Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Zitat

    Original von Quintus Vibulanus
    Laribold drehte sich um und musterte den jungen Mann vor sich.


    "Wir sin a Reitereiheit und da weret wir wohl kaum laufe, Bursche. Du sotsch dich huddle, wenn de noch koi Gaul hasch. Bisch scho zugteilt worre ?"


    Quintus sah den Mann zunächst mit großen, dann mit zusammengekniffenen Augen an. Was bei allen Göttern war denn das für ein seltsamer Dialekt?


    Ähh... ja, ich dachte mir schon, dass es wohl ein Ritt sein würde. Ich habe ein Pferd, danke, aber was meinst du mit zugeteilt? Ich denke doch, dass ich der Ausbildungsturma zugeteilt bin.


    Quintus war seine Verwirrung anzusehen...

    Auf dem Weg zu den Unterkünften sah Quintus noch schnell beim Magazin vorbei, um sich die Verpflegung für den Marsch zu besorgen.
    Zwei andere Soldaten waren vor ihm dran. Dies war die Gelegenheit, herauszufinden, ob er auch sein Pferd würde holen müssen.


    Verzeiht, Kameraden, wird der "Marsch" ein Fußmarsch oder ein Ritt?

    Zitat

    Original von Lucius Albius Decius
    Lucius musterte den Neuankömmling kurz, dann nickte er. "Ich bin der, den du suchst. Ich sehe du hast dir schon deine Ausrüstung geholt, dann kannst du ja gleich mitkommen! Hol dein Marschgepäck Probatus und Rationen für drei Tage!"


    Jawohl, Herr!


    Quintus salutierte und rannte zurück zu den Unterkünften, um dort sein Marschgepäck zu holen. Unterwegs überlegte er kurz, ob der "Marsch" ein Fußmarsch werden würde oder doch eher ein Ritt. Schnell bemühte er sich, zu den anderen Probati aufzuholen und einen Kameraden zu fragen...

    Quintus wartete, bis die Soldaten weggetreten waren, dann trat er auf den Decurio zu.


    Salve, Decurio! Verzeih, aber bist du Lucius Albius Decius? Ich bin ein neuer Rekrut und soll mich bei ihm melden. Mein Name ist Quintus Duccius Eburnus.


    Völlig unbewusst hatte Quintus Haltung angenommen...

    Als Quintus an der Unterkunft ankam, waren dort einige Soldaten, die sich aber alle nicht weiter um ihn kümmerten. In der hintersten Ecke fand er eine freie Liege, auf der er seine Ausrüstung ablegte. Dann entkleidete er sich und legte die Soldatentunika an.
    Schließlich war er soweit gerüstet, dass er den Decurio Lucius Albius Decius suchen konnte, der wohl sein Ausbilder sein würde. Auf dem Übungsplatz würde er seine Suche beginnen...

    Quintus sah sich den Berg an Ausrüstung an, den der Eques vor ihn auf den Tisch legte. Wie sollte er das nur alles auf einmal schleppen? Wie hatte der Eques das gemacht? Er seufzte, dann unterschrieb er das Papyrus.


    Hab Dank!


    Er hing sich den Waffengurt um und das Schild auf seinen Rücken, dann warf er Kettenhemd und Mantel über die linke Schulter und hing den Rest in eine Decke gewickelt an die Wurfspeere über die rechte Schulter.
    Mit leicht schwankendem Gang machte er sich auf den Weg in die Mannschaftsunterkünfte...

    Nachdem Quintus Fuhon in den Stallungen untergebracht hatte, ging er zur Horrea herüber, um seine Ausrüstung zu holen. Er betrat das Gebäude und ging zu einem der Ausgabetische.


    Salve! Ich bin ein neuer Rekrut und benötige meine Ausrüstung. Man sagte mir, dass ich sie bei dir bekommen würde.

    Quintus betrat das Sacellum. Ehrfürchtig betrachtete er die Standarte. Dann hob er die Hände mit den Handflächen nach oben und murmelte:


    Bei Jupiter und Wodan, bei Mars und Teiwaz, die Nornen haben mich hierher geführt, damit ich meinen Vater ehren kann, der vor Jahren in die andere Welt gerufen wurde. Evax Ubius, ich widme dir diesen Schwur.


    Dann nahm er Haltung an und sprach laut und deutlich den Eid.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

    Mein Pferd ist durchaus an Waffentraining und auch an das Reiten in Gruppen gewöhnt. Schon als ich ein Kind war, begann mein Vater mich zu unterweisen, und jedes neue Tier, das wir auf unserem Hof hatten wurde entsprechend ausgebildet. Mein Vater sagte immer, dass die Hälfte der Reitkünste selbst des besten Reiters allein von der Ausbildung des Pferdes abhängen. Als mein Vater starb, habe ich seine Tradition weitergeführt. Auch unsere Nachbarn haben sich ihre Tiere von uns einreiten lassen.


    Quintus nickte und musste ob der Erinnerungen lächeln.


    Ich bin sicher, dass sich mein Pferd schnell eingewöhnen wird. Es kennt mich und weiß, was ich von ihm erwarte.


    Er warf einen schnellen Blick auf den Wegweiser.


    Kann ich mein Pferd in die Stallungen bringen, Herr?

    Danke, Herr.


    Quintus salutierte, wie er es von seinem Vater gelernt hatte, drehte sich dann um und ging einen Schritt in Richtung der Tür, als er innehielt und sich noch einmal dem Decurio zuwandte.


    Herr, eine Frage hätte ich da noch. Ich habe mein eigenes Pferd mitgebracht, einen fünfjährigen Fuchs. Ich würde ihn gerne behalten, wenn das geht. Falls es möglich ist, wo kann ich ihn dann unterbringen?

    Ich stamme aus dem oppidum Brogilus nahe der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, wo ich im Herbst des Jahres DCCCXXXVI A.U.C. (83 n.Chr.) geboren wurde, Herr. Ich bin also bald 21 Jahre alt.


    begann Quintus.


    Mein Vater war Evax Flavius Ubius, Veteran der Legio XXI Rapax, Cohors Equitata II, meine Mutter Flavia Vibulana, die jetzt Duccia Vibulana heißt.


    Mein Vater bildete mich zum Schmied aus, ehe er vor vier Wintern starb.


    Und ich litt nie an ernstlichen oder bleibenden Krankheiten, Herr.

    Immer noch nass von Kopf bis Fuß ritt Quintus langsam auf das Tor der Stadt zu. Der Nieselregen hatte nicht nachgelassen und ihn auf Dauer wieder genau so sehr durchnässt wie der Wolkenbruch am Mittag. Unmittelbar vor dem Tor stieg er ab.
    Fuhon war genauso erschöpft wie der junge Germane selbst. Der Fuchs schüttelte seinen Kopf und unzählige Wassertropfen flogen nach links und rechts aus der Mähne.


    Salve, Vigil! Quintus Duccius Eburnus, zurück aus Mogontiacum. Sag, wo finde ich das Kastell der Ala? Ich will mich dort melden.


    Der Wächter nickte und grinste ob der begossenen Gestalt, die da vor ihm stand.


    Dort entlang, Herr. Aber du musst dich beeilen, damit sie dich noch einlassen.


    Quintus nickte, er konnte dem Wächter seine Schadenfreude nicht einmal verübeln. Mit etwas hängendem Kopf und sein Pferd führend, machte er sich auf den Weg zum Kastell der Ala...

    Quintus passierte gerade den Saxum Lorli, als Dhunraz (Thor) grollte und die Schleusen des Himmels öffnete. Binnen Minuten war er völlig durchnässt und kam wenig später triefend und tropfend in Vocara an, wo er sich in einer Schenke bei einem Becher warmen Gewürzweines aufwärmte. Fuhon stand neben der Taverna unter einem schmalen Vordach und fraß etwas Heu.


    Als der Wolkenbruch eine Stunde später zu einem Nieselregen geworden war, beschloss Quintus, wieder aufzubrechen. Nass war er sowieso, so dass die feinen Tropfen ihn nicht weiter stören würden. Mit etwas Glück würde er in ein paar Stunden in Confluentes sein...

    Es war noch früh am Morgen des nächsten Tages, als Quintus erneut das Stallgebäude betrat. Eigentlich hatte er länger bleiben wollen, aber es roch nach Regen, und die Vorzeichen wiesen auf einen Sturm hin. Jupiter musste mit irgend etwas unzufrieden sein.


    Bei Heimdall, Merkur und Epona erbitte ich eine gute Reise.
    murmelte er leise.


    Quintus sah sich im Stall um und fand Fuhon in einer der Boxen. Er führte seinen Freund heraus und sattelte ihn.


    Und? Hattest du Spaß, alter Freund? Waren Heu und Hafer gut?


    Der Fuchs wieherte und nickte mit dem Kopf, schnaubte dann genüsslich.
    Die beiden verließen den Stall und kamen Leif, dem Stallburschen entgegen.


    Guten Morgen, Herr, du verlässt uns schon?


    Ja, das Wetter wird schlecht und ich will einigermaßen trocken nach Confluentes kommen. Meinen Gruß an Lando Irmvolk.


    Er nickte dem Stallburschen noch einmal zu und verließ dann den Hof der Duccier und machte sich auf den Weg nach Confluentes...

    Da wird sich meine Mutter freuen. Sie war nämlich ernstlich besorgt, dass ich niemanden finden würde. Es ist schon recht schwierig, wenn man in der Colonia Claudia irgendwelche Informationen haben will, die nicht die Stadt selbst betreffen. Letztlich haben uns Freunde meines verstorbenen Vaters geholfen.


    Qunitus schluckte die Gedanken an seinen Vater, der so plötzlich zu den Ahnen gegangen war, herunter und setzte ein Lächeln auf, das allerdings recht verunglückt schief aussah.


    Ich werde meiner Mutter Einiges zu schreiben haben. Entweder morgen, ehe ich nach Confluentes zurückreite oder aber wenn ich der Ala beigetreten bin. Es ist mir in jedem Fall eine Freude, einen so loyalen und guten Freund der Familie kennen zu lernen, wie dich, Lando Irmvolk.


    Hinter Loki war Nefertari im Tor zum Stall aufgetaucht, um Quintus in sein Gästezimmer zu führen. Also verabschiedete er sich schnell von Loki und dankte ihm für die Betreuung seines Pferdes, ehe er der jungen Frau zum Gästezimmer folgte...