DSA 4. Edition, Deadlands, 7th Sea, Shadowrun IV, Robotech II: The Sentinels...
Ich hab da aber noch nen ganzen Kleiderschrank voller Regelbücher...
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Ich hab da aber noch nen ganzen Kleiderschrank voller Regelbücher...
Quintus seufzte innerlich. Mit einem Mal hatte er vollstes Verständnis für Loki und konnte haarklein nachvollziehen, wie er so geworden war. Er konnte sich förmlich ausmalen, wie eine Kindheit mit einer Schwester gewesen sein musste, die in etwa fünf- bis zehnmal so schlimm war wie Uthi.
Zu Crassus aber sagte er: Wir sind römische Bürger germanischer Abstammung, Herr. Daher tragen wir neben unseren römischen Namen auch noch germanische. Sie heißt Duccia Flamma, Eila ist lediglich ihr germanischer Name. Ferner ist sie sui iuris, hat also keinen Vormund. Und, mit Verlaub, Herr, sie ist sehr temperamentvoll. Ich bin sicher, dass das, was auch immer sie getan hat, nicht mit Absicht oder Vorsatz geschah.
Er konnte nur hoffen, dass der Praefect Milde walten lassen würde. Quintus war gar nicht wohl bei dem Gedanken, dass man ihn gleich mit festsetzen könnte und den armen und wahrscheinlich völlig ahnungslosen Phelan obendrein. Und überhaupt, wieso war Eila in Rom und wo war Loki? War die ganze Familie da? Zumindest der nubische Hüne Silko musste doch irgendwo sein! Und welche Strafe würde der Praefect verhängen? Würde er sie direkt kreuzigen lassen? Kein sonderlich berauschender Gedanke, zumal Quintus die Via Appia schon kannte. Oder würde man ihn Wache um Wache gehen lassen, ohne Schlaf und mit nur wenig und vor allem kaltem Essen?
Als Eila ihre Anwesenheit erklären wollte, streifte Quintus sie mit einem schnellen Blick, der sie zur Ruhe ermahnen sollte. Er konnte nur hoffen, dass sie ihn verstand und der Praefect davon nichts mitbekam. Letzteres war beim Chef der Praetorianer wohl eher unwahrscheinlich...
Edit: Fehlerteufel...
Die Soldaten wurden ins Achtung gestellt und warteten gespannt auf die Ansprache, die nun folgen würde. Der Mann der das Podium betrat, war in die zivile Montur gekleidet, die für den Dienst in der Stadt vorgesehen war. Er begrüßte die Soldaten und stellte sich vor, das also war der neue Tribun...
Wie vom Donner gerührt nahm Quintus Haltung an.
Miles Quintus Duccius Eburnus, Centuria I, Cohors V, Herr! meldete er.
Die Frau ist eine Verwandte von mir, die ich in Mogontiacum in Germania Superior wähnte, Herr.
Was bei allen Göttern, ob römisch oder germanisch, war hier eigentlich los? Eila in Gewahrsam, vom Praefecten persönlich festgesetzt? Was hatte sie nur angestellt? Sicher, sie war aufbrausend und ein Dickschädel, aber bislang hatte Quintus sie immer für vernünftig und zumindest einigermaßen besonnen gehalten...
Aus den Augenwinkeln gewahrte Quintus den neuerlichen Vorstoß seines Kameraden. Ein seitlicher Angriff war eine günstige Gelegenheit, einen Versuch zur Entwaffnung des Gegners zu starten...
Blitzschnell drehte der Germane sein Scutum quer, was allein schon eine ziemliche Kraftanstrengung war, und warf sich dann nach vorn. Mit lautem Krachen prallten die Schilde gegeneinander! Hatte er jedoch auch den Valerians Waffenarm dazwischen festgesetzt? Er würde es bald genug erfahren...
Krokodile??? Ich dachte, die können außerhalb von Aegyptus gar nicht überleben, weil sie nur Nilwasser trinken und nichts anderes vertragen.
Wie von so vielen Sachen, hatte Quintus natürlich auch von Krokodilen gehört, kannte aber nur wenige bis gar keine Details. Sein Schulbildung war recht umfassend gewesen, weswegen in vielen Fällen auch nur die Oberfläche eines Themas angekratzt worden war, ohne in die Tiefe einzudringen...
Quintus war gerade auf dem Weg zum Tor, um dort seinen Dienst zu versehen - es war die Zeit der Wachablösung - als ihm eine kleine Gruppe von Kameraden entgegenkam. Die Praetorianer umrahmten den Praefecten, weshalb der Germane sogleich auf Seite trat, Scutum und Pilum ordentlich abstellte und Haltung annahm.
Als sie dann an ihm vorbeimarschierten, traute Quintus seinen Augen kaum. Die junge, blonde Frau, die dort von zwei Wachen flankiert hinter Crassus hergeführt wurde, war das...
Eila?
Gerade rechtzeitig erkannte Quintus Valerians Absicht. Mit einem Ruck rammte er sein Scutum auf den Boden und fing so den Angriff auf seine Beine ab. Gleichzeitig stieß er mit dem Gladius darüber hervor und versuchte den Kameraden von oben zu treffen...
Löwen, Tiger, Kamele und auch Elefanten kenne ich. In der Colonia Agrippina gibt es eine Menagerie mit Tieren und Bestien aus aller Welt. Sehr interessant und sehr eindrucksvoll! Aber sag, stimmt es, dass einige reiche Römer solche Tiere in ihren Häusern halten?
Quintus hatte davon gehört, aber er war sich nicht sicher, ob es nur Geschichten waren oder tatsächlich der Wahrheit entsprach...
Auch Quintus fand seinen Weg zum Exerzierplatz. Immer noch kauend war er seinen Kameraden einfach nachgelaufen, während er unterwegs noch seine Ausrüstung in Ordnung brachte. Schließlich blieb er auf seinem Platz links hinter Valerian stehen und schluckte laut hörbar die letzten Reste seines viel zu frühen Frühstücks herunter, was den Kameraden rund herum ein Grinsen und Griemeln auf die Gesichter zauberte...
Valerian war schnell, und seine Vorstöße prallten in rascher Folge gegen Quintus' Scutum. Dem Germanen war allerdings auch bewusst, dass das Geplänkel erst einmal in Gang kommen musste, ehe er wirklich in der Lage sein würde, die Fähigkeiten seines Gegners abzuschätzen. Zumindest war er sich jetzt schon darüber klar, dass er sich keinesfalls zu sicher werden würde, so wie es seinerzeit bei Balbus abgelaufen war.
Quintus kombinierte Stiche mit Hiebattacken und sann darüber nach, wie er den Römer wohl am ehesten würde überraschen können...
Keine Sorge, ich kann das gut verstehen. Ich kenne auch bei weitem nicht alle Stämme, und ich bin Germane. Außerdem würde ich mehr als die Hälfte der Stämme, die ich kenne, nicht einmal verstehen. Du musst wissen, dass es keine einheitliche Germanische Sprache gibt. Jeder Stamm spricht seinen eigenen Dialekt, und dass sich die Duccier untereinander verstehen können, liegt hauptsächlich daran, dass sich die gesprochenen Dialekte sehr ähnlich sind. Man kann den anderen also verstehen und mit ein wenig Anpassung entsteht so etwas wie eine gemeinsame Sprache. Es gibt aber Dialekte, die vom Ubischen, mit dem ich aufgewachsen bin, so verschieden sind, wie etwa Latein oder Griechisch. Die muss man dann wie jede andere Sprache auch lernen, was sich ohne vernünftige Schrift schwierig gestaltet.
Als Valerian fragte, was ihn an Rom interessieren würde, musste Quintus nachdenken. Er war hergekommen, um durch seinen Dienst das Andenken an seinen Vater zu ehren, aber was erwartete er von der Stadt selbst?
Wenn ich ehrlich sein soll, dann weiß ich das gar nicht so genau. Da ist zum einen natürlich die unglaubliche Größe Roms, die mich reizt, und dann natürlich die Frage, wie die Römer denn nun tatsächlich in ihrer Heimat so leben. Ansonsten lasse ich alles einfach auf mich zukommen. Überraschungen sind umso größer, je weniger man sie erwartet.
Ein wenig zu spät, aber trotzdem alles Gute!!!
Bin zurück von der Insel...
Ich muss geschäftlich nach Britannia und bin daher bis übermorgen nicht da...
Quintus nahm seine Übungswaffe entgegen...
Danke. Sicher, warum nicht? Fang an!
Der Germane stellte sich in Kampfposition...
Quintus konnte die Bedenken Valerians durchaus verstehen. Wer wusste schon, wie andere Menschen wirklich waren?
Als das Gespräch dann weiter lief, musste er erkennen, dass es notwendig war, bei seinen Verwandtschaftsverhältnissen noch ein wenig weiter auszuholen...
Nein nein, da hast du etwas falsch verstanden. Ich bin Ubier, zumindest zur einen Hälfte. Mein Vater war Ubier, meine Mutter Amsivarierin. Sie entstammt der Familie, die als Gens Duccia bekannt ist. Wenn man nach dem Bürgerrecht meines Vaters ginge, wäre ich eigentlich ein Flavianer. Nach meines Vaters Tod haben wir uns aber unter den Schutz der Familie meiner Mutter gestellt und wurden so zu Ducciern.
Es war also der Stamm meiner Mutter, die Amsivarier, welcher von den Chauken überfallen und fast völlig ausgelöscht wurde.
Quintus Gegner war wesentlich geübter im Umgang mit dem Scutum, dessen Größe und Gewicht dem früheren Alareiter doch erheblich zusetzten. Schließlich war er wieder da, der Moment der Unachtsamkeit, und Quintus Gladius flog in hohem Bogen davon. Sein Gegner lachte und hieb jetzt wild auf den Schild des Germanen los.
Der konnte sich nur hinter das schützende Holz kauern. Ein germanischer Fluch entwich ihm, während er weiter und weiter zurückgedrängt wurde. Einer der Tricks seines alten Herren war angebracht!
Quintus wechselte das Scutum in die rechte Hand, schlug mit dem schweren Schild den Gladius seines Gegners beiseite, als dieser wieder nach vorn schnellte. Gleichzeitig verlagerte er sein Gewicht auf das linke Bein und ging noch etwas weiter in die Knie. Schließlich wischte er mit dem rechten Fuß in einem Kreisbogen von links nach rechts um die Füße des Gegners und zog sie weg...
Der Gegner fiel nach hinten weg, Quintus setzte springend nach, es krachte Holz auf Holz und dem Gegner entfuhr ein lautes Stöhnen, als die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde!
Quintus rollte sich herunter und half dem verdutzten Kameraden auf, dem blankes Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand.
Mach dir nichts draus, das nächste Mal bist du es, der siegt, sagte der Germane und beide mussten lachen...
Spräche denn etwas dagegen, einzelne Räume zu vermieten? Ich weiß ja nicht, wie dein Haus aussieht, aber ich kenne es aus der Colonia Agrippina, dass Civis Teile ihrer Stadtvillen in Wohnungen umgewandelt haben und vermieten. Einige bieten auch Zimmer im Vorderhaus als Geschäftsräume für Händler und Krämer an. Auf diese Weise wäre deine Schwester nicht alleine im Haus und hätte auch noch ein regelmäßiges Einkommen, das dann wieder ins Haus zurückfließen könnte. Für die Casa Duccia hier in Rom stelle ich mir ganz Ähnliches vor.
Als Valerian dann vom großen Clan der Duccier sprach, musste Quintus erneut lachen.
Oh ja, der Stammbaum ist schon beeindruckend. Du wirst ihn vielleicht auf der Feier gesehen haben, er hängt in der Eingangshalle. Und es scheinen immer neue Duccier ihren Weg nach Mogontiacum zu finden. Aber genau da ist auch das Geheimnis der vielen Mitglieder meiner Gens verborgen. Mogontiacum ist der Stammsitz der Familie, und wenn ein Verwandter seine Zugehörigkeit geltend machen will, muss er genau dort hin. Die Duccier sind erst seit kurzer Zeit Bürger des Reiches und viele der Verwandten leben noch in Germania Magna, wo sie sich seit einem Angriff der Chauken auf den ursprünglichen Stamm meiner Familie, die Amsivarier, bei dem der Stamm fast völlig ausgelöscht wurde, durchschlagen. Die Duccier sind eine Familie aus jenem Stamm. Man muss aber vielleicht dazu sagen, dass eine germanische Familie auch die Bediensteten und die Unfreien mit einschließt. Man könnte sagen, dass die römische Familia und das Klinetelwesen in der germanischen Familie zusammenfließen. Daher scheinen wir Duccier so zahlreich zu sein.
Der Miles grinste. Es war natürlich, wie alles im Leben, wesentlich komplizierter, aber der Römer würde mittels dieser Vereinfachung zumindest eine grundlegende Vorstellung davon bekommen, wie sich ein germanischer "Clan" zusammensetzte...