Beiträge von Faustus Duccius Brutus

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    Original von Tiberius Germanicus Probus
    "Also dann. Ihr werdet mir fehlen, ihr Arschgeigen."


    *klong* Brutus salutierte vor seinem mittlerweile ja nun Vorgesetzen mit einem schiefen Lächeln und nickte ihm zu. Worte brachte er im Moment keine mehr heraus. Zu beklommen war ihm zu mute. Er wurde die Kröte in seinem Hals einfach nicht los.
    Und als Probus gegangen war wischte er sich etwas aus den Augen. Wenn auch sicherlich nur ein Staubkörnchen.

    Brutus verstand den Befehl des Centurios so, dass sie erst die Pfähle aus der Horrea holen und draußen zwischenlagern sollten, bevor sie zum Bestimmungsort tranportiert wurden. Also machte er sich sofort ans Werk. Die Pfähle wurden stehend gelagert und liesen sich leicht schräg gestellt relativ leicht aus der Horrea rollen. Zum Glück war auch die Tür hoch genug. Brutus stellte den ersten Pfahl draußen an die Wand und ging dann den nächsten holen.

    Auch Brutus fand sich ein. Da er bisher beim Theoretischen Unterricht nicht allzu sehr brilliert hatte, entschloss er sich im Anschluss an die Aufarbeitung seiner Lücken, sich bei dieser Gelegenheit weiterzubilden. So war er nun gekommen um zu lernen. Welches Thema der Vortrag behandeln sollte hatte er nicht erfahren. Vielleicht hatte er den Legiotrommeln nicht aufmerksam genug gelauscht. Es war ihm schlussendlich auch egal was er lernte, nur neues erfahren wollte er, und das wie immer begierig.

    Die Furcht vor dem Zorn der Götter, für den Brutus das Unwetter hielt hatte bei ihn noch nicht im Geringsten abgenommen. Im Gegenteil. Nun wo er durch den dichten Regen marschiert war und geseh hatte, wie ein Blitz in einen der Wachtürme einschlug fühlte er sich noch weit unbehaglicher als zuvor in der Unterkunft. Mit finsterem Gesichtsausdruck trabte er nun Drusus hinterher um in der Stadt nach Verletzten zu suchen. Wenn sie blos nicht selbst von einem neuerlichen Hagelschauer verletzt wurden. Die Götter waren schließlich fähig mit diesen Eisbrocken auch ihre Helme und Rüstungen zu durchschlagen, davon war Brutus überzeugt.

    Brutus nichte erneut und folgte dem Eques dichtauf. lies jedoch etwas mehr Abstand als es um die Pfähle ging, um besser reagieren zu können. Wie empfohlen klammerte er sich mit den Beinen an sein Pferd und passte sich intuitiv dessen Bewegungen an. Besonders, als dieses in die schneller Gangart wechselte.
    Den Schlussspurt absovierte er so ebenfalls ohne Probleme, doch das scharfe Abbremsen hätte Brutus beinahe aus dem Sattel katapultiert. Da er nun ohnehin ziemlich schief auf dem Gaul hing nutzte er den Teil des Schunges, den er noch nicht abgefangen hatte, um sich hinuntergleiten zu lassen.
    Neben seinem Reittier stehend blickte Brutus zu Lupus und wartete auf neue Anweisungen.

    Brutus setzte sein Pferd hielt sich strikt an die Ratschläge des Terentiers. Tatsächlich wurde das Reiten so angenehmer, zumindest ein wenig und das Scheuern lies etwas nach. Um auch das reiten ohne Zügeleinsatz auszuprobieren, legte Brutus diese vor sich auf die Hörnchen. Mit leichtem Schenkeldruck dirigierte er das Armeepferd, das zuverlässig und promt reagierte in leichten Bögen voran. Was gab es sonst noch über die Fortbewegung zu Pferd zu lernen? Sicherlich vieles, doch hier ging es ja 'nur' um die Grundlagen.

    Während die übrigen Milites in die Unterkünfte zurückhasteten um sich für den Einsatz auszurüsten und dann an die porta praetoria zu eilen, war Brutus ja bereits ausreichend ausgestattet. Unverständliche Gebete in seinen Bart murmelnd zog er seinen Mantel enger um sich und trat hinaus in den Regen. Dieser prasselte auf seinen Helm ein. Unwillkürlich versuchte Brutus eine Melodie herauszuhören, konzentrierte sich dann wieder auf seine Gebete und stapfte zur Porta.
    Er hatte seit dem Beginn seiner Reise vor einem guten halben Jahr nicht mehr so inständig gebetet. Was mochte die Stadt getan haben um ein solches Strafgericht zu rechtfertigen? Oder war es erst die Warung? Brutus versuchte nach oben zu blicken, doch der Regen fiel ihm in die Augen. Ausserdem war da ohnehin nichts zu sehen. Zu dunkel waren die Wolken. Es herrschte ein difuses Licht. Hell genug um sich normal zu bewegen und dunkel genug um sich wie eine Decke über Geist und Seele der Mogontiacer zu legen. Umso wichtiger war es, dass Brutus wieder auf den Weg blickte oder auf den Matsch zu seinen Füßen, der seinen Weg ausmachte. Er mochte das Geräusch, das seine caligae bei jedem Schritt hervorriefen überhaupt nicht. squatsch, squatsch. Das krr, krr frische gefallenen Schnees war ihm da deutlich lieber. Doch heute achtete er nicht auf solche Nebesächlichkeiten.
    Bei jedem Blitz und insbesondere bei jedem Donner fuhr Brutus zusammen, blickte sich jedes Mal verstört um und betete dann weiter. Was von seinen Worten nicht die Geräuschkulisse verschluckte war selbst für Brutus zu leise um es zu hären. Nur an seinen Lippen konnte man ablesen, dass er schnell vor sich hinsprach. Dann Verstummte er.
    Ein Ohrenbetäubender Knall zerriss zeitgleich mit einem gewaltigen Lichtschein die Luft. Brutus standen die Haare zu Berge und die Luft schien zu knistern. Stocksteif stand er da und starrte auf den Turm neben den Portatürmen, dessen Dach samt Beobachtungsetage schwer in Mitleidenschaft gezogen zu sein schien. Ein Brand flackerte dort kurz auf, wurde durch en Regen jedoch umgehend gelöscht. Brutus sah aus den angrenzenden Unterkünften Milites ZUm Turm hinstürmen. Augenscheinlich wurde bereits geholfen. Schaudernd drehte sich Brutus davon weg und legte eilig die letzten Meter zur Porta zurück.

    Brutus hörte sich die Reden seines Centurios und des Decurios aufmerksam an. Obwohl es 'nur' ein Manöver war, war Brutus doch von jener seltsamen Vorfreude erfüllt, die er vor jedem geplanten Waffengang verspürte. Dann wartete er bis sein Contubernium und dann er selbst an der Reihe war um sich mit den Übungsgladii auszurüsten. Er nahm sich eines und verstaute es bei dem restlichen Material. Sein Privantbeutel war voll und Brutus auch sonst guten Mutes. Sehnsüchtig wartete er auf den Befehl zu losmarschieren.

    Brutus war derart gut gelaunt, dass er beinahe auf dem Weg zur Horrea ein Liedchen gepfiffen hätte. Warum wusste er selbst nicht. Den Spaten über der Schulter marschierte er hinter seinem Centurio her und betrat nach ihm die Horrea. nun würden sie erstmal Pfähle schleppen. Aber das war immer noch besser als in der testudo einen balancierenden Optio auf seinem Scutum stehen zu haben.

    "Mach dir mal keine Sorgen um den Jungen. Den erzieh ich noch zu nem angemessen lockeren Legionär. Und er mich zu nem angemessen korreken, hoff ich mal." plichtete Brutus Drusus bei. Sie würden das schon schaukeln. Ebenso wie Probus seinen neuen Posten schon bewältigen würde..

    Brutus nickte um deutlich zu machen, dass er verstanden hatte. Mit einem leichten Schenkeldruck dirigierte er sein Pferd zunächst im Schritt näher Auf Lupus und dessen Pferd zu. ein leichtes Ziehen am Zügel und das Tier stand, um dann in den selben leichten Trab versetzt zu werden und Lupus zu folgen. Brutus fühlte sich etwas unbehaglich. Bisher war er nur in leichter Lederrüstung geritten. Für den Ritt war die lorica segmentata einfach nicht konzipiert. Die Probleme, die dabei auftraten erahnte Brutus bereits jetzt. Jeden Ruck und jeden Stoß, den die Bewegung des Pferdes auslöste nahm die Rüstung leicht verzögert auf, wodurch sie die darunterliegende Tunika auf der Haut auf und ab bewegte. Lange war das nicht ohne wunde Stellen und ähnliche Komplikationen auszuhalten. Doch noch war es nur eine Ahnung dieser Problematik. Wirklich schlimm wurde das wohl erst nach einigen Tagen.
    So lächete Brutus leicht, als der Eques vor ihm sich umwand um zu signalisieren, dass soweit alles in Ordung war.

    - Legionär Nullus -



    Einmal mehr stand Nullus Wache, als ein junger Bursche Einlass begehrte. Er musterte ihn knapp und war durch dessen modische Aufmachung sofort beruhig und überzeugt einen treuen Bürger des Reiches vor sich zu sehen. lässig winkte er ihn durch. Zumindest sollte es so aussehen. So wie es sich Nullus bei seinem Voresetzten Optio Grummus abgeschaut hatte. Vermutlich wirkte es aber leicht deplaziert. Nichts desto Trotz konnte der junge Mann passieren.

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    Original von Tiberius Germanicus Probus
    "Was ist los Brutus?", fragte ich ihn und runzelte die Stirn. Da fiel mir ein, dass ich ja nun offiziell sein Vorgesetzter war. Ich lachte auf und schüttelte den Kopf. "Ist schon in Ordnung. Ich denke, für den Abschied bin ich noch euer Kamerad Probus."


    "Na denn, Glückwunsch, Kamerad." antwortete Brutus mit ehrlicher Freude und ohne das Grinsen auch nur ansatzweise loszuwerden. Dann trat er soweit beiseite, wie es die Enge des Contubernium zulies um den anderen ebenfalls Gelegenheit zum Gratulieren zu geben.


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    "Lass noch was für die anderen zum Essen übrig. Und in meinen Ausbildungseinheiten bitte keine Scuta zerbrechen, ja?", sagte ich zu ihm und zwinkerte. "Nachher muss ich die noch von deinem kargen Sold abziehen, Schildbrecher."


    "Jawohl,.. Optio,.. aber du bist doch bisher auch satt geworden, oder? Und was die Schilde angeht werd ich mich bemühen" antwortete Brutus auf die Anweisungen seines neuen Vorgesetzten und zwinkerte zurück. "Für das nächste Schild werd ich dann auch Optio sein müssen, damit ich es mir leisten kann." flachste er dann zurück. Er versuchte so seine Beklommenheit zu überspielen. Es gelang ihm ganz gut, denn obwohl Abschiede nie seine Stärke gewesen waren, verstand er es doch, sich in diesen Situationen der Kunst der Unterdrückung seiner Gefühle meisterlich zu bedienen. So sah man weder, noch hörte man heraus, dass er mit einem Verlust kämpfte. Mit dem Verlust eines Kameraden. Doch da er zugleich einen fähigen Offizier gewann - davon war er mehr und mehr überzeugt - wog dies ohnehin weniger schwer.

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    Original von Tiberius Iulius Drusus
    "Dann folgt mir zum Horreum Secundum! Und nehmt eure Spaten mit!"


    Hastig schnappte sich Brutus seinen Spaten und eilte seinem Komandanten hinterher. Endlich mal körperliche Betätigung abseits des alltäglichen Drills. Er freute sich regelrecht auf die Abwechslung. Solange es nicht die Latrine war, die ihn abwechselte war ihm diese Strafe sogar recht. Aber er zeigte seine 'Freude' nicht, sondern setzte eine Schuldbewusste Mine auf.

    Brutus hatte durchaus kein Problem, den Ruf des Schreihalses zu hören. Schließlich war dieser ja gerade für seine durchdringende Stimme bekannt. Mühsam quälte er sich aus seiner Koje. Obwohl es nur ein geringer Trost war, hatte er sich in voller Montue auf sein Bett gelegt. Vor dem Zorn , der Götter konnte man sich nicht schützen und diese tobten gar wild. Schickten Blitze zur Erde und liesen den Boden mit mächtigen Donnerschlägen erbeben. Bei jeden krachen zuckte Brutus weitter zusammen und verkroch sich immer tiefer in seine Decke, unbewusst die Stellung des ungeborenen Kindes im Mutterleib einnehmend. Nun wurden sie rausbefohlen. Mit bösen Vorahnungen und Tagträumen lies sich Brutus von seinem Sockbett fallen. Seine weichen Knie drohten seinen Körper nicht abfangen zu können, doch er stand, ergriff seinen Helm, rückte das Galdius zurecht und ging mit Schritten, die so gar nicht seinem sonstigen, energischen und kräftigen Gang entsprachen vor die Tür.
    Gerade als er sie durchqueren wollte, zuckte ein weiterer Blitz über den Himmel. Unmittelbar gefolgt von einem lauten Krachen, das noch weitere Geräusche zu verschlucken schien. Das war verflucht nah gewesen. Brutus hielt entsetzt inne und wollte sich umsehen, doch die Kameraden schoben ihn, fast gegen seinen Willen ins Freie. Auch dort konnte er nichts sehen, zumal der Regen, wo seine Sicht nicht ohnehin begrenz war, so dicht fiel, dass man ihn für Nebel hätte halten können. Nun standen sie da und wurden von dem, durch die Regentropfen gelösten, Schlamm bespritzt. Brutus war heidenfroh über die Tatsache, dass er auch seine Gamaschen angezogen hatte. Die meisten Kameraden standen nur in ihren Tuniken, Cingulum und caligae unter dem Porticus und waren der unerwarteten Schmutzattacke schutzlos ausgeliefert. Wahrscheinlich würden sie zu irgendeinem Auftrag ausrücken und die Klamotten über die dreckigen Beine.. na danke. Hoffentlich hatte die Legio mit genügend Wundsalbe vorrätig.

    Während Brutus beobachtete, wie der Terentier sich elegant in den Sattel schwang, folgte er dessen Rat und sortierte seine Ausrüstung dahingehend, alles aus dem Weg zu schaffen. Auch den Helm zurrte er ordentlich fest und trat an das Pferd heran. Klopfte ihm beruhigend den Hals um dann die gestellte Aufgabe in Angriff zu nehmen. Er kontrollierte nebenbei noch den Sitz des Sattels, schließlich wog er mehr als der Eques, war aber zufrieden. Er ergriff ebenfalls die vorderen Hörnchen, holte mit dem einen Bein Schwung, warf es nach oben, stieß sich mit dem anderen Bein ab und zog sich zugleich mit den Armen weiter in die Höhe.
    Allerdings hatte er seine Kraft unter- und das Gewicht der Rüstung überschätzt und wäre beinahe auf der anderen Seite wieder herabgepurzelt. Mühsam konnte er die Balance halten und setzte sich im Satel zurecht.


    "Das geht besser!" meinte er zu Lupus, ehe dieser seinen ersten Versuch beurteilen konnte und schwang sich auf der anderen Seite halbwegs elegant hinab um es sofort erneut zu versuchen. Diesmal gelang es besser, doch nicht mit der Geschmeidigkeit eines geübten Reiters, der im tagtäglichen Umgang mit dem Pferd die perfekte dosierung von Schwung und Kraft geübt hatte. Noch immer auf dem Pferd blickte er aus luftiger höhe auf den Reiter herab. "Was nun?"

    Brutus war reichlich erstaunt über die Legionsreiterei, die wohl auch in irgendeiner Form mit von der Partie war. Zwei Turmae stark waren sie ebenfalls angetreten. Wobei die Hälfte mit leichten Lederrüstungen ausgestattet war und auch sonst ziemlich dunkel gekleidet und ausgerüstet war. Brutus stellte zwar einige Überlegungen bezüglich des Sinns und der bevorstehenden Aufgabe an, konnte sich aber keinen rechten Reim über die Angelegenheit bilden. Also blickte er über die meisten Köpfe seiner Kameraden hinweg zu seinem Centurio. Der würde ihnen schon alles nötige sagen. Andererseits hatte Brutus Befehlen zu gehorchen und keinen Erklärungen zu lauschen. Die Theorie hatte er hinter sich und in der Praxis zählten nunmal die Befehle.

    "Das nicht." gab Brutus etwas kleinlaut zu. Ob dies ein derart großes Problem sein mochte? Die Rüstung war zwar trotz ihrer erstaunlichen Beweglichkeit und Passform zum reiten nicht ideal, doch sollte sich ein kurzer Ritt in ihr durchaus bewerkstelligen lassen. Auch das Auf- und Absteigen traute sich Brutus zu, schließlich hatte er ausreichend Kraft um auch seine Rüstung mitzuschleppen.

    "Mensch Probus.." waren die Worte, die aus Brutus' Kehle entstiegen, kaum war die Tür wieder zu. Schwungvoll klopfte er Probus auf die Schulter. Dann hielt er inne. Schließlich stand nunnicht länger sein Stubenkamerad vor ihm, sondern seine neuer Optio. Er hatte sich so über die Ernennung gefreut, dass ihm nun erst klar wurde, dass dies bedeutete, dass er Probus nun anders behandeln musste als er gewohnt war. Er machte verunsichert wieder einen Schritt zurück und blickte seinen Gegenüber mit einem breiten Grinsen an.

    Behangen mit all dem Plunder, den man als Miles so mit sich herumschleppen musste um 'in vollem Marschgepäck' zu stehen, trottete Brutus zusammen mit allen anderen Männern aus der Centurie zum Forum. Dort angekommen stellten sie sich in Position und Brutus überlegte was nun wohl folgen mochte. Ging es ins Manöver oder gar zum Einsatz? Hoffentlich würden auch mit diesen Kameraden die Formationen gelingen, wie sie mit den Probati auf dem Exerzierplatz funkioniert hatten. Dabei war es egal was genau ihm bevorstand. In freudiger Erregung wartete er auf die weiteren Befehle.