Beiträge von Faustus Duccius Brutus

    Brutus war vom Fortgang der Ereignisse noch immer überrumpelt, versuchte aber dennoch erfolglos die vorne gesprochenen Worte zu verstehen. Erst als sein frischgebackener Centurio die Hochrufe aufnahm, schloss auch er sich an:


    "Hoch! Hoch! Hoch!" skandierte er voller Stolz mit und in ihm wuchs die Hoffnung, auch in ferner Zukunft auf der Tribüne zu stehen und - egal welche - Ehren zu empfangen. Möglichst oft hoffte er. In der richtigen Centurie dafür schien er ja gelandet zu sein.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus


    Mit einer spielerischen Bewegung zog der Centurio die immer noch zusammengerollte Urkunde hervor und reichte sie Probus. Drusus wartete einen Moment und erklärte dem neuen Optio seiner Centurie dann: "Glückwunsch... Optio Germanicus!"


    Das erklärte natürlich das erneute Erscheinen des Centurios im dritten Contubernium nur zu gut. Es waren schließlich eine Menge Überlegungen bezüglich der Besetzung der freigewordenen Optiostelle angestrengt worden. Dass nun einem aus dem dritten Contubernium diese Ehre zuteil wurde freute Brutus natürlich ungemein. Das würde er bei nächster Gelegenheit seinen Prügelgegnern unter die Nase reiben.
    Allerdings verlor das Contubernium so nun einen echten und hilfbereiten Kameraden. Das wiederum stimmte Brutus etwas wehmütig, ohne allerdings seine Freude für Probus zu schmälern. Doch was würde irgendwann nachrücken? Besser konnte es kaum sein.
    Brutus wartete nun mit einem freundlichen Lächeln ab, bis sie wieder unter sich sein würden, um Probus dann ordentlich zu gratulieren.

    "Ja, Centurio Iulius." antwortete Brutus in der Hoffnung, dass genauere Anweisungen noch folgen würden. Schließlich mussten neue Pfähle besorgt werden, bevor diese aufgestellt werden konnten. Alles in allem war er froh, dass ihm die Schlägerei kein Latrinendienst eingebracht hatte. Doch an dieser waren bereits die von sechsten beschäftigt, wenn sich Brutus nicht geirrt hatte, als er des morgens einen miles eine Schubkarre hatte schieben sehen.

    "Vale, Centurio Iulius."


    Etwas verdattert marschierte Brutus nun entgültig in Richtung seiner Unterkunft. Er war mehr als erstaunt über die glimpfliche Strafe. Auf der anderen Seite war er durchaus zufrieden mit der Entwicklung, die die Sache genommen hatte. Zumindest was die Strafe anbetraf. Er war seine Rache beraubt worden und der Gelegenheit, seine Ehre wieder herzustellen, doch zugleich wusste er auch, dass er dies nicht länger in die eigene Hand nehmen durfte, ohne ernstliche Konzequenzen befürchten zu müssen. Und diese Konzequenzen würden sicherlich mehr Schimpf und Schande über ihn und seine Ahnen bringen, als die Beleidigungen und Ehrverletzungen der Milites aus dem sechsten Contubernium. Also musste er aus mehrerlei Gründen von einer Revanche absehen, wenn auch ein bitterer Nachgeschmack bei der ganzen Sache blieb.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Sofort nachdem der Iulier bei seinem Legaten, Statthalter und Patron wegen der Beförderung des Germanicers angefragt hatte und kurz danach selbst die Ernennungsurkunde des frischgebackenen Optios ausgestellt hatte, machte sich der Centurio auch schon zum (bald ehemaligen) Contubenrium seines Neostellvertreters auf. Interessanterweise war es sein ehemaliges Contuberniums, und es war auch das ehemalige Contubernium Primus', der jetzt Decurio war... Das dritte schien eine Art Kaderschmieder zumindest für die eigene Centurie, wenn nicht gar für die ganze Legion zu sein...


    Wie üblich wenn der Iulier eine Barracke seiner Centurie betrat, trat Drusus die Tür zum Contubernium forsch zur Seite, was soviel Lärm machte, dass es sogar einen schlafenden Probatus aufgeweckt hätte und brüllte die den Soldaten altbekannten Worte in den engen Raum hinein: "Milites venite! State! Legionarius Germanicus Probus, progredde!" Während er dies brüllte, holte er schon die noch zusammengerollte Ernennungsurkunde hervor...


    Einmal mehr platzte der Centurio in das dritte Contubernium. Brutus, der erneut auf seinem Bett saß schnellte diesmal nicht ansatzweise so schnell hoch und achtete insbesondere auf seine Rübe. Da er diesmal nicht aufgefordert wurde vorzutreten, stellte er sich nur neben seinen Bettpfosten und wartete ab.

    Erschrocken fuhr Brutus hoch, als die Tür aufflog und die Stimme des Centurios erklang. Er stieß sich unsanft an einem der obereren Querbalken eines Doppelbettes, unterdrückte jedoch irgendeine Schmerzensregung, von einer kurzen Grimasse einmal abgesehen. Dann fing er den Blick seines Kameraden auf. Was mochte es geben? Das einzige was Drusus und Brutus gemeinsam mit dem Iulier zu schaffen gehabt hatten, war die sache mit dem sechsten...
    Mit einem unguten Gefühl - über den reinen Kochdienst als Strafe, und das zu zweit hatte er sich bereits gewundert - pflanze sich Brutus neben Drusus auf und grüßte ebenfalls. Zwar waren sie dazu nicht aufgefordert worden, doch Brutus hatte ein schlechtes Gewissen und das veranlasste ihn zu vorauseilendem Gehorsam:


    *klong*


    "Salve, Centurio Iulius. Probatus Duccius ebenfalls zur Stelle."

    Wie immer war Brutus den Ausführungen aufmerksam gefolgt, auch wenn sie nun von einem Decurio kamen. Er freute sich schon auf den Anfängerunterricht, den sie nun erhalten würden. Zwar waren seine Reitkünste sicherlich noch ausbaufähig, doch auf- und abzusteigen, verschiedene Gangarten und so weiter beherrschte er eigentlich schon. Einzig das reiten in Rüstung kanne er noch nicht, doch diese spürte er nach dem größten Teil der Grundausbildung kaum noch. Also erwartete er von seiner Seite keine Probleme, wenn denn das Pferd keine machte.
    Dann trat er wie befphlen auf die Reihe der Pferde zu. Der Eques, der ihm gegenüberstand sprach ihn an und Brutus antwortete entsprechend:


    "Salve, Eques Terentius. Ich bin Duccius Brutus. Ja ich hatte bereits einige Male das 'Vergnügen'." An seinem Betonung des letzten Wortes lies sich erkennen, dass er seinem Sitzfleisch ausgedehnte Ritte bereits angetan hatte, aber dabei nicht mehr Vergnügen enpfunden hatte, als das schnelle Vorankommen ihm bereitete.

    Gerade noch vor der Abordnung der Reiterei trafen die letzten Probati ein. Nun standen sie vollzählig parat und auf einigen Gesichtern ließ sich die Scheu vor den Pferden schon ablesen. Brutus jedoch, der sich schon oft dem Rücken eines Pferdes anvertraut hatte, war damit beschäftigt, das Pferd des Decurios zu betrachten. Er war zwar kein ausgemachter Pferdekenner, doch das hinderte ihn nicht daran, das Ross zu begutachten. Zu gerne würde er es einmal gegen Logbrandur laufen sehen. Doch dann mit einem anderen Reiter als ihm selbst, dachte er sich.
    Nachdem der Centurio seine Ansprache beendet hatte, der Brutus aufmerksam wie immer zugehört hatte, konnte sich der Decurio der vollen Aufmerksamkeit nicht nur von Brutus, sondern von allen Probati gewiss sein.

    Brutus stopfte gerade den letzten Löffel des Pulses, der vom Abend zuvor übrig geblieben war in den Mund, als die Verstärkung eintraf. Geringschätzig betrachtete er die Neuankömmlinge. Doch ihre Menge lies in ihm ein ungutes Gefühl aufkommen. Seit der Rückkehr des Optios hatten einige Spekulationen die Runde gemacht und sollten das Kontingent womöglich - wie eines der Gerüchte besagte - bestochen sein, blühte allen hier ein blutiger Morgen. Mit derart miesen Gedanken machte sich Brutus daran für alle kommenden Befehle bereit zu sein.

    Im Bewusstsein es bald geschafft zu haben traten die Probati heute an, wie sie tags zuvor angetreten waren: gut gelaunt. Sie waren noch nicht alle da und so hatte ihre Antrittsformation noch einige Lücken, als sie Brutus an seinen Platz stellte und gemeinsam mit dem Centurio und den anderen wartete, nur wusste der Nachwuchs nicht so genau auf was. So blickten sie einander vielsagend und erwartungsvoll an.


    "Auf was warten wir denn?" fragte Simplex leise den neben ihm stehenden Brutus, als er ankam. "Na auf die Pferde. Heute gehts ums reiten, hat der Centurio gesagt und das geht nicht ohne was zu draufsetzten."

    Die Probati waren erfreut darüber, dass sie für heute entlassen waren und die Ankündigung des nahen Endes der Grundausblildung fördete eine Stimmung zu Tage, die für die Stapazen der letzten Zeit doch erstaunlich ausgelassen war. Während sie die Skorpionen zurück zur Horrea schleppten, entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch. Wie schon öfter war es Simplex, der in seiner unbedarften Art zur Diskussion Anlass gab:


    "Bald haben wir's geschafft. Dann brauchen wir und nicht mehr so abzurackern. Also ich werd mir dann erstmal nen faulen Lenz machen. Und zwar.." Doch wie sollte den anderen Probati verborgen bleiben, denn Narcissus fiel ihm ins Wort: "Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Est ist unsere Eidespflicht uns auch weiter so fit als irgend möglich zu halten." Simplex war gerade drauf und dran zu widersprechen, als Brutus sich einmischte um etwaigen Misstimmungen vorzubeugen: "So leid es mir tut muss ich Narcissus zustimmen. Es wäre unserer Ehre und auch der der Legin nicht zuträglich, würden wir abschlaffen. Allerdings können wir das Tempo unserer Ertüchtigung nun selbst wählen." Er versuchte mehr oder minder erfolglos Narcissus' gekünstelte Sprache nachzuahmen, doch war sich gewiss, dass sich Simplex ohnehin seiner Meinung anschließen würde. Denn seit er ihn über den Pilumwurf aufgeklärt hatte, war Brutus Meinung für Simplex immer maßgeblich gewesen, auch wenn diesem diese 'Verehrung' mitunter gehörig auf die Nerven ging.
    "Drill und Fitness hin oder her", erklang nun die Stimme des Probatus Minucius, "wir bekommen bestimmt Ausgang wenn wir die Grundausbildung hinter uns haben. Da werden wirs ordentlich krachen lassen, oder? Mit Wein und Bier und hüübschen Määädchen." Den letzten Satz hatte er mehr schlecht als recht gesungen und sofort sprang Probatus Atrius darauf an, der schon länger seine Hauptaufgabe darin sah, Minucius beständig sein Missgeschick vorzuwerfen: "Solange du nach Wein und Bier nicht auf die Idee kommst das Bogenschießen zu üben, bin ich dabei." Er fing sich damit den üblichen Blick ein der ihn aufforden sollte, doch endlich Gras über die Sache wachsen zu lassen, den er geflissentlich übersah. Narcissus war der Meinung ihn ein wenig zurechtstutzen zu müssen und frotzelte daher: "Solltest du auf die irrwitzige Idee kommen, mir bei den Damen der erlauchten Gesellschaft vor die Schussbahn zu laufen, dann mögen dir die Götter gnädig sein. Ich ziele dann etwas höher als dein Oberschenkel."
    Er unterstützte seine Anspielungen mit fein dosierten Gesten und die Probati mussten ihr 'Gepäck' stehen lassen um sich dem Lachen hinzugeben. Sie verabredeten, sich nach der Grundausbildung gemeinsam ordentlich die Kante zu geben, doch es war das Versprechen langjähriger Schulfreunde, in Verbindung zu bleiben. Mache dieser Versprechen wurden eingehalten, andere nicht.

    Im Gegensatz zu den anderen Gruppen, die meist nur einen losschickten um die Bolzen einzusammeln, machte sich Brutus zusammen mit Simplex auf die Suche. Als sie ihren Teil der Bolzen gefunden und Brutus die beiden Treffer entfernt hatte, trabten sie zurück zum Geschütz und machten sich zum Feuern bereit. Brutus verbot Simplex allerdings den Skorpin zu spannen während noch Probati durch das Schussfeld eilten. Erst als das Feld vor ihnen wieder frei von jeglichen Zweibeinern war, nickte Brutus knapp und sie begannen von neuem ihren Pfosten unter Beschuss zu nehmen. Das Selbe taten auch die anderen Gruppen. Doch nun mit geringerer Feuerrate und besser gezielt. Entsprechend besser war das Ergebnis. Zwar sahen die Pfähle höchstens aus wie gerupfte Igel, doch an den 'Stacheln' hätte man bei allen emprklettern können. Zumindest so weit, bis der Pfahl gebrochen wäre.. denn viele von diesen sahen nun wirklich schwer mitgenommen aus.

    Über diesen Vorschlag musste Brutus erst nachdenken. Bisher hatte er sich wenig um die Seelennöte anderer geschert. Er hatte keine Vorstellung ob und wie Drusus geholfen werden konnte. Unetschlossen zuckte er mit den Schultern.


    "Unfrieden im Contubernium sollten wir vermeiden. Aber ich kann nicht sagen ob und wie wir ihm helfen können. Vielleicht wäre ein Gespräch gerade ein Anlass zum Streit für ihn. Ich glaube ich bin nicht der richtige um das zu beurteilen. Aber wenn du der Meinung bist wir sollten mit ihm darüber reden,..." ein wenig hilflos hob Brutus die Arme "bin ich dabei."

    Brutus runzelte die Stirn. Er konnte sich das Verhalten ebensowenig erklären wie Probus. Natürlich waren die Centurionen streng und unnachgiebig aber dabei meist fair und gerecht. Irgendwie konnte Brutus nicht glauben, dass dies der ausschalggebende Grund für Drusus Verhalten war.


    "Er scheint der Meinung zu sein, dass sich irgendwer gegen ihm verschworen hat oder dergleichen. Zumindest erweckte er bei mir diesen Eindruck. Aber einen Mangel an Fairness habe ich bei unserem neuen Centurio noch nicht beobachten können. Wahrscheinlich verfolgen Drusus irgendwelche Geister und er merk nur, dass er verfolgt wird und meint nun die Legio habe was gegen ihn."

    Brutus war nach dem Abmarsch des Centurio dem kurzen Gespräch zwischen Probus und Drusus aufmerksam gefolgt. Auch er hatte sich ziemlich über den Neuen gewundert und hätte ihm wohl die selbe Frage gestellt, wie Probus, wäre ihm dieser nicht zuvorgekommen. Obwohl sein Kopf wieder ausreichend mit Luft versorgt wurde, verstand er diese Reaktion nicht. Kopfschüttelnd wandte er sich an Probus, als Drusus gegangen war:


    "Also entweder er ist einfach ein seltsamer Kauz, oder er hat Probleme, die über die üblichen Probleme eines Probatus hinausgehen und gänzlich anderer Natur sind. Oder was meinst du?"

    - Optio Grummus -



    Grummus war erfreut, dass der Decurio seine Entschuldigung so positiv aufnahm, doch er wollte auch dem Eques keine Scherereien bereiten. Also wadte er ein: "Dein Eques hat mich keineswegs brüskiert. Er hat mich anständig gebeten, mich zu beeilen. Doch hat er keinen dienstlichen Befehl ausgerichtet und so habe ich ihm auch ausserhalb des Dienstweges geantwortet und das eben in meiner - zugegenermaßen - etwas ruppigen Art. Deinen Rat bezüglich der Abwicklung werde ich beherzigen." Das dies in der Durchführung unter Umständen wegen des Platzmagels nicht so leicht werden würde, weil der Straßengraben bis nahe an das Tor reichte, verschwieg er. Doch in Gedanken überlegte er bereits, welchen Weg er gehen musste um eine Verbreiterung der Stelle zu diesem Zweck zu erreichen. Denn im Grunde war die Idee des Decurio von nicht abstreitbarem Nutzen für die Wachhabenden und nicht zuletzt für die Bürger.
    Mit leicht abgelenkter Miene nahm er das Schreiben entgegen, das ihm gereicht wurde.


    "Jawohl Decurio Terentius. Decurio Terentius. Optio Numitorius, melde mich ab." mit diesen Worten verlies er den Raum, in Gedanken schon mit dem Vorschlag des Decurio beschäftigt.

    Die mutterseelenallein stehenden Pfähle sollten also ihr nächstes Ziel sein. Während jeweils einer aus jeder Gruppe den Skorpion auf das neue Ziel ausrichtete und dabei wieder eine Linie mit den anderen bildete, musste der andere die Bolzen holen um wieder feuern zu können.
    Brutus hatte sich Simplex als Partner ausgesucht. Zum einen um ihn von Schusseligkeiten abzuhalten, zum anderen, um nicht jeden Handgriff mit seinem Kameraden durchsprechen zu müssen. Der Hortensier war leicht zu dirigieren und allzu bereit sich unterzuordnen. Mit Narcissus hingegen hätte es wahrscheinlich Probleme gegeben, denn da sie gleichen Ranges waren, hätte dieser sich gegen jede Bevormundung gewehrt.
    Kaum hatten die Probati sich auf die Pfosten ausgerichtet und wieder mit Munition bestückt, als die ersten Geschosse auch schon durch die Luft zischten. Brutus beobachtete die Veruche der Kameraden aufmerksam. Diese begingen jedoch den Fehler, zwar den Pfosten anzupeilen, aber dabei die Flugkurve zu beachten. So schlugen die meisten Bolzen höchstens in der Hähe des Fußes der angepeilten Ziele ein. Brutus hingegen lernte aus den Fehlern der anderen und zielte auf die Spitze des Pfahles, den er treffen wollte.


    *zoing**zisch*


    Doch der Bolzen verfehlte knapp sein Ziel. Wieder legten sie einen Bolzen ein, zogen die Apparatur auf und *zoing**zisch**grrr*kratzten leicht am Pfahl. So ging es noch etwas weiter, bis sie *zoing**zisch**tock* mit einem der letzten Bolzen tatsächlich das Ziel trafen. Ein weiterer gesellte sich dazu und dann war die Munition auch schon aufgebraucht. Ein kurzer Blick sagte Brutus, dass die anderen ihre Aufgabe auch nicht wesentlich besser bewerkstelligt hatten. Keiner der Pfähle sah aus wie ein Igel und kaum einer war blank geblieben.

    - Optio Grummus -


    Grummus nahm Platz und hörte den Worten des Decurios aufmerksam zu und lies sich eine kleine Pause, bevor er antwortete:


    "Zunächst einmal tut es mir leid, dass ich mich im Ton vergriffen habe. Meine Empfehlung dich am den Posten an das Tor zu stellen war unangebracht und falsch. Ich bitte für dieses mein Verhalten um Entschuldigung." brachte Grummus seine Entschuldigung vor, die er ehrlich meinte. Doch er kam nicht umhin seine Rede etwas zu ergänzen:


    "Allerdings war ich nicht sehr erfreut darüber, dass dein Eques meine Arbeit kritisierte indem er mir sagte ich solle meine Arbeit beschleunigen. Die Kontrolle am Stadttor erfüllt ihren Zweck und dieser würde in Gefahr geraten, wenn wir allzu eilig kontrollieren würden. Wann immer ich dort die Verantwortung trage werde ich mit aller gebotenen Sorgfalt vorgehen. In dieser Sorgfalt sehe ich meine Pflicht und bin ich Vorbild. Wie gesagt; für meinen Kommentar bitte ich um Entschuldigung. Für meine Sorgfalt keinesfalls. Das sieht mein Centurio übrigens genauso. Er bestand, als ich ihm nach meiner Schicht Meldung machte, darauf dir diesen Brief zu überbringen."


    Mit diesen Worten überreichte er ein Schriftstück, das er bei sich getragen hatte. Dabei war ihm ein Wenig unwohl, denn er war sich sicher gewesen, das ohne irgendwelchen Beistand wieder geradebiegen zu können. Doch sein Centurio hatte darauf bestanden.



    Salve Decurio Terentius!


    Mein Optio, Numitorius Grummus berichtete mir, Publius Caesius Valens, Centurio der vierten Centurie, der neunten Kohorte, dass es Gestern zwischen ihm und dir einen Disput an einem der Stadttore gab.


    So wie mir mein Optio die Begebenheit schilderte, sehe ich allerdings, ohne dich beleidigen zu wollen, meinen Stellvertreter im Recht. Abgesehen von der Wortwahl, mit der er das informell vorgebrachte Ersuchen deines Eques erwiderte, kam er nur seiner Pflicht als Stadtwächter Mogontiacums nach. So wie er mir berichtete, kontrollierte er gerade einen der Wagen, als plötzlich einer deiner Equites von ihm forderte er solle seine Arbeit schneller machen. Jedoch ist es seine Pflicht jeden einzelnen Wagen sorgfältig zu kontrollieren, was seine Zeit beansprucht. Es wäre doch nicht auszudenken könnte jemand, der beispielsweise den Legaten ermorden wollte einfach so in die Stadt käme, weil sich ein eifriger Optio nicht mehr genügend Zeit lassen kann.


    In diesem Sinne bitte ich dich, es dabei zu belassen, da ich beleibe keinen Fehler in der Handlungsweise meines Optios entdecken kann.


    Vale bene!



    Publius Caesius Valens




    Sim-Off:

    'Tschuldigung. Optio Grummus war bisher kein besonders tief angelegter NSC. Daher mein Fehler bei seiner Namensgebung. Eigentlich heißt er "... Numitorius Grummus". Er steht am Tor mit seinem Rufnamen, sollte im Folgenden allerdings bei Anrede Numitorius genannt weden.

    Optio Grummus trat ein. Er war etwas überrascht von der Anwesenheit eines Centurios. Er hatte nur den Decurio erwartet. Doch man hatte ihn hereingerufen also machte nach seinem Salut ordentlich Meldung.


    *klong*


    "Salve Decurio Terentius," diesen nannte er zuerst, schließlich war dies hier sein Büro, "Salve Centurio. Decurio Terentius. Optio Grummus. Melde mich wie befohlen."


    Nun würde er sich also seinen Rüffel wegen seines Kommentars am Stadttor abholen. Er hielt es zwar für unnötig, dass man ihn deswegen hierher zitiert hatte. Doch er wusste gut genug, dass er um diesen Gang nicht herumkommen konnte. Was hatte der Decurio auch für gute Ohren. Hatte er das umbedingt hören müssen? Was hatte er ihn überhaupt bei seiner Arbeit gestört. Grummus sah zwar ein, dass er mit seiner Bemerkung einen Fehler gemacht hatte. Doch dass man seine Arbeit kritisiert hatte, das sah er als mindestens ebenso groben Fehler an. Doch trotz seines Ärgers trat er nun ohne seine übliche Unfreundlichkeit auf, ja für seine Verhältnisse war er überaus freundlich. Entsprechend neutral was sein Gesichtsausdruck.

    Der Teil des Campus, der als Schießplatz diente wurde von einem Hügel begrenzt. In diesen schlugen nun die Geschosse der Skorpionen ein. Einige blieben in der weichen Erde stecken, andere verloren den Halt. Ein Paar waren auch zu tief abgefeuert worden und schlitterten auf den Hügel zu und blieben zu dessen Fuß liegen. So ging es eine Weile, in der sich die Frequenz der Einschläge beständig erhöhte. Da sie in keinster Weise zielten konnten die Probati die durch die Wiederholung gewonnene Übung umgehend in Geschwindigkeit umsetzten. Bald sollte der Hügel vorerst seine Ruhe haben und kein Dreck mehr von seinem bemitleidenswerten Hang abgesprengt werden, denn die Munition war aufgebraucht. Als alle wieder hinter ihren Geräten in Position standen meldete Narcissus, der dem Centurio am nächsten stand:


    "Centurio Iulius. Probatus Maecius. Melde alle Geschosse wie befohlen als abgefeuert."