Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Wo wir gerade schon bei Steuern sind... Zahlen Soldaten eigentlich auch Steuern? Oder sind sie aufgrund ihres Dienstes für das Imperium (und ob ihres geringen Soldes ;D) von Steuern befreit?

    Quintus reihte sich bei seinen Kameraden ein. Er beobachtete sie genau, um ihr Verhalten zu imitieren. Mit Schild und Speer konnte er schon umgehen, aber in einer Reihe oder Formation hatte er noch nie gekämpft. Aufregung und auch ein wenig Angst stiegen in ihm hoch, als er auf die halbe Höhe des Walls trat...

    Nach einem schnellen Frühstück, begann Quintus seine Ausrüstung anzulegen, als er die Befehle des Centurios hörte.


    Zitat

    Original von Lucius Albius Decius
    ...als Lucius schließlich antreten ließ und ihnen dann 30 Runden ums Lager zum Warmwerden verordnete.


    Der junge Germane seufzte, ließ sein Kettenhemd fallen und reihte sich für den Trainingslauf ein.


    Zitat

    Original von Lucius Albius Decius
    Anschließend wurden die Wallanlagen an zu bemängelnden Stellen ausgebessert bis alles tip top war.


    Noch ein wenig schnaufend und die Schwere des Getreidebreis in seinem Magen spürend, machte Quintus sich zusammen mit seinen Kameraden an die Arbeit. Wieder und wieder bemängelte der Centurio irgendeine Kleinigkeit, bis Wälle und Palisaden schließlich in perfektem Zustand waren.


    Zitat

    Original von Lucius Albius Decius
    Schließlich ließ Lucius die Männer ihre Übungswaffen auspacken und sich zum Training aufstellen. "Also dann! Wir trainieren heute die Verteidigung eines Marschlagers! Die Eques der Turma I werden einen Angriff simulieren dem ihr unter meinem Kommando zu begegnen habt!"


    Keine Pausen, keine Erholung... Das also war das wahre Gesicht der Armee. Doch Quintus musste seinen Vater ehren! Er hatte zwar keine Ahnung, wie er sich bei einem Angriff zu verhalten hatte, kannte die Kampfformationen nicht und war ganz und gar nicht sicher, ob sein Kampfstil dem der Armee entsprach, aber er würde alle Befehle befolgen. Oder es zumindest versuchen...

    Quintus sah noch eine Weile dem Würfelspiel zu, bis die Zeit der mittleren Wache gekommen war. Dann holte er seine Ausrüstung und bezog seinen Posten am Wall...


    Später in der Nacht, nachdem seine Wache beendet war, fiel er müde auf sein Lager und schlief sofort wie ein Stein. Der Tag war sehr anstrengend gewesen, und das Bisschen Ruhe, das er bis zum frühen Wecken haben würde, war dringend nötig.
    Schließlich hatte er das Gefühl gerade erst eingeschlafen zu sein, als die Soldaten am Morgen geweckt wurden...

    Die Spatha schon. Der Gladius gehörte meinem Vater, er bekam ihn zusammen mit dem Bürgerrecht zum Abschied aus der Legio. Als er starb, gab mir meine Mutter die Waffe. Sie meinte, mein Vater hätte es so gewollt. Ich trage ihn stets bei mir, um das Andenken an meinen Vater zu ehren.


    Quintus bedachte das Kurzschwert mit einem melancholischen Blick.


    Das Gut deiner Familie, Decurio, liegt es in der Nähe von Bodobriga (= Boppard)? Ich meine mich erinnern zu können, dort eine Villa Rustica gesehen zu haben.

    Nachdem Quintus seine Übungen beendet hatte, kam auch er zum Feuer herüber. Die letzten Worte hatte er im Näherkommen mitgekriegt...


    Meine Familie lebt auch nicht weit von hier. Ich stamme aus Brogilus, einem Oppidum nahe der Colonia Agrippina, etwa 60 Meilen nördlich von hier. Decurio, woher genau kommst du? Ich bin vielleicht daran vorbeigeritten, als ich die Casa meiner Gens besuchte.


    Der junge Germane setzte sich neben den Duplicarius auf den Baumstamm und lehnte seine Schwerter neben sich an das Holz...

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    Original von Timokrates Kyrenaikos
    Hugh, ich habe gesprochen. Kein weiterer Kommentar von mir dazu. :)


    Womit dann auch gewisse Genozide als Kehrseite angesprochen wären...;)
    Ansonsten schließe ich mich der Äußerung an und werfe noch als unideales Ideal Australien in die Waagschale, ehe diese Seitendiskussion dann wohl beendet sein dürfte. :D:]

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    Original von Theodoros Alexandreus
    Moment mal: Redet ihr vom zweitältesten noch existierenden Staatswesen der Welt mit der ältesten noch gültigen Verfassung der Welt, die beruhend auf englischer Tradition nach dem Vorbild der Staatsphilosophie von Polybisus, der Verfassung des Achaiischen Bundes und der Irokesenkonföderation geschrieben wurde? Meint ihr dieses mit Menschen aus allen Teilen Europas und dem ganzen Rest der Welt bevölkerten Einwandererland, mit dessen kultureller und traditioneller Vielfalt, im Guten wie im Schlechten, nicht ein einziges europäisches Land mithalten kann?


    Also ich meinte das Land, das seine Wurzeln und seine Verfassung mit Füssen tritt, trotz multikultureller Bewohner vollkommen intolerant gegenüber anderen/fremden Kulturen ist und letztlich seit Beendigung seiner Isolationspolitik Verursacher mehrerer brutaler und unnötiger Kriege war, und obendrein die sogenannte freie, westliche Welt kontrolliert und mit in den Abgrund zieht...


    Rein landschaftlich sind die USA ja ganz nett, und auch die Grundgedanken der Verfassung haben (in den meisten Fällen, ich will den 2. Zusatzartikel jetzt mal ausschließen) durchaus was für sich, aber das Gros der Bewohner scheint mir dann doch mit einer bemerkenswerten Ignoranz gesegnet und von der Regierung brauchen wir ja wohl gar nicht erst anzufangen.


    Sicher, jede Nation hat ihre "wunden Punkte", die einen mehr, andere vielleicht etwas weniger (die Schweiz zum Beispiel), da gibt es nichts zu beschönigen. Ein perfektes Land kann es ja schließlich auch nicht geben, denn die Natur des Menschen selbst verhindert dieses Utopia.


    Das geht dann jetzt aber viel zu weit vom Film weg, daher denke ich, dass diese Diskussion hier enden sollte...

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    Original von Duccia Venusia
    Beachtet bitte ein wenig das Topic ;) Ihr seid gerade dabei von einem Film in eine Diskussion übers Schulwesen zu kommen ;)


    Deswegen hatte ich ja weiter oben schonmal gesagt, dass eben diese Diskussion zu weit vom Thema wegführen würde... :)

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    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Naja wenn ich mir unsere Rechtschreibung in Deutschland ansehe (im speziellen meine *lol*) würde ich wie gesagt daß nicht alles zu überbewerten was man hört.
    Bei uns liegt ja auch einiges im Argen ;)


    Als jemand, der auch mal an einer VHS Abiklassen unterrichtet hat, kann ich da nur mit heftigstem Kopfnicken zustimmen... ;) :app: LEIDER! 8o :(

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    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Halte halt persöhnlich nichts von diesem in Mode gekommenen "Amrika-Schlechtmachen um jeden Preis" Trend.


    Ich will da ja auch nichts verallgemeinern. Ich habe einige Bekannte in den Vereinigten Staaten, und habe meine Informationen daher aus erster Hand. Ich denke, im US-Bildungssystem liegt so Einiges im Argen, man braucht sich ja nur mal den Umgang mit der eigenen Sprache anzusehen. Wie kann es denn sein, dass ein native Speaker nicht zwischen "there", "their" und "they're" unterscheiden kann... :(

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    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    Allerdings finde ich es merkwürdig, dass ihr über einen Film Urteilt, denn ihr nicht gesehen habt.... Was ich persöhnlich falsch finde.


    In diesem speziellen Fall geht es ja weniger um den Film, also die filmische Darstellung, selbst als mehr um die Geschichte, und die kann man ja nun auch kennen, ohne den Film gesehen zu haben, das Buch ist ja nicht neu.


    Ich habe den Roman gelesen und war - als jemand, der auch Mallorys 'Le Mort d'Artur' gelesen hat - eher mäßig begeistert. Aber wie gesagt finde ich die Umsetzung, den Mythos am Schwert festzumachen, anstatt am Personal der Legende, einen recht interessanten Blickwinkel... :]

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    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Vor allem weil wir Deutschen ja soviel anders sind im Geschichtsunterricht*lol* (Jetzt bekomme ich bestimmt gleich auf den Deckel von der Lehrer Fraktion^^) Der einzige Unterschied ist, daß wir nicht Weltpolizei spielen, obwohl mit den ganzen Auslandseinsätzen.


    Ich gehöre zwar nicht zur Lehrerfraktion, aber ich denke, dass ich da dann doch mal wiedersprechen muss...


    Mein Geschichtsunterricht in der Schule - soweit ich mich daran erinnere ;) - hat das deutsche Mittelalter mit Karl dem Großen abgetan und ist dann direkt zu Kolumbus übergegangen. Das nächste Bisschen deutscher Geschichte war dann Bismarck, gefolgt (unter Auslassung des 1. Weltkriegs) von der Weimarer Republik, von wo es dann zur recht unrühmlichen neuesten Geschichte bis 1945 ging, danach war die Geschichte zumindest an meiner Schule zu Ende. Dazwischen war aber jede Menge Ägypten, Rom, England gegen Spanien, Spanien in der Neuen Welt, die Gründung Amerikas, Absolutismus und Französische Revolution, Napoleon, amerikanischer Bürgerkrieg, britische Kolonialpolitik... Also einen explizit deutschen Blickwinkel kann ich da nicht erkennen. Im Gegensatz dazu wird an US-Schulen Geschichte in zwei Fächern unterrichtet: American History und World History, wobei letzteres meist gar nicht unterrichtet wird, weil es ein Neigungskurs ist... Noch Fragen? ;)

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    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Für solche Filme hat man dann die ARD oder BBC oder so halt ne;)


    Da würde ich dann aber doch der ARD die Kompetenz absprechen und dem ZDF zuschieben wollen... =)


    Ich finde es aber dennoch interessant, wie man im Schulgeschichtsunterricht den Rest der Welt schmählichst vernachlässigen und alles aus US-amerikanischem Blickwinkel betrachten kann, und sich dann anmaßt, Beschützer eben jener Welt zu spielen, obwohl man von historischen und kulturellen Hintergründen nicht einmal die allergeringste Ahnung hat...
    Aber ich denke, dass diese Diskussion hier nicht zwingend hergehört, da sie sich dann doch etwas sehr weit vom Thema entfernt.


    Um nochmal was zum Film zu sagen: Ich finde es eigentlich recht interessant, dass man den Artus-Mythos auch rein über das "Schwert aus dem Stein" definieren kann. Das ist immerhin mal ein interessanter Ansatz, der das Personal recht austauschbar macht. Warum allerdings ausgerechnet bei einem Film über die Spätantike moderne Political Correctness zum Tragen kommen muss, ist mir schleierhaft...

    Ich weiß noch nicht, ob ich mir den Film im Kino anschauen werde. Wenn nicht, dann leih ich mir auf jeden Fall mal die DVD aus.
    Ich betrachte "Historienfilme" mittlerweile als reine Unterhaltung, denn wenn Hollywood versucht historisch korrekte Filme zu drehen, kommt sowieso nie was Vernünftiges dabei rum. Wer keine Geschichte hat, sollte auch nicht versuchen, die Geschichte anderer zu verfilmen... ;) :]

    Währen die erste Wache ihre Posten bezog und einige seiner Kameraden begannen, um Geld zu würfeln, zog sich Quintus in eine Ecke des Lagers zurück, wo er sich ungestört wähnte.
    Er trug nur seine einfache Kleidung und seine genagelten Sandalen am Leib und hatte ansonsten nur Gladius und Spatha dabei.
    Er sah sich noch einmal um, denn er wusste, dass das, was er vorhatte, für Uneingeweihte eher lächerlich aussah. Als er niemanden bemerkte, stellte er sich in eine offene Abwehrposition und begann aus ihr heraus seine Waffenübungen gegen einen imaginären Gegner, Angriffe und Paraden mit zwei Schwertern...

    Quintus wischte sich den Schweiß von der Stirn und ging von seinen Grabungsarbeiten dazu über, sein Zelt aufzustellen... Naja, seinen Teil des Zeltes dem der Kameraden hinzuzufügen. Dann holte auch er sich etwas zu essen. Besonders gut roch die Mahlzeit ja nicht, aber solange es seinen Hunger stillte und ihn bei Kräften hielt, war es gut genug.
    Er ging zu den Pferden herüber, die mittlerweile versorgt worden waren und gesellte sich zu seinem Fuchs, der mit Hafer und Heu beschäftigt war. Gemeinsam aßen sie, dann rieb Quintus den Hengst noch einmal mit Stroh ab und klopfte ihm den Hals. Fuhon schnaubte zufrieden...

    Scheinbar waren mehr Kameraden mit den Baumstämmen beschäftigt, als mit dem Ausheben des Grabens, der eindeutig aufwändigeren Arbeit. Nachdem Quintus seinen Stamm fertig hatte, ging er in die langgestreckte Grube hinab, die ein Graben werden sollte und half den Kameraden, die dort arbeiteten...

    Wieder am Lagerplatz zurück ließen Quintus und sein Kamerad den schweren Baumstamm zu den anderen Stämmen auf den Boden fallen. Dann ging der junge Germane zu seinem Pferd herüber, klopfte ihm auf den Hals und nahm ihm den Sattel ab. Der Fuchs schnaubte und graste weiter.
    Quintus nahm seine eigene Dolabra auf und ging zurück zu den Baumstämmen, um entsprechend dem Befehl des Decurios die Stämme aufzuspleißen und anzuspitzen...

    Zitat

    Original von Quintus Vibulanus
    "He. Du solltest ihn mit Duplicarius ansprechen. Dominus oder Herr sagen nur die Sklaven."


    brummte der große Erkmar leise und freundlich zu den Neuen, der versucht hatte den Baum mit einem Dolch zu entasten.


    In der Legion werden vorgesetzte Offiziere mit ihrem Dienstgrad oder 'Herr' angesprochen. Denke immer daran, mein Sohn, alles andere kann zu drakonischen Strafen führen... Sein Vater hatte es ihm wieder und wieder gesagt. Er hatte ihm erklärt, dass es lediglich mit dem gebührenden Respekt zu tun hatte, nicht damit, dass man sich unter den Stand des Offiziers stellte, selbst wenn dies außerhalb der Legion der Fall sein sollte. Alle Soldaten waren Kameraden und jeder würde für jeden sein Leben geben.
    Sicherlich waren darin auch viele romantisierte Vorstellungen enthalten gewesen, aber auch die Centurios, die sie ab und an zu Hause besucht hatten, hatten seinen Vater immer wie einen Bruder behandelt und auch so bezeichnet.
    Vielleicht hatte es ja Veränderungen gegeben in den 22 Jahren, die seit dem Ausscheiden seines Vaters aus der Armee vergangen waren. Vielleicht zollte man den Offizieren keinen Respekt mehr.
    Quintus sah dem Hünen nach, der ganz allein einen Baumstamm zum Lager trug. Hätte er gekonnt, hätte er mit den Schultern gezuckt. Respekt und Freundlichkeit hatten ihm immer weiter geholfen, also würde er bei dem bleiben, was sein Vater ihn gelehrt hatte. Außerdem, was wussten Probati schon, er selbst eingenommen...