Beiträge von Faustus Duccius Brutus

    Er kam wieder aus der Taverne gestürzt, lief zum Forum, orientierte sich kurz an der Sonne und folgte dann der Via Borbetomagnus.


    Was renne ich denn so? Das habe ich immer als letzten Ausweg betrachtet. Der Familienname. Hoffenlich hat sich mein Quacksalber nicht geirrt als er mir meinen gab. Ach hätte ich mich nur früher um meine familiären Beziehungen gescheert. Aber zu der Zeit hatte ich nur Flausen im Kopf. Nicht das das heute anderst wäre ... Na hoffenlich ist diese vorerst letzte Hoffnung nicht vergebens. Zu vielen falschen Hinweisen bin ich nachgegangen, zu vielen Schatten nachgejagt, in zu vielen Sackgassen bin ich plötzlich gestanden.
    Ahh da ist die Casa. Dann wollen wier hier mal ans Tor klopfen.

    Ach was solls. Ich habe kein Geld um hier noch lange herumzuhängen. Ich werde es mit dem Familiennamen versuchen müssen.


    Als der Wirt seinen letzten Krug abräumte, fragte er ihn:

    Hast du denn wenigstens schonmal von jemandem mit dem Familiennamen Duccius gehört?


    Aber sicher. Die Casa Duccia befindet sich an der Via Borbetomagnus. nicht weit von der Stadtmauer entfernt.


    Wie komme ich da hin?


    Die Via Borbetomagnus ist die große Staße nach Südwesten. ihr könnt sie vom Forum aus nicht verfehlen. Ebensowenig wie die Casa Duccia. Ihr wisst doch wo das Forum is?


    Schnell erhob sich Brutus und rief, während der zur Tür eilte:

    Aber sicher. Dank dir.

    Wie konnte dieser fette Metpanscher sich erdreisten? Beinahe wäre Brutus von der Bank aufgesprungen und hätte den Kerl ordentlich aufgemischt. Aber sein Verstand konnte diesmal ausnahmsweise verhindern das seine Wut die Oberhand gewann. Schließlich wollte er seinen Bruder finden, wie er es dem Andenken seines Vaters gelobt hatte. Und ein zusammengeschlagener Wirt samt dem Ärger mit den Wachen würde ihm da in keinster Weise weiterhelfen. Also beruhigte er sich und sagte in gezwungen versöhnlichem Ton:

    Auch wenn ich danach aussehen mag, aber für denjenigen, den ich suche wird es kaum Ärger geben .. dann schon eher für mich . Er ist ein Verwandter von mir.


    Dann fügte er znirschend hinzu:

    Und entschuldigt meinen Ton.


    Er kramte den kleineren seiner Geldbeutel hervor, den er extra für solche Gelegenheiten dabei hatte und sofort beugte sich der Wirt ihm entgegen und streckte eine Hand aus. Brutus begann Asse, Semises und Quadrans in die Hand des Wirtes zu zählen, bis der Beutel einiges an Volumen eingebüßt hatte und der Wirt zustimmend nickte. Als dieser dem auffordernden und fragenden Blick begegnete der sich nun auf ihn richtete sagte er nur:

    Was willst du? Das ist das Entschädigungsgeld für deinen Ton. Ausserdem habe ich nichts von einem Irinar gehört.


    Das schlug doch dem Fass den Boden aus! Brutus sprang auf, packte den Arm des Wirtes mit der Linken, zog diesen mit der Rechten am Kragen zu sich heran und flüsterte mühsam beherrscht:


    Entweder du sagst mir jetzt was du weißt ... Oder ich zerlege dich und deinen Laden, dass dir Hören und Sehen vergeht. Und drohe mir nun ja nicht mit der Wache! Also raus mit der Sprache.


    Schon gut. Ich bin wohl zu weit gegangen. Aber ich habe den Namen wirklich noch nie gehört. Glaub mir. Als Entschädigung für dein Unbill gehen die zwei Met und noch einer auf mich.


    Die Einladung auf die drei Met kühlte den Kopf des jungen Germanen merklich ab. Er entließ den Wirt aus seinem einsernen Griff, nahm sein Geld zurück und setzte sich enttäuscht wieder hin.
    Er trank seinen Met und als nach einer Weile der Wirt ihm den dritten Krug brachte, drang dessen mitleidiges "Viel Erfolg bei eurer Suche nach eurem Verwandten" nur schwach in seine Gedanken. Als er aufblickte und für die Aufmerksamkeit danken wollte, hatte der Wirt sich schon abgewendet und Brutus verfiel wieder seinen dunklen Gedanken. Er stützte seinen Kopf auf einen Arm und starrte auf ein Astloch der Tischplatte.


    Ich werde ihn nie finden und damit das Andenken meinses Vaters beschmutzen. Ich kann doch den einzigen und letzten Wunsch meines Vaters, den ich nicht mal selbst vernahm, nicht unerfüllt lassen. Aber mein Geld geht zu Ende und ich habe nichts mehr was ich verkaufen kann. Mogontiacum ist die letzte Hoffnung. wenn ich meinen Bruder hier nicht finde, dann finde ich ihn nirgens. Wie auch? Ohne Geld! Er muss hier sein. die Hinweise in Confluentes waren zu sich zu eindeutig. Ich darf hier, kann hier nicht scheitern ich bin zu nah am Ziel. Ich fühle es. Ein so schreckliches Geschick können die Nornen nicht für mich geplant haben. Wenn ich mir doch nur sicher wäre, das mein römischer Familienname auch sicher der richtige ist. Denn wenn mein Bruder hier ist, dann doch sicherlich unter diesem namen. Aber ihn darüber zu suchen ist zu ungewiss, denn wenn meiner nicht stimmt, dann hilft das auch nicht. Ob der Quacksalber, der mich aufzog genug wusste um sich sicher zu sein? Wohl kaum schließlich war er zuvor eher im süden des freien Germaniens unterwegs gewesen. Ach es ist hoffnugslos. Wenn ich in den nächsten Tagen keinen wesentlichen Vortschritt erreiche werde ich wohl nichts anderes tun können als zur Legion zu gehen. Wie finde ich denn sonst ein Auskommen? ohne Beziehungen? Als Taglöhner? Dannn doch eher zum Militär. Obwohl Disziplin nicht umbedingt was für mich ist. Noch habe ich Hoffnung. Ein bisschen. Noch...

    Nachdem er einen Met getrunken hatte und der Wirt ihm den zweiten brachte, wagte er es, diesen anzusprechen:


    He Wirt. Ich suche jemanden. Habt ihr hier schon mal etwas von einem Irminar gehört?


    Worauf ihm dieser antwortete:

    Bei dem Ton weiß ich nix. Das klint mir als würde es für jemanden Ärger geben. Vor allem wenn man deine Statur bedenkt.


    Als Faustus etwas erwiedern wollte, fiel ihm der Wirt ins Wort:


    Und so lange meine Hand so leer bleibt, weiß ich noch weniger!


    Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust ... oder eher über seinem Bauch.

    Zitat

    Original von Publius Annaeus DomitianusIch hätte mal ne witzige Idee: Könnte man nicht die Götter-IDs komplett dem CD in die Hand geben ? Das wäre bestimmt spaßig :P


    Da würden sich die Germanen aber gar nicht drüber freuen, schließlich hätten sie den Zorn von göttern zu fürchten, die sie nicht wirklich anbeten.


    Aber sonst .... Da wär ich doch lieber Priester als ein in Rauch aufgehender Bürger ...

    Erschöpft von der wochenlangen Suche nach seinem Bruder kam Brutus am Stadttor an.Es war Nachmittag und die Torflügel waren geöffnet. Er blieb vor den Wachen stehen und klopfte sich den Staub aus seinr Reisekleidung. Nun wartete er darauf, das die Wache ihn ansprach. Als er den Staub hinlänglich entfernt hatte und ich noch immer keiner der Wachen beachtete, ging er einfach durchs Tor ... schließlich wollte er heute noch nach seinem Bruder suchen und wollte keine weitere Zeit verlieren.

    Brutus betrat die Taverne und sah sich kurz um. Anschließend setzte er sich an einen freien Platz und wartete. Zunächst galt es die anwesenden zu mustern. Wer war vertrauenswürdig? Schließlich war Brutus lange genug herumgeirrt. Wer verfügte über Informationen? Im Zweifel der Wirt und der würde schon kommen, schließlich war noch ziemlich wenig los. Was angesichts des frühen Abends oder späten Nachmittags durchaus zu erwarten war.

    Nun war er also in Mogontiacum angekommen. Hier also sollte sein Bruder leben. Er hoffte nur, dass er nicht schon wieder einen Metzgergang auf sich nahm. Was wohl fest stand, war, dass sein Bruder sich im Römischen Reich niedergelassen hatte, doch Brutus hatte mehrmals falsche Informationen erhalten. Interessiert blickte er sich um und erkannte, das seine Entscheidung im Römischen Reich ein neues Leben zu beginnen. wohl die richtige war. Brauchte sich doch nur die ordentliche Struktur der rechtwinkligen Straßen auf sein Leben übertragen, das bisher in nur allzu kurfigen Wegen verlaufen war.
    Doch nicht nur die Architektur erstaunte ihn, nein auch über sich selbst war er zunehmend erstaunt. Erstaunt darüber wie schnell seine lateinischen Sprachkenntnisse zurückgekehrt waren, obwohl er doch in den letzten Jahren allzu wenig Gebrauch von ihnen gemacht hatte. Auch als er probehalber vor ein paar Wochen mit einem Stöckchen in Sand zu schreiben versucht hatte war er sich sicher, das sich seine Fehler in Grenzen hielten.
    Wo sollte er weiter suchen? Wo würde er erfahren wo sein Bruder war, von dem er nur allzu wenig wusste? Wie in jeder Stadt begab er sich zunächst in eine Taverne.