Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus
    "Was du dir wieder rausnimmst werter Vetter, soll ich dich mal dran erinnern wer damals im Balneum kassiert hat? ;) " Phelan lachte. Zu den beiden neuen Verwandten gewendet sprach er "Heilsa! Willkommen in unserer Casa, es freut mich ebenfalls."


    Dann wandte er sich zu Arbjon "Heilsa Vetter, was verschlägt dich hier her?" Er hoffte auf etwas Spannendes.


    Quintus musste breit grinsen, als ausgerechnet Phelan ihn auf seine Anwesenheit ansprach.


    Ich bin deinetwegen hier, Vetter. Du willst doch immer noch nach Rom und Priester werden, oder? Pack deine Sachen, Mann! Wir reisen in wenigen Stunden ab.

    Quintus sah seinen Bruder an zog in einer dramatischen Geste seine linke Augenbraue hoch. Wäre es nicht sinnvoller, die beiden Fremden zunächst einmal genauer abzuklopfen? Vielleicht konnte Albin ja weiterhelfen. Er war wohl der einzige in der Casa, der die meisten der Ahnen noch gekannt hatte.


    Albin, was meinst du zu der Geschichte der beiden? Sind sie die, die sie behaupten zu sein? Oder klingt das Ganze eher unwahrscheinlich?

    Auf der Suche nach Phelan war Quintus mittlerweile durch die ganze Casa gelaufen. Nachdem er zuletzt in der Küche Marga mit Engelszungen zu einer größeren Proviantration für seine Reise nach Rom überreden konnte und als Gegenleistung ein Paket mit verschiedenen Gewürzen und Ölen, die man wohl nur in Rom bekam, versprechen musste, lenkte er seine Schritte in das Kaminzimmer, aus dem er Stimmen gehört hatte.


    Und siehe da, dort stand der Gesuchte, und außerdem auch noch Silko, den der Eques eigentlich noch im garten gewähnt hatte. Ebenso wie seinen Bruder, der sich bequem sitzend ein Bier die Kehle herablaufen ließ und mit zwei recht abgerissenen Jünglingen sprach...


    Oha! Was geht denn hier vor? Habt ihr zwei Einbrecher gestellt?

    Keiner hatte ihn kommen gehört, und doch stand Arbjon plötzlich im Garten, wo Silko eine Waffenübung abhielt.


    Heilsa, meine Familie, wo kann ich Phelan finden? Ich habe wichtige und gute Neuigkeiten und nur wenig Zeit.


    Der Eques blickte in die Runde und kramte derweil in einer Tasche, die er dabei hatte. Er zog eine Schriftrolle hervor, die er seinem Bruder hinhielt.


    Hier, leite diesen Brief bitte an Mutter weiter. Ich bin auserwählt worden, in den Reihen der Praetorianer zu dienen und muss daher nach Rom. Ich kann mich leider nicht von allen hier verabschieden, deshalb erkläre du unseren Vettern und Basen bitte, was Sache ist.


    Ad Duccia Vibulana - Oppidum Brogilus - Germania Inferior


    Geliebte Mutter, meine Schwestern,


    die größte Ehre wurde mir einfachem Soldaten zuteil, ich wurde erwählt, als Praetorianer den Imperator Augustus und seine Familie direkt zu schützen. Hierzu muss ich allerdings ins ferne Rom reisen und dort bleiben.
    Ich werde euch regelmäßig schreiben und, so meine Mittel es mir erlauben, auch einige Geschenke aus der Urbs Aeterna schicken. Habt keine Angst um mich, es wird mir gut gehen.
    Ich muss diesen Schritt wagen, um Vaters Andenken zu ehren und das Ansehen der Familie zu mehren.


    Bis wir uns wiedersehen, lebt wohl!


    Arbjon

    Der wachhabende Eques musterte die Gestalt, die da aufs Tor zugetreten war scharf. Etwas mager und ziemlich abgerissen, dachte er sich. Wahrscheinlich gibt der nach ein paar Wochen schon wieder auf.
    Er deutete die Straße hinter sich entlang auf die Principia.


    Zum Rekrutierungsbüro geht's da lang. Und Atier kenn ich hier keine... obwohl, doch, einen gibt's hier. Unser Vexillarius heißt Atius Romanus. Sobald du alle Formalitäten durchlaufen hast, kannst du ja mal schauen, ob er in seinem Officium ist.

    Punktlich zur befohlenen Stunde fand sich Quintus ebenso wie der Kamerad, der ebenfalls mit nach Rom sollte, am Tor des Castellums ein.
    Der Duccier spürte einen leichten Hauch von Müdigkeit, hatte er doch am vorangegangenen Abend noch lange wach gelegen. Dabei war ihm ein Gedanke gekommen, den er nun mit dem Praetorianer besprechen wollte..., nein musste.


    Verzeih, Herr, aber besteht die Möglichkeit, dass uns ein Zivilist nach Rom begleiten könnte? Mein Cousin Duccius Verus gedenkt ebenfalls, in die Urbs Aeterna zu reisen, ihm fehlte bislang jedoch eine Reisegesellschaft. Er ist ein recht guter Reiter und würde uns sicherlich nicht aufhalten. Da Mogontiacum ja ohnehin auf dem Weg liegt, könnten wir ihn direkt von dort mitnehmen.

    Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    "Was mich allerdings schon interessiert... wie machst du das dann mit unseren Göttern? Ich meine, es soll Germanen geben die schon an römischen Altären opfern, aber noch unsere Götter anbeten. Und es soll welche geben, die schon den römischen Göttern opfern.", bei diesem Satz sah er Arbjon schief an. Er konnte nicht verstehen wie man einerseits noch den Traditionen ihrer Väter treu blieb, sich andererseits aber den römischen Göttern anbiederte... andererseits war es eh ein Drahtseilakt den sie hier vollführten...


    Natürlich entging Quintus der Blick Landos nicht. Er spülte den Bissen Brot, auf dem er gerade kaute mit etwas Bier herunter.


    Mein germanischer Name ist Arbjon, mein römischer Name ist Quintus Eburnus. Ich trage also zwei Namen. Wäre es da so unglaublich, dass auch die Götter mehrere Namen tragen? Ich bin überzeugt, dass die Römer Wodan Jupiter nennen und Teiwaz Mars, ohne erkannt zu haben, dass es dieselben Götter sind. Wenn ich also den Tempel des Mars betrete und dort Teiwaz opfere, ist das nichts anderes, als wenn ich auf dem Schlachtfeld meine toten Feinde Mars überantworte oder ihn dort um Glück im Kampf bitte.


    Aus den Augenwinkeln sah der Eques zu Silko herüber, hatten sie sich doch jüngst auch über die Götter unterhalten...

    Schließlich betrat Quintus zum letzten mal die Thermen der Ala. Der Ritt nach Rom würde ein langer und harter werden, und da wollte er sich noch einmal so richtig entspannen, ehe es am nächsten Tag losgehen würde.


    Er entkleidete sich also und begab sich dann in das Heißwasserbecken, wo er erst einmal sitzen blieb...

    Nachdem er ihn vergeblich im Sancellum gesucht hatte, scheiterte Quintus auch im Officium der Truppenkasse. Lediglich ein Scriba war anwesend, vom Vexillarius weit und breit keine Spur.
    Der Eques bat den Scriba schließlich um eine leere Tabula und hinterließ eine Nachricht...


    Romanus, mein Freund,


    wie du sicherlich weißt, war ein Praetorianer bei uns hier in Confluentes. Er kam, um neue Soldaten für die kaiserliche Garde zu rekrutieren, und ich wurde ausgewählt, ihn nach Rom zu begleiten.
    Es tut mir leid, dass ich mich nicht richtig von dir verabschieden konnte. Gerne hätte ich ein paar Grußworte deinerseits an unseren Patron mitgenommen. Solltest du je Kontakt zu mir aufnehmen wollen, so wende dich vertrauensvoll an meine Familie. Du kannst ihre Casa in Mogontiacum finden, und Numerius Duccius Marsus ist mein Bruder. Er wird jede Botschaft an mich weiterleiten können.
    Ich werde mich in Briefen bei dir melden und von meinen Abenteuern in der Garde berichten. Und ich bin überzeugt, dass wir uns dereinst wiedersehen werden, sei es in dieser oder einer anderen Welt.


    Vale, mein Freund,


    Quintus Duccius Eburnus

    Zunächst ging Quintus zu seiner Unterkunft. Er packte seine wenigen Habseligkeiten zusammen und kramte dann eine Tabula und mehrere Papyrusrollen hervor. Zunächst schrieb er einen Brief an seine Mutter, dann an den Rest der Familie. Zuletzt ritzte der Eques eine Nachricht an seine Kameraden in die Tabula und legte sie dann auf Brandulfs Schlafstatt...


    Meine Kameraden,


    wie ihr wisst, war ein Praetorianer bei uns hier in Confluentes. Er kam, um neue Soldaten für die kaiserliche Garde zu rekrutieren, und ich wurde ausgewählt, ihn nach Rom zu begleiten.
    Es tut mir leid, dass ich euch beim "Kampf" gegen die Probati nicht beistehen konnte, ich hoffe doch, dass ihr gewonnen und der Vierten keine Schande bereitet habt. Auch bestürzt es mich, dass ich nun nicht mehr Seite an Seite mit euch reiten kann, aber diese Chance ist zu groß, um sie einfach ziehen zu lassen.
    Ich gelobe, dass ich in Rom euch und dem Andenken an meinen Vater Ehre erweisen will und werde! Und ich bin überzeugt, dass wir uns dereinst wiedersehen werden, sei es in dieser oder einer anderen Welt.


    Quintus Duccius Eburnus

    Eigentlich hätte sich Quintus gerne etwas Bedenkzeit ausgebeten, aber er wusste, dass der Praetorianer dies als Ablehnung verstehen würde. Die Wahrscheinlichkeit, in Rom Anfeindungen hinnehmen zu müssen, war groß, aber andererseits gab es keine bessere Möglichkeit, das Andenken seines Vaters zu ehren. Der Dienst zum direkten Schutz des Kaisers...


    Ja, Herr, ich bin bereit, dir nach Rom zu folgen, um den Imperator Augustus mit meinem Leben zu schützen.

    Er hatte sich schnell noch zurecht gemacht, damit er nicht in Felle gehüllt vor den Praefecten trat. In seiner gewohnten Uniform und Ausrüstung erreichte er so das Officium seines höchsten Vorgesetzten und betrat den Vorraum.


    Der Praefect hat nach mir verlangt?


    Der Scriba nickte nur und deutete auf die Tür hinter sich. Quintus trat vor und klopfte an.


    Tock - Tock - Tock