus"


    Es war doch immer wieder erstaunlich wie schnell dieses Getreidezeug sättigte, doch ein Paar Bissen hatten noch Platz, also griff Brutus weiter zu. Nachdem einer dieser Bissen seinem Mundraum verlassen hatte antwortete er:


    "Ich weis, dass meine Familie hier angesehen ist, aber Mogontiacum ist nicht das Reich und das Castellum ist nicht Mogontiacum. Ich habe in den letzten Monaten einige, .. Geringschätzung erlebt und das Bürgerrecht macht aus einem Germanen nicht automatisch einen Römer. Vielleicht habe ich dir mit meinem Misstrauen unrecht getan, entschuldige. Doch ich bin es leid mich dafür zu rechtfertigen, dass ich nunmal bin was ich bin."


    [SIZE=7]/edit: wort vergessen[/SIZE]

    Mit schwerem Kopf war er an diesem Morgen aufgestanden. Das war doch ein Familienwiedersehen ganz nach seinem Geschmack gewesen. Ordentlich zu trinken, ein neues Familienmitglied kennengelernt, ordentliche Sache das. Doch etwas hatte gefehlt. Seinen Bruder hatte er noch nicht gesehen. Welch sträflicher Leichtsinn! Der würde ihm ordentlich den Kopf waschen dafür, dass er noch nicht bei ihm aufgetaucht war. Doch ein gewaschener Kopf war besser als diese Rübe die er gerade mit sich herumtrug.
    In eigentlich viel zu guter Laune betrat er das Kaminzimmer, als sein Blick auf einen Brief fiel, der ordentlich drapiert dalag, als sollte er gefunden werden. Er nahm in zur Hand und da er mit "liebe Familie" überschrieben war, schaute er schnell von wem er war und begann dann den Brief zu lesen.


    Liebe Familie,


    zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich nicht persönlich von euch verabschiedet habe und in einer solchen Nacht- und Nebelaktion abgereist bin. Verzeiht mir bitte, es ist in keinem Fall böse gemeint. Allerdings gibt es da diverse Dinge, die ich zu erledigen habe. Dinge, die mir seit einiger Zeit auf dem Herzen liegen. Gewissermaßen seitdem wir von unserer Reise aus Magna zurückgekehrt sind. Diese will ich nun endlich erledigen und meine Reise, die vor knapp 20 Jahren begann, zu einem Ende führen. Ihr werdet es möglicherweise nicht verstehen. Aber akzeptiert es als den Wunsch eines alten Mannes. Vielleicht bedeutet dies auch, dass es eine Reise ohne Wiederkehr wird. Das wissen nur die Götter. Sollte es so sein, bin ich, so denke ich, darauf vorbereitet. Es ist sowieso nur eine Frage der Zeit.


    Du wirst es vielleicht im Besonderen nicht verstehen, Dagny. Aber auch du wirst hoffentlich meine Motive einmal verstehen. Sei ein gutes Kind und denke bitte immer, woher du kommst. Du wirst deinen Weg schon machen. Und auch du Eila, wirst dich sicher schwer damit tun. Meine Liebe zu dir soll das in keiner Weise schmälern. Du gabst meinem Leben noch einmal einen Sinn. Und so die Götter wollen, werden wir uns auch wieder sehen, ob in diesem oder im nächsten Leben. Das gilt auch für euch alle, die ich nun nicht erwähnt habe. Ich muss nun wirklich los, ehe mir der Abschied noch schwerer fällt, als er es sowieso schon tut. Macht es gut und mögen die Götter euch auf allen Wegen beschützen und behüten.


    Irminar


    "Dich auch, Bruder!" murmelte er und sank dann auf eine der Sitzgelegenheiten. Nun war er also weg. Zurück in Magna; und Brandinar hatte die letzte Gelegenheit versäumt nochmal mit ihm zu reden. Enttäuscht sann er über seinen Bruder nach. Ach hätte er sich doch nicht in das unselige Hispaniaabentheuer gestürzt! Zu wenig Zeit hatte er mit ihm verbracht! Doch vielleicht würde Irminar eines Tages wiedersehen. Und an diesem Tag würde er es so weit es möglich war in der Legion gebracht haben. Das nahm er sich als das vorläufige Vermächtnis seines Bruder vor. Sobald das Opfer für die Götter hinter ihm lag würde er in die Legion eintreten und seinen Weg machen!

    Abtreten, endlich abtreten. Es war ein langer Tag gewesen und die nächsten Tage würden nicht weniger lang. Gemütlich trottete Brutus von dannen. Dann fiel ihm ein, dass er ja in dieser ersten Woche für sein Contubernium kochen sollte. Sofort beschleunigten sich sein Schritte. Auf dem Weg an der Horrea vorbei sah er etwas um die Ecke huschen, etwas braunes, pelziges. Darum würde er sich beizeiten kümmern...

    Gedankenverloren kaute Brutus länger auf seinem nächsten Löffel Pils herum. Dabei musterte er seinen gegenüber eindringlich. Es war ja nicht so, dass man ihm den Germanen nicht auf 100 Schritt ansah, doch er hatte in den letzten Wochen erfahren müssen, dass ein Germane - selbst mit Bürgerrecht - als wertloser angesehen wurde, als andere "Barbaren". Das lag vielleicht daran, das die anderen Barbaren entweder unterworfen, also schon auf dem Weg der Zivilisierung waren, oder aber exotisch genug um interessant zu sein. Germanen hingegen waren hinlänglich genug bekannt um nicht länger die mit Abscheu gepaarte Faszination auf die Römer auszuüben. Des Weiteren konnte nicht von einer Eroberung und Zivilisierung der Länder jenseits des Limes keine Rede sein.
    War sein Gegenüber bereit einen Germanen in der Legio zu akzeptieren? Man musste es ja nicht jedem direkt auf die Nase binden. Doch Probus schien nicht der Kerl zu sein, ihn wegen seiner unleugbaren Herkunft zu verurteilen. Daher antwortete er:


    "Ich habe mich noch gar nicht richtig vorgestellt, fällt mir bei der Gelegenheit ein: Faustus Duccius Brutus."


    Er stopfte sich einen weiteren Bissen in den Mund und beobachtete die Reaktion Probus'. Hatt er ihn richtig eingeschätzt?

    "Na, das wird schon passen."


    Allzu schlecht konnte der Getreidebrei doch nicht sein. Brutus hatte ohnehin wenig an diesem Nahrungsmittel auszusetzen. Schließlich war er mit Getreidebrei großgezogen worden, ergo konnte das nicht die schlechteste Ernährung sein.


    "Danke, dir auch." und schon wanderte der erste Bissen in seinen Mund. Mit dem Getreidebrei seiner Mutter - mögen die Götter ihr gnädig sein - nicht vergleichbar, doch durchaus genießbar. Er nickte Probus freundlich zu, was durchaus als Lob verstanden werden durfte. Bevor er einen neuen Bissen verschwinden lies antwortete er knapp:


    "Meine Familie ist hier in Mogontiacum ansässig."


    Er hielt vorerst bewusst die Tatsache für sich, dass er mehr Germane war, als für die Legion gut sein mochte. Doch ob er sich einfügen und an die Römer anpassen würde können, das würde die Zukunft zeigen.

    Das hatte ja so kommen müssen, wenn auch zehn Liegestützen nicht gerade eine Folter waren. Zumindest nicht für Brutus und den drahtigen neben ihm. Sollten sie jetzt etwa durcheinander brüllen? Brutus und der Kerl neben ihm blickten sich gegenseitig ratsuchend an und entschieden sich dann auf die anderern zu warten. Was nicht lange dauerte, denn bei zehn Liegestützen ergaben sich keine allzu großen Unterschiede. Brutus blickte sich um und als die letzten zwei Probati sich gerade wieder erhoben, nickte er seinen Nebenmann zu und sie begannen mit der Wiederholung.


    *klong*


    "Salve, Centurio Artorius"


    Das musste einfach besser sein. Gerade die zwei letzten schienen zu atemlos um aus voller Kehle zu grüßen, doch das machten gewiss Brutus und einige andere wieder wett. So zumindest die allgemeine Hoffnung.

    Ein schepperndes Geräusch erklang, als die Fäuste der Probati halbwegs gleichzeitig auf deren Loricae trafen. Das folgende "Salve" ging in diesem Geräusch beinahe unter.


    "Salve, Centurio Artorius!" klang es nicht nur aus Brutus Kehle, doch bei einigen fehlte der notwendige Elan. Diesen steckte wohl noch der Dauerlauf in der Lunge. Insgesamt ein Ergebnis, das Brutus eine weitere Körperertüchtigung erwarten lies.

    Nicht lange darauf erschien Brutus wieder. Er hatte sich mir der installierten Crista so einige verwunderte Blicke eingehandelt. Doch das trübte nicht sein Hochgefühl von Stolz und Erleichterung.


    "So. nun kann ich mich einen vollwertigen Probatus der ehrenvollen Legio II Germanica nennen."


    Er begann sofort sich der Lorica zu entledigen. Als dies getan war verstaute er diese, sowie die andere Ausrüstung an den dafür vorgesehenen Plätzen.


    "Das gehört hier hin? In Ordnung."


    Der Puls, den Probus zubereitete, erreichte mit dem Abschluss dieser Aufräumarbeiten den vorgesehenen Zubereitungszustand. So lies sich Brutus auch gleich einen Happen in einen Holzteller geben.


    "Danke."


    Sim-Off:

    *klingeling* Abendessen, alle Bewohner des Contubernium sind herzlich Willkommen!!

    Wie immer, wenn sich bei Brutus die Skepsis durchsetzte bewegte sich seine rechte Augenbraue nach oben, während die Linke sich zur Nase bewegte. Aber Initiationsriten gab es in jeder Gesellschaft, also auch in dieser Gesellschaft des Krieges.


    "Ok, ihr habt sogar Glück. Ich möchte mal behaupten, dass ich ein fast ebenso guter Koch bin wie der Hunger."


    Zunächst musste die Lorica wieder abgelegt werden um auch das militärische Unterkleid hinzufügen zu können. Schnell hatte er sich die beiden Tuniken übergeworfen. Dann legte er sich mit Hilfe Probus' die Lorica segmentata an. Eigentlich hätte er nun mit dem Cingulum Militare seine rote Tunika auf handbreit über dem Knie reffen müssen, doch die Tunika hatte ohnehin die richtige Länge. Das Subarmalium lies er beiseite, genauso wie die Paenula. Nachdem ihm Probus das Focale zurechtgerückt hatte und sein Cassis mit der Crista ausgestattet war, machte er sich nach einem ehrlichen
    "Danke." auf den Weg zum Sacellum. Seinen restlich Kram erstmal aus seinem Bett zurücklassend.





    Sim-Off:

    die lorica hatte er eigentlich noch an, seit der horrea

    Dass die "Reihe" dem Centurio nicht gefallen würde, hatte sich Brutus ohnehin gedacht. Und so war die erste Reaktion auf dieses seltsame Gebilde nicht verwunderlich. Um so verwunderlicher war die Tatsache, dass der "Schreihals" mit unverminderter Lautstärke fortfuhr. Brutus überlegte kurz wie lange der Centurio das wohl würde durchhalten können. Doch austesten wollte er es keinesfalls. Der Text fiel in etwa so aus wie erwartet. Doch er musste sich beim Hinweis auf die Barbaren einen Kommentar von der Sorte "Solche wie Ich" oder "genügend, allerdings" verkneifen. Doch ein kleines, unmerkliches Lächeln konnte er sich ob der Ironie der Situation nicht verkneifen. Hatte er nicht allzu lange ein "Barbarenleben" geführt? Und nun dank seinem römischen Bürgerrecht stand er nun in einer Gruppe von Männern, die vorwiegend aus Römern bestand. Um das Römische Reich vor Männern, Barbaren, Wilden zu schützen wie er einer gewesen war.
    Sofort mit dem Befehl setzte sich Brutus in Bewegung und hätte beinah einen etwas behäbigen, untersetzten Kerl über den Haufen gerannt,der seine Beine nicht aus dem Arsch bekam. Beinah hätte er laut geflucht, doch ein weiteres Mal riss er sich zusammen und fiel in einen flotten Trab, mit dem er bald die meisten überholt hatte (Aufgrund der eingeschlagenen Richtung hatte er ziemlich weit hinten begonnen). Knapp hinter dem ersten, einem drahtigen, für einen Römer großen Kerl kam er an und der hatte doch nichts Besseres zu tun als ihm aufmunternd zuzunicken, als wollte er sagen: "Wenn du noch ein wenig trainiert kannst du vielleicht irgendwann mithalten" und das obwohl keiner von ihnen schwerer atmete als der andere. Brutus schluckte seinen Groll hinunter und stellte sich, den Mann fast um Haupteslänge überragend, neben ihn. Den würde er sich für irgend einen Zweikampf vormerken. Ohne an den Centurio zu denken grinste er ein Wenig...

    "Das bekomm' ich schon hin, aber du könntest mir beim Anlegen der Ausrüstung ein Wenig behilflich sein. Schließlich hab ich das noch nie gemacht und ich würde gerne meinen Eid als Legionär auch in der entsprechenden Bekleidung ablegen."


    Wann wanderte sein Blick auf die Essensvorbereitungen.


    "Und wenn es nicht zu große Umstände macht würde mir danach ein Happen zu Essen gut tun, falls du was übrig haben solltest."


    Er unterstützte diese Bitte mit einem offenen, wenn auch leicht verlegenden Grinsen. Schließlich war er hier der Neue, also wohl noch öfter auf den Rat seiner Zimmergenossen angewiesen.

    Brandinar erhob sich, obwohl er das bei Loki nicht getan hatte, aber der kannte ihn schließlich schon. ;) Der Mann der da so unverhofft hereingekommen war musste nach seinem Kenntnisstand wohl der besagte Phelan sein, doch er sah dem Bübchen, das er einst gewesen war nicht mehr wirklich ähnlich. Daher war sich Brandinar nicht ganz sicher. Er wandte sich an die anderen, als er fragte:


    "Ist das Phelan?"


    Wie alt war er gewesen, als man Brandinar etwa ein Jahr vor den Überfällen zur Erziehung in das Dorf seines Vaters Schester geschickt hatte? Ewig war es her!


    "Ich zumindest bin Brandinar. Froh deine Bekanntschaft zu machen."

    Es funktionierte wirklich. Es war ein unglaublicher Balanceakt das Scutum mit all dem Zeug drauf auf dem linken Knie unter Zuhilfenahme des linken Arms in der Waagerechten zu halten. Doch er brauchte die Rechte Hand zum Öffnen der Tür. Ein kurzer Blick verriet ihn, dass er die nächst Zeit - und die würde lange dauern - in ziemlich beengter Atmosphäre zubringen würde. Aber wie er die Legion einschätzte würde er den größten Teil der Zeit ohnehin draußen beim Drill oder Straßenbau zubringen. Zwischen den Stockbetten saß ein Legionär auf dem Boden und schrotete Weizen, offenbar gab es bald das Abendessen.


    "Salve. Ich bin Brutus. Centurio Artorius hat mich diesem Contubernium zugeteilt. Hier ist doch das dritte, oder?"

    "Ich dachte eigentlich an einen Beitrag über Anwesenheit und Gebete hinaus. Allerdings sind meine Möglichkeiten derzeit eher bescheiden."


    Dann überlegte Brandinar.. Wen hatte Witjon da gerade erwähnt? Phelan? War das nicht einer seiner direkten Cousins? Scheinbar wollte der Priester werden. Wenn es der war, an den Brandinar gerade dachte, so würde des irgendwie zu ihm passen.