Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

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    Original von Decimus Atius Romanus
    Romanus war erstaunt da der Junge man sich damit mehr Arbeit machte also packte Romanus seine Dolabra griff sie am frisch geschlifenen Blatt der Axtseite und steckte sie dem Probaten mit dem Griff zu....


    >Hier Soldat damit errleichterst du dir die Arbeit!<


    Leicht beschämt (aber auch über die Maßen durch die selbstauferlegte, harte Arbeit schwitzend) nahm Quintus die Hackaxt entgegen.


    Danke, Herr, sagte er etwas kleinlaut und vermied, dem Duplicarius in die Augen zu blicken.


    Er kam sich genau wie der Trottel vor, der er war. Er hatte in seinem verdammten germanischen Stolz alles richtig machen und das Andenken seines Vaters ehren wollen, aber letztlich hatte er sich nur zum dwesaz (germ. Narr) gemacht.


    Als der Decurio den Befehl zum Schultern der Stämme gab, nahm sich Quintus das untere Ende des Stammes auf die rechte Schulter, während einer der Kameraden sich um die andere Seite des gefällten Baumes kümmerte. Im Vorbeigehen hielt er dem Duplicarius die Dolabra hin.


    Hier, Herr, deine Axt.

    Natürlich wäre es wesentlich einfacher gewesen, zum Lager zurückzulaufen und eine Hacke zu besorgen, aber das wollte Quintus nicht, er wollte dem Decurio beweisen, dass diese Arbeit auch mit unzureichendem Werkzeug schnell und effizient zu erledigen war.
    Er hatte mittlerweile sein Halstuch um die linke Hand gewickelt, damit er sich mit dem Dolch nicht die Handfläche aufschnitt, und war bemüht in schnellstmöglichem Tempo die Äste vom Stamm zu hacken. Natürlich war er wesentlich langsamer als seine Kameraden, denen wohl von vorn herein klar gewesen war, welche Ausrüstung sie brauchten. Wahrscheinlich lag es am Vorteil der fast abgeschlossenen Grundausbildung der anderen, dass sie sofort daran gedacht hatten, die Hackäxte mit zu nehmen. Er war ja gerade erst dazu gestoßen, trotzdem wollte er so gut es ging seinen Teil zur Bewältigung der Aufgabe beisteuern, auch wenn seine Kameraden über sein Unvermögen grinsten. Sobald es an Kampf- oder Reitübungen ging, würde er ihnen schon noch zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt war...

    Als um ihn herum das Geklopfe der Handbeile losging, fühlte Quintus sich irgendwie verladen. Er war davon ausgegangen, dass alle Teile der Ausrüstung zur Ausrüstung gehörten, auch das Handbeil.
    Er machte sich schließlich daran, mit seinem Dolch den nächstbesten gefällten Baum zu entasten...

    Etwas ungläubig sah Quintus den Decurio an. Hatte der nicht eben gerade den Befehl zum Ablegen der Ausrüstung gegeben? Und wenn sich der Probatus umsah, schienen auch alle diesem Befehl in voller Ausführung nachgekommen zu sein, zumindest sah es nicht danach aus, als hätte jemand eine Axt zum Fällen von Bäumen mitgebracht. Er straffte sich.


    Verzeih, Herr, aber ist es erlaubt, Äxte zu holen? Oder sollen wir die Bäume unter erschwerten Bedingungen fällen?

    Quintus keuchte, er war stundenlanges Reiten gewohnt, aber stundenlanges Laufen hatte er seit seiner Schulzeit nicht mehr über sich ergehen lassen müssen. Seine Kondition war zwar im Allgemeinen gut, aber nicht gut genug, um an den Spielen in Olympia teilnehmen zu können.
    Endlich schien der Decurio einen geeigneten Rastplatz ausgemacht zu haben, denn er ließ die Turma und damit auch die Probati anhalten. Mit Mühe konnte sich der junge Germane auf den Beinen halten. Seine Tunika war nass vom Schweiß und klebte an seinem Körper, die Bracae scheuerten unangenehm zwischen den Beinen.
    Auf den Befehl zur Ablage der Ausrüstung hin, nahm Quintus zunächst einen Pilum aus der Befestigung am Sattel und stach ihn mit dem unteren Ende in den Boden. Daran band er Fuhon fest und klopfte dem Fuchs den Hals.


    Du bist gut gelaufen, sagte er leise zu dem Pferd, das daraufhin schnaubte und mit dem Kopf nickte.


    Schnell wand sich der Probatus aus seiner Lorica Hamata und legte alle Waffen außer seinem Pugio ab, den er mehr als Werkzeug denn als Waffe betrachtete. Dann folgte er dem Decurio und den anderen Probati. Die bewaffneten und gerüsteten Equites, welche die Gruppe begleiteten, beunruhigten ihn allerdings ein wenig. Vermutlich war dies ein ganz normales Wachprozedere, aber wer sollte die Gruppe denn hier angreifen?

    Das habe ich ähnlich in Erinnerung (also jetzt historisch betrachtet). Soweit ich mich entsinnen kann, endetet die Immunität mit dem Amt, und die Amtsträger mussten sich nach dem Ende ihres Amtes sogar für all ihre "Untaten" verantworten, wobei ihnen schlussendlich alles zur Last gelegt wurde für das sie keine gut begründete und rationale Erklärung abliefern konnten...

    Wie es schien, war die Gruppeneinteilung gerade aufgehoben worden. Auch gut, nur etwas verwunderlich erschien es Quintus schon, dass diese "Abschlussübung" für die restlichen Probati zu Fuß begann, hatten seine Kameraden denn nicht reiten gelernt?
    Der junge Germane fuhr mit dem Fuß über den trockenen Boden, eine staubige Angelegenheit, im Laufschritt und hinter den Berittenen würde diese Übung kein Spaziergang werden...
    Quintus sah Fuhon an, der gelassen schnaubte. Jaja, dachte er, du freust dich, dass ich auch mal laufen muss, nicht wahr?
    Er nahm seine Feldflasche und löste den Schal von seinem Hals. Er tränkte das Tuch ein wenig mit Wasser und band es sich vor Nase und Mund, ehe er die Zügel Fuhons wieder in die Hand nahm und in den Dauerlauf der anderen Probati einfiel.

    Das halte ich für keine schlechte Idee, aber man könnte das Opium ja auch umbenennen, z.B. als Mohnsaft oder als Somniferummilch oder ähnliches...


    Die Beschreibung weiter oben finde ich übrigens mehr als großartig... :]



    Wie sieht's eigentlich mit anderen Drogen zu Römerzeiten aus, hat da wer Ahnung? Vielleicht ist da ja was dabei, was es heute tatsächlich nicht mehr gibt oder was absolut ungebräuchlich geworden ist. War diese stinkende Fischsoße vielleicht drogenartig? ;)

    Eine Form des Opium wurde auch aus gewöhnlichem Klatschmohn gewonnen und vor allem in Gallien und Britannien von Ärzten und Heilern zur Schmerzlinderung und Betäubung eingesetzt. Das aus den Samenkörnern gewonnene ätherische Öl wurde als Mohnsaft bezeichnet und entweder pur (so etwa 2 cl) oder aber leicht verdünnt eingenommen...


    Somit wäre einem Handel mit Opium also eigentlich gar nix entgegen zu setzen, und man könnte sogar verschiedene regionale Formen simulieren... :]


    Da fällt mir ein, gibt es eigentlich Weihrauch und Myrrhe als Handelsgüter? Ich meine, wenn wir schon von Drogen sprechen... ;)

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Also für das das Du eigentlich ein paar Vorschläge haben wolltest, kennst Dich in Sachen Romane was diese Zeit betrifft ganz gut aus... ;)


    Naja, je mehr und länger man drüber nachdenkt, desto mehr Sachen fallen einem ein, die man dann doch schonmal gelesen oder zumindest angelesen hat... =)

    Tschuldigung, wenn ich mal meinen Senf dazupacke, aber irgendwie entgeht mir der generelle Sinn der Diskussion. Geht es hier um die Besetzung von wichtigen Ämtern durch NSCs oder um das generelle Führen von NSCs?


    Wenn es um das Letztere geht, frage ich mich nämlich, wo genau das Problem liegen soll, schließlich ist es doch überall und so auch hier Usus, dass die Spieler selbst eher unwichtige NSCs führen, wie etwa eine Schankmaid, einen nicht weiter definierten Sklaven, der seinem Herrn eine Botschaft überbringen soll, oder eine gelangweilte Torwache am Ortseingang des oppidums XYZ. Oder sollte ich mich da etwa irren.
    Lediglich NSCs in Führungspositionen, die man aufgrund von "nur" knapp 400 IDs nun einmal in einer Umgebung wie dem römischen Reich haben muss, sollten dann von der SL oder einem Erzähler gelenkt werden, wobei diese natürlich dann auch wissen sollten, worum es eigentlich geht...


    Ich verstehe also nicht, wo da das große Problem besteht, ist doch eh alles im Rahmen des Natürlichen.


    Bei Wahlen, gut, da kann man sich streiten, wie man es handhaben möchte, aber ich persönlich, wenn ich das hier als Anmerkung und evtl. sogar Vorschlag loswerden darf, würde da dann ohnehin sagen, dass bei einer Positionsbesetzung durch eine Wahl ein Spielercharakter einem NSC immer vorzuziehen ist, allein schon, um SL oder Erzähler zu entlasten...

    Also ich finde min. 13 Romane in einer Reihe innerhalb von 17 Jahren, während man auch noch diverse andere Sachen schreibt, schon recht produktiv. Gut, ich weiß, dass man einen Roman innerhalb eines Monats schreiben kann :bildhauer:, aber die Vor- und Nacharbeiten :idee: sind (gerade bei historischen Romanen) doch recht umfangreich... ;) :D

    Zitat

    Original von Sextus Pullo
    Die SPQR-Krimiserie ist ganz nett am Strand zu lesen.
    SPQR


    Meine Güte, dass ist ja eine ganze Serie... Sehr produktive Autoren, muss man schon mit Neid eingestehen.
    Welcher wäre denn dann eigentlich der erste und welcher der beste für den Einstieg? Ich lese nämlich eigentlich recht gerne solche "Jugendbücher", da ich meistens nur in der Bahn zum Lesen komme... ;)

    "Die letzte Legion" von Valerio Massimo Manfredi hat aber noch keiner gelesen, oder? Ich kenne es selbst noch nicht, und ich weiß auch nicht, ob ich nach dem, was ich jetzt so über die Verfilmung gesehen und gehört habe, dem Schmöker überhaupt noch eine Chance geben soll, denn seine Alexander Trilogie fand ich ehrlich gesagt nicht sonderlich berauschend...


    Mir ist übrigens noch "Die letzten Tage von Pompeji" eingefallen. Ein Klassiker von Edward Bulwer-Lytton, der allerdings schon 1834 zum ersten mal erschienen ist, was den Text nicht gerade einfach zu lesen macht. Der Stil ist dann doch eher in dieser typischen Jane Austen Art mit einem Erzähler, der aus 'heutiger' Sicht erzählt und immer wieder in die Handlung eingreift. Und der Sprachstil entspricht natürlich dem Alter: Ha, Diomed, das trifft sich gut. Speisest du heute bei Glaukus zu Nacht?
    :patsch: aber so sprach man halt bei Gentry's im frühen 19. Jahrhundert...


    Ach ja, und dann wären da noch zwei Kinderbücher, die ich echt klasse fand. Zum Einen Tilman Röhrigs "Dank gebührt Hanibal" (auch als "Mit Hanibal über die Alpen") und zum anderen "Der geheimnisvolle Römerwagen" von Heide Huber.
    Im ersten wird Hanibals Überquerung der Alpen in Tagebucheinträgen aus Sicht eines ihn begleitenden griechischen Schreibers geschildert. Den zweiten Roman könnte man als eine Art Die drei ??? oder Die fünf Freunde in der Römerzeit beschreiben...



    Ich finde es aber generell interessant, dass es dann doch recht viele historische Romane gibt, die sich mit den Römern beschäftigen. Bisher hatte ich den Eindruck, dass vor allem die Griechen und die Kreuzzüge da für Autoren wesentlich interessanter zu sein scheinen...

    Quintus führte seinen Fuchshengst langsam von der Seite her auf die Reihe und den Decurio zu. Im Abstand von etwa zwei einhalb Metern zum Decurio hielt er und nahm Haltung an.


    Probatus Duccius Eburnus meldet sich wie befohlen zum Drei-Tages-Marsch.


    Dann fügte er hinzu.


    Verzeih, Decurio, aber mir wurde gesagt, du müsstest mich noch in eine Gruppe einteilen.

    Nicht ganz eine halbe Stunde später führte Quintus Fuhon auf denn Übungsplatz. Er hatte das Marschgepäck, die Verpflegung und die Waffen so an sich und seinem Pferd verstaut, wie er es von seinem Vater gelernt hatte. Der Reiterschild hing schräg über seinen Rücken, das Schwert an seiner Linken Seite, rechts ein großes Messer. Die Wurfspeere waren einzeln in aufrechter Position hinten rechts am Sattel befestigt, gerade so fest, dass sie nicht sofort abrissen, aber immer noch mit einem kräftigen Ruck gezogen werden konnten, um als Speer oder als improvisierte Lanze Verwendung zu finden.
    Fuhon gab ein Schnauben von sich, dass Quintus als Ausdruck freudiger Erregung kannte. Der Fuchs war schweres Gepäck und einen waffenstarrenden Reiter gewohnt, hatte Quintus selbst ihn doch darauf trainiert, genau so, wie es sein Vater ihm beigebracht hatte.
    Wenn der junge Germane jetzt darüber nachdachte, dann hatte sein Vater ihn eigentlich schon immer auf den Dienst als Reiter der römischen Armee vorbereitet. Er hatte ihm beigebracht, ein Pferd auch ohne Zügel zu lenken, vom Rücken eines Pferdes aus zu kämpfen und mit dem Tier eine perfekte Einheit zu bilden. Alles, was Quintus wirklich fehlte, war tatsächliche Kampferfahrung. Aber zur Erlangung dieser war er ja schließlich hier.
    Er sah sich um und suchte den Übungsplatz nach dem Decurio ab, schließlich musste er wohl noch in eine Untergruppe eingeteilt werden...

    Nein, in eine dieser Gruppen wurde ich noch nicht eingeteilt.


    Er sah den beiden Männern nach, wie sie die zusätzliche Ausrüstung in Richtung der Unterkünfte trugen.
    Dann wandte er sich zu dem Eques an der Materialausgabe herum und ließ sich Proviant für drei Tage geben. Sein nächster Weg führte ihn zu den Ställen und dann zu den Unterkünften...