Der Praetorianer war also scheinbar auch einer von jenen, die den Wert des Volkes über den Wert des Individuums stellten. Andererseits hatte er aber auch recht, war Quintus jetzt Germane oder Römer. Schon oft hatte der Eques darüber nachgedacht, zu einer Lösung dieses Problems war er nie gekommen.
Er hatte allerdings bei der Ala eines gelernt: Es war egal, welchem Volk man entstammte, wenn man Soldat der römischen Armee war. Alle kämpften für denselben Kaiser und dasselbe Reich und jeder verließ sich auf dieselben Kameraden.
Ich mag Bürger Roms und von Geburt her Germane sein, Herr, aber was ich bin ist ein Soldat Roms, der dem Befehl seines Offiziers folgt und loyal zum Kaiser steht. Sollten dahingehend Zweifel bestehen, Herr, bin ich sicher, dass die Decurios und Praefect Octavius Sura Einblick in die Berichte über Borbetomagus gewähren können, wo wir germanischen Plünderern das Handwerk legten.
So langsam fragte sich Quintus wirklich, was diese Fragestunde sollte. Er war sich mittlerweile sicher, dass es hier nicht um einen Besuch des Kaisers in Confluentes ging...